Tiefe Krise beim Konsum Weihnachtsgeschäft läuft besser, aber nicht gut
11.12.2022, 14:18 Uhr
Der vergangene Samstag war nach ersten Meldungen der etwa 400 teilnehmenden Händler der bislang stärkste Verkaufstag des diesjährigen Weihnachtsgeschäfts.
(Foto: picture alliance / Jochen Tack)
In der fürs Geschäft wichtigsten Zeit des Jahres spürt der Einzelhandel einen leichten Aufwärtstrend. Die Folgen der wirtschaftlichen Krise kann der allerdings nicht ausgleichen. Die Branche hat sich auf magere Umsätze eingestellt.
Das Weihnachtsgeschäft im deutschen Einzelhandel hat zum dritten Advent nach verhaltenem Auftakt weiter an Schwung gewonnen. Das berichtete der Handelsverband Deutschland (HDE) unter Berufung auf Rückmeldungen von Händlern. In der Woche vor dem dritten Advent habe sich "der positive Trend" fortgesetzt.
Damit bestätigt sich, dass sich die Kauflaune der Deutschen rechtzeitig zur heißen Phase des Weihnachtsgeschäfts leicht aufgehellt hat. Allerdings auf extrem niedrigem Niveau. Das Barometer des Marktforschungsinstituts GFK für die Konsumstimmung im Dezember war zuletzt um 1,7 auf minus 40,2 Punkte gestiegen und blieb damit nahe am historischen Rekordtief von 42,8 Punkten, das im Oktober erreicht worden war. Hauptgrund für die extrem schlechte Verbraucherstimmung ist die hohe Inflation, die zuletzt allerdings stagniert war.
Bei vielen Firmen reiche die jüngste Verbesserung für eine "positive Zwischenbilanz" des Weihnachtsgeschäfts noch nicht aus, hieß es beim HDE weiter. Demnach ist insgesamt mehr als ein Viertel der Handelsunternehmen mit dem bisherigen Geschäftsverlauf in der traditionell umsatzstärksten Zeit des Jahres zufrieden, der Rest allerdings derzeit noch nicht. Der Blick auf die verbliebenen Tage bis Weihnachten bleibe daher "spannend", erklärte der Branchenverband. Es ruhten "große Hoffnungen" auf dem Endspurt.
Umsatzrückgang erwartet
In den Tagen vor dem dritten Advent zeigte sich laut der Befragung etwa ein Drittel der Unternehmen mit der Geschäftsentwicklung zufrieden. Gut liefen die Verkäufe demnach beispielsweise im Lebensmittelhandel, wo 59 Prozent ein positives Wochenfazit zogen. Auch im Bekleidungshandel herrschte mit einer Zufriedenheitsquote von 40 Prozent überdurchschnittlich gute Laune. Laut HDE spielten mutmaßlich die jüngsten winterlichen Temperaturen eine Rolle.
Der Samstag war nach ersten Meldungen der etwa 400 teilnehmenden Händler der bislang stärkste Verkaufstag des diesjährigen Weihnachtsgeschäfts; 70 Prozent von ihnen waren mit dem Verlauf zufrieden. Insgesamt geht der HDE in dieser Weihnachtsaison von einem Gesamtumsatz der Branche von etwa 120 Milliarden Euro aus. Preisbereinigt, entspräche dies den Angaben zufolge einem Rückgang von vier Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum in 2021.
Quelle: ntv.de, mbo/AFP