Bruder, Freund, 46 Milliarden Tesla-Aktionäre beklagen Vetternwirtschaft im Vorstand
21.05.2024, 09:48 Uhr Artikel anhören
Kimbal Musk ist der Bruder von Elon Musk und seit 20 Jahren im Vorstand von Tesla. 2018 hatte er die Gehaltsforderung von seinem Bruder befürwortet.
(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)
Im Januar stoppt eine Richterin in Delaware ein 46 Milliarden Dollar schweres Gehaltspaket für Tesla-Chef Musk. Aber auch unter den Aktionären regt sich Widerstand. Sie drängen Investoren, die Auszahlung zu verhindern und kritisieren die persönliche Nähe zweier Vorstandsmitglieder zu Musk.
Eine Gruppe von Tesla-Aktionären hat weitere Investoren aufgefordert, gegen Elon Musks umstrittenes 46 Milliarden US-Dollar schweres Gehaltspaket zu stimmen. Die Gruppe, zu der auch der Rechnungsprüfer der Stadt New York, Brad Lander, gehört, forderte, das Gehaltspaket von Musk und die Wiederwahl von zwei Vorstands-Mitgliedern des Elektroautobauers abzulehnen. Sie argumentierten, die beiden Vorstände stünden Musk zu nahe und haben es versäumt, die Vergütung angemessen zu bewerten.
Musks Vergütung war ursprünglich von den Aktionären im Jahr 2018 genehmigt worden, wurde jedoch im Januar dieses Jahres von einem Gericht in Delaware wegen Bedenken hinsichtlich des Genehmigungsverfahrens für ungültig erklärt. Seitdem hat Tesla das Vergütungspaket in seinem Proxy-Filing erneut vorgeschlagen und argumentiert, dass Musk die Vergütung verdiene, weil er die für 2018 festgelegten Ziele in Bezug auf den Aktienkurs und die Geschäftstätigkeit des Unternehmens erreicht habe.
Bei einigen Aktionären hat das Paket jedoch Bedenken hinsichtlich der Unabhängigkeit des Boards und der Präsenz von Musk als Tesla-Chef geweckt, da das Unternehmen mit einer sinkenden Nachfrage nach Elektroautos und verschärftem Wettbewerb zu kämpfen hat. Zudem drängten sie darauf, die Wiederwahl von Kimbal Musk und James Murdoch in den Vorstand abzulehnen. Diese hätten für Musks Gehaltspaket aufgrund ihrer persönlichen Nähe zum Tesla-Chef abgestimmt. Kimbal Musk ist der Bruder von Elon Musk und seit 20 Jahren Vorstandsmitglied, James Murdoch sei ein persönlicher Freund. Murdochs Familie ist zudem bedeutender Anteilseigner sowohl der Fox Corp. als auch der "Wall Street Journal"-Muttergesellschaft News Corp.
Die Aktionäre werden am 13. Juni über Musks Vergütungspaket und andere Vorschläge abstimmen, darunter die Verlegung des Firmensitzes nach Texas. Zur Gruppe der Aktionäre gehören auch die SOC Investment Group, die gewerkschaftseigene Amalgamated Bank, United Church Funds, Nordea Asset Management und AkademikerPension, ein dänischer Pensionsfonds.
Quelle: ntv.de, gri/DJ