Lufthansa verliert US-Partner Neuer Airline-Riese ist geboren
09.12.2013, 20:11 Uhr
US Aiways und American Airlines ziehen mit ihren Passagierzahlen am bisherigen Marktführer United Continental vorbei.
(Foto: dpa)
Die Megafusion von American Airlines und US Airways ist vollzogen. Für die Gläubiger der American Airlines Group ist das eine gute Nachricht. Für die Lufthansa eher nicht.
Der Zusammenschluss von American Airlines und US Airways zur weltgrößten Fluggesellschaft ist unter Dach und Fach. Die Aktien der neuen American Airlines Group notierten erstmals unter dem Symbol "AAL" an der New Yorker Börse Nasdaq, der Kurs lag nach Handelsbeginn bei gut 24 Dollar (17,50 Euro). Bis die beiden Flugbetriebe endgültig miteinander verschmolzen sind, dürften nach Angaben des Konzerns noch 18 bis 24 Monate vergehen.
"Wir nehmen das Beste von US Airways und American Airlines, um einen formidablen Wettbewerber zu schaffen", erklärte Konzernchef Doug Parker, der zuvor an der Spitze von US Airways gestanden hatte. "Wir erwarten, unsere Firmen schnell und effizient zusammenzuführen, damit die bedeutenden Vorteile der Fusion realisiert werden können."
American Airlines und US Airways hatten ihre elf Milliarden Dollar schweren Fusionspläne im Februar verkündet. Beide Unternehmen erhoffen sich Einsparungen von mehr als einer Milliarde Dollar. Gemeinsam bilden die Airlines gemessen an Passagierzahlen die größte Fluggesellschaft der Welt. Der neue Konzern schiebt sich damit an den US-Konkurrenten United und Delta vorbei, die selbst Zusammenschlüsse mit Continental beziehungsweise Northwest hinter sich haben.
Lufthansa auch betroffen
American Airlines und US Airways hatten sich Mitte November mit dem US-Justizministerium auf die Einstellung eines Wettbewerbsverfahrens gegen den Zusammenschluss geeinigt. Beide Unternehmen erklärten sich dabei bereit, Start- und Landerechte an sieben großen US-Flughäfen an Billigflieger abzugeben. Ende November gab dann ein Insolvenzgericht endgültig grünes Licht. Für American Airlines bedeutet der Zusammenschluss mit US Airways das Ende eines seit zwei Jahren laufenden Insolvenzverfahrens.
Die US-Fluggesellschaft war zuvor in die Insolvenz geschlittert und hatte einen tiefgreifenden Restrukturierungsprozess durchlaufen. Aus der Neuordnung gehen die Gläubiger, die ihr Geld komplett zurückbekommen, die großen AMR-Gewerkschaften, die einen großen Anteil der Aktien an dem neuen Konzern erhalten, und die Aktionäre von AMR als Sieger hervor. Normalerweise erhalten die Gläubiger in solchen Fällen nur einen Bruchteil ihres Geldes zurück, auch die Aktionäre gehen oft leer aus.
Die Megafusion wirkt sich auch auf die deutsche Fluggesellschaft Lufthansa aus, die bislang mit US Airways im Luftfahrtbündnis Star Alliance zusammenarbeitet. American Airlines gehörte dagegen zu dem Bündnis Oneworld. Die neue Gemeinschafts-Airline, die nach eigenen Angaben täglich 6700 Flüge zu mehr als 330 Zielen in über 50 Ländern anbietet, will sich Ende März Oneworld anschließen. Partner sind unter anderem Air Berlin, Japan Airlines und British Airways.
Quelle: ntv.de, sko/AFP/DJ