Wirtschaft

Funktion soll buchbar werden VW: So teuer wird eine Stunde Computer-Auto

Bisher befindet sich autonomes Fahren bei VW noch in der Testphase.

Bisher befindet sich autonomes Fahren bei VW noch in der Testphase.

(Foto: imago images/Georg Ulrich Dostmann)

Auch bei der Marke VW stellt man sich auf eine Zukunft des autonomen Fahrens ein. Den Wolfsburgern schwebt dabei ein Modell vor, bei dem unterstützende Funktionen pro Fahrt dazu gebucht werden können. Markenchef Brandstätter gibt bereits einen Ausblick, wie viel das den Nutzer kosten dürfte.

Bei der Automarke Volkswagen geht man davon aus, dass autonomes Fahren in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts möglich sein wird. Das verriet Markenchef Ralf Brandstätter im Gespräch mit der "Süddeutschen Zeitung". "Zukünftig können wir alle Fahrzeuge mit Software und Hardware ausrüsten, die es zum autonomen Fahren der Stufe vier benötigt." Das bedeute, dass der Computer etwa auf Autobahnen komplett eigenständig navigiere und der Mensch nur noch in seltenen Ausnahmesituationen eingreifen müsse. VW-Kunden könnten ihre Fahrzeit stattdessen für E-Mails, einen Imbiss oder zum Filmschauen nutzen, dadurch würden ganz andere Anforderungen an den Innenraum und seine Bedienbarkeit gestellt.

Die Hardware-Kosten für diese Roboter-Funktionen beliefen sich derzeit noch auf etwa 7000 bis 9000 Euro pro Fahrzeug, sagte Brandstätter der Zeitung. Er erwarte jedoch, dass sich diese Kosten bis Ende des Jahrzehnts um 30 Prozent senken ließen. Der Preis soll dabei aber nicht sofort auf die Kunden umgeschlagen werden, so die Idee bei der Kernmarke des Volkswagen-Konzerns, vielmehr sollen sich viele der Funktionen gegen Gebühr buchen lassen.

Für eine Stunde Pilotieren durch die Computer eines VW-Autos dürften "ungefähr sieben Euro" fällig werden, rechnet Brandstätter. Dadurch werde sich auch die Art des Geschäfts radikal ändern. Es sei anzunehmen, "dass sich die Erträge in der Industrie ab 2030 auf ein Drittel Verbrennerfahrzeuge, ein Drittel Elektrofahrzeuge und ein Drittel neue softwarebasierte Geschäftsmodelle verteilen".

Um auf die Entwicklung hin zum computergesteuerten Fahren zu reagieren, ändert die Automarke VW ihre Art der Fahrzeugentwicklung und schafft dafür neue Managementstrukturen. In Zukunft würden VW-Autos um den Kunden und seine Bedürfnisse und Wünsche herum konzipiert, so Brandstätter. "Bei Volkswagen wird diesen Prozess künftig ein CXO, ein Chief Experience Officer, steuern." Dieser neue Posten werde Vertrieb und Entwicklung miteinander verbinden.

Quelle: ntv.de, kst/rts

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