Wirtschaft

Trump löst Abverkauf aus Kryptomarkt erleidet Billionen-Verlust

18.11.2025, 14:21 Uhr DSCF1383-2Jan Gänger
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Der Kursrutsch am 10. Oktober löste eine Verkaufswelle aus. (Foto: Daniel Bockwoldt/dpa/dpa-tmn)

Bitcoin weitet seine Verluste aus, auch für andere Kryptowährungen geht es abwärts. Damit ist der Gesamtmarkt in den vergangenen Wochen um 1,2 Billionen Dollar geschrumpft.

Kryptowährungen stehen unter Druck. Bitcoin rutschte am heutigen Dienstag zeitweise unter die Marke von 90.000 Dollar und hat damit seit dem Höchststand von über 126.000 Dollar Anfang Oktober rund 30 Prozent verloren. Die Jahresgewinne hat Bitcoin damit abgegeben.

Am Kryptomarkt haben sich in den vergangenen Wochen insgesamt mehr als 1 Billion Dollar in Luft aufgelöst: Seit dem Anfang Oktober erreichten Rekordhoch ist der Gesamtmarktwert der von CoinGecko getrackten Coins um etwa 1,2 Billionen Dollar gefallen.

Das passt zur Stimmung am Aktienmarkt: Bedenken angesichts extrem hoher Bewertungen von Tech-Titeln sorgen dafür, dass sich Anleger von diesen Aktien trennen.

Außerdem wachsen die Zweifel, ob die US-Notenbank Fed die Zinsen weiter senken wird. Diese Aussicht macht Kryptowährungen und andere risikoreiche Anlagen, die von niedrigeren Zinsen profitieren, unattraktiver. Die Logik dahinter: Wenn sichere Anlagen wie Anleihen weniger Zinsen bringen, sind Anleger tendenziell eher bereit, ihr Geld riskanter zu investieren.

Die Stimmung am Kryptomarkt hatte sich allerdings schon am 10. Oktober gedreht, als US-Präsident Donald Trump neue "massive Zölle" gegen China angedroht und damit erhebliche Verluste auch am Aktienmarkt ausgelöst ausgelöst hatte. Ein Treffen von Trump und Chinas Staatschef Xi Jinping sorgte zwar Ende Oktober für eine deutliche Entspannung im Handelskonflikt - der Aktienmarkt hatte sich da bereits erholt, doch für den Kryptomarkt kam diese Entwicklung zu spät.

Ein Teufelskreis

Der 10. Oktober war für Kryptowährungen damit einer der bisher unerfreulichsten Tage. An diesem Tag brach der Gesamtwert der mehr als 18.500 vom Datenanbieter CoinGecko erfassten Coins um rund 46 Milliarden Dollar ein - ein Großteil dieser Verluste entfiel auf so genannte gehebelte Positionen , bei denen Anleger mit geliehenem Geld Kryptowährungen kaufen. Solche hochriskanten Wetten sind am Kryptomarkt weit verbreitet.

Dem Datenanalyseunternehmen CoinGlass zufolge erlitten Anleger in den 24 Stunden nach Trumps Drohung einen Verlust von insgesamt rund 19 Milliarden US-Dollar an gehebelten Positionen. Das sei die größte jemals erfasste Liquidationswelle.

Da extrem gehebelte Positionen am Kryptomarkt ein großes Volumen hatten, kam es zu einem Teufelskreis. Der anfängliche Preisverfall zwang einige Anleger, ihre Positionen aufzulösen. Denn die Sicherheiten, die sie für ihre Hebel-Geschäfte bei ihrem Broker hinterlegt hatten, reichten nicht mehr aus, um die Verluste zu decken. Diese Verkäufe drückten den Wert der Kryptowährungen weiter und sorgten so für weitere Liquidierungen.

Der Einbruch weckt bei einigen Anlegern die Sorge, dass er der Beginn einer breiteren Verkaufswelle sein könnte. Ein Rückgang des Bitcoin zu Jahresbeginn war einem Ausverkauf an den Aktienmärkten vorausgegangen. "Alles in allem ist die Stimmung im Kryptobereich ziemlich schlecht" sagte Matthew Dibb, Investmentchef bei Astronaut Capital. "Die nächste Unterstützungsmarke liegt bei 75.000 Dollar, die erreicht werden könnte, wenn die Volatilität an den Märkten hoch bleibt."

Quelle: ntv.de, mit rts