Dienstag, 11. April 2023Der Börsen-Tag

Heute mit Thomas Badtke und Diana Dittmer
17:41 Uhr

DAX mit grünem Wochenauftakt

Primeln blühen in einem der Gewächshäuser des Gartenbauunternehmens Silze.

Es grünt so grün ...: Kräftig aufwärts geht es am Dienstag bei konjunkturnahen Aktien.

Mohssen Assanimoghaddam/dpa

Die europäischen Aktienmärkte sind im Plus in die verkürzte Handelswoche gestartet. Der DAX gewann 0,4 Prozent auf 15.655 Punkte, das Jahreshoch bei 15.736 Zählern lag damit immer noch in greifbarer Nähe. Der Euro-Stoxx-50 stieg um 0,6 Prozent auf 4333 Zähler.

Die Berichtssaison in Europa kommt erst langsam ins Laufen, aus dem Stoxx-600-Universum legen diese Woche gerade einmal zwei Unternehmen ihre Geschäftszahlen vor. "Entscheidend für den nächsten Trend am Aktienmarkt ist das US-CPI", sagt ein Händler mit Blick auf die morgen anstehenden US-Verbraucherpreise. Die Daten sind dann die aktuellste Entscheidungsgrundlage für die kommende Fed-Sitzung in drei Wochen. Der Datenkalender in Europa ist ansonsten recht leer.

Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat seine Prognosen für das Weltwirtschaftswachstum in diesem und im nächsten Jahr nur marginal gesenkt, ist aber wegen der Turbulenzen im Bankensektor sehr besorgt.

Kräftig aufwärts ging es bei konjunkturnahen Aktien. Die Rohstoff- und Autobranche führten die Stoxx-600-Sektoren mit bis zu 3 Prozent Plus an. Glencore legten 3,3 Prozent zu. Auch Stahlwerte waren gesucht: Thyssenkrupp stiegen sogar um 5,7 Prozent. Hier stützen zusätzlich Unternehmensaussagen, nun die Ausgliederung der Marine-Sparte ins Auge zu fassen. Nach Einschätzung von Oliver Burkhard, Chef der Rüstungssparte von Thyssenkrupp, ist das Momentum für eine Verselbständigung von Marine Systems selten so gut gewesen wie derzeit.

Das war der Börsen-Tag für heute. Morgen Früh geht es an dieser Stelle munter weiter. Die Kollegen und Kolleginnen von der Spät- und Nachtschicht halten Sie bis dahin auf dem Laufenden. Schauen Sie also gerne immer wieder vorbei!

17:04 Uhr

"Der Gier verfallen": Schweizer Abgeordnete kritisieren Credit-Suisse-Banker scharf

Nach der Notübernahme der Credit Suisse sind Schweizer Abgeordnete mit der Spitze der Großbank scharf ins Gericht gegangen. Die Bankverantwortlichen seien der Gier nach mehr Gewinn verfallen und hätten Risiken ausgeblendet, erklärte Peter Hegglin von der Partei Die Mitte in einer Sonderdebatte des Parlaments in Bern.

Die Bank habe nichts aus der Vergangenheit gelernt. "Eine stolze CS haben sie über die Jahre in den Ruin getrieben und sich dabei regelmäßig sehr hohe Löhne und Boni auszahlen lassen." Nach der Sitzung zum Kollaps der Fluggesellschaft Swissair und zu den Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie trat das Schweizer Parlament seit der Jahrhundertwende erst zum dritten Mal zu einer außerordentlichen Sitzung zusammen.

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16:51 Uhr

Euro macht Vortagesverluste wett

Der Kurs des Euro ist über 1,09 US-Dollar gestiegen. Am Nachmittag wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,0928 Dollar gehandelt und damit deutlich höher als am Vorabend. Der Euro hat damit seine Vortagsverluste mehr als wettgemacht. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0905 (Donnerstag: 1,0915) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9170 (0,9162) Euro.

Euro / US-Dollar
Euro / US-Dollar 1,07

Der Euro wurde durch die freundliche Stimmung an den Aktienmärkten gestützt. In diesem Umfeld war der als sicher geltende US-Dollar weniger gefragt. Der vom Analyseinstitut Sentix erhobene Konjunkturindikator für die Eurozone hellte sich im März zudem stärker als erwartet auf.

16:42 Uhr

IWF: Risiken für Finanzstabilität haben sich massiv erhöht

Die Risiken für die Finanzstabilität haben sich nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds (IWF) signifikant erhöht. Dies sei eine Folge der jahrelangen Niedrigzinsphase, die wegen der hohen Inflation abrupt beendet worden sei, heißt es im Finanzstabilitätsbericht, den der IWF in Washington veröffentlichte.

Der Zusammenbruch mehrerer Banken sei eine deutliche Erinnerung an die Finanzkrise von 2008, auch wenn die Rahmenbedingungen heute ganz andere seien.

16:25 Uhr

Wall Street stabil - Virgin Orbit im Sturzflug

Die Anleger an der Wall Street fassen Aktien heute nur mit spitzen Fingern an: Der Dow-Jones-Index der Standardwerte und der breiter gefasste S&P 500 notieren nach Eröffnung kaum verändert bei 33.587 beziehungsweise 4110 Punkten. Auch der Index der Technologiebörse Nasdaq tritt mit 12.080 Zählern mehr oder weniger auf der Stelle.

Die Investoren warten mit Spannung auf die für Mittwoch geplanten US-Inflationsdaten. Marktteilnehmer erhoffen sich daraus weitere Hinweise auf die nächsten geldpolitischen Schritte der US-Notenbank Fed. "Es ist gut möglich, dass die Währungshüter nach guten Nachrichten über die Entwicklung der Inflation eine Pause bei den Zinserhöhungen einlegen", sagte Ökonom Peter Cardillo vom Finanzdienstleister Spartan Capital Securities.

S&P 500 Index, Ind.
S&P 500 Index, Ind. 4.279,54

Bei den Einzelwerten stürzen Virgin Orbit um knapp 30 Prozent auf ein neues Rekordtief von 0,12 Dollar ab. Die Technologiebörse Nasdaq will die Aktien und Optionsscheine des Raumfahrtunternehmens ab dem 13. April aus dem Handel nehmen.

15:51 Uhr

Übernahme-Hammer besiegelt?: Weltgrößter Goldproduzent stockt Übernahmeofferte deutlich auf

Der weltgrößte Goldproduzent Newmont hat sein Kaufangebot für den australischen Goldminen-Betreiber Newcrest Mining aufgestockt. Der Branchenprimus biete nun umgerechnet 19,5 Milliarden US-Dollar nach zuletzt 16,9 Milliarden.

"Ich denke, dieses Angebot bietet einen besseren Ausgleich. Wir stehen der Fusion zwischen Newcrest und Newmont positiv gegenüber", erklärte Simon Mahwinney, Investment-Manager beim Newcrest-Großaktionär Allan Gray Australia. Newcrest teilte mit, nach dem höheren Angebot habe der Konzern seine Bücher für Newmont geöffnet. Im Falle der Übernahme würde Newmont seine Goldproduktion auf fast das Doppelte dessen steigern, was der größte Konkurrent Barrick Gold fördert.

Newmont Mining Corp
Newmont Mining Corp 39,48
Newcrest Mining
Newcrest Mining 16,58

15:36 Uhr

Bricht der DAX nach oben aus?

Der DAX zeigt sich weiter stark. Dennoch lässt der große Durchbruch weiter auf sich warten. Was hält ihn zurück, und könnte er bald den Ausbruch nach oben schaffen? Friedhelm Tilgen spricht darüber mit Dirk Heß von der Citigroup:

15:10 Uhr

Credit Suisse hat offenbar schon Teil der Liquiditätshilfe zurückbezahlt

Die Credit Suisse hat wohl bereits einen Teil der von der Schweizerischen Nationalbank (SNB) zur Verfügung gestellten Notliquidität zurückgezahlt. Die Sichtguthaben von Banken und Bund bei der Notenbank sanken binnen Wochenfrist um über 31 Milliarden Franken auf 532,2 Milliarden Franken, wie die SNB mitteilt. Dies war der zweitgrößte Rückgang überhaupt. Bezieht das Institut die Liquiditätshilfen, schreibt die Zentralbank den Banken den entsprechenden Betrag auf deren SNB-Konten gut.

Credit Suisse
Credit Suisse ,83

Das Minus dürfte darauf zurückzuführen sein, dass Credit Suisse einen Teil der Notliquidität zurückzahle und nicht mehr auf die Unterstützung der Zentralbank angewiesen sei, erklärte Karsten Junius vom Bankhaus Safra Sarasin. "Das Vertrauen in die Bank ist durch die Fusion mit der UBS wiederhergestellt worden, und aus den Daten geht hervor, dass die Kundenabflüsse gestoppt wurden."

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15:03 Uhr

DAX bröckelt ab - Hoch vom Januar aber immer noch erreichbar

Das DAX-Plus im Handelsverlauf bröckelt am Nachmittag deutlich ab. Obwohl in den USA nach einem freundlichen Geschäft am Montag aktuell moderate Verluste erwartet werden, liegt der deutschte Leitindex am Nachmittag weiterhin mit 0,25 Prozent im Plus bei 15.637 Zählern.

DAX
DAX 16.051,23

Damit bleibt er in Schlagweite seines Hochs vom Januar 2022, das er kurz vor Ostern bei knapp unter 15.737 Punkten erreicht hatte. Für den MDAX der mittelgroßen Börsenwerte geht es um 0,59 Prozent auf 27.359 Zähler hoch. An den wichtigsten Aktienmärkten Europas wurden ebenfalls moderate Gewinne verzeichnet. "Die Marktteilnehmer bleiben vorerst weiter verhalten optimistisch", kommentiert Börsenexperte Andreas Lipkow.

14:54 Uhr

Insider: Medienkonzern Vivendi will "Gala" verkaufen

Der französische Medienkonzern Vivendi will einem Insider zufolge die Zeitschrift "Gala" verkaufen und damit die regulatorischen Hürden für die Übernahme der drittgrößten Verlagsgruppe der Welt Lagardère aus dem Weg räumen.

Vivendi Universal
Vivendi Universal 8,42

Der Verkauf des Magazins soll demnach am Mittwoch der Europäischen Kommission mitgeteilt werden. Ziel ist die Übernahme der von Lagardère herausgegebenen Wochenzeitungen "Journal du Dimanche" und "Paris Match". Im vergangenen Monat hatte das von der Milliardärsfamilie Bolloré kontrollierte Unternehmen als Reaktion auf die kartellrechtlichen Bedenken der EU-Kommission bekannt gegeben, seine Verlagseinheit Editis zu verkaufen.

14:33 Uhr

Autobauer spekulieren auf staatliche E-Auto-Förderung in Spanien

Volkswagen und andere Autobauer setzen beim Aufbau der Elektroautoproduktion in Spanien auf frische öffentliche Fördergelder. Die Regierung in Madrid will im Juli eine überarbeitete Version des Wirtschaftsförderungsprogramms Perte auflegen, das sich aus Geldern des Corona-Wiederaufbauplans der Europäischen Union speist.

VW Vorzüge
VW Vorzüge 121,54

Insgesamt zwei Milliarden Euro an Investitionshilfen für Auto- und Batteriefabriken sollen verteilt werden, nachdem von den 2,9 Milliarden Euro im ersten Programm nur gut ein Viertel ausgezahlt wurde. "Spanien hat mit dem ersten Programm sein Bestes versucht", sagte Wayne Griffiths, Chef der spanischen Volkswagen-Tochter Seat und des spanischen Autoverbandes Anfac. Die Förderung müsse jetzt aber viel flexibler sein, und über die Mittel müsse schneller entschieden werden.

14:23 Uhr

Elf Prozent weniger Flugzeuge: Lieferprobleme bremsen Airbus

Brüchige Lieferketten bremsen Airbus auch im neuen Jahr. Der europäische Flugzeugbauer liefert im ersten Quartal 127 Maschinen an die Kunden aus, das sind elf Prozent weniger als ein Jahr zuvor, wie Airbus mitteilt.

Airbus Group
Airbus Group 128,40

Dabei wollte Airbus eigentlich die Schlagzahl bei der Produktion erhöhen, um die steigende Nachfrage zu bewältigen. Gehofft hatte man in Toulouse auf bis zu 140 Auslieferungen. Bis Juni muss der Boeing-Konkurrent nun einen Zwischenspurt hinlegen, damit das Ziel von 720 produzierten Flugzeugen in diesem Jahr nicht außer Sichtweite gerät. Im März konnte Airbus den Rückstand von Jahresbeginn nur etwas aufholen.

14:09 Uhr

Hyundai fährt Investitionen in E-Mobilität hoch

Der Autobauer Hyundai hat zum Spatenstich für die erste Elektroauto-Fabrik seiner Marke Kia höhere Investitionen in Elektromobilität angekündigt. Bis 2030 sollen umgerechnet etwa 16,6 Milliarden Euro am Heimatstandort Südkorea fließen, wie das Unternehmen ankündigte.

Hyundai Motor
Hyundai Motor 199.500,00

Damit soll nicht nur bei dem Hersteller selbst die Umstellung auf E-Autos finanziert werden, sondern auch die Infrastruktur dafür im ganzen Land gefördert werden. Bis Ende des Jahrzehnts will Hyundai eine Elektroauto-Jahresproduktion von rund 1,5 Millionen Einheiten in Südkorea und 3,64 Millionen Stück weltweit erreichen.

Europäische Autokonzerne pumpen noch weit mehr in klimafreundliche Antriebe. So kalkuliert der Volkswagen-Konzern für die nächsten fünf Jahre mit Ausgaben von mehr als 120 Milliarden Euro.

13:47 Uhr

Warum Buffett Anteile an Taiwan Semi verkauft

Bei Warren Buffetts Entscheidung, die Beteiligung von Berkshire Hathaway an der Taiwan Semiconductor Manufacturing Co zu reduzieren, haben offenbar auch geopolitische Spannungen eine Rolle gespielt. Das verriet der legendäre Investor in einem Interview.

Berkshire Hathaway hatte die Beteiligung an dem Mikrochip-Hersteller im vierten Quartal um fast 4 Milliarden US-Dollar reduziert. China betrachtet Taiwan als abtrünnige Provinz und hat nach dem Besuch der taiwanesischen Präsidentin Tsai Ing-win in den USA und Mittelamerika Manöver abgehalten. Buffett sagte der Zeitung Nikkei, dass das taiwanische Unternehmen gut geführt werde, es gebe aber bessere Orte, um sein Kapital einzusetzen. Die ADRs von Taiwan Semi sind in diesem Jahr um 20 Prozent gestiegen.

13:30 Uhr

Südkoreas Kartellbehörde verhängt Millionenstrafe gegen Google

Die südkoreanische Kartellbehörde hat Google wegen unfairer Geschäftspraktiken mit einer Strafe in Höhe von 42,1 Milliarden Won (etwa 29,2 Mio. Euro) belegt. Die Kommission für Fairen Handel (FTC) wirft der Alphabet-Tochter vor, ihre Marktdominanz benutzt zu haben, um den Vertrieb von Computerspielen auf der konkurrierenden Plattform One Store in Südkorea zu verhindern.

Alphabet
Alphabet 124,67

Laut FTC traf Google zwischen Juni 2016 und April 2018 fragwürdige Abmachungen mit Spieleherstellern, damit diese ihre Produkte exklusiv auf Google Play vertreiben. Im Gegenzug habe Google ihnen bestimmte Marketingvorteile versprochen. Als Folge sei der Wert von One Store als Plattform gesunken. One Store war 2016 von drei südkoreanischen Mobilfunkanbietern und dem einheimischen Portal Naver gegründet worden.

13:01 Uhr

Nach Banken-Beben ein Fünftel mehr Insolvenzen erwartet - "Keine Pleitewelle"

Nach den Turbulenzen am Bankenmarkt erwarten Fachleute mehr Firmenpleiten in Deutschland. Der Kreditversicherer Allianz Trade befürchtet für 2023 einen Anstieg der Unternehmensinsolvenzen um 22 Prozent und erhöhte damit seine bisherige Prognose von 15 Prozent.

"Das sind rund 17.800 Fälle und damit etwa 800 mehr als ursprünglich erwartet – aber weiterhin fünf Prozent unter dem Niveau von vor der Pandemie", wie das Unternehmen in einer Insolvenzstudie mitteilte. "Eine Pleitewelle ist das weiterhin nicht", betonte Milo Bogaerts, Chef von Allianz Trade in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Denn die Fallzahlen in Deutschland seien zuletzt auf historisch niedrigem Niveau gewesen. Selbst Ende 2023 dürfte Deutschland das Niveau von vor der Corona-Pandemie noch nicht erreicht haben, erklärte Bogaerts. "Dies dürfte erst nach einer weiteren Zunahme der Insolvenzen um sechs Prozent im Jahr 2024 wieder leicht überschritten werden."

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12:51 Uhr

Hat die Wall Street Kraft für mehr?

Der Schwung aus dem späten Vortageshandel der Wall Street könnte sich fortsetzen. Der Aktienterminmarkt lässt auf einen gut behaupteten Start am Kassamarkt schließen.

Nasdaq 100
Nasdaq 100 14.546,64

Auch an der technologielastigen Nasdaq, die zum Wochenstart hinterhergehinkt hatte, könnte ein etwas festerer Handelsbeginn drin sein. Insgesamt bewegt sich der Terminmarkt in der Nähe eines Achtwochenhochs, daher fallen die Aufschläge auch eher bescheiden aus. Um deutlicher zuzulegen, bedarf es neuer Impulse.

Diese könnten heute und morgen die anstehenden US-Inflationsdaten liefern - sofern diese keine steigende Inflation anzeigen. Daten aus China machen hier Hoffnung: Der Verbraucherpreisindex verbuchte für März den niedrigsten Wert seit September 2021 und lag unter der Prognose der Ökonomen.

Der Erzeugerpreisindex rutschte derweil sogar tiefer in die Deflation. Auffällig ist, dass sich die zuletzt erkennbaren Rezessionssorgen in den USA wieder verflüchtigen - auch befeuert von den robusten Arbeitsmarktdaten vom Wochenschluss.

12:26 Uhr

Beim schwedischen Pensionsfonds rollen Köpfe - Was ist passiert?

Schwedens größter privater Pensionsfonds Alecta hat seinen CEO entlassen, nachdem der Fonds einen Milliardenverlust aus Investitionen in inzwischen bankrotte oder noch strauchelnde US-Banken erlitten hatte.

Magnus Billing musste seinen Hut nehmen, nachdem Alecta Verluste in Höhe von 19,6 Milliarden schwedischen Kronen (rund 1,7 Milliarden Euro) im Zusammenhang mit der Silicon Valley Bank (SVB) sowie der Signature Bank und der First Republic Bank verbucht hatte.

Laut Daten von Factset war Alecta Ende 2022 der fünftgrößte Investor der SVB, der sechstgrößte Investor der Signature und der fünftgrößte der First Republic. Alecta teilte weiter mit, man versuche zu verstehen, wie die Situation entstanden ist. Die stellvertretende Geschäftsführerin Katarina Thorslund wurde kommissarisch zur CEO ernannt.

12:12 Uhr

DAX krallt sich an sein morgendliches Plus

Die deutschen Standardwerte halten sich nach dem langen Osterwochenende stabil im Plus. Hilfreich sind die positiven Vorgaben aus Übersee. In den USA, wo der Handel tags zuvor wieder aufgenommen worden war, hatten die Börsen auf den am Karfreitag veröffentlichten Arbeitsmarktbericht mit leichten Kursgewinnen reagiert. Die meisten Aktienmärkte Asiens folgten heute Morgen den Aufwärtsimpulsen.

Hierzulande notiert der DAX unverändert rund um 0,6 Prozent im Plus auf knapp 15.700 Zählern.

Wenige Tage vor Ostern hatte der DAX bei knapp unter 15.737 Punkten den höchsten Stand seit Januar 2022 erreicht. Für den MDAX der mittelgroßen Börsenwerte geht es um 1,0 Prozent hoch. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewinnt 0,6 Prozent.

Anleger nehmen heute vor allem Einzelwerte aus dem MDax und SDax in den Blick. Zuvorderst waren es HelloFresh und Adtran, die Aufmerksamkeit erregten. So spring das Papier des Essenslieferanten mit plus 5,0 Prozent an die Spitze des MDAX, nachdem die US-Bank JPMorgan die Hellofresh-Aktie um gleich zwei Stufen von "Underweight" auf "Overweight" hochsetzte.

11:55 Uhr

Betriebsräte klagen gegen Volkswagen

Mehrere Betriebsräte von Volkswagen wehren sich mit Klagen gegen Gehaltskürzungen in Folge eines Urteils des Bundesgerichtshofes (BGH).

VW Vorzüge
VW Vorzüge 121,54

Das erste Verfahren dieser Art am Arbeitsgericht Hannover beginnt an diesem Dienstag, wie ein Gerichtssprecher der dpa sagte. Gegenstand sei ein Antrag eines Betriebsratsmitglieds von VW Nutzfahrzeuge in Hannover-Stöcken. Nach Angaben aus VW-Betriebsratskreisen geht der Betriebsrat gegen eine Entgeltreduzierung um rund 300 Euro brutto pro Monat vor. Er wehre sich auch gegen Rückzahlungsforderungen in niedriger vierstelliger Höhe. Nach Angaben des Gerichtssprechers aus Hannover sollen an den Arbeitsgerichten Braunschweig und Emden ähnliche Verfahren von VW-Betriebsräten anhängig sein.

11:47 Uhr

Anleger honorieren BMW-E-Power

BMW-Aktien legen nach Vorlage ihrer Autoabsätze im ersten Quartal zwischenzeitlich 1,5 Prozent zu und steigen damit deutlicher als der DAX. Der Umsatz ging zwar leicht zurück um 1,5 Prozent, Händler betonen jedoch den Fokus des Marktes auf batteriebetriebene Elektrofahrzeuge (BEV). Hier wolle man ein starkes Wachstum sehen, was BMW mit über 83 Prozent Absatzplus auch ausgewiesen habe.

BMW
BMW 106,16

11:34 Uhr

Partnerschaft bei Batterie-Recycling: Anleger fliegen auf Glencore

Die Bekanntgabe einer neuen Partnerschaft stützt die Aktien des Rohstoffkonzerns Glencore. Die Wertpapiere steigen in London um knapp drei Prozent auf 470,15 Pence. Das Unternehmen wird nach eigenen Angaben mit dem Abfallwirtschaftsdienstleister FCC Ambito und dem spanischen Energieunternehmen Iberdrola zusammenarbeiten, um in Spanien und Portugal Recyclingdienstleistungen für Lithium-Ionen-Batterien in großem Umfang anzubieten.

Glencore
Glencore 5,02

11:23 Uhr

Frühjahrstagung der Weltbank und des IWF: Trübe Aussichten für die globale Wirtschaft

Ukrainekrieg, hohe Inflation, Bankensektor-Turbulenzen: Wie wird sich die Weltwirtschaft angesichts der vielen Krisen auf der Welt entwickeln? Genau das wollen Experten aus der ganzen Welt auf der Frühjahrstagung von Weltbank und dem Internationalen Währungsfonds versuchen zu beantworten:

10:55 Uhr

HelloFresh nach Hochstufung gefragt

Die Aktien des Kochbox-Versenders HelloFresh sind nach einer Hochstufung durch die Experten der US-Großbank JP Morgan gefragt. Die Papiere legen um 4,5 Prozent zu und erreichen damit den höchsten Stand seit zwei Monaten.

Hellofresh
Hellofresh 20,55

Die Analysten hoben ihre Empfehlung um zwei Schritte auf "Overweight" von "Underweight" an. Sie begründeten ihre Entscheidung unter anderem mit einem vielversprechenden Einstieg in den Fertiggerichte-Markt.

10:41 Uhr

Anleger wieder optimistischer - Sentix-Umfrage: "Energie-GAU ausgeblieben"

Börsianer blicken nach den ausgebliebenen Energie-Engpässen im Winter wieder optimistischer auf die Konjunktur in der Euro-Zone. Das von der Investment-Beratungsfirma Sentix veröffentlichte Barometer für Anfang April kletterte um 2,4 auf minus 8,7 Punkte. Fachleute hatten mit einem schwächeren Anstieg auf minus 9,9 Zähler gerechnet. "Zweifelsohne ist die Euroland-Wirtschaft besser über die Wintermonate gekommen, als von vielen noch im Herbst befürchtet", so Sentix-Geschäftsführer Manfred Hübner.

Die großen Verwerfungen, die durch die Gas- und Strompreiskrise in Europa befürchtet wurden, seien ausgeblieben. Die Lagebeurteilung der 1300 von Sentix befragten Anleger für den Euro-Raum reflektiere dies mit dem sechsten Anstieg der Lagewerte in Folge - so auch in Deutschland: "Der befürchtete Energie-GAU ist glücklicherweise ausgeblieben", erklärte Sentix. Dass damit keine Entwarnung verbunden sei, werde beim Blick auf die hierzulande weiter negativen Erwartungswerte deutlich. Dies gelte auch für die Analysten-Erwartungen mit Blick auf die Wirtschaft in Euroland.

10:21 Uhr

Bitcoin knackt 30.000er-Marke

Am Markt für Kryptowährungen geht es weiter nach oben: Der Bitcoin als nach Marktwert größte Digitalwährung kletterte im frühen Handel bis auf gut 30.400 US-Dollar und baute damit die Gewinne vom Osterwochenende und im bisherigen Jahresverlauf aus. Zudem kostete die bekannteste Kryptowährung erstmals seit Juni vergangenen Jahres wieder mehr als 30.000 Dollar. Seit dem Zwischentief im Herbst 2022 summiert sich das Kursplus inzwischen auf mehr als 90 Prozent.

Bitcoin
Bitcoin 27.281,79

10:05 Uhr

Chinas Automarkt kommt wieder in Fahrt

Chinesische Autohändler nehmen im März mehr Fahrzeuge ab. Laut Daten des Herstellerverbandes CAAM (Chinese Association of Automotive Manufacturers) verkauften die Autobauer im März 2,45 Millionen Fahrzeuge an die Händler und damit 9,7 Prozent mehr als im Vorjahresmonat.

Der Absatz von Fahrzeugen mit alternativen Antrieben wie rein batteriebetriebenen Autos nahm um über ein Drittel zu. In den Zahlen des CAAM sind auch Nutzfahrzeuge enthalten. Die Endkundennachfrage nach Pkw hatte sich im März weniger dynamisch entwickelt als die Verkäufe an Händler. Der Branchenverband PCA (Chinese Passenger Car Association) hatte vergangene Woche laut vorläufigen Zahlen 1,6 Millionen an Kunden ausgelieferte Pkw gemeldet, was in etwa das Vorjahresniveau war. China ist der größte Automarkt der Welt und als solcher auch für die deutschen Autohersteller Volkswagen (inklusive Audi und Porsche), BMW und Mercedes-Benz der wichtigste Einzelmarkt.

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09:55 Uhr

BMW-Absatz sinkt

BMW hat in den ersten drei Monaten des Jahres etwas weniger Autos verkauft als im Vorjahr. Konzernweit sank der Absatz im ersten Quartal um 1,5 Prozent auf 588.138 Fahrzeuge weltweit, wie der DAX-Konzern mitteilt. Nach einem "klaren Aufwärtstrend" im März sieht sich BMW laut Vertriebsvorstand Pieter Nota im Gesamtjahr auf Kurs für ein leichtes Wachstum.

In Europa sank der Absatz der Marken BMW und Mini im ersten Quartal um 1,9 Prozent auf 215.917 Autos, was der Konzern unter anderem mit dem Export- und Produktionsstopp für Russland begründete. In China gingen die Verkäufe um 6,6 Prozent auf 194.773 Autos zurück. Hier verwies BMW auf die Nachwirkungen der abklingenden Corona-Welle. In den USA jedoch kletterte der Absatz deutlich um 11,4 Prozent auf 89.750 Fahrzeuge.

BMW
BMW 106,16

09:38 Uhr

Glasfaser-Spezialist verfehlt Ziele deutlich

Der US-Glasfaser-Spezialist Adtran hat im ersten Quartal operativ rote Zahlen geschrieben und seine eigenen Ziele deutlich verfehlt. Der Umsatz habe zwischen Januar und März bei 322 bis 326 Millionen Dollar gelegen, teilte die Muttergesellschaft des bayerischen Netzwerkausrüsters Adva Optical mit. Adtran selbst hatte 355 bis 375 Millionen Dollar in Aussicht gestellt, Analysten hatten im Schnitt mit 364 Millionen gerechnet. Die operative Umsatzrendite sei mit minus 1,0 bis minus 2,5 Prozent negativ ausgefallen. Dagegen hatte Adtran eine positive Marge von 5,0 bis 6,5 Prozent prognostiziert, die Analystenprognosen lagen nach Unternehmensangaben im Schnitt bei 5,9 Prozent. Endgültige Zahlen für das erste Quartal will Adtran am 9. Mai vorlegen.

09:27 Uhr

USA besorgt über Tesla-Geschäfte in China

Die USA nehmen die Geschäftsbeziehungen des Elektroautobauers Tesla mit China genauer unter die Lupe. "Tesla scheint völlig abhängig zu sein von der Großzügigkeit der US-Regierung in Form von Steuererleichterungen und vom Zugang zum chinesischen Markt", sagt Mike Gallagher, der republikanische Vorsitzende des Sonderausschusses des Repräsentantenhauses für die Kommunistische Partei Chinas. Auf die Frage von Reuters nach einer neuen Tesla-Batteriefabrik in Shanghai, die Konzernchef Elon Musk am Sonntag angekündigt hatte, sagte Gallagher: "Ich bin darüber besorgt." Die Fertigungsstätte soll die Produktion der so genannten "Megapack"-Batterien in Kalifornien ergänzen. "Die Art von Geschäften, die sie dort abgeschlossen haben, scheinen sehr bedenklich."

Tesla
Tesla 199,00

09:13 Uhr

DAX zieht aufwärts, aber mit Vorsicht

Der DAX wartet zum Start ins Dienstagsgeschäft und damit zu Beginn des ersten Handelstages der verkürzten Woche mit Gewinnen. Der deutsche Börsenleitindex notiert aktuell bei Kursem um 15.720 Zähler mit einem Aufschlag von 0,8 Prozent.

"Nach den Oster-Feiertagen dürfte ein vergleichswese ruhiger Handelstag anstehen", kommentiert ntv-Börsenkorrespondentin Nancy Lanzendörfer. "Der Markt muss noch die US-Arbeitsmarktdaten vom Freitag verarbeiten. Zudem schauen die DAX-Anleger auf die Sentix-Konjunkturdaten", erläutert sie. "In der Vorwoche stand ein leichtes Plus beim Leitindex, seit Jahresbeginn liegt der Aufschlag bei etwa zwölf Prozent."

DAX
DAX 16.051,23

08:54 Uhr

Ölpreise legen zu

Die Ölpreise ziehen zunächst leicht an. Die Notierungen können von einer allgemein freundlichen Stimmung an den Finanzmärkten profitieren. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juni kostet 84,75 Dollar. Das sind 57 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Mai steigt 61 Cent auf 80,35 Dollar.

Neben der allgemein freundlichen Stimmung an den Finanzmärkten mit Kursgewinnen an den Aktienbörsen in Asien wurde am Markt auch auf die angekündigte Kürzung der Fördermenge durch Staaten des Ölverbunds Opec+ und den jüngsten Rückgang der Ölreserven in den USA verwiesen. Die Ölpreise konnten sich mittlerweile deutlich von den längerfristigen Tiefständen erholen, die im März mit der Sorge vor einer neuen Bankenkrise erreicht worden waren.

Am Ölmarkt richtet sich das Interesse der Anleger zunehmend auf neue Prognosen zur Entwicklung der Ölnachfrage von der Internationalen Energieagentur (IEA) und der OPEC, die im Verlauf der Woche auf dem Programm stehen.

Brent Rohöl
Brent Rohöl 76,14
Rohöl WTI
Rohöl WTI 71,96

 

08:36 Uhr

Kein gutes Signal für Immobilienwerte

Als kein gutes Signal für Immobilienaktien werten Händler die Veränderung der Emissionsbedingungen einer Wandelanleihe von Peach Property Group. Die Schweizer mussten sowohl die Zeichnungsfrist verlängern als auch den Wandlungspreis der Anleihe senken. "Das klingt alles nach schwacher Nachfrage", sagt ein Händler.

Für die Branche dürfte das als Zeichen gesehen werden, wie sehr sich die Finanzierungsbedingungen selbst bei kleinen Emissionsvolumina von 50 Millionen Franken verschlechtert hätten. Für Peach selber wäre die Verwässerung aber deutlich: Eine Wandlung dieses Volumens würde rund 3,3 Millionen neue Aktien schaffen und rund 16 Prozent des Aktienkapitals des Unternehmens ausmachen.

08:20 Uhr

Bank of Korea bestätigt Zinsen

Mehrheitlich mit Aufschlägen zeigen sich die asiatischen Börsen. Der Aktienmarkt in Seoul legt nach der Zinsentscheidung der Bank of Korea zu - der Kospi erhöht sich um 1,3 Prozent. Die Notenbank bestätigte wie vom Markt erwartet den Leitzins und erklärte, sie beabsichtige, die Geldpolitik zur Bekämpfung der Inflation restriktiv zu halten, auch wenn sich das Wirtschaftswachstum in diesem Jahr voraussichtlich etwas verlangsamen werde.

Nikkei
Nikkei 31.524,22

In Tokio verbessert sich der Nikkei ebenfalls um 1,3 Prozent. Hier stützt weiterhin der schwächelnde Yen. Der Greenback verteidigt mit aktuell 133,41 Yen die Vortagesgewinne. Dies stützt weiterhin die Exportwerte. So klettern die Aktien von Tokyo Electron um 3,9 Prozent und für Yaskawa Electric geht es um 1,3 Prozent nach oben.

Der neue Gouverneur der Bank of Japan, Kazuo Ueda, hatte am Vortag nach Handelsende bekräftigt, dass er die ultralockere Geldpolitik seines Vorgängers Haruhiko Kuroda fortsetzen will. Es sei nicht einfach, eine Inflation von 2 Prozent auf nachhaltige und stabile Weise zu erreichen, so Ueda auf einer Pressekonferenz. In Anbetracht dessen sollte die Notenbank die negativen Zinssätze beibehalten und ihre Politik zur Steuerung der Zinskurve vorerst fortsetzen, so der neue BoJ-Gouverneur, der sein Amt am Sonntag angetreten hat.

Dagegen geht es für den Shanghai Composite 0,3 Prozent nach unten. Hier belasten die veröffentlichten Konjunkturdaten etwas. Die Verbraucherpreise fielen im März gegenüber dem Vormonat schwächer aus als erwartet. Der Verbraucherpreisindex deutet darauf hin, dass die wirtschaftliche Erholung des Landes nicht stark genug war, um die Preise in die Höhe zu treiben, was die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung durch die Zentralbank erhöht, erklärt Zhiwei Zhang, Ökonom bei Pinpoint Asset Management. Der Hang-Seng-Index in Hongkong klettert um 0,1 Prozent. Hier fand am Vortag aufgrund eines Feiertages kein Handel statt. Gleiches gilt auch für die Börse in Sydney, wo es für den S&P/ASX 200 um 1,4 Prozent nach oben geht.

08:06 Uhr

"Am Ende wird sich der Markt auf den Tipping Point auf hohem Niveau einschießen"

Mit einem vorsichtigen Start nach den Osterfeiertagen rechnen Händler. Die Märkte dürften sich vor allem zunächst mit den US-Arbeitsmarktdaten vom Karfreitag beschäftigen, wobei sich am Ende die positive Interpretation durchsetzen sollte. Die Futures deuten am Morgen auf einen DAX-Start knapp unter 15.700 Punkten. Denn bei den Daten war sowohl für Zins-Bullen als auch -Bären genügend Argumentationsstoff enthalten. Vor allem, da sich zwar eine Abkühlung zeigte, der Stellenaufbau in den USA aber noch immer stark und über den Durchschnittsniveaus aus der Vor-Corona-Zeit bis 2019 lag.

DAX
DAX 16.051,23

"Am Ende wird sich der Markt auf den Tipping Point auf hohem Niveau einschießen", sagt ein Händler. Die Märkte hätten darauf lediglich "unsinnige" Interpretationen ausgepreist, wie etwa ein sofortiges Ende der Zinserhöhungen. Am US-Bondmarkt glauben nur noch 29 Prozent der Marktteilnehmer an keinen Zinsschritt, vor einer Woche waren es noch 43 Prozent. Die Rendite zehnjähriger 10-US-Anleihen tendiert nun leicht erhöht um 3,40 Prozent, zeigt aber keinen weiteren Aufwärtsdruck.

"Entscheidend für den nächsten Trend ist das US-CPI", sagt ein Händler mit Blick auf die am Mittwoch anstehenden Verbraucherpreise. Die Daten sind dann die aktuellste Entscheidungsgrundlage für die kommende Fed-Sitzung in drei Wochen. Hoffnung auf einen nachlassenden Preisdruck machen Daten aus China: Hier lagen sowohl Verbraucher- als auch Erzeugerpreise unter Erwartung. Damit könnten auch die Einkaufspreise für US-Unternehmen gesunken sein, so die Hoffnung.

Der Datenkalender in Europa ist noch recht leer. Geblickt wird auf den EU-Einzelhandel und den Sentix-Konjunkturindex sowie eventuelle Aussagen von der IWF-Sitzung. In den USA redet am Nachmittag der stimmberechtigte Fed-Chicago-Präsident Goolsbee.

07:35 Uhr

Wacker Chemie denkt über US-Investment nach

Als Reaktion auf die hohen Energiepreise in Deutschland schließt Wacker Chemie eine Verlagerung von Investitionsvorhaben in die USA nicht aus. Eine Umsetzung bereits bestehender Anlagen mache keinen Sinn, sagte Vorstandschef Christian Hartel der "Augsburger Allgemeinen". "Aber wenn es um Erweiterungen und den Aufbau zusätzlicher Kapazitäten geht, ist das Förderschema in den USA heute bedeutend einfacher." Dort könne man "sehr konkret kalkulieren, wie hoch die Förderung ist, die man bekommt und ob sich Bau und Betrieb einer neuen Anlage damit betriebswirtschaftlich rechnen oder nicht." Die Belegschaft im Stammwerk in Burghausen mit seiner energieintensiven Produktion für Polysilizium müsse sich diesbezüglich keine Gedanken machen. "Nochmal in aller Deutlichkeit: Nein. Bestehende Produktion zu verlagern, das funktioniert nicht." Aber ein Neubau sei ein anderes Thema.

Wacker Chemie
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07:21 Uhr

Tokioter Börse nach Notenbank-Ausblick im Aufwind

Die asiatischen Aktien können sich auf keine gemeinsame Richtung einigen. Die Anleger in Japan wurden von der Zuversicht getragen, dass die Zentralbanken in der Region ihre Zinserhöhungszyklen unabhängig von den Maßnahmen der US-Notenbank Fed weiter aussetzen oder beenden werden. Der neue Gouverneur der Bank of Japan, Kazuo Ueda, sagte in seiner Antrittsrede, dass es angemessen sei, die ultralockere Geldpolitik vorerst beizubehalten. Die asiatischen Volkswirtschaften seien bei Zinserhöhungen vorsichtiger, da ihre Entschlossenheit, das Wachstum zu erhalten, Sorgen um die Eindämmung der Inflation überwiege, die in den USA und Europa ein größeres Problem darstellten, sagte Gary Ng von der Natixis Corporate and Investment Bank.

Nikkei
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Der Nikkei liegt im Verlauf 1,4 Prozent höher bei 28.014 Punkten. Der Topix steigt 0,9 Prozent auf 1993 Zähler. "Halbleiter- und High-Tech-Werte treiben den Nikkei nach oben", sagte Kazuo Kamitani von Nomura. "Auch die Erwartung, dass die Bank of Japan die Änderung ihrer Geldpolitik hinauszögern wird, scheint sich auszuwirken." Die Ankündigung einer Anteilsaufstockung durch die Beteiligungsfirma des Börsengurus Warren Buffett in Japan trieb die Kurse weiter nach oben.

Der Shanghai Composite notiert 0,4 Prozent im Minus. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen verliert 0,3 Prozent. Gewinner an den Märkten in China waren allerdings KI-Unternehmen: Die Aktien des chinesischen SenseTime stiegen einen Tag nach der Vorstellung einer Reihe neuer KI-gestützter Produkte um bis zu 11 Prozent. Auch Alibaba punktete mit KI-Technologie: Der chinesische Amazon-Rivale stellte am Dienstag Tongyi Qianwen vor, ein Großsprachenmodell ähnlich dem GPT, das in naher Zukunft in alle Geschäftsanwendungen des Unternehmens integriert werden soll. Die Alibaba-Papiere stiegen um 3,8 Prozent.

07:05 Uhr

Störungen bei mehreren Apple-Diensten

Tausende von Apple-Nutzern haben Probleme mit verschiedenen Diensten gemeldet. Apple Music, Apple Music Radio und iTunes Match waren von einem anhaltenden Ausfall betroffen, heißt es auf der Statusseite des Unternehmens. Demzufolge gab es ebenfalls Probleme mit Apple News. Auch Dienste wie der Support-Service und der Apple Store waren nach Angaben der Webseite Downdetector für Tausende in den USA nicht erreichbar.

Apple
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06:53 Uhr

Inflation in China sinkt auf 18-Monatstief

In China haben sinkende Lebensmittelpreise die Inflation im März auf ein 18-Monatstief gedrückt. Die Verbraucherpreise (VPI) zogen im März im Jahresvergleich um 0,7 Prozent an, wie aus Daten des Statistikamts NBS hervorgeht. Im Februar lag die Rate noch bei 1,0 Prozent. Das Ergebnis verfehlte den von Analysten prognostizierten Anstieg von 1,0 Prozent. Gleichzeitig beschleunigte sich die Deflation bei den Erzeugerpreisen, sodass der Preisrückgang den sechsten Monat in Folge anhielt.

Der Erzeugerpreisindex (PPI) sank so schnell wie seit Juni 2020 nicht mehr. Er verzeichnete einen Rückgang um 2,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr, verglichen mit einem Rückgang von 1,4 Prozent im Februar. Von Reuters befragte Analysten hatten mit dem Wert gerechnet.

06:39 Uhr

Euro klopft an 1,09 an

Im asiatischen Devisenhandel verliert der Dollar 0,2 Prozent auf 133,37 Yen und legt 0,1 Prozent auf 6,8842 Yuan zu. Zur Schweizer Währung notiert er 0,2 Prozent niedriger bei 0,9080 Franken. Parallel dazu steigt der Euro 0,2 Prozent auf 1,0880 Dollar und zieht um 0,1 Prozent auf 0,9882 Franken an. Das Pfund Sterling gewinnt 0,2 Prozent auf 1,2405 Dollar.

Euro / Dollar
Euro / Dollar 1,07
US-Dollar / Euro
US-Dollar / Euro ,93

 

06:30 Uhr

"Mit der Ruhe könnte es schnell wieder vorbei sein"

Nach dem verlängerten Osterwochenende werden Anleger in der neuen Woche vor allem die Arbeitsmarktdaten aus den USA von Karfreitag umtreiben. Da der Frankfurter Handel am Karfreitag und Ostermontag ruht, kann die Nachlese erst mit Verspätung auf die Reaktion der Wall Street erfolgen. In der erneut verkürzten Handelswoche bleibt Investoren jedoch nicht viel Zeit, die Zahlen mit Blick auf die künftige Zinsentwicklung zu verdauen, denn schon zur Wochenmitte stehen in den USA die Inflationsdaten für März an.

"Man hat den Eindruck, dass die Märkte nach den turbulenten vergangenen Wochen eine Verschnaufpause einlegen wollen", sagte Mark Dowding, Chef-Anleger des Vermögensverwalters Bluebay. Mit der Ruhe könnte es jedoch schnell wieder vorbei sein. "Wenn die US-Inflationszahlen niedriger ausfallen als erwartet, könnte das den Gedanken nähren, dass die Fed nun am Ende ihres Zinserhöhungszyklus ist." Damit könnte die Rally wieder Fahrt aufnehmen. Allerdings bestehe auch das Risiko, dass bei einer überraschend hohen Teuerungsrate die Märkte unter Druck gerieten.

Am vergangenen Dienstag hatte der deutsche Leitindex mit 15.736,56 Punkten den höchsten Stand seit Mitte Januar vergangenen Jahres erklommen. Enttäuschende Konjunkturdaten aus den USA hatten jedoch kurzfristig wieder Rezessionsängste auf das Parkett geholt. Am Gründonnerstag hatte sich der deutsche Börsenleitindex mit einem Aufschlag von 0,5 Prozent und 15.598 Zählern ins Osterwochenende verabschiedet. Aktuell wird der DAX mit Kursen um 15.800 Punkte taxiert.

Vor den US-Verbraucherpreisen am Mittwoch stehen heute die Einzelhandelsumsätze in der Eurozone an. Zudem werden in Deutschland die Sentix-Konjunkturdaten für April bekannt gegeben. Unternehmensseitig stellt OMV ein Trading-Update vor.

In Bern beginnt eine mehrtägige Sondersitzung des Schweizer Parlaments zur Not-Übernahme der Credit Suisse durch die UBS. Experten erwarten, dass die Abgeordneten vor allem ihrem Unmut über die Transaktion und das Gebaren der Credit Suisse in den vergangenen Jahren freien Lauf lassen werden. Mit Entscheidungen, die etwas an den Eckwerten des Deals ändern, wird nicht gerechnet, dafür liegen die Forderungen der Parteien zu weit auseinander. Zwar werden die Abgeordneten über die milliardenschweren Staatsgarantien abstimmen. Doch selbst im eher unwahrscheinlichen Fall einer Ablehnung blieben die Garantien erhalten, denn diese wurden unter Notrecht bereits freigegeben und können nicht mehr zurückgezogen werden.

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