Wirtschaft

Italiens steiniger Weg Merkel macht Monti Mut

Lachen gegen die Krise: Angela Merkel und Mario Monti.

Lachen gegen die Krise: Angela Merkel und Mario Monti.

(Foto: REUTERS)

In der Eurozone ist die Pendel-Diplomatie in vollem Gange. Der italienische Regierungschef Monti macht Bundeskanzlerin Merkel seine Aufwartung. Beide betonen bzw. loben die Bemühungen Italiens im Kampf gegen die Schuldenkrise. Merkel spricht sogar von einer beeindruckenden Reformagenda.

Der italienische Ministerpräsident Mario Monti hat die Erfolge seines Landes im Kampf gegen die Eurokrise hervorgehoben. "Italien hat große Anstrengungen unternommen", betonte er nach einem Treffen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel in Berlin. Sein Land habe in den vergangenen sieben bis acht Monaten große Fortschritte beim Sparen und Reformieren erzielt. Die Märkte seien dabei, diese Erfolge anzuerkennen", sagte Monti weiter. Die zeige auch der .

Merkel stärkte Italien den Rücken. Die weitreichende Reformagenda der Regierung in Rom sei beeindruckend und werde Früchte tragen, sagte die Kanzlerin. Der Zinsabstand zwischen deutschen und italienischen Staatsanleihen sei derzeit hoch. Der italienische Reformkurs sei ein wichtiger Beitrag dazu, dass das Zinsniveau sinke. Über einen Antrag Italiens an den Euro-Rettungsschirm EFSF/ESM hätten die beiden Regierungschefs nicht gesprochen. Merkel stellte klar, dass sie gegen eine Banklizenz für den dauerhaften Schirm ESM sei.

Vor dem Treffen mit Merkel hat Monti Deutschland vor zunehmenden Inflationsrisiken gewarnt. Seinen Angaben zufolge birgt die große Diskrepanz zwischen den Renditen italienischer und deutscher Anleihen Gefahren für beide Länder. "Es wäre nur fair zu sagen, dass die Ungleichgewichte eine ernsthafte Angelegenheit für uns sind", sagte er der italienischen Tageszeitung "Il Sole 24 Ore". "Sie sind aber auch ein Risiko für Länder, die scheinbar davon profitieren." So sehe sich Deutschland mit steigendem Inflationsdruck konfrontiert.

Das Treffen der beiden Politiker ist Teil der laufenden Pendel-Diplomatie von Eurozonen-Regierungschefs nach der politischen Sommerpause und dient der Vorbereitung von wegweisenden Entscheidungen in der Schuldenkrise.

EZB steht bereit

EZB-Chef Mario Draghi hat derweil seine Bereitschaft zu entschlossenen Markt-Interventionen in der Euro-Krise erneut bekräftigt. Die EZB müsse auf die Störung an den Finanzmärkten reagieren, führte Draghi in einem Gastbeitrag für die Wochenzeitung "Die Zeit" aus. Deshalb müsse die Notenbank eingreifen, um Preisstabilität zu gewährleisten, auch wenn sie dabei zu unkonventionellen Mitteln greifen müsse.

"Dies kann hin und wieder außergewöhnliche Maßnahmen erfordern. Diese, wenn nötig, zu ergreifen ist unsere Verantwortung als Zentralbank für die Euro-Zone als Ganzes", erläuterte der EZB-Chef. Draghi hatte jüngst angekündigt, im Rahmen seines Mandats alles zum Erhalt des Euro zu tun. Zugleich stellte er ein Anleihenankaufprogramm für Schuldenstaaten in Aussicht, die sich unter den Euro-Rettungsschirm begeben und sich im Gegenzug zu Reformen verpflichten.

Quelle: ntv.de, wne/dpa/rts

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