Wirtschaft

Kein Finanzfachmann Kim wird Weltbank-Chef

Jim Yong Kim

Jim Yong Kim

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Weltbank wird traditionsgemäß weiter von einem US-Amerikaner geführt. Der Mediziner Jim Yong Kim wird Nachfolger von Robert Zoellick. Damit setzt US-Präsident Obama seinen Kandidaten durch. Kim wird sein Amt im Juli antreten. Der 52-Jährige leitet derzeit die Elite-Universität Dartmouth im Staat New Hampshire.

Im Ringen um die Führung der Weltbank haben die USA einen Angriff der Schwellenländer abgewehrt und stellen erneut den Präsidenten. Die Weltbank ernannte den US-Kandidaten Jim Yong Kim zum ihrem neuen Chef.

Der favorisierte 52-Jährige setzte sich mit der Unterstützung der Europäer, Japans und Kanadas gegen die nigerianische Finanzministerin Ngozi Okonjo-Iweala durch. Auch einige Schwellenländer wie Russland, Mexiko und Südkorea stimmten für Kim. Anders als bei früheren Wahlen um die Weltbank-Führung war das Votum aber nicht einstimmig. Kim wird seine fünfjährige Amtszeit als Nachfolger des scheidenden Weltbankchefs Robert Zoellick am 1. Juli antreten.

Damit hat die ungeschriebene Regel weiterhin Bestand, dass die vor allem für Armutsbekämpfung zuständige Weltbank von einem US-Amerikaner und der Internationale Währungsfonds (IWF) von einem Europäer geführt werden. Seit Gründung der Weltbank nach dem Zweiten Weltkrieg besetzen die USA den Führungsposten. An der IWF-Spitze steht derzeit die Französin Christine Lagarde.

Nachdem Zoellick angekündigt hatte, nicht mehr für eine weitere Amtszeit zur Verfügung zu stehen, schickte US-Präsident Barack Obama den Chef der Elite-Universität Dartmouth ins Rennen. Anders als seine Vorgänger ist Kim aber weder Politiker, Banker oder Diplomat. Kim wurde 1959 in Südkorea geboren, wuchs indes in den USA auf. Internationale Erfahrung sammelte der Mediziner vor allem als Direktor für Aids-Bekämpfung bei der Weltgesundheitsorganisation WTO.

Der frühere kolumbianische Finanzminister Jose Antonio Ocampo hatte sich Ende voriger Woche aus dem Rennen um die Weltbank-Führung zurückgezogen. Er hatte bemängelt, dass sein Land nicht voll hinter ihm stehe und kritisiert, dass der Auswahlprozess weniger die persönliche Eignung berücksichtige sondern vielmehr politisch motiviert sei.

Quelle: ntv.de, rts

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