Anschlag auf Stromversorgung Werksleiter: Tesla entgehen mehrere hundert Millionen Euro
06.03.2024, 14:25 Uhr Artikel anhören
Die linksextreme "Vulkangruppe" hatte sich zu dem Anschlag bekannt. Die Brandenburger Polizei stufte das Bekennerschreiben als echt ein.
(Foto: picture alliance/dpa)
Der E-Autobauer Tesla rechnet nach dem Anschlag auf die Stromversorgung in Grünheide mit einem tagelangen Produktionsausfall. Eine erste Schadensbilanz ergibt: Die Ausfallkosten sind beachtlich.
Der US-Elektroautobauer Tesla hat nach dem Produktionsstopp infolge eines Anschlags auf die Stromversorgung der Fabrik in Grünheide bei Berlin eine Summe von mehreren hundert Millionen Euro als Ausfallkosten genannt. "Das bedeutet für uns einen wirtschaftlichen Schaden im hohen neunstelligen Bereich", sagte Werksleiter André Thierig.
Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur bezieht sich Thierig dabei auf den Umsatzverlust der Fahrzeuge, die nicht produziert und somit nicht verkauft werden können. Der Werksleiter rechnete dabei mit einem Ausfall von mehr als 1000 Autos pro Tag und ging von einem Produktionsausfall von mindestens dieser Woche aus. In Grünheide wird Teslas Model Y hergestellt. Der Verkaufspreis dafür liegt etwa zwischen rund 45.000 Euro und knapp 60.000 Euro.
Unbekannte Täter hatten einen Strommast angezündet, der auch das Tesla-Werk mit Strom versorgt. Die Fabrik wurde evakuiert, die Produktion vorerst gestoppt. Tesla rechnet mit einem Produktionsausfall von weiteren Tagen. Zehntausende Bewohner in der Region waren zwischenzeitlich von Stromausfall betroffen.
Derweil fordert die deutsche Industrie einen besseren Schutz der Infrastruktur. "Infrastrukturen sind die Lebensadern der deutschen Wirtschaft", sagte Martin Wansleben, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), der Nachrichtenagentur Reuters. "Den Schutz dieser Infrastrukturen gilt es nun leider dringend an die veränderte Sicherheitslage anzupassen. Es ist essenziell, dass Investoren Deutschland auch weiterhin als sicheres Land einschätzen können." Der Wettbewerb um Investitionen hänge entscheidend an der Qualität guter Standortfaktoren. Die Sicherheit vor kriminell oder terroristisch motivierten Anschlägen auf die Infrastruktur gehöre bisher dazu.
Die linksextreme "Vulkangruppe" hatte sich zu dem Anschlag bekannt. Die Brandenburger Polizei stufte das Bekennerschreiben als echt ein. Die Ermittler gehen von vorsätzlicher Brandstiftung aus.
Quelle: ntv.de, jki/dpa/rts