Dienstag, 01. August 2023Der Börsen-Tag

Heute mit Juliane Kipper und Jan Gänger
17:20 Uhr

Warum der Ölpreisanstieg unerfreulich ist  

Der Ölpreisanstieg gilt als größtes Risiko für die globalen Aktienmärkte. "Bisher spielen die Märkte das Szenario, dass die Notenbanken mit möglichen Zinssenkungen im kommenden Jahr die Wirtschaftsflaute beenden", so ein Marktteilnehmer. Voraussetzung dafür sei aber, dass die Inflation deutlich zurückkomme. Und das werde mit dem jüngsten Ölpreisanstieg bezweifelt.

Der Ölpreis ist im Juli so stark gestiegen wie in keinem Monat seit Beginn 2022. Der Preis für die Nordseesorte Brent stieg seit Mitte Juni um knapp 19 Prozent. Einerseits haben die OPEC+-Staaten ihre Fördermengen seit Februar gesenkt. "Gleichzeitig ist die Nachfrage derzeit sehr hoch", so Ulrich Stephan, Anlagestratege der Deutschen Bank.

16:32 Uhr

US-Industrie bremst Talfahrt - zumindest etwas

Die US-Industrie hat ihre Talfahrt im Juli verlangsamt. Der Einkaufsmanagerindex für den Sektor stieg um 0,4 auf 46,4 Zähler. Das Barometer blieb damit allerdings unter der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Die Industrie bleibe "klar im Schrumpfungsbereich", lautet daher das Fazit der Helaba-Ökonomen.

Der US-Bausektor entwickelte sich unterdessen robust - trotz der gestiegenen Zinsen. Die Bauausgaben legten im Juni um 0,5 Prozent zum Vormonat zu, wie das Handelsministerium mitteilt.

Trotz hoher Zinsen und Inflation hatte die US-Wirtschaft im zweiten Quartal überraschend einen Zahn zugelegt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte von April bis Juni aufs Jahr hochgerechnet um 2,4 Prozent zu, nach einem Zuwachs von 2 Prozent im ersten Vierteljahr.

16:20 Uhr

Was macht die Wall Street?

Uneinheitlich ausgefallene Konzernbilanzen und die Erwartung wichtiger Konjunkturdaten machen die Anleger an der Wall Street nervös. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte liegt nur knapp im Plus bei 35.586 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 gibt 0,2 Prozent auf 4579 Zähler nach. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verliert ein halbes Prozent auf 14.275 Stellen.

S&P 500
S&P 500 6.794,37

15:42 Uhr

Preise für Gallium und Germanium schießen nach oben

Die heute in Kraft getretenen chinesischen Exportkontrollen für Gallium und Germanium lassen die Preise der für Elektroautos, Computerchips und Solar-Anlagen wichtigen Rohstoffe kräftig anziehen. Der Preis für Gallium stieg in den vergangenen Tagen um mehr als 40 Prozent auf 370 Dollar pro Kilogramm. Germanium verteuerte sich um rund 9 Prozent auf 1473 Dollar pro Kilo.

China ist der weltgrößte Hersteller von Gallium und Germanium und hatte mit den Exportkontrollen auf Beschränkungen der USA von Halbleiter-Exporten reagiert. Gallium fällt allerdings auch als Nebenprodukt bei der Aluminium-Produktion ab - grundsätzlich ist die Produktion damit auch in Aluminiumwerken anderswo möglich.

15:11 Uhr

Pfizer spürt Rückgang im Corona-Geschäft heftig

Der US-Pharmakonzern Pfizer leidet stärker als erwartet unter einem rückläufigen Corona-Geschäft. Im zweiten Quartal setzte Pfizer mit dem zusammen mit Biontech entwickelten Covid-Impfstoff Comirnaty sowie mit dem Corona-Medikament Paxlovid 1,6 Milliarden Dollar um.

Analysten hatten allerdings alleine mit Comirnaty einen Umsatz von 1,4 Milliarden erwartet, weitere 1,08 Milliarden sollte Paxlovid bringen. Insgesamt setzte Pfizer im zweiten Quartal 12,7 Milliarden Dollar um, ein Minus von 54 Prozent binnen Jahresfrist. Auch das war deutlich schlechter als gedacht.

Der bereinigte Nettogewinn fiel von April bis Juni um 67 Prozent auf 3,84 Milliarden Dollar.

14:35 Uhr

Alkohol-Konzern verdient Milliarden

Die weltweite Nachfrage nach teuren Spirituosen hat den Gewinn des britischen Johnnie-Walker-Herstellers Diageo angekurbelt. Im Bilanzjahr 2022/2023 stieg der bereinigte Betriebsgewinn um zehn Prozent auf umgerechnet 6,1 Milliarden Euro. Der Nettoumsatz wuchs um elf Prozent auf knapp 20 Milliarden Euro, wovon mehr als die Hälfte auf teure Marken wie Bulleit Bourbon oder Don Julio Tequila entfielen.

Der weltgrößte Spirituosenhersteller profitierte von der Nachfrage von Hobby-Cocktailmachern während der Corona-Pandemie, die seither den Konsum von Privathaushalten anschiebt. Auf das laufende Geschäftsjahr blickt die neue Chefin Debra Crew zurückhaltend: Der Kostendruck und die Unsicherheit über die geopolitischen und wirtschaftlichen Entwicklungen blieben.

Diageo
Diageo 20,80

14:01 Uhr

"Aussie" auf Talfahrt

Der australische Dollar ist mit der Zinsentscheidung der Notenbank unter Druck geraten und macht damit die Aufschläge von gestern wieder komplett wett. Der "Aussie" verliert 1,3 Prozent auf 0,6631 US-Dollar.

Die Reserve Bank of Australia hatte sich nach der Zinspause im Juli erneut dafür entschieden, die Zinsen unverändert zu lassen. Am Devisenmarkt wurde dagegen auf eine Zinserhöhung gesetzt, da die Inflation mit 6 Prozent weiterhin deutlich über dem Zielkorridor der Notenbank liegt. Höhere Zinsen stützen eine Währung, weil sie den Währungsraum für Investoren attraktiver machen.

13:20 Uhr

Raiffeisen Bank erwartet in Russland bis zu 100 Millionen Sondersteuer

Die österreichische Raiffeisen Bank International (RBI) stellt sich in Russland auf die Zahlung einer Gewinnsteuer ein. Es sei mit einer zusätzlichen Steuer von bis zu 100 Millionen Euro zu rechnen, heißt es. Russland plant zur Finanzierung des hohen Haushaltsdefizits die Einführung einer einmaligen Sondersteuer für Großunternehmen. Damit will das Land 300 Milliarden Rubel (umgerechnet knapp 3 Milliarden Euro) einnehmen.

Ein entsprechender Gesetzesentwurf wurde bereits von der Staatsduma verabschiedet, dem Unterhaus des russischen Parlaments. Einige Sektoren, darunter Öl, Gas und Kohle sind von der Steuer befreit.

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12:51 Uhr

"Konjunkturflaute kommt bei den Unternehmen an"

Bei den europäischen Aktienmärkten geht es deutlicher nach unten. Der DAX verliert 0,9 Prozent auf 16.306 Punkte, der Euro-Stoxx-50 gibt um 0,9 Prozent auf 4431 Zähler nach. "Die Konjunkturflaute kommt bei den Unternehmen an, zumindest bei den konjunkturabhängigen", so ein Marktteilnehmer mit Blick auf die Berichtssaison. Gleichzeitig dämpfe der jüngste starke Anstieg der Ölpreise die Hoffnung auf einen schnellen Rückgang der Inflation und damit auf Zinssenkungen im kommenden Jahr. "Damit spielt das Umfeld zunächst einmal den Bären in die Karten", also denen, die der Rally schon länger misstrauen, so ein anderer Marktteilnehmer.

12:14 Uhr

Deutsche Industrie beschleunigt Talfahrt

Der Abschwung der deutschen Industrie hat sich im Juli verschärft. Der vom Finanzdienstleister S&P Global (ehemals IHS Markit) in diesem Sektor erhobene Einkaufsmanagerindex fiel auf 38,8 von 40,6 Punkten. Ab 50 Zählern signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, darunter eine Schrumpfung.

Den Daten zufolge gingen Produktion, Neuaufträge und Erzeugerpreise allesamt mit beschleunigten Raten zurück. Und angesichts der rasant abnehmenden Auftragsbestände fielen die Geschäftsaussichten auf den niedrigsten Stand seit acht Monaten. Gleichzeitig kam es zum ersten Stellenabbau seit zweieinhalb Jahren.

11:48 Uhr

Das sind die Faktoren, die den Ölpreis bestimmen

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via REUTERS

Die Ölpreise sind leicht gefallen und entfernen sich damit etwas von ihren jüngsten Drei-Monats-Hochs. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Oktober kostet 85,10 US-Dollar. Das sind 33 Cent weniger als gestern. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur September-Lieferung fällt um 29 Cent auf 81,51 Dollar.

Rohöl (Brent)
Rohöl (Brent) 65,69

Leichten Druck auf die Preise übt der etwas festere Dollar aus. Da Rohöl überwiegend in der amerikanischen Währung gehandelt wird, wirken sich Wechselkursänderungen meist auf die Nachfrage aus. Steigt der Dollar, sinkt in der Regel das Interesse aus anderen Währungsräumen. Das drückt auf die Erdölpreise.

Ungeachtet dessen haben die Rohölpreise in den vergangenen Wochen kräftig um etwa zehn Dollar zugelegt. Auf der Nachfrageseite treibt die Aussicht auf einen vorsichtigeren Kurs vieler Notenbanken mit weniger Zinsanhebungen. Auf der Angebotsseite haben große Förderstaaten wie Saudi-Arabien oder Russland ihre Produktion deutlich eingeschränkt.

10:53 Uhr

Bei BP schmelzen die Gewinne

BP
BP 434,95

Ähnlich wie die Konkurrenz muss auch der britische Ölkonzern BP im zweiten Quartal weiter Abstriche machen. Vor einem Jahr waren die Öl- und Gaspreise wegen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine sehr hoch; inzwischen sind die Preise wieder deutlich gesunken. Damit lag der um Sondereffekte bereinigte Gewinn von BP im zweiten Quartal bei knapp 2,6 Milliarden US-Dollar (2,4 Milliarden Euro), wie der Konzern mitteilte.

Ein Jahr zuvor waren es mit 8,45 Milliarden Dollar noch deutlich mehr. Analysten waren zwar von einem starken Rückgang ausgegangen, hatten aber im Schnitt dennoch etwas mehr erwartet. Inklusive Sondereffekten betrug der Gewinn zwischen April und Ende Juni knapp 1,8 Milliarden Dollar nach 9,26 Milliarden ein Jahr zuvor. Außerdem kündigten die Briten für die nächsten Monate einen weiteren Aktienrückkauf in Höhe von 1,5 Milliarden Dollar an.

10:36 Uhr

BMW wird zuversichtlicher - Aktie fällt trotzdem

BMW hat nach einem Absatzplus im ersten Halbjahr seine Prognose angehoben. Im Autogeschäft sei nun eine Rendite von neun bis 10,5 Prozent zu erwarten, so das Unternehmen. Auf Basis der soliden operativen Leistung im ersten Halbjahr sei auch im zweiten Halbjahr mit einer positiven Geschäftsentwicklung zu rechnen. "Diese stützt sich auf eine anhaltend gute Auftragslage sowie die voraussichtlich bessere Verfügbarkeit seiner Premiumfahrzeuge."

Bei den Anlegern kann BMW mit seinen Zahlen und der Prognoserhöhung nicht punkten. Die Aktie fällt um mehr als 5 Prozent.

BMW
BMW 81,16

10:04 Uhr

Krones-Aktien stürzen ab

Verwunderung herrscht im Handel über das hohe Kurs-Minus von Krones von in der Spitze mehr als 6 Prozent. "Fundamental macht das keinen Sinn", sagt ein Händler. Denn sowohl der Handel als auch Analysten hätten die Zahlen des Herstellers von Abfüllanlagen als sehr solide gelobt. Das Unternehmen aus Neutraubling bei Regensburg sitzt noch auf Aufträgen von 3,93 Milliarden Euro

Grund der hohen Verluste dürfte eher die geringe Liquidität gewesen sein, die Stop-Loss-Orders nicht mehr auffangen konnte, heißt es im Handel. Das sind automatische Verkäufe, die ausgelöst werden, wenn ein bestimmtes Kursniveau erreicht wird.

09:43 Uhr

CO2-neutral bis 2040: Uniper steckt acht Milliarden Euro in grünen Umbau

Uniper
Uniper 30,50

Der in der Ukraine-Krise vom Staat aufgefangene Energieversorger Uniper will nach der Rückkehr in die schwarzen Zahlen bis 2030 über acht Milliarden Euro in klimafreundlichere Technik investieren.

"Durch die erfolgreiche Stabilisierung und unsere finanzielle Erholung haben wir uns wieder Spielraum für neues Wachstum und den Unternehmensumbau erarbeitet", sagte Vorstandschef Michael Lewis. Der Konzern wolle schneller grüner werden und sein Ziel der CO2-Neutralität bereits 2040 erreichen - zehn Jahre früher als bisher geplant. Dazu will Uniper seine Kraftwerke umbauen. Auch investiere der Düsseldorfer Versorger in Solar- und Windkraftanlagen, "wo ein deutliches Wachstum angestrebt wird". Spätestens 2029 ende bei Uniper die Stromproduktion aus Kohle.

09:19 Uhr

"Sind im wirtschaftlichen Nirwana"

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REUTERS

Trotz der unsicheren Konjunkturaussichten zeigen sich die Anleger und Anlegerinnen an den Aktienmärkten in Fernost überwiegend zuversichtlich. In Tokio legt der Nikkei-Index um 0,9 Prozent auf 33.477 Punkte zu. Der schwächere Yen schiebt vor allem Exportwerte an. Toyota-Aktien gewinnen mehr als 2 Prozent, nachdem der japanische Autobauer im abgelaufenen Quartal sein operatives Ergebnis dank angezogener Umsätze fast verdoppelt hatte.

"Wir befinden uns in einer Art wirtschaftlichem Nirwana, mit einer unglaublich widerstandsfähigen Wirtschaft, soliden Gewinnberichten und einer abkühlenden Inflation", sagt IG-Analyst Tony Sycamore. "Nach etwas mehr als der Hälfte des Jahres fühlt es sich an, als wären wir in einer sehr guten Position."

Nikkei
Nikkei 49.299,65

08:50 Uhr

Chinesische Industrie legt Fehlstart hin

Die chinesische Industrie hat einen Fehlstart in die zweite Jahreshälfte hingelegt. Der Einkaufsmanagerindex sank im Juli um 1,3 auf 49,2 Punkte, wie der Finanzdienstleister S&P zu seiner monatlichen Unternehmensumfrage mitteilte. Das Barometer liegt damit erstmals seit April wieder unter der Marke von 50, ab der es Wachstum signalisiert.

Befragte Ökonomen hatten erwartet, dass sich der viel beachtete Indikator mit 50,3 Zählern knapp über diesem Schwellenwert halten wird. "Sowohl Angebot als auch Nachfrage haben abgenommen", sagte Ökonom Wang Zhe vom Medienhaus Caixin, das die Umfrage sponsert. Neuaufträge und Produktion fielen jeweils so schwach aus wie seit dem Jahreswechsel nicht mehr. Besonders die neuen Exportaufträge gingen im Juli stark zurück, da die Risiken einer Rezession bei wichtigen Abnehmern von Produkten "Made in China" zunahmen.

08:40 Uhr

Daimler Truck hat Rekordgewinn fest im Blick

Daimler Truck
Daimler Truck 35,44

Der Lkw-Bauer Daimler Truck hat im vergangenen Quartal erstmals konzernweit die Marke von zehn Prozent Rendite geknackt und sieht sich auf dem Weg zu einem Rekordgewinn. "Daimler Truck ist weiter auf Erfolgskurs", erklärte Vorstandschef Martin Daum. Das gesamte Team sei entschlossen, 2023 zu einem weiteren Rekordjahr zu machen.

Der Dax-Konzern hatte vor Kurzem bereits operative Eckdaten zum zweiten Quartal bekannt gegeben. Bei 15 Prozent mehr Umsatz schnellte der bereinigte Betriebsgewinn um 41 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, sodass die Rendite um zwei Prozentpunkte auf 10,3 Prozent zulegte. Der Weltmarktführer für Schwerlaster verkaufte von April bis Juni knapp 132.000 Fahrzeuge, das waren neun Prozent mehr als vor Jahresfrist.

08:28 Uhr

Euro fällt unter 1,10 US-Dollar

Im Tagesverlauf richten sich die Blicke der Marktteilnehmer auf wichtige Stimmungsbarometer aus der Industrie. In Europa stehen die Einkaufsmanagerindizes von S&P Global auf dem Programm, in den USA wird der stark beachtete ISM-Index veröffentlicht.

Im Tagesverlauf richten sich die Blicke der Marktteilnehmer auf wichtige Stimmungsbarometer aus der Industrie. In Europa stehen die Einkaufsmanagerindizes von S&P Global auf dem Programm, in den USA wird der stark beachtete ISM-Index veröffentlicht.

picture alliance / Zoonar

Euro / Dollar
Euro / Dollar ,00

Der Euro hat im frühen Handel nachgegeben und ist unter die Marke von 1,10 US-Dollar gefallen. Am Morgen kostete die Gemeinschaftswährung 1,0990 Dollar und damit etwas weniger als am Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Montagnachmittag auf 1,1023 Dollar festgelegt.

Unter stärkerem Druck stand der australische Dollar. Die Zentralbank des Landes ließ den Leitzins zum zweiten Mal in Folge unverändert. Fachleute hatten dagegen mehrheitlich auf eine Straffung gesetzt. Die Notenbank hat ihre Leitzinsen in den vergangenen Monaten stark angehoben, was ihr im Land viel Kritik eingebracht hat. Hintergrund ist, dass sie noch relativ kurz vor der ersten Zinsanhebung im Frühjahr 2022 stabile Zinsen versprochen hatte.

08:18 Uhr

DAX nach Rekordjagd erneut höher erwartet

Nach der jüngsten Rekordjagd wird der DAX Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge heute erneut höher starten. Zum Wochenanfang war der deutsche Leitindex zunächst auf ein Allzeithoch von 16.528 Punkten gesprungen, bevor er die Gewinne wieder abgab und leicht schwächer mit 16.447 Zählern aus dem Handel ging. "Trotz aller Euphorie ist es für eine vollständige Entwarnung an der Inflationsfront noch zu früh", sagte Analyst Konstantin Oldenburger vom Broker CMC Markets. Auf Trab hält Investoren weiter eine Flut von Firmenbilanzen.

DAX
DAX 24.239,89

08:01 Uhr

Covestro dämpft seine Aussichten

Covestro
Covestro 59,76

Der Kunstoffkonzern Covestro hat im zweiten Quartal eine schwache Nachfrage zu spüren bekommen und wird etwas pessimistischer für das Gesamtjahr. Der Betriebsgewinn (Ebitda) sank von April bis Juni um fast 30 Prozent auf 385 Millionen Euro, wie das Unternehmen mitteilte. Covestro setzte 3,7 Milliarden Euro um, gut ein Fünftel weniger als noch vor Jahresfrist.

"Das zweite Quartal des Jahres war durch eine anhaltend schwache Konjunktur und weltweite Nachfrageschwäche geprägt", sagte Vorstandschef Markus Steilemann. Der Konzern habe dennoch seine eigenen Ziele erreicht, die ein Ergebnis von 330 bis 430 Millionen Euro vorsahen. Covestro bekräftigte seine im April angehobene Prognose, die einen operativen Gewinn von 1,1 bis 1,6 (2022: 1,617) Milliarden Euro vorsieht. Vor dem Hintergrund einer voraussichtlichen konjunkturellen Abschwächung im weiteren Jahresverlauf erwartet der Konzern nun aber eher ein Ergebnis in der unteren Hälfte dieser Spanne. "Für den weiteren Jahresverlauf gehen wir augenblicklich weiterhin nicht von einer wirtschaftlichen Erholung aus", sagte Finanzchef Thomas Toepfer.

07:51 Uhr

Deutsche Post leidet unter sinkenden Frachtraten

Die Deutsche Post hat im zweiten Quartal bei sinkenden Umsätzen weniger verdient. Das untere Ende ihrer Jahresprognose hoben die Bonner aber auf 6,2 Milliarden Euro an (zuvor: 6,0 Milliarden Euro). Der inzwischen als DHL Group firmierende Konzern fuhr von April bis Juni bei einem Umsatz von 20,1 (Vorjahr: 24) Milliarden Euro einen operativen Gewinn (Ebit) von 1,6 (2,3) Milliarden Euro ein, wie er mitteilte.

Die Post übertraf damit leicht die Erwartungen der Analysten, die nach Refinitiv-Daten mit einem Umsatz von 21,37 Milliarden Euro und einem Ebit von 1,6 Milliarden Euro gerechnet hatten. Viele Logistik-Konzerne hatten von der Sonder-Konjunktur der Branche während der Corona-Pandemie mit hohen Frachtraten und boomenden Online-Geschäften profitiert. Sie sehen sich nun mit einer Normalisierung der Geschäfte konfrontiert.

07:26 Uhr

Teamviewer wächst prozentual zweistellig

Teamviewer
Teamviewer 6,62

Gestützt auf einige Großaufträge von Firmenkunden, ist der Umsatz von Teamviewer erneut prozentual zweistellig gewachsen. Er habe im zweiten Quartal um zwölf Prozent auf 154,2 Millionen Euro zugelegt, teilte die Softwarefirma mit. Dies entspricht dem Plus im Vorjahreszeitraum. Die Umsatzrendite schrumpfte dagegen im Rahmen der Erwartungen um zwei Prozentpunkte auf 41 Prozent.

"Damit liegen wir klar auf Kurs zur Erfüllung unserer Jahresprognose", sagte Finanzchef Michael Wilkens. Für das Gesamtjahr stellt Teamviewer ein Wachstum der Erlöse von zehn bis 14 Prozent auf 620 bis 645 Millionen Euro in Aussicht. Wegen steigender Investitionen werde die operative Gewinnmarge dagegen wohl auf 40 von 41 Prozent zurückgehen.

07:11 Uhr

Toyota überrascht Analysten

Toyota Motor
Toyota Motor 17,49

Der japanische Autobauer Toyota hat das operative Ergebnis dank gestiegener Verkaufszahlen und günstiger Wechselkurse nahezu verdoppelt. Der Betriebsgewinn sei im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2023/24 um 94 Prozent auf 1,12 Billionen Yen (7,14 Milliarden Euro) gestiegen, teilte der weltgrößte Autobauer mit.

Das ist deutlich mehr als von Refinitiv befragte Analysten erwartet hatten. Die Aktie des Autokonzerns legte nach der Veröffentlichung der Quartalszahlen deutlich zu. Die Prognose für das bis Ende März 2024 laufende Geschäftsjahr bekräftigte der Vorstand. Demnach will Toyota den Betriebsgewinn um zehn Prozent auf 3,0 Billionen Yen (gut 19 Milliarden Euro) steigern. Analysten gehen im Schnitt von 3,6 Billionen Yen aus.

06:30 Uhr

Das wird heute wichtig für den DAX

Der DAX hatte gestern zwischenzeitlich ein Rekordhoch von 16.501 Punkten erreicht, fiel dann aber etwas zurück. Der Leitindex ging kaum verändert mit 16.446 Zählern aus dem Handel.

Die Bundesagentur für Arbeit legt heute die Zahlen zum deutschen Arbeitsmarkt im Juli vor. Die schwache Wirtschaftsentwicklung warf zuletzt zusehends dunkle Schatten auf den Jobmarkt. Entgegen dem sonst üblichen jahreszeitlichen Verlauf legte die Zahl der Arbeitslosen im Juni leicht zu. Nun wird sich zeigen, ob sich die Lage wieder aufhellt oder nicht.

Heute können Quartalszahlen für Impulse sorgen. Unter anderem berichten DHL und Daimler Truck über das vergangene Quartal. Der VDMA veröffentlicht den Auftragseingang im Maschinenbau für Juni.

Bei ntv ist um 10.45 Uhr ein Interview mit Martin Daum, dem Vorstandsvorsitzender von Daimler Truck, zu sehen.

Die Logistik-Unternehmen bekommen das Ende der durch die Corona-Pandemie getriebenen Sonderkonjunktur zu spüren: Die Fracht-Preise sind gesunken, die Verbraucher bestellen nicht mehr so viel online, also schrumpfen Umsatz und Gewinn in der Branche. Auch die nun unter DHL Group firmierende Deutsche Post kann sich dem Trend nicht entziehen und hat Analysten zufolge im zweiten Quartal deutliche Rückgänge bei Umsatz und Ertrag verzeichnet.

Wenige Tage nach dem Erzrivalen Intel legt der Chip-Hersteller AMD Geschäftszahlen vor. Wegen einer schwächelnden Nachfrage hatte AMD einen verhaltenen Ausblick für das laufende Quartal geliefert. Nach den ermutigenden Intel-Zahlen und in Erwartung eines Nachfrageschubs durch Künstliche Intelligenz (KI) hoffen Börsianer auf einen optimistischeren Ausblick. Ihr Augenmerk gilt dabei Neuigkeiten rund um einen neu entwickelten KI-Spezialchip, der dem Weltmarktführer NVIDIA Konkurrenz machen soll. Einem Insider zufolge denkt die Cloud-Sparte von Amazon, AWS, über den Einsatz dieses Prozessors nach.

Mit Toyota legt der weltgrößte Autohersteller seine Zahlen für das erste Quartal seines Geschäftsjahres vor. Nach den teils sehr hohen Gewinnzuwächsen einiger Rivalen blicken Investoren mit Spannung darauf, wie der japanische Vorzeigekonzern wegen der besseren Teileversorgung abgeschnitten hat. Von Refinitiv befragte Experten rechnen im Schnitt für den Zeitraum zwischen April und Juni mit einem Anstieg des operativen Ergebnisses um 63 Prozent auf umgerechnet rund 6 Milliarden Euro.

Die kompletten Wochentermine finden Sie hier.

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