Wirtschaft

Börsengang soll Schulden verringern "Street One"-Mutter lockt mit Dividende

Bis zu 19,4 Millionen Aktien können bis zum 1. Juli in einer Spanne von 14 bis 18 Euro gezeichnet werden.

Bis zu 19,4 Millionen Aktien können bis zum 1. Juli in einer Spanne von 14 bis 18 Euro gezeichnet werden.

(Foto: picture alliance / dpa)

An die Börse drängt ein deutscher Modekonzern, der eher für seine Marken "Street One" und "Cecil" bekannt ist. Das Unternehmen CBR lockt Anleger mit einer hohen Dividende und will mit dem erwarteten Geldsegen seine Schulden abbauen - aber auch weiter wachsen.

Der deutsche Modehändler CBR wirbt mit hohen Dividenden um neue Aktionäre. 60 Prozent des zahlungswirksamen Nettogewinns sollten regelmäßig ausgeschüttet werden, kündigte CBR-Vorstandschef Christoph Rosa an. Der Betreiber der Modeketten "Street One" und "Cecil" könnte damit schon für dieses Jahr 40 Millionen Euro Dividende zahlen. Die Dividenden-Rendite wäre in diesem Fall mit mehr als sechs Prozent deutlich höher als bei Konkurrenten wie H&M, Hugo Boss oder Gerry Weber.

Mit dem Erlös aus dem für 2. Juli geplanten Börsengang will das Unternehmen aus Celle rund ein Drittel der Schuldenlast zurückzahlen, die ihm Finanzinvestoren aufgeladen hatten. Die Schulden sinken dem Plan zufolge um 180 Millionen auf gut 300 Millionen Euro.

"Die geringeren Finanzierungskosten schaffen Raum für zusätzliches Wachstum", erläuterte Finanzvorstand Matthias Born. Dabei hat CBR zunächst die beiden bestehenden Marken im Blick. "Street One" habe den Umschwung in den vergangenen drei Jahren bereits geschafft. "Nun gilt es, das Erfolgsmuster auf Cecil zu übertragen", sagte Rosa. Dort gingen die Umsätze zuletzt noch zurück. 2016 solle der Umbau auch bei "Cecil" in der Bilanz sichtbar sein.

Von 2009 bis 2011 habe CBR strategische Fehlentscheidungen getroffen, räumt die Holding im Börsenprospekt ein. Die Marken "OneTouch" und "Cecil Men" wurden nach Verlusten aufgegeben. Obwohl vom Börsengang kaum Geld in der Kasse bleibt, schloss Rosa Zukäufe nicht aus: "Es ist so, dass wir permanent Augen und Ohren offenhalten."

Schwedischer Eigentümer macht mächtig Kasse

200 Millionen Euro fließen CBR selbst zu; das Unternehmen CBR will so viele neue Aktien ausgeben, dass dieser Betrag zusammenkommt. Der Rest des erhofften Emissionserlöses von 292 Millionen Euro geht direkt an den schwedischen Eigentümer EQT. Der Finanzinvestor behält nach dem Börsengang zunächst 51 bis 56 Prozent an CBR. Nach der Erstnotiz kommt das Unternehmen auf einen Börsenwert von bis zu 650 Millionen Euro. Bis zu 19,4 Millionen Aktien können bis zum 1. Juli in einer Spanne von 14 bis 18 Euro gezeichnet werden. Begleitet wird der Börsengang von der Deutschen Bank und Goldman Sachs.

"Street One" gibt es bereits seit 1983, "Cecil" seit 1989. Das Unternehmen bringt - ähnlich wie die deutlich größeren Zara oder H&M - im Monatsrhythmus neue Kollektionen heraus, verkauft einen Großteil davon aber nicht in den 64 eigenen Läden, sondern über unabhängige Einzelhändler und Warenhäuser.

Weil CBR damit 85 Prozent seines Umsatzes als Großhändler erwirtschaftet, sind die Margen höher als die von Tom Tailor, Gerry Weber oder Esprit. Bei 609 Millionen Euro Umsatz erwirtschafte CBR 2014 einen operativen Gewinn (Ebitda) von 107 Millionen Euro, im ersten Quartal 2015 ging es weiter aufwärts.

Quelle: ntv.de, kst/rts

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