Wirtschaft

Weniger Nachfrage aus Ausland Maschinenbauer verzeichnen Auftragseinbruch

"Anders als im Vorjahr blieb der Jahresendspurt bei den Bestellungen aus", heißt es vom VDMA.

"Anders als im Vorjahr blieb der Jahresendspurt bei den Bestellungen aus", heißt es vom VDMA.

(Foto: dpa)

Die Bücher der deutschen Maschinenbauer sind voll, doch der Boom flacht sich deutlich ab. Zum Jahresende bricht die Nachfrage aus dem Ausland um 22 Prozent ein. Experten verweisen auf die politischen Risiken im Ausland.

Die deutschen Maschinenbauer haben nach einem durchwachsenen Jahr insgesamt weniger Aufträge erhalten. Die Order seien gegenüber 2015 um zwei Prozent gesunken, teilte der Branchenverband VDMA mit. "Anders als im Vorjahr blieb der Jahresendspurt bei den Bestellungen aus", kommentierte VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers die Lage.

Ein dickes Minus verzeichnete die Branche insbesondere zum Jahresende: Im Dezember brach der Auftragseingang unter dem Strich um 15 Prozent ein. Das Plus im Inland von sieben Prozent konnte den Rückgang von 22 Prozent im Ausland nicht ausgleichen.

In dem von Schwankungen weniger beeinflussten Drei-Monats-Vergleich von Oktober bis Dezember sanken die Order im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um acht Prozent. Während auch hier das Inland zulegte (plus vier Prozent) gingen die Bestellungen aus dem Ausland mit minus zwölf Prozent deutlich zurück.

Damit zeigt die exportorientierte Schlüsselindustrie empfindliche Schwächen bei der Nachfrage nach deutschen Maschinen aus dem Ausland. "Mehr war angesichts der vielen politischen Unsicherheiten in der Welt auch nicht zu erwarten", erklärte VDMA-Ökonom Wiechers.

Maschinenbau ist mittelständisch geprägt

Sanktionen in Russland und die maue Konjunktur in den Schwellenländern machen dem als Rückgrat der deutschen Wirtschaft geltenden Industriezweig mit gut einer Million Beschäftigten zu schaffen. Nach Zuwächsen im November hatte der VDMA noch seine Produktionsprognose für 2016 bestätigt, die eine Stagnation vorsah. 2015 lag das Produktionsvolumen bei rund 200 Milliarden Euro.

Der VDMA vertritt mehr als 3200 Mitgliedsunternehmen des mittelständisch geprägten Maschinen- und Anlagenbaus. Mit aktuell gut 1 Million Beschäftigten im Inland und einem Umsatz von rund 218 Milliarden Euro ist die Branche größter industrieller Arbeitgeber Deutschlands und einer der führenden deutschen Industriezweige.

Quelle: ntv.de, cas/DJ/dpa/rts

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