Der Börsen-Tag BIZ-Chef: Zügige geldpolitische Wende ist ein Muss
23.05.2018, 09:40 Uhr
Das Timing der geldpolitischen Wende ist ein Drahtseilakt für die Zentralbank.
(Foto: picture alliance / Frank Rumpenh)
Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) mahnt dazu, trotz einer gewissen Abkühlung der globalen Konjunktur und der Unsicherheit wegen der Handelsstreitigkeiten am allmählichen Ausstieg aus der ultralockeren Geldpolitik festzuhalten. "Die Zentralbanken sollten sich jetzt von diesem vorsichtigen Normalisierungskurs nicht abbringen lassen", sagt BIZ-Chef Agustin Carstens im Interview der "Börsen-Zeitung".
Ein zu später und zu langsamer Ausstieg berge "große Gefahren", sagte Carstens. "Wenn die Zentralbanken allzu lange mit der Wende warten, steigt nur die Gefahr, dass sie später umso abrupter und aggressiver gegensteuern müssen."
Zugleich warnte Carstens die Währungshüter weltweit eindringlich vor Experimenten mit dem weit verbreiteten Inflationsziel von 2 Prozent und einem Verlust der Glaubwürdigkeit. Zu den Debatten, nach Jahren unterhalb des Zielwerts von 2 Prozent nun ein Überschießen zu tolerieren oder gar anzustreben, sagte Carstens: "Es braucht Jahre, bis Glaubwürdigkeit aufgebaut ist, aber es braucht nur eine sehr kurze Zeit, um diese Glaubwürdigkeit zu zerstören."
Quelle: ntv.de