Wirtschaft

Kredite fällig gestellt Primacom ist pleite

Der Kabelnetzbetreiber Primacom steht finanziell mit dem Rücken zur Wand. Kreditgeber fordern ihr Geld auf einen Schlag zurück, neue Geldgeber sind nicht in Sicht.

Vorstandssprecher Michael Buhl (r.) mit dem für das operative Geschäft zuständigen Michael Dorn.

Vorstandssprecher Michael Buhl (r.) mit dem für das operative Geschäft zuständigen Michael Dorn.

Dem Kabelnetzbetreiber Primacom droht nach geplatzten Verhandlungen über eine neue Finanzierung das Aus. Die Kreditgeber des Unternehmens haben Forderungen von rund 29,2 Mio. Euro fällig gestellt. Damit ist die Konzernholding zahlungsunfähig. Das operative Geschäft soll hiervon jedoch nicht betroffen sein und läuft nach Unternehmensangaben unverändert weiter. Falls die Kreditgeber in den nächsten Tagen weiter darauf beharren sollten, ihre Kredite zurückzubekommen, muss Primacom Insolvenz anmelden. Insgesamt steht die vor allem in Ostdeutschland aktive Firma aus Mainz mit 340 Mio. Euro in der Kreide.

Haupteigner des Kabelnetzbetreibers ist Beteiligungsgesellschaft Escaline. Sie hatte mit den Gläubigern, darunter eine Reihe von Hedge-Fonds, über eine Sanierung von Primacom verhandelt. Geplant war, dass Escaline frisches Geld in Primacom steckt und die Gläubiger gleichzeitig auf einen Teil ihrer Forderungen verzichten. Allerdings hätten sich die beiden Seiten nicht auf die Höhe einigen können, sagte eine mit den Verhandlungen vertraute Person zu Reuters. Die Frist für eine Einigung war am Montagabend zu Ende gegangen. Primacom brauche allein in den nächsten Monaten rund 40 Mio. Euro, sagte der Insider.

Escaline hatte vor einigen Jahren bereits den Kabelnetzbetreiber Tele Columbus übernommen und dem Unternehmen hohe Schulden aufgebürdet. Die Last überforderte Tele Columbus, weshalb seit Anfang des Jahres die Gläubiger das Sagen haben. Der Marktführer Kabel Deutschland hat bereits Interesse an Teilen des Tele-Columbus-Netzes geäußert.

Quelle: ntv.de, rts

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