Der Börsen-Tag Dax hat vor allem mit der Geopolitik zu tun
17.06.2025, 06:30 UhrDer deutsche Aktienmarkt hat sich am Montag mit einer Erholung nach dem Rücksetzer am Freitag präsentiert. "Zwar wird in der Politik überall vor einer Eskalation und einem Flächenbrand im Nahen Osten gewarnt, die Märkte glauben aber offensichtlich nicht daran", sagte ein Marktteilnehmer. Das spiegelt auch der Ölpreis wider, der nach seinem zwischenzeitlich massiven Anstieg am Freitag wieder deutlich zurückgekommen ist - obwohl Israel am Wochenende auch Öl- und Gasfelder im Iran bombardiert und in Brand gesetzt hat. "Wichtig ist, dass offensichtlich keine iranischen Ölexportanlagen beschädigt worden sind", meint ein Marktteilnehmer.
Was liegt heute an? Da wären die Konjunkturerwartungen der Börsianer, die sich angesichts der Atempause im internationalen Zollstreit weiter aufgehellt haben dürften. Experten erwarten, dass das vom Mannheimer Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) erstellte Barometer erneut ansteigen wird - und zwar auf 35,0 Zähler im Juni, nach 25,2 Punkten im Mai. Die Umfrage dürfte allerdings die Reaktion der Anleger und Analysten auf die jüngste Eskalation im Konflikt zwischen Israel und dem Iran noch nicht umfassend abbilden.
Angesichts der anhaltenden Unsicherheit mit Blick auf die Zollpolitik dürfte die japanische Notenbank ihr Pulver weiter trocken halten. Anders als Europa und die USA hat Japan keine Teuerungswelle hinter sich. Die Bank of Japan (BoJ) hatte die Zinsen zuletzt im Januar erhöht. Die meisten Experten erwarten, dass der nächste Schritt nach oben in dem stark vom Export abhängigen Fernostland erst Anfang 2026 kommen wird.
Fresenius Medical Care (FMC) will Investoren auf seinem Kapitalmarkttag in London seine neue Strategie vorstellen. Der Dialysekonzern hatte sich zuletzt besser als von Analysten erwartet geschlagen und vom Sparkurs von Vorstandschefin Helen Giza profitiert. Sie hat FMC mit einem umfassenden Umbau wieder stabilisiert. Der Restrukturierungskurs umfasste unter anderem Stellenstreichungen und die Trennung von unrentablen Kliniken.
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Quelle: ntv.de