Der Börsen-Tag Angst geht um: Dax fällt Richtung 14.000
06.04.2022, 17:44 Uhr
Der Dax hat die Vortagesverluste zur Wochenmitte deutlich ausgeweitet. Inflations- und Rezessionssorgen machen sich nach Äußerungen von US-Notenbank-Vertretern zunehmend breit. "Der Markt will weitere Indikationen dafür bekommen, wie aggressiv die US-Notenbank in Sachen Zinsen und Bilanz in den kommenden Monaten vorgehen will", sagt Konstantin Oldenburger, Marktanalyst von CMC Markets.
Die erst nach Börsenschluss um 20.00 Uhr anstehende Veröffentlichung des Protokolls der letzten Fed-Sitzung dürfte daher mit Spannung erwartet werden. Die US-Börsen eröffnen zunächst im Minus. Der deutsche Börsenleitindex verabschiedete sich 1,9 Prozent schwächer mit einem Stand von 14.152 Zählern in den Feierabend. Das Tagestief markierte er bei 14.027 Punkten.
"Die deutschen Industrieaufträge sind gesunken. Das schürt Sorgen vor einer schwächelnden Nachfrage oder gar Rezession, insbesondere mit Blick auf die Auswirkungen des russischen Kriegs in der Ukraine ", kommentiert ntv-Börsenkorrespondentin Tosca Strassberger. "Dazu noch die Sorgen rund um die Auswirkungen der Sanktionen gegen Russland: Werden sie noch erweitert? Wie stark treffen sie auch die deutsche Wirtschaft? Energieknappheit, Lieferengpässe – das alles beschäftigt die Anleger und deren Verunsicherung kann man an den derzeitigen Kursen ablesen", unterstreicht Strassberger.
Bei den Einzelwerten können sich Finanzwerte anfangs noch wegen der anziehenden Anleiherenditen insgesamt stabil halten, verlieren im weiteren Handelsverlauf aber dann auch: Deutsche-Bank-Titel büßen am Ende mehr als vier Prozent ein. Noch deutlicher fallen die Abgaben bei den ehemaligen Corona-Gewinnern Hellofresh, Zalando und Delivery Hero aus, deren Papiere zwischen knapp sieben und mehr als neun Prozent verlieren. Auf der Gewinnerseite weisen lediglich Henkel-Aktien nennenswerte Gewinne von etwa einem Prozent auf.
Quelle: ntv.de
