Nicolas Hayek wurde 82 Jahre alt "Mr. Swatch" ist tot
28.06.2010, 19:44 UhrDer Gründer der Schweizer Swatch Group, Nicolas Hayek, ist tot. Er starb im Alter von 82 Jahren. Der als "Mr. Swatch" bezeichnete Hayek war noch Delegierter des Verwaltungsrates der Swatch Group. Das Unternehmen wird seit 2003 von seinem 1954 geborenen Sohn Nick Hayek geleitet
Der Gründer der Schweizer Swatch Group, Nicolas Hayek, ist im Alter von 82 Jahren gestorben.Das teilte das Unternehmen in Biel mit. Der Unternehmer mit libanesischen Wurzeln war die treibende Kraft hinter der Wiedergeburt der Schweizer Uhrenindustrie in den 1980-er Jahren.
Der als "Mr. Swatch" wurde 1928 in Beirut geboren. 1940 emigrierte er nach Frankreich, neun Jahre später in die Schweiz. Ab den 1950er-Jahren leitete er verschiedene Firmen, darunter das Unternehmen seines kranken Schwiegervaters, das Bremsklötze für Eisenbahnen herstellte.
Hayek starb nach Angaben seines Unternehmens an seinem Arbeitsplatz, nach Medienberichten an Herzversagen. Bis zuletzt gehörte er dem Verwaltungsrat der Swatch Group an. Dagegen hatte er die Leitung bereits 2003 an seinen 1954 geborenen Sohn Nick weitergegeben.
An diesem Konzern, der einst Gesellschaft für Mikroelektronik und Uhrenindustrie (SMH) hieß und 1983 unter Mitwirkung Hayeks aus der Fusion der fast bankrotten Uhrenriesen SSIH und Asuag entstand, übernahm der Unternehmer 1985 mit einem Bankenkredit die Mehrheit. 1986 wurde Hayek dort Verwaltungsratspräsident und 1991 dank seiner Aktienmehrheit der eigentliche Chef des Konzerns. Unter der Führung Hayeks wuchs die Gruppe dann kontinuierlich zum weltgrößten Uhrenkonzern heran. Der Gewinn lag 2009 bei 763 Millionen Schweizer Franken (damals 520 Mio Euro). Der Umsatz betrug 5,4 Milliarden Franken.
Swatch traf den Zeitgeist
Seine einmalige Idee war die Swatch, die 2008 ein Vierteljahrhundert alt wurde. Sie traf damals genau den Zeitgeist und trägt ihn auch heute noch auch als Kult und Sammlerobjekt in sich. Als die Swatch am 1. März 1983 in Zürich vorgestellt wurde, galt sie noch als "unmögliche Uhr". Zwölf Modelle waren es, die ab Herbst 1983 einheitlich 50 Franken kosteten. Inzwischen gibt es rund 5000 Modelle, und insgesamt wurden bisher etwa 370 Millionen Stück produziert. Die Swatch-Philosophie Hayeks sah vor, dass die Uhr nicht ein Leben lang Einzelstück bleiben, sondern je nach Gemütszustand, Jahreszeit, Stimmung, Umgebung oder Klima austauschbar sein kann.
1998 taufte Hayek SMH in Swatch Group AG um. Diese ist nun nach eigenen Angaben weltweit der größte Produzent von Fertiguhren. Zur Swatch-Gruppe gehören neben der preisgünstigen Swatch auch Luxusmarken wie Breguet und Blancpain, aber auch die deutsche Glashütte Original.
Quelle: ntv.de, rts/dpa/AFP