Kurze Zeit sah es danach aus, dass der DAX die Verlustzone verlassen könnte. Doch nach der Erholung vom Nachmittag ging es mit dem Leitindex zum Handelsende hin wieder etwas stärker nach unten. Ein Frankfurter Börsianer verwies einerseits auf die schwächer gestartete Wall Street. Andererseits hätte EZB-Ratsmitglied Gediminas Simkus vor einem Unterschätzen der Inflationsgefahren gewarnt.

Allerdings ging der Blick der Anleger auch nach China. Die dortige Notenbank übernimmt ihrer Meinung nach mit ihrer vorsichtigen Zinspolitik zu wenig für eine Unterstützung der Konjunktur. Aber es gab auch gelassenere Äußerungen: "Die gerade in der vergangenen Woche noch einmal heiß gelaufenen Börsen lassen zum Wochenstart weiter Druck aus dem Kessel", sagte Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets. "Solange sich der DAX dabei über 16.000 Punkten hält, brennt nichts an und bleibt der Bullenmarkt in Takt."

Der DAX beendete den Handel mit einem Minus von 0,55 Prozent auf 16.111 Punkte, sein Tagestief lag bei 16.069 Zählern. Der EUROSTOXX50 notierte 0,5 Prozent tiefer bei 3342 Stellen.

Und wieder stand die Chemie im Mittelpunkt des Geschehens auf dem Börsenparkett. Nach dem Schock über die Gewinnwarnung von Lanxess am Vormittag hielt dann auch Covestro die Marktteilnehmer in Atem. Der Kurs schoss um 12,9 Prozent nach oben auf 45,51 Euro. Wie Reuters unter Verweis auf Kreise meldete, hat die Abu Dhabi National Oil Company Covestro wegen einer möglichen Übernahme angesprochen. Bis zum frühen Nachmittag waren auch Covestro im Sog von Lanxess regelrecht abgestürzt. Lanxess brachen um 15,4 Prozent ein.

Im MDAX fielen Software AG um 1,7 Prozent auf 31,70 Euro. Bain Capital hat im Übernahmekampf um das Softwarehaus das Handtuch geworfen und dient seine Aktien Silver Lake an, die 32 Euro je Aktie bietet. Mit der Andienung schwinde die Hoffnung aus dem Markt, dass Silver Lake das Gebot noch einmal anheben könnte, sagt ein Teilnehmer.