Wirtschaft

Durchspielen von Rettungsplänen Spanien bangt um Banken

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(Foto: dpa)

Die spanischen Banken und ihre faulen Immobilienkredite machen Regierung und Zentralbank zu schaffen. Derzeit wird überlegt, wie man den stark angeschlagenen Bankensektor retten könnte. Eine Bad Bank soll es nicht geben. Man geht in Madrid davon aus, dass die Hälfte der Kredite an Immobilienfirmen im Volumen von 340 Milliarden Euro ausfallbedroht sind.

Die spanische Zentralbank prüft verschiedene Wege, um die von ihren faulen Immobilienkrediten zu befreien. In einer Präsentation vor Analysten und Bankern sagte der Zentralbanker Jose Maria Roldan, eine Abschottung der Bilanzen vor ausfallbedrohten Hypotheken sei der "dritte Schritt". Zuvor müssten die problematischen Kredite identifiziert und marktgerecht bewertet werden. Roldan leitet das Controlling der spanischen Zentralbank.

Eine Bad Bank ist nach Insider-Informationen aber nicht geplant. Die Pläne seien zwar erst in der Anfangsphase, die Zentralbank habe aber die Idee einer Bad Bank ausgeschlossen. "Niemand denkt über eine Bad Bank nach. Es ist klar, dass es dafür kein Geld gibt", verlautete aus spanischen Finanzkreisen.

Zu Beginn des Jahres hatte die neue Regierung von Ministerpräsident Mariano Rajoy die Banken des Landes dazu gezwungen, den Großteil ihrer Gewinne beiseite zulegen, um Verluste aus dem Immobiliengeschäft abfangen zu können. Insgesamt sollen die Geldhäuser nach und nach einen Puffer von rund 50 Milliarden Euro aufbauen. Trotzdem besteht bei den Investoren große Unklarheit darüber, wie viele toxische Kredite in den Bilanzen tatsächlich schlummern.

Die Zentralbank in Madrid geht davon aus, dass die Hälfte der Kredite an Immobilienfirmen im Volumen von 340 Milliarden Euro ausfallbedroht sind. Roldan erwartet, dass die Konsolidierung des spanischen Bankensektors weitergehen werde. Bisher hat es bei den Sparkassen des Landes die meisten Übernahmen und Zusammenschlüsse gegeben. Ihre Zahl nahm von 45 auf 11 Institute ab.

Quelle: ntv.de, DJ

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