Der Börsen-Tag Betrug eingestanden: Diess' Talkshow-Auftritt holt VW ein
08.07.2019, 14:47 UhrSeit Jahr und Tag wiederholt VW offiziell gegenüber den Medien und den Gerichten dasselbe Mantra: Beim Diesel habe der Konzern nicht "betrogen". Die Konzernführung habe nichts gewusst und sowieso sei den Kunden kein Schaden entstanden.
Im vergangenen Monat aber sagte der VW-Chef Herbert Diess in der Talkshow von Markus Lanz folgenden Satz: "Das, was wir gemacht haben, war Betrug."
Wie das "Handelsblatt" berichtet, hat diese Aussage bei Lanz nun Folgen zumindest in einem der vielen Dieselverfahren. Ein Richter in Oldenburg fordert demzufolge VW nun auf, die aus seiner Sicht konkret für den "Betrug" Verantwortlichen zu benennen. Die bisherige Argumentation von VW sei nach Diess' Äußerung nicht haltbar.
Da der Kläger-Anwalt in Oldenburg mit seiner Kanzlei insgesamt mehrere tausend VW-Besitzer in ähnlichen Verfahren vertritt und auch für die Verbraucherzentrale bei deren Musterfeststellungsklage arbeitet, könnte die Angelegenheit auch die anderen Prozesse beeinflussen.
Update: VW bleibt bei seiner Argumentation und teilt mit: "Die Aussage von Herrn Diess ist nicht im rechtstechnischen Sinne zu verstehen. Sie ändert deswegen nichts an der rechtlichen Position von Volkswagen. In den USA hat Volkswagen zugestanden, ein unzulässiges Defeat Device verwendet zu haben. Die in Deutschland und der EU verwendete Umschaltlogik ist hingegen nach unserer Rechtsauffassung legal."
Quelle: ntv.de