Wirtschaft

Strompreise bleiben hoch Netzagenturchef: "Zeit der billigen Energie ist vorbei"

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Trotz gefallener Großhandelspreise liegt das Niveau noch über dem von vor dem Angriff auf die Ukraine.

Trotz gefallener Großhandelspreise liegt das Niveau noch über dem von vor dem Angriff auf die Ukraine.

(Foto: picture alliance / Panama Pictures)

Verbraucher müssen für Strom und Heizen tiefer in die Tasche greifen - und das nach Ansicht des Chefs der Bundesnetzagentur dauerhaft. Dass die Sparbeschlüsse der Bundesregierung zusätzliche Belastungen für Haushalte mit sich bringen, verteidigt Klaus Müller.

Die Bundesnetzagentur rechnet mit dauerhaft hohen Strompreisen. "Die Zeit der billigen Energie ist vorbei; jedenfalls so lange wir noch große Mengen konventionell erzeugter Energie verbrauchen", sagte Behördenchef Klaus Müller der "Rheinischen Post". Zwar seien die Großhandelspreise für Strom verglichen mit 2022 "deutlich gefallen", dennoch sei das Preisniveau höher als vor dem Beginn des Ukraine-Kriegs, und daran werde sich "so schnell nichts ändern".

Hinzu kommen die höheren Netzentgelte ab dem kommenden Jahr: Die vier Übertragungsnetzbetreiber Amprion, Tennet, Transnet und 50Hertz hatten Mitte Dezember mitgeteilt, dass die Netzentgelte von 3,12 Cent pro Kilowattstunde in diesem Jahr auf 6,43 Cent im nächsten Jahr steigen werden. Grund ist, dass ein von der Bundesregierung zunächst zugesagter Zuschuss von 5,5 Milliarden Euro nun doch nicht fließen wird.

Müller verteidigte diese Sparbeschlüsse. Das sei eine "schwere Entscheidung für die Bundesregierung" gewesen, es könne jedoch kein Geld eingespart werden, ohne dass dies Auswirkungen habe, sagte er der "Rheinischen Post" angesichts des Streits um den Haushalt. Müller gab an, dass ein durchschnittlicher Familienhaushalt dadurch wohl rund 120 Euro mehr Netzentgelt im Jahr zahlen wird.

Müller rechnet zudem damit, dass die Netzbetreiber die Kosten rasch an die Kundinnen und Kunden weitergeben werden. "Früher oder später werden die Kosten bei allen Verbrauchern ankommen, unabhängig davon, wann die Änderungen umgesetzt werden", sagte er der Zeitung. Allerdings könne es zu Verzögerungen kommen, da einige Betreiber ihre IT nicht zum Jahresbeginn umstellen könnten.

Quelle: ntv.de, jog/AFP

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