Autonomes Fahren

Der deutsche Autozulieferer ZF haucht dem autonomen Shuttle neues Leben ein. Er will bald tausende Einheiten seines Robo-Shuttles namens People Mover bauen. Wichtigste Neuerung: die höhere Autonomie. Die Neuauflage braucht keine eigenen Spur mehr und kann im fließenden Verkehr mitfahren.

Nie wieder durchs Parkhaus kurven und einen freien Platz suchen: Mit einem autonomen System will Mercedes-Benz für eine Erleichterung im Alltag sorgen. Das Kraftfahrt-Bundesamt gibt grünes Licht für die Technologie, die es Fahrzeugen ermöglicht, ohne Fahrer einzuparken.

Nicht nur für PKW-Hersteller ist die Mobilitätswende ein Thema: CO2-Grenzwerte und hohe Diesel-Kosten zwingen auch die Nutzfahrzeugbranche zum Umdenken. Aber anders als beim Auto ist beim LKW noch nicht endgültig ausgemacht, wie die Energie an Bord kommen soll. Einiges sieht man aber schon aktuell auf der IAA Transportation.

Teslas Autopilot, Mercedes Drive Pilot - alle Hersteller forschen am autonomen Fahren. Forscher zeigen, dass Menschen keine Berührungsängste mit dieser neuen Technologie haben müssen. Auch für ländliche Regionen birgt es Möglichkeiten.

Schon bald, in den nächsten Monaten, fahren erste Autos selbstständig auf den Straßen in Deutschland. Wie bereiten sich Prüfstellen wie der TÜV Süd vor, um solche Systeme auf Zuverlässigkeit zu prüfen? Das kann auf einem Test- und Prüfgelände in Ungarn beobachtet werden.

Roboterautos müssen mit ihrem Umfeld kommunizieren, mit Fußgängern, Auto- und Radfahrern. Aber wie soll das aussehen? Schon die nonverbale Kommunikation zwischen zwei Autofahrern ist oft kompliziert. Wie die beim autonomen Fahren aussehen soll, da gibt es bislang einen "Wildwuchs" an Ideen und Ansätzen.

Die Lenksäule stirbt aus. Bald werden die meisten Autos ohne das mechanische Bauteil auskommen. Der Automobilzulieferer ZF stellt nun solch ein System für Pkw vor, das auf die Steer-by-Wire-Technik setzt. Dessen Vorteile liegen bei den Kosten - außerdem spart es Platz im Auto, da das Lenkrad wegfällt.

Auch wenn es für viele noch eine reine Vorstellung ist, mancherorts sind schon autonom fahrende Autos unterwegs - etwa Robotaxis in den USA. Ein Forum der UN-Wirtschaftskommission beschließt nun, dass computergelenkte Autos in Zukunft viel schneller fahren dürfen als bisher.

Polestar, der sportliche Ableger von Volvo, hat jetzt sein drittes Elektroauto in Form eines SUV angekündigt. Der Polestar 3 soll bis zu 600 Kilometer Reichweite haben und wird Anfang 2023 produziert. Mit dem E-SUV soll dann auch autonomes Fahren auf der Autobahn möglich sein.

Damit Deutschland die Vorreiterrolle bei Roboterautos einnehmen kann, hat der Bundesrat jetzt den Betriebs- und Zulassungsregeln der Regierung zugestimmt. Doch neben den praktische Erleichterungen ist die Regierung auch zu Nachbesserungen aufgerufen.

Angekündigt war das autonome Fahren schon seit geraumer Zeit. Für die elektrische und die klassische Mercedes S-Klasse kann jetzt erstmals ein System bestellt, werden, das genau das nach Level 3 ermöglicht. Aber es funktioniert derzeit nur auf deutschen Autobahnen und auch nur bei Tageslicht.

Im kommenden Jahr will Kia den EV9 auf den Markt bringen, ein SUV mit Elektroantrieb und sieben Sitzen. Aber nicht nur bei der Größe wird der Stromer alle bisherigen Angebote der Koreaner übertreffen. Auch was das autonome Fahren betrifft, soll der EV9 im Vergleich mit der Konkurrenz ganz vorne mitmischen.

Der Lidar, das Radarsystem, welches auch Autos zum autonomen Fahren befähigen soll, gab es eigentlich schon vor 60 Jahren. Doch bis Mitte des vergangenen Jahrzehnts war die Technik unerschwinglich teuer. Jetzt soll sie endlich zur preiswerten Massenware werden.

Die Automobilindustrie steht in den Startlöchern, um autome Pkw auf die Straße zu bringen. Das Bundeskabinett legt nun einen Rechtsrahmen dafür vor. Erstmals sollen solche Fahrzeuge am normalen Alltagsverkehr teilnehmen dürfen. Verkehrsminister Wissing sieht ein großes Potenzial.

Während der Autofahrt E-Mails schreiben, einen Film ansehen oder sogar ein Schläfchen machen? Das wird dank moderner Technik und neuer Gesetze immer realistischer. Aber die Entwickler denken schon viel weiter. Braucht man bald gar keinen Führerschein mehr zu machen?

Noch zur Jahrtausendwende und im folgenden Jahrzehnt wurde die Idee des autonomen Fahrens bei den Herstellern, allen voran Mercedes, großgeschrieben. Vor gut fünf Jahren schien man sich aber ob der Komplexität wieder davon zu verabschieden. Jetzt äußern die Stuttgarter neue Zuversicht. Aber wie weit reicht sie? Von Holger Preiss