Wirtschaft

Banken schreien nach frischem Geld Spanien benötigt hohe Summe

In Madrid wird derzeit intensiv gerechnet: Mariano Rajoy mit seiner Stellvertreterin Soraya Saenz de Santamaria.

In Madrid wird derzeit intensiv gerechnet: Mariano Rajoy mit seiner Stellvertreterin Soraya Saenz de Santamaria.

(Foto: dpa)

Hinsichtlich des Finanzbedarfs der spanischen Banken kommt langsam Licht ins Dunkel. Einem Pressebericht zufolge liegt der Bedarf zwischen 60 und 65 Milliarden Euro. Die europäischen Hilfen werden allerdings das spanische Haushaltsdefizit vergrößern, weil für die Notkredite Zinsen fällig werden.

benötigen voraussichtlich Finanzhilfen in Höhe von 60 bis 65 Milliarden Euro. Der vorläufige Bericht der Beratungsunternehmen Oliver Wyman und Roland Berger habe ergeben, dass bei den Geldhäusern ein Bedarf in Höhe von 60 Milliarden Euro bestehe, berichtete die spanische Zeitung "ABC". Spaniens Finanzminister Luis de Guindos sei bereits über diese Zahl informiert.

Der Bedarf könne aber auf 65 Milliarden Euro ansteigen, je nachdem, wie schwierig sich das Szenario gestalte, berichtete die Zeitung weiter. Offiziell soll der Bericht der Beratungsunternehmen am 21. Juni vorgestellt werden. Allerdings wolle Ministerpräsident Mariano Rajoy den Bericht auf dem G20-Gipfel in Mexiko vorstellen, hieß es in Madrider Finanzkreisen.

Nach wochenlangem Zögern hatte um europäische Hilfen für seine angeschlagenen Banken gebeten. Die Eurozone hat zugesichert, Spaniens angeschlagene Banken mit bis zu 100 Milliarden Euro krisenfest zu machen. Das Land ist finanziell in Bedrängnis, weil es seinen unter einer geplatzten Immobilien- und Kreditblase leidenden Bankensektor vor dem Zusammenbruch bewahren muss.

Höheres Haushaltsdefizit

Nach EU-Angaben wird die europäische Hilfsaktion für die spanischen Banken das Haushaltsdefizit des Königreichs vergrößern. Da Spanien Zinsen für die Notkredite zahlen müsse, sei es logisch, dass dies Auswirkungen auf das Defizit haben werde, sagte ein Sprecher von EU-Währungskommissar Olli Rehn in Brüssel. Dies hätten die Experten des Europäischen Statistikamtes Eurostat in Luxemburg bestätigt.

Eurostat hatte erklärt, dass die Kredite, die von der spanischen Regierung beantragt werden, direkt die öffentlichen Schulden erhöhen würden. "Es wird auch direkte Auswirkungen auf das Defizit Spaniens durch die Zinsaufwendungen für die Kredite geben", teilte Eurostat mit. Da Spanien bislang aber noch keinen Antrag gestellt habe, seien weder die Summe noch die Konditionen bekannt. "Es ist daher zu früh, um eine präzise Antwort auf die Frage nach den Auswirkungen auf das spanische öffentliche Defizit zu geben."

Spanien war 2011 in der Eurozone mit einem Fehlbetrag von 8,9 Prozent der drittgrößte Haushaltssünder. Ursprünglich sollte das Defizit schon 2013 wieder unter die erlaubten 3 Prozent der Wirtschaftsleistung sinken, nun soll Spanien dafür ein Jahr länger Zeit bekommen.

Quelle: ntv.de, wne/AFP/rts/dpa

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