Die langwierige Suche bei der Lufthansa nach einem neuen Vorstandsvorsitzenden hat ein Ende. Mit Carsten Spohr setzt sich der Favorit schließlich durch. Vor ihm liegt viel Arbeit. Denn die Fluggesellschaft steckt mitten im Umbau.

Nach monatelanger Suche hat die Lufthansa ihren neuen Chef in den eigenen Reihen gefunden. Carsten Spohr, der derzeit an der Spitze der umsatzstarken Passagiersparte steht, wird die im Umbau steckende Fluggesellschaft am 1. Mai führen. Schon länger galt Spohr als Kronprinz von Konzernchef Christoph Franz, dessen Vertrag ausläuft. Auch für wichtige Investoren ist der 47-Jährige Wunschkandidat. Die Lufthansa-Aktie reagierte mit einem Kursplus auf die Nachricht.

Aufsichtsratschef Wolfgang Mayrhuber habe zwar gezielt auch nach externen Kandidaten suchen lassen, hieß es. Mit einem wurde zuletzt auch verhandelt. Am Ende sprach jedoch alles für Spohr. In Medienberichten war auch der frühere Telekom-Chef René Obermann als Kandidat gehandelt worden. Konzerninsider hatten ihm wegen mangelnder Erfahrung in der Luftfahrt allerdings kaum Chancen eingeräumt.

Spohr trauen viele im Konzern und Aufsichtsrat den Top-Job zu. Der selbstbewusst auftretende Diplom-Wirtschaftsingenieur und Airbus-Pilot ist seit 2011 im Vorstand der Lufthansa. Wichtige Investoren hatten kritisiert, dass sich die Fluggesellschaft seit der Ankündigung von Franz vor vier Monaten, die Lufthansa zu verlassen, so viel Zeit mit der Chefsuche lasse. Dabei habe das Unternehmen mit Spohr doch den richtigen Kandidaten an Bord, hatte Henning Gebhardt, Manager von Deutschlands größter Fondsgesellschaft DWS, gesagt. 

Franz wechselt mit Auslaufen des Vertrags zum Schweizer Pharmakonzern Roche. Der Schritt sorgte für Aufsehen, da Lufthansa mitten im Umbau steckt.