Wirtschaft

Nach horrenden Gewinnen Total und Shell verdienen deutlich weniger

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Dem französischen Energiekonzern TotalEnergies machten insbesondere niedrigere Erdgaspreise und geringere Raffineriemargen in Europa zu schaffen.

Dem französischen Energiekonzern TotalEnergies machten insbesondere niedrigere Erdgaspreise und geringere Raffineriemargen in Europa zu schaffen.

(Foto: picture alliance / abaca)

Dass in Zeiten hoher Inflation, steigender Leitzinsen, aber auch globaler Erwärmung ausgerechnet der Öl- und Rohstoffsektor im vergangenen Jahr im Geld geschwommen ist, hat bei vielen Menschen für Empörung gesorgt. Inzwischen sorgen gefallene Preise für Öl und Gas für Gewinnrückgänge.

Die weltweit gefallenen Rohstoffpreise haben Spuren in den Bilanzen der Energiekonzerne Shell und TotalEnergies hinterlassen. Nach den Rekordgewinnen im Vorjahr halbierten sich die Ergebnisse im zweiten Quartal bei beiden Unternehmens auf jeweils fünf Milliarden Dollar, wie die Konzerne mitteilten. Die Zahlen blieben hinter den Erwartungen der Analysten zurück, die Aktien notierten jeweils im Minus.

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Dem französischen Energiekonzern TotalEnergies machten insbesondere niedrigere Erdgaspreise und geringere Raffineriemargen in Europa zu schaffen. Bemerkbar machten sich vor allem höhere chinesische Exporte und die Tatsache, dass Russland nach dem Öl-Embargo der Europäischen Union recht zügige neue Käufer gefunden habe, erläuterte der Energieriese. An seinen für das dritte Quartal angekündigten Aktienrückkäufen im Volumen von rund zwei Milliarden Dollar hält das Unternehmen dennoch fest.

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Shell plc. 30,45

Der britische Ölriese Shell tritt aufgrund der gesunkenen Öl- und Gaspreise bei seinem geplanten Aktienrückkauf hingegen leicht auf die Bremse. In den nächsten drei Monaten will der Konzern Aktien im Wert von drei Milliarden Dollar zurückzukaufen, nachdem es in den vorangegangenen drei Monaten 3,6 Milliarden Dollar waren. Im Juni hatte Shell angekündigt, in der zweiten Jahreshälfte Aktien im Wert von mindestens fünf Milliarden Dollar zurückzukaufen.

Dass in Zeiten hoher Inflation und steigender Leitzinsen, aber auch globaler Erwärmung und Klimakrisen ausgerechnet der Öl- und Rohstoffsektor im Geld schwimmt, hatte bei vielen Menschen für Empörung gesorgt. Kritiker forderten höhere Investitionen in Förderprojekte und erneuerbare Energien von den Konzernen, die über Aktienrückkäufe und Dividenden enorme Summen an ihre Investoren verteilen.

Allein der größte US-Ölkonzern Exxon strich 2022 einen Nettogewinn von knapp 56 Milliarden Dollar ein - rund 140 Prozent mehr als im Vorjahr und das höchste Ergebnis in der mehr als 140-jährigen Geschichte des Unternehmens. Experten gehen davon aus, dass Exxon, Chevron, BP, Shell und Total im vergangenen Jahr zusammen einen Profit von rund 190 Milliarden Dollar gemacht haben.

Quelle: ntv.de, jki/rts

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