Wirtschaft

Streikwelle bei Lufthansa beendet Ufo zufrieden mit Ausstand

Streik der Flugbegleiter zeigt Wirkung: Dutzende Flüge wurden gestrichen.

Streik der Flugbegleiter zeigt Wirkung: Dutzende Flüge wurden gestrichen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Am Frankfurter Flughafen fallen viele innerdeutsche Flüge wegen des Streiks der Lufthansa-Flugbegleiter aus. Ein Einlenken des Konzerns in der Tarifauseinandersetzung deutet sich aber nicht an. Die Gewerkschaft Ufo bringt deshalb das Drohszenario des unbefristeten Arbeitskampfs in Stellung.

Lufthansa
Lufthansa 7,56

Die Flugbegleitergewerkschaft Ufo hat ihren Streik bei der Lufthansa wie angekündigt um 13:00 Uhr beendet. Der Ausstand in Frankfurt am Main sei zu Ende, sagte ein Ufo-Sprecher. "Die Flugbegleiter gehen jetzt zur Crew-Planung und werden dort für die Maschinen eingeplant."

Die Streikbeteiligung sei "sehr hoch" gewesen, ergänzte der Sprecher. Genaue Zahlen, wie viele Lufthansa-Mitarbeiter im Ausstand waren, sollen demnach im Tagesverlauf bekanntgegeben werden.

Die Flugbegleiter waren seit 5:00 Uhr im Ausstand gewesen. Ein Großteil der Lufthansa-Flüge von und nach Frankfurt mussten Unternehmensangaben zufolge ausfallen. Als am Vormittag Flugzeug-Parkplätze in Frankfurt knapp wurden, durften zudem keine Europa-Flüge mehr in Richtung Frankfurt abheben. Wie lange es dauert, bis sich der Flugverkehr wieder normalisiert hat, ist noch nicht absehbar.

Die Lufthansa, bei der immer wieder Streiks an Flughäfen oder ihrer eigenen Mitarbeiter den Plan durcheinanderbringen, betonte, es bestehe kein Ausnahmezustand. "Von chaotischen Zuständen kann keine Rede sein", sagte eine Sprecherin. Vorsorglich war der Flugplan im Streikzeitraum um 25 Prozent reduziert worden, gestrichen wurden viele innerdeutsche Verbindungen, bei denen die Passagiere auf die Bahn ausweichen können. Auch Air Berlin und Autovermieter wie Sixt dürften zu den Nutznießern gehören.

Streik oder Verhandlungen

Klaus Walther, Lufthansa-Sprecher, appellierte indes an die Ufo-Funktionäre, möglichst rasch an den Verhandlungstisch zurückzukehren. "Wir haben ein gutes Angebot vorgelegt. Wir haben Top-Flugbegleiter, die sind besser als die Flugbegleiter anderer Airlines, deshalb verdienen sie auch mehr", sagte er bei n-tv. "Wir haben 3,5 Prozent mehr Gehalt angeboten. Wir haben auch angeboten, auf das Thema Leiharbeit zu verzichten. Wir haben auch angeboten, auf betriebsbedingte Kündigungen zu verzichten. Wir denken, das ist eine gute Basis, zu verhandeln."

In dem Tarifkonflikt kämpft die Gewerkschaft für höhere Löhne und gegen die Auslagerung von Stellen. Nach Ansicht des Managements hingegen sind wegen der harten Konkurrenz von Billig-Fliegern wie Ryanair und Luxus-Airlines aus der Golf-Region Einschnitte nötig.

Die Gewerkschaft gibt sich kampfbereit und will sich notfalls nicht nur auf Streiks von wenigen Stunden beschränken. Falls die Lufthansa nicht einlenke, werde es zu bundesweiten und unbefristeten Arbeitsniederlegungen kommen, hatte sie bereits gedroht. Der Chef der Flugbegleiter-Gewerkschaft Ufo, Nicoley Baublies, sagte, auch am Wochenende seien weitere Maßnahmen nicht ausgeschlossen. "Das kommt sehr darauf an, wie die Lufthansa jetzt reagiert und wie massiv sie versucht, die Leute zum Streikbrechen aufzurufen und unter Druck zu setzen."

Die Lufthansa informiert ihre Kunden auf ihrer Homepage über etwaige Flugausfälle. Hier können Passagiere auch überprüfen, ob ihr Flug pünktlich startet, alle Informationen in der Übersicht gibt es auch auf Englisch. Die Informationen können die Kunden auch per E-Mail oder Twitter oder bei Anmeldung direkt auf das eigene Mobiltelefon erhalten. Welche Rechte Passagiere bei einem Airline-Streik haben, erfahren Sie .

Quelle: ntv.de, bad/AFP/rts/dpa/DJ

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen