Wirtschaft

Aktie verliert kräftig Windeln.de gibt Gewinnwarnung ab

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(Foto: imago/PhotoAlto)

Der Onlinehändler Windeln.de hat mit seiner Umstrukturierung sehr zu kämpfen. Von der Prognose für 2019 muss das Unternehmen Abstand nehmen. Die Anleger honorieren dies mit Liebesentzug.

Der in der Restrukturierung steckende Onlinehändler Windeln.de hat seine Prognose für das kommende Jahr zurückgenommen: Beim bereinigten Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) werde die Gewinnschwelle erst Anfang 2020 erreicht, ein Jahr später als bislang geplant, teilte der auf Baby-, Kleinkinder- und Kinderprodukte spezialisierte Händler mit. Grund dafür sei eine langsamere Erholung des Geschäftes in China. Zudem plant das Unternehmen eine Kapitalerhöhung und berief eine außerordentliche Hauptversammlung ein.

Bei dem Aktionärstreffen am 9. Januar sollen die Anteilseigener zunächst einen umgekehrten Aktiensplit im Verhältnis 10:1 beschließen, um überhaupt die Voraussetzung für eine Kapitalerhöhung zu schaffen, denn der Aktienkurs ist seit dem Börsengang im Mai 2015 massiv eingebrochen: Der Ausgabepreis lag bei 18,50 Euro, am Donnerstag schloss die Aktie bei nur 0,55 Euro. Am Freitag ging es mit dem weiter kräftig nach unten - und zwar um ein weiteres Drittel.

Durch die Zusammenlegung von jeweils zehn bestehenden Aktien zu einer würde der rechnerische Kurs über einem Euro liegen, was der gesetzliche Mindestausgabepreis für Kapitalerhöhungen nach dem deutschen Aktiengesetz (AktG) ist. Im Zuge dessen würde sich auch das Grundkapital von Windeln.de massiv von 31,1 Millionen auf 3,1 Millionen Euro verringern. Die Differenz von rund 28 Millionen soll verwendet werden, um Verluste auszugleichen, teilte Windeln.de mit. Dabei bleiben die Summe des Eigenkapitals und der Bilanz unverändert, auch an der Bewertung des Unternehmens ändere sich nichts.

Verkauf des Osteuropa-Geschäfts

Nach dieser rechnerischen Kapitalherabsetzung werde der Vorstand den Investoren dann eine Kapitalerhöhung vorschlagen, die auf einen Erlös im hohen einstelligen Millionen-Bereich abzielt. Große Aktionäre von Windeln.de hätten signalisiert, dass sie sich daran beteiligen würden. Der Streubesitz liegt laut der Homepage bei knapp 30 Prozent.

Mit der Restrukturierung sei man gut vorangekommen, teilte das Unternehmen aus Grünwald bei München weiter mit. So sei unter anderem das unprofitable Geschäft in Osteuropa verkauft und die defizitären Shops in Italien geschlossen worden. Diese Maßnahmen hätten einen jährlichen positiven Ebit-Einfluss von 5 bis 6 Millionen Euro. Die Erholung des profitablen chinesischen Geschäfts, das durch vorübergehend strengere Zollkontrollen und Produktneueinführungen beeinträchtigt wurde, habe aber trotz deutlicher Verbesserungen im vierten Quartal das Vorjahresniveau nicht erreicht.

Quelle: ntv.de, wne/DJ

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