Der Börsen-TagDAX stoppt Abwärtstrend - Nucera mit fulminantem Börsendebüt
Ein unerwartet gering ausgefallener US-Stellenaufbau hat die Zinssorgen an der Frankfurter Börse etwas eingedämmt. Im Juni entstanden in den USA 209.000 neue Jobs außerhalb der Landwirtschaft. Ökonomen hatten jedoch mit 225.000 gerechnet. Allzu große Euphorie kam angesichts einer insgesamt nur langsamen Abkühlung am Arbeitsmarkt jedoch nicht auf. "Der Beschäftigungsaufbau ist weiterhin solide und die Arbeitslosenquote niedrig, während die Lohnsteigerungen ansehnlich sind und die Jahresrate dabei sogar zugelegt hat", sagte Helaba-Experte Ralf Umlauf.
Im Kampf der Notenbank gegen die Inflation birgt ein auf Hochtouren laufender Jobmarkt Risiken. Unternehmen müssen neues Personal oft mit höheren Löhnen locken und versuchen, die gestiegenen Kosten an die Kunden weiterzureichen. "Die Fed wird an der avisierten Zinserhöhung Ende des Monats festhalten und sich darüber hinaus alle Optionen in Abhängigkeit der Datenentwicklung offenhalten", so der Helaba-Experte.
Für den DAX ging die verlustreiche Woche einigermaßen versöhnlich zu Ende. Der deutsche Leitindex gewann 0,5 Prozent und schloss bei 15.603 Punkten, auf Wochensicht blieb aber ein Minus von rund 550 Zählern. Der EUROSTOXX50 notierte 0,3 Prozent höher bei 4235 Stellen.
Thema Nummer eins auf dem Frankfurter Börsenparkett war heute das Börsendebut von Nucera. Die Aktien der Wasserstoff-Tochter von Thyssenkrupp legten gegenüber dem Ausgabepreis von 20 Euro um 19,7 Prozent auf 24,30 Euro zu. "Das Unternehmen muss zwar noch profitabel werden, aber die Investoren setzen auf die Technologie der Firma und die starken Wachstumsaussichten für grünen Wasserstoff", sagte Christof Muerb von der Deutschen Bank, die den Börsengang zusammen mit dem US-Institut Citi organisiert hat.
Aus den Depots flogen dagegen Kion nach dem Abgang des erst vor einem halben Jahr angetretenen Finanzchefs. Die Aktien des Gabelstapler-Herstellers verloren 4,8 Prozent.