Milliardenanreiz für Japans Wirtschaft Tokio greift zur Konjunkturkurbel
26.10.2012, 07:29 Uhr
Etwas mehr als vier Milliarden: Das Noda-Paket soll die Wirtschaft in Schwung bringen.
(Foto: AP)
Mit einem milliardenschweren Konjunkturprogramm stemmt sich die Regierung in Tokio gegen die anhaltende Schwäche der japanischen Wirtschaft. Doch gemessen an den Problemen erscheint der Betrag, den das Kabinett Noda in die Hand nimmt, vergleichsweise klein.
Mit einem milliardenschweren Konjunkturprogramm will Japan die Wirtschaft des Landes wieder ankurbeln. Das Kabinett in Tokio stimmte dem Paket aus Subventionen und Steuererleichterungen im Volumen von umgerechnet rund 4,1 Mrd. Euro zu.
Mit den Maßnahmen will die Regierung unter Premierminister Yoshihiko Noda die Auswirkungen der anhaltenden Wirtschaftsschwäche lindern. So sollen mit den Subventionen Investitionen nach der im vergangenen Jahr gefördert werden.
Die Steuererleichterungen sollen auch in den von betroffenen Regionen helfen. Zuletzt hinterließ der Taifun "Jelawat" .
Zur Finanzierung des neuen Konjunkturprogramms greift die Regierung auf Reservegelder zurück, die im Haushalt bereits zur Seite gelegt wurden.
Besonders großzügig kann das Land nicht sein: Japan zählt zu den Staaten mit enorm hohen Schuldenlasten. Im Gegensatz zu anderen Schuldensündern stützt sich der japanische Staat bei der Fremdfinanzierung seiner Ausgaben größtenteils auf inländische Gläubiger wie etwa Unternehmen und Versicherungen, die im großen Stil japanische Staatsanleihen halten. Die Abhängigkeit vom Kapitalmarkt ist entsprechend gering.
Probleme mit China
Die japanische Wirtschaft steht am Rande einer Rezession und kämpft mit der schwachen Weltkonjunktur und der starken Landeswährung. Zudem belastet der das Verhältnis zu China.
Das Ringen um eine unbewohnte Inselgruppe im ostchinesischen Meer hatte zu Protesten und Boykottaufrufen im wichtigsten Absatzmarkt der japanischen Wirtschaft geführt. Insbesondere die Autobauer bekommen die Auswirkungen zu spüren.
Die unsicheren Perspektiven der Weltwirtschaft und die anhaltende Schwäche im Euroraum belasten das Klima zusätzlich. Die japanischen Exporte brachen in den vergangenen Monaten weiter ein.
Quelle: ntv.de, rts