Wirtschaft

Solarpaneele auf alle Dächer Vonovia macht beim Mieterstrom Tempo

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Für die Vonovia-Mieter soll sich der klimaneutrale Umbau der Immobilien finanziell lohnen, verspricht der Konzern.

Für die Vonovia-Mieter soll sich der klimaneutrale Umbau der Immobilien finanziell lohnen, verspricht der Konzern.

(Foto: picture alliance / Snowfield Photography)

Der Immobilienriese Vonovia will die eigenen Mieter möglichst schnell mit hausgemachtem, günstigem Solarstrom versorgen. Dafür sollen alle geeigneten Dächer im Bestand bis spätestens 2050 mit Paneelen ausgestattet sein. Die Kosten lassen sich allerdings teilweise auf die Miete umlegen.

Der Bochumer Immobilienkonzern Vonovia will selbst gesetzte Ziele beim Solaranlagenausbau auf Dächern eigener Mietshäuser schneller als geplant erreichen. Das teilte Europas größter Vermieter den Zeitungen der Funke Mediengruppe mit. "Wir haben uns auf einen verbindlichen Klimapfad festgelegt: 2045 soll unser Bestand nahezu klimaneutral sein. Bei der Umstellung auf einen nahezu CO2-freien Gebäudebestand spielt die dezentrale Stromerzeugung aus Photovoltaikanlagen eine zentrale Rolle. Damit können wir unseren Mieterinnen und Mietern nachhaltigen Strom anbieten, der vor Ort auf unseren Dächern und an den Fassaden produziert wird und unmittelbar genutzt werden kann", sagte Vonovia-Vorstandschef Rolf Buch den Zeitungen.

Aktuell habe Vonovia den Ausbau von Photovoltaikanlagen nochmals beschleunigt, sagte Buch weiter. "Bereits bis Ende 2026 werden wir PV-Anlagen mit einer Leistung von rund 300 Megawatt Peak (MWp) installieren. Alles, was die Nutzung von Mieterstrom vereinfacht, ist zu begrüßen." Eine neue Analyse des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW Köln) hatte ergeben, dass theoretisch mehr als 14 Millionen Mieterinnen und Mieter in Deutschland von Mieterstrom - also günstig erzeugtem Solarstrom auf dem eigenen Dach - profitieren können. Es gebe den Forschern zufolge aber viele Hemmnisse. Auch seien bundesweit einheitliche Verfahren nötig.

Vonovia ist Europas größter Vermieter und besitzt in Deutschland gut eine halbe Million Wohnungen. Im Herbst 2021 hatte der Konzern innerhalb eines Pilotprojekts 1000 Dächer mit Solaranlagen ausgestattet. Mittlerweile sind es rund 2500 Dächer mit einer maximalen elektrischen Leistung von 51,1 MWp. Allein in diesem Jahr will der Konzern die Solarstromerzeugung auf eigenen Dächern deutlich erweitern. "2024 sollen 80 MWp installiert werden", sagte eine Sprecherin den Funke-Zeitungen weiter. Bis zum Jahr 2050 sollen alle geeigneten Vonovia-Gebäude mit Photovoltaikanlagen ausgestattet sein.

"Keine Netzentgelte zu zahlen"

Davon sollen vor allem Bewohner profitieren, kündigte sie an. "Unsere Photovoltaik-Offensive kommt unseren Mieterinnen und Mietern zugute", erklärte die Sprecherin weiter. Sie verwies auch darauf, dass für den vor Ort erzeugten und verbrauchten Strom keine Netzentgelte fällig würden. "Diese Ersparnis geben wir an unsere Mieterinnen und Mieter weiter. So können wir unseren Gründirektstrom besonders günstig anbieten. Konkret: Mindestens zehn Prozent günstiger als der örtliche Grundversorgungstarif und ohne versteckte Kosten."

Ziel von Vonovia ist es, den eigenen Wohnungsbestand bis zum Jahr 2045 "nahezu klimaneutral" zu machen. Dafür setzt das Unternehmen vor allem auf energetische Wohnungsmodernisierungen, den Aufbau von Nahwärmenetzen oder den Anschluss an Fernwärmenetze sowie auf CO₂-neutrale Wärmeerzeugung über Hybridheizungen und Wärmepumpen. Auch die Solarstromerzeugung spielt bei dem Vorhaben aber eine zentrale Rolle. Für die Vonovia-Mieter sind Modernisierungen allerdings nicht ausschließlich gute Nachrichten: Einen Teil der Kosten darf das Unternehmen auf die Jahresmiete umlegen.

Quelle: ntv.de, mau

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