Wirtschaft

Millionen fehlende Kontodaten Steuerpanne bremst Trumps Hilfsgelder aus

Eine Filiale der Steuerberater H&R Block - Nutzer der  Hilfssoftware des Unternehmens müssen noch auf ihr Geld vom Staat warten.

Eine Filiale der Steuerberater H&R Block - Nutzer der Hilfssoftware des Unternehmens müssen noch auf ihr Geld vom Staat warten.

(Foto: imago images/Levine-Roberts)

Wegen der Corona-Krise startet die US-Regierung ein Konjunkturpaket in Höhe von rund 2,2 Billionen Dollar. Millionen Amerikaner hoffen auf über 1200 Dollar schnelle Direkthilfe auf ihren Bankkonten. Ein Fehler im Steuersystem verzögert die angekündigten Zahlungen jedoch erheblich.

"Ich bin mir sicher, dass sich die Menschen sehr freuen werden, einen großen, fetten Scheck zu bekommen, und mein Name steht darauf", hatte US-Präsident Donald Trump die Direkthilfen im Rahmen des vom US-Kongress beschlossenen Corona-Konjunkturpakets an US-Bürger angepriesen. Die Euphorie derjenigen, die den Papierschecks eine digitale Überweisung von bis zu 1200 US-Dollar vorziehen, wird nun aber gedämpft. Ein Fehler im Steuersystem sorgt vorerst dafür, dass die Zahlung an Millionen Amerikaner ausbleibt. Das berichtet die "Washington Post".

US-Finanzminister Steven Mnuchin hatte die US-Steuerbehörde (IRS) angewiesen, die Zahlungen schnellstmöglich vorzunehmen, um den Frust der Bevölkerung angesichts der steigenden Arbeitslosigkeit aufzuwiegen. Mehrere Millionen Menschen, die ihre Steuern über beliebte Hilfssoftware eingereicht hatten, konnten ihre Zahlungen nicht erhalten, da in der Datenbank des IRS laut Finanzministerium keine direkte Bankverbindung hinterlegt war.

Vor allem Amerikaner, die ihre Steuern jährlich mit Tools wie H&R Block, TurboTax oder Jackson Hewitt vorbereiten, schauen erst einmal in die Röhre. Experten gehen davon aus, dass bis zu 21 Millionen Amerikaner von dem Problem betroffen sind. Die Ursache: Die Steuerrückerstattung für Nutzer der Hilfssoftware werden vom IRS zuerst an die Software-Anbieter überwiesen, die ihre Gebühren abziehen und dann die verbleibende Rückerstattung an die Kunden auszahlen. Daher fehlen der US-Steuerbehörde die nötigen Bankdaten vieler amerikanischer Steuerzahler.

Um die Wogen zu glätten, hatte die Steuerbehörde umgehend eine Webseite ins Leben gerufen, die Auskunft über den Status der noch ausstehenden Hilfsgelder gibt. Laut "Washington Post" würde die Frustration vieler Nutzer jedoch noch zusätzlich angefeuert, weil sie nach Eingabe ihrer Daten mit der Nachricht "Zahlungsstatus nicht verfügbar" konfrontiert werden. Die Steuerbehörde bestätigte, dass das Problem bekannt sei und bereits an einer Lösung gearbeitet werde.

Fast 80 Millionen Zahlungen abgewickelt

Eine Sprecherin des Finanzministeriums betonte, dass der IRS in weniger als drei Wochen fast 80 Millionen Zahlungen abgewickelt habe. Das sei etwas mehr als die Hälfte der 150 Millionen Zahlungen, die im Rahmen des Konjunkturpakets erwartet werden. Als Teil des Konjunkturpakets in Höhe von rund 2,2 Billionen US-Dollar sollen Millionen Amerikaner über 1200 Dollar bekommen, pro Kind soll es zusätzlich noch 500 US-Dollar geben.

Sozialhilfeempfänger erhalten die Zahlungen automatisch am Ende des Monats, die Papierschecks mit der Unterschrift des Präsidenten werden in den kommenden Tagen versandt. Amerikaner mit niedrigem Einkommen, die normalerweise keine Steuererklärung einreichen, einschließlich Obdachloser, haben ebenfalls Anspruch auf den Scheck über 1200 Dollar, sofern sie ihre Daten bei der Steuerbehörde einreichen.

Quelle: ntv.de, mba

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