Wirtschaft

Vertrag wird verlängertZetsche sitzt fest im Sattel

23.09.2012, 16:02 Uhr
Zetsche
Dieter Zetsche hat die Schalthebel der Macht fest in der Hand. (Foto: picture alliance / dpa)

Gerade erst kassiert Daimler-Chef Zetsche die Gewinnprognose für die Pkw-Sparte ein. Der Belegschaft stehen schwere Zeiten bevor. Trotzdem gibt es kaum Kritik an der Arbeit des Chefs. Einer Vertragsverlängerung scheint schon jetzt nichts im Wege zu stehen.

DaimlerDaimler-Chef Dieter Zetsche

wird den Stuttgarter Autobauer voraussichtlich auch in den kommenden Jahren lenken.

Eine Verlängerung seines Vertrags bis Ende 2016 erscheine realistisch, sagte ein

Unternehmensinsider. Die Verlängerung um drei Jahre entspreche den Regularien, die

der Aufsichtsrat bei Zetsches Vertrag zugrunde lege.

Schon im Februar verlautete

aus Utnernehmenskreisen, Zetsche strebe eine Verlängerung seiner Doppelrolle als

oberster Daimler-Vorstand und Mercedes-Chef an. Sein mit mehr als acht Mio. Euro

dotierter Vertag läuft noch bis Ende 2013, eine Verlängerung wäre laut Aktiengesetz

ab Beginn kommenden Jahres möglich. Als mögliche Nachfolger Zetsches waren auch

Produktionsvorstand Wolfgang Bernhard und Finanzchef Bodo Uebber im Gespräch.

"Der Spiegel"

berichtete, führende Vertreter der Kapital- und Arbeitnehmerseite im Aufsichtsrat

seien trotz des kürzlich angekündigten Gewinnrückgangs in der Vorzeige-Sparte Mercedes-Benz

von Zetsches Arbeit überzeugt - und auch davon, dass der Konzern mit ihm auf dem

richtigen Weg sei. Intern gebe es allerdings auch Kritik an Zetsche, schrieb das

Magazin. Es sei absehbar gewesen, dass Mercedes die Renditeziele 2012 nicht schaffen

könne. Zetsche habe die Latte so hoch gelegt, um Investoren und Anleger zu beruhigen.

Sparprogramm bei Daimler

Der Daimler-Chef hatte vergangenen

Donnerstag seine Gewinnprognose für die Pkw-Sparte für 2012 einkassiert und mit

dem absehbaren Gewinnrückgang auf unter 5,2 Mrd. Euro die Aktien des Autobauers

auf Talfahrt geschickt. Dagegen bekräftigten Daimlers schärfste Konkurrenten BMW

und Audi ihre Gewinnprognosen.

Bei Mercedes-Benz Pkw sollen

Konzerninsidern zufolge nun mehr als eine Milliarde Euro eingespart werden, ein

Stellenabbau ist allerdings nicht geplant. Die Stuttgarter stehen unter Zugzwang,

in der Pkw-Sparte - dem größten Umsatz- und Gewinnbringer - das seit langem versprochene

Renditeziel abzuliefern. Von 2013 an soll die operative Marge von Mercedes-Benz

Pkw mit Rückenwind durch steigende Verkaufszahlen dauerhaft um die zehn Prozent

pendeln, 2011 waren es neun Prozent. Angesichts der schwachen Konjunktur und hausgemachter

Kostennachteile in dem 126 Jahre alten Konzern zweifeln viele Analysten jedoch am

Erreichen des Ziels.

Quelle: ntv.de, rts