US-Inflationsdaten grätschen den DAX weg
Der Einbruch kam am Nachmittag: Eine unerwartet hartnäckige US-Inflation hat die Aufwärtswelle am deutschen Aktienmarkt beendet. Mit dem DAX ging es kräftig bergab, nachdem er vor den US-Preisdaten sogar die Marke von 13.500 Zählern überwunden hatte. Der schlechter als erwartet ausgefallene ZEW-Index ließ den Leitindex dagegen kalt.
So ist in den USA die Jahresinflation mit 8,3 Prozent höher ausgefallen als erwartet. Und die Kerninflation ohne die schwankungsanfälligen Nahrungsmittel- und Energiepreise sogar weiter gestiegen, und das unerwartet deutlich auf eine Jahresrate von 6,3 Prozent. Für die nächste Sitzung der US-Notenbank wird nun zu 88 Prozent mit einer Zinserhöhung um 75 Basispunkte gerechnet, zu zwölf Prozent sogar mit 100 Basispunkten.
Der DAX ging mit einem kräftigen Minus von 1,6 Prozent mit 13.189 Punkten aus dem Handel - er schloss damit in der Nähe seines Tagestiefs. Nur wenige Stunden zuvor hatte der Leitindex noch bei 13.565 Zählern gelegen. Der EUROSTOXX50 notierte 1,5 Prozent tiefer bei 3590 Stellen.
Hoffnungen auf eine Erholung ruhen nun auf dem nahenden großen September-Verfall an den internationalen Terminmärkten am Freitag. Er dürfte dieses Mal noch stärker vorgezogen werden als sonst.
Bei den Einzelwerten lagen RWE mit einem Zuschlag von 2,9 Prozent an der DAX-Spitze. Zugewinne verzeichneten daneben nur noch Hannover Rück, Henkel, Munich Re und FMC.
Bayer verloren nach anfänglichen Gewinnen 0,4 Prozent. Der Pharma- und Agrarchemiekonzern begann einem Bericht zufolge mit der Suche nach einem Nachfolger für Konzernchef Werner Baumann. Allerdings sei nicht klar, ob Baumann schon vor dem Ende seines Vertrages im April 2024 ersetzt werden solle, schrieb die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf Insider.
SAP gaben um 1,3 Prozent nach. Der Titel hatte mit den Zahlen des Wettbewerbers Oracle lange im Plus notiert. Auch für Technologiewerte war es kein guter Tag. Infineon lagen mit minus fünf Prozent im hinteren Teil der DAX-Tagestabelle.
Euro bekommt nach US-Daten Prügel
Der Euro hat durch die unerwartet hohe Inflation in den USA einen Dämpfer erhalten. Nach anfänglichen Gewinnen rutschte die Gemeinschaftswährung am Nachmittag auf 1,0005 US-Dollar ab. Die EZB setzte den Referenzkurs auf 1,0175 (Vortag: 1,0155) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9828 (0,9847) Euro.
Euro / Dollar
Analyst sorgt sich wegen höherer US-Kernteuerung
Commerzbank-Volkswirt Bernd Weidensteiner findet den unerwartet deutlichen Anstieg der US-Kernverbraucherpreise im August beunruhigend. "Hier war der wichtigste Treiber ein Anstieg der Mieten inklusive der kalkulatorischen Miete für selbst genutztes Wohneigentum um 0,7 Prozent gegenüber Juli", schreibt er in einem Kommentar.
In den vergangenen Monaten habe der Preisanstieg bei dieser wichtigsten Komponente im Warenkorb des Verbraucherpreisindex (mit einem Gewicht von 32 Prozent) zwischen 0,5 und 0,7 Prozent geschwankt. "Mietpreise gehören zu den besonders trägen Kategorien im Preisindex - das heißt, dass hohe Preisanstiege hier die Tendenz haben, sich fortzusetzen", so Weidensteiner.
Pekings Corona-Politik belastet Ölpreis
Die Sorge vor einer sinkenden Nachfrage in China, dem weltweit größten Rohölimporteur, drückt den Ölpreis. Der Preis für die Sorte Brent aus der Nordsee gibt um 1,1 Prozent auf 93,13 Dollar pro Barrel nach. "Die umfangreichen Covid-Sperren und Massentests in China belasten die Ölmärkte aufgrund von Nachfragesorgen", sagt Tina Teng, Analystin beim Broker CMC Markets. Die Zahl der Fahrten während des dreitägigen Mondfestes in der Volksrepublik sind im Vergleich zum Vorjahr um mehr als ein Drittel zurückgegangen, wie staatliche Medien am Montag berichteten.
Brent Rohöl I
US-Börsen starten nach Inflationsschock tiefrot
Die Aussicht auf ein anhaltend hohes Zinserhöhungstempo der Notenbank FED vertreibt Anleger aus der Wall Street. Die Leitindizes Dow Jones, Nasdaq und S&P 500 fielen zur Eröffnung um bis zu drei Prozent. Die Teuerungsrate ging den Angaben zufolge auf 8,3 von 8,5 Prozent im Jahresvergleich zurück. Analysten hatten allerdings mit einem Wert von 8,1 Prozent gerechnet.
Vor diesem Hintergrund trennten sich Investoren vor allem von Technologiewerten. Die Aktien von Amazon, Apple, Netflix, des Facebook-Betreibers Meta und der Google-Mutter Alphabet fielen um bis zu fünf Prozent. Eine steigende Inflation und höhere Zinsen entwerten Experten zufolge zukünftige Gewinne dieser wachstumsstarken Firmen.
Digitalisierung: "Deutschland fällt immer weiter zurück"
Apple-Mitbegründer Steve Wozniak, Schauspielerin Jessica Alba, Arbeitsagentur-Chefin Andrea Nahles - die Rednerliste beim Kongress Digital X ist bunt. Den Auftakt macht Telekom-Chef Tim Höttges. Über seinen eindringlichen Appell spricht der Konzernlenker im Anschluss mit ntv-Wirtschaftschef Ulrich Reitz.
Die Top-Themen auf dem Deutschen Derivate Tag
Eines der Top-Themen auf dem Deutschen Derivate Tag in Frankfurt war die "Zeitenwende" und die damit einhergehenden steigenden Zinsen und Preise. Welche Risiken, aber auch welche Chancen sich daraus für Anlegerinnen und Anleger ergeben, darüber hat Corinna Wohlfeil mit Anouch Wilhelms von der Société Générale gesprochen.
MAN und Scania schreiben Russland immer mehr ab
Die Lkw-Bauer MAN und Scania ziehen sich angesichts des Ukraine-Krieges weiter aus Russland zurück. Die Vertriebstöchter würden an lokale Partner verkauft, Scania verkaufe auch sein russisches Finanzierungsgeschäft, teilte die Lkw-Holding Traton mit, zu der die beiden Hersteller gehören.
Dafür nimmt die VW-Tochter weitere Verluste in Kauf. Je nach der Entwicklung des russischen Rubel werde der Ausstieg bis zu 550 Millionen Euro Verluste nach sich ziehen. Traton hatte auf das Russland-Geschäft schon im ersten Halbjahr 113 Millionen Euro abgeschrieben. Das Werk von MAN in Sankt Petersburg sei von den Verkaufsplänen nicht betroffen, sagte ein Sprecher.
DAX dreht ins Minus
Nach Veröffentlichung der US-Inflationsdaten ist der DAX ins Minus gedreht. Der Leitindex verlor 0,5 Prozent auf 13.330 Punkte. Kurz zuvor war der DAX auf sein bisheriges Tageshoch von 13.540 Zählern hochgeschnellt. Noch stärker sackten MDAX, SDAX und TECDAX ab: Die Nebenindizes verloren zwischen 0,7 und 1,3 Prozent.
US-Inflation höher als erwartet
Die Inflationswelle in den USA ebbt nur leicht ab. Die Teuerungsrate für Waren und Dienstleistungen fiel im August auf 8,3 Prozent von 8,5 Prozent im Juli, wie das Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Experten hatten mit 8,1 Prozent gerechnet. Die US-Notenbank FED bekämpft die hohe Inflation mit zuletzt ungewöhnlich kräftigen Zinserhöhungen. An den Finanzmärkten wird für nächste Woche mit einem weiteren Jumbo-Schritt gerechnet.
Lufthansa setzt bald voll auf das Amadeus-System
Die Leistungen der Lufthansa werden demnächst im kompletten Umfang über das von vielen Reisebüros genutzte Amadeus-System buchbar sein. Die beiden Unternehmen unterzeichneten eine Vertriebsvereinbarung zur Übertragung im Datenstandard NDC. Damit wird nicht nur das Buchen von Tickets von Austrian Airlines, Brussels Airlines, Lufthansa, SWISS, Air Dolomiti und Eurowings Discover in den verschiedenen Klassen, sondern auch sämtlicher Zusatzleistungen zu Echtzeit-Preisen im Reisebüro möglich.
Ab dem vierten Quartal werden in ausgewählten europäischen Märkten NDC-Inhalte von Lufthansa in die Amadeus Travel Plattform integriert. Der deutsche Markt soll Anfang 2023 folgen.
Gaspreis sinkt weiter - Analyst: bei unter 200 Euro nur flache Rezession
Der Gaspreis ist zeitweise auf 181 Euro je Megawattstunde zurückgefallen und damit auf den niedrigsten Preis seit sieben Wochen, gemessen am TTF-Future. Sollte sich der Gaspreis unter 200 Euro einrichten, dann wäre das positiv für die Konjunktur, sagte Holger Schmieding von Berenberg. Zu erwarten wäre dann nur eine flache Rezession und ein vergleichsweise niedriger Inflationshöhepunkt.
Allerdings glaubt Schmieding nicht an einen nachhaltigen Rückgang. Mit dem Auffüllen der Gasspeicher sinke zwar das Risiko von Rationierungen. Der Gaspreis sei aber zuletzt von übertriebenen Hoffnungen auf ein Kriegsende gedrückt worden und könnte sich unterhalb von 250 Euro einpendeln.
Analyst: US-Inflationsrückgang tangiert FED nicht
Am Nachmittag gibt es US-Inflationsdaten für den vergangenen Monat. Der Rückgang in dem allgemein erwarteten Ausmaß von 8,5 auf acht Prozent wird die US-Notenbank nach Einschätzung der Deutschen Bank nicht von einem erneut "sehr großen" Zinsschritt abhalten. "Der Markt preist einen Zinsschritt von 75 Basispunkten in der nächsten Woche als nahezu sicher ein, so dass das obige Profil nicht ausreichen wird, um die Chancen auf eine Zinserhöhung um 75 Basispunkte deutlich zu verringern", so Deutsche-Bank-Analyst Jim Reid.
Letzte Hürde für einen abermaligen FED-Zinsschritt dieser Größe seien die Daten zu den Inflationserwartungen am Freitag - "sofern keine gegenteiligen Nachrichten in letzter Minute auftauchen", wie Reid schreibt.
Hohe britische Inflation lässt Aldi kräftig wachsen
Der deutsche Discountriese Aldi steuert in Großbritannien nach Daten eines Marktforschers weiter auf Wachstumskurs. Die deutsche Lebensmittelkette habe den Konkurrenten Morrisons überholt und sei nun viertgrößter Einzelhändler im Land, teilte das Kantar-Institut mit.
Die hohe Inflation lasse die Einkäufe bei Discountern steigen. Die Lebensmittelpreise seien in Großbritannien in den vier Wochen zum 4. September um 12,4 Prozent in die Höhe geschossen, hieß es weiter. Allein Milchprodukte hätten sich um 31 Prozent verteuert. Die Kunden griffen nun verstärkt auch zu Eigenmarken der Ketten, die sie als günstiger ansehen.
Bayer soll neuen Chef suchen - Aktienkurs steigt
Stark präsentierte sich die Bayer-Aktie, sie legte um 2,5 Prozent zu. Den Kurssprung löste nach Aussage eines Händlers eine sogenannte "Kreise-Meldung" von Bloomberg aus, dass sich das DAX-Unternehmen auf der Suche nach einem neuen Vorstandschef befinden soll.
Der aktuelle CEO Werner Baumann hat nach Aussage des Händlers unter den Aktionären nicht nur Fans, sei er doch maßgeblich für die Übernahme von Monsanto verantwortlich. Schon seine Vertragsverlängerung von 2020 bis zum April 2024 hatte bei einigen Marktteilnehmern für Verwunderung gesorgt.
BDI-Chef erwartet "massive Rezession"
Wird die wirtschaftliche Lage in Deutschland doch deutlich angespannter als bislang erwartet? BDI-Präsident Siegfried Russwurm warnt jedenfalls schon mal vor. "Wir erwarten eine massive Rezession in Deutschland", sagte er.
Wall Street wartet auf US-Inflationsdaten
Die US-Inflationsdaten für August dürften heute die entscheidende Rolle für die Tagestendenz an der Wall Street spielen. Die Zahlen werden um 14.30 Uhr MESZ berichtet, eine Stunde vor Handelsbeginn. Vom Dollar kommt weiter leichter Rückenwind, denn der Greenback gibt erneut leicht nach. Aktuell deuten die US-Index-Futures noch auf eine freundliche Eröffnung hin. Der Markt setzt darauf, dass die Verbraucherpreise gegenüber dem Vormonat gesunken sind und damit auch darauf, dass der Höhepunkt der Inflationsspirale gesehen wurde.
An der Erwartung einer bevorstehenden großen Zinserhöhung in den USA um 75 Basispunkte dürften die Preisdaten nichts ändern. Allerdings hat sich der Markt damit auch längst abgefunden beziehungsweise angefreundet, zumal ein entschiedenes Vorgehen gegen die Inflation als alternativlos gilt.
Kurs von Online-Lebensmittelhändler schmiert ab
Ocado wird für das Gesamtjahr mit Blick auf steigende Kosten und der Konsumzurückhaltung der Kunden vorsichtiger. Während der Zwischenbericht für das dritte Quartal noch an der Börse überzeugte, wird dort der Ausblick negativ gewertet. Im vierten Quartal erwartet der Online-Lebensmittelhändler und Spezialist für Einzelhandelstechnologie einen Rückgang der Rentabilität. Für die Aktie ging es an der Londoner Börse um 11,4 Prozent nach unten.
ZEW-Index lässt DAX kalt
Die Frankfurter Börse hat sich wenig beeindruckt von den schwachen ZEW-Konjunkturerwartungen gezeigt. Der DAX blieb im Plus und stieg am Mittag 0,2 Prozent auf 13.434 Punkte. Der EUROSTOXX50 stieg ebenfalls um 0,2 Prozent auf 3654 Stellen.
Arbeitgeber stecken in der Inflationsklemme
Auf dem Deutschen Arbeitgebertag steht die Situation rund um die Energiekrise, die Inflation und die Folgen für die Wirtschaft im Mittelpunkt. Denn Forderungen nach Lohnerhöhungen und Umsatzeinbrüche stellen Arbeitgeber vor immense Herausforderungen.
ZEW-Index deutlich schwächer als erwartet
Die Konjunkturerwartungen von Börsen- und Finanzexperten für Deutschland haben sich im September deutlicher als erwartet abgeschwächt, wobei die Beurteilung der aktuellen Lage noch stärker abstürzte. Der entsprechende Index des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) sank auf minus 61,9 (August: minus 55,3) Punkte. Volkswirte hatten mit einem Rückgang auf minus 58,0 Punkte gerechnet. Der Index zur Beurteilung der Konjunkturlage verringerte sich auf minus 60,5 (minus 47,6) Punkte. Volkswirte hatten minus 50,0 Punkte prognostiziert.
Die Konjunkturerwartungen für den Euroraum sanken auf minus 60,7 (minus 54,9) Punkte. "Die Aussicht auf Energieengpässe im Winter lassen die Erwartungen für große Teile der deutschen Industrie noch negativer werden", kommentierte ZEW-Präsident Achim Wambach die Ergebnisse. Hinzu komme eine ungünstigere Einschätzung des Wachstums in China.
Umwelthilfe scheitert mit Klage gegen Mercedes-Benz
Ganz gediegen hat sich bislang die Aktie von Mercedes-Benz präsentiert, das Papier legte um 0,3 Prozent zu. Das Landgericht Stuttgart hat eine Klage der Deutschen Umwelthilfe (DUH) gegen das DAX-Unternehmen auf Unterlassung des Vertriebs von Autos mit Verbrennungsmotor abgewiesen. Nach Auffassung des Gerichts stehe den Klägern kein Anspruch auf Unterlassung des Vertriebs von Verbrennungsmotoren zu, heißt es in der Begründung des Gerichts.
Die DUH wollte unter anderem erreichen, dass der Autobauer nach Oktober 2030 keine Personenkraftwagen mit Verbrennungsmotor vertreiben darf, sofern diese bestimmte Treibhausgase emittieren. Sie kündigte an, in die nächste Instanz zu gehen.
Sony-Sparte zieht sich aus Russland zurück
Die Musiksparte von Sony hat aufgrund des Ukraine-Konflikts sein Russland-Geschäft an ein lokales Management übergeben. "Da der Krieg in der Ukraine weiterhin verheerende humanitäre Auswirkungen hat und die Sanktionen gegen Russland weiter verschärft werden, können wir unsere Präsenz in Russland nicht länger aufrechterhalten", teilt Sony Music mit. Weitere Einzelheiten der Transaktion wurden nicht bekannt gegeben. Das Musikunternehmen hatte seine Aktivitäten in Russland nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine Ende Februar bereits eingestellt.
Lufthansa-Chef bereitet Passagiere auf steigende Flugpreise vor
Fliegen dürfte nach Einschätzung von Lufthansa-Chef Carsten Spohr teurer werden. "Wir werden nicht wieder heruntergehen zu den Niveaus, die wir vor der Pandemie gesehen haben", sagt er. Das Preislevel - etwa Tickets für neun, zehn oder 20 Euro - sei zu niedrig und unverantwortlich gewesen, betonte Spohr mit einem Seitenhieb auf die Konkurrenz der Billigflieger. "Wir werden in den nächsten Jahren sehr stabile oder vielleicht sogar steigende Ticketpreise sehen." Mit Blick auf das Geschäft bekräftigte Spohr, dass er grundsätzlich zuversichtlich sei. Allerdings sei im Heimatmarkt Deutschland wohl eine Rezession nicht zu vermeiden. Dies dämpfe die Kaufkraft der deutschen Passagiere.
Lufthansa
Steigende Preise seien für Lufthansa und die gesamte Branche positiv, erläuterte der Manager. Denn in der Corona-Krise seien die Margen zu gering gewesen, ebenso wie die Investitionen. Deshalb seien höhere Preise für die Luftfahrt nun wichtig. Dass das Leben derzeit insgesamt teurer werde, wüssten die Konsumenten auch von anderen Branchen, sagte der Manager mit Blick auf die hohe Inflation in Deutschland und weiten Teilen Europas.
Die wegen des Ukraine-Kriegs gestiegenen Energiekosten seien zwar eine Belastung. Allerdings gelte dies für alle Airlines, deshalb sei die Chancengleichheit gewahrt, sagte Spohr.
Geringste UK-Arbeitslosigkeit seit 48 Jahren
Die Arbeitslosigkeit in Großbritannien geht trotz zahlreicher wirtschaftlicher Belastungen weiter zurück. In den drei Monaten bis Juli sank die Arbeitslosenquote auf 3,6 Prozent, wie das Statistikamt ONS in London mitteilte. Das ist die niedrigste Quote seit dem Jahr 1974. Analysten hatten mit einer stabilen Quote von 3,8 Prozent gerechnet. Allerdings ging auch die Beschäftigung etwas zurück.
Die Löhne und Gehälter steigen mit mehr als fünf Prozent weiterhin deutlich, die noch höhere Inflation frisst die Zuwächse aber auf.
Russenbank-Tochter schreibt Verluste und steht vor Abwicklung
Die europäische Tochter der zweitgrößten russischen Bank VTB hat wegen Währungsverluste und einem Stopp des Neugeschäfts im Zuge des Ukraine-Krieges im ersten Halbjahr rote Zahlen geschrieben. Die VTB Bank Europe (VTBE) mit Sitz in Frankfurt teilte mit, in den ersten sechs Monaten sei ein Verlust von 35,8 Millionen Euro angefallen. Das Kreditvolumen schrumpfte auf 5,5 Milliarden Euro von 7,4 Milliarden.
"Die VTBE befindet sich wegen der Auswirkungen der Sanktionen und der Untersagung des Neugeschäfts im Prozess einer geordneten Verwaltung und Abwicklung des Bestandsgeschäfts", erklärte Frank Hellwig, der von der Finanzaufsicht eingesetzter Vorstandschef. Ein Verkauf zeichne sich angesichts der Sanktionen nicht ab.
Twitter-Chef soll im Whistleblower-Prozess aussagen
Der Geschäftsführer von Twitter, Parag Agrawal, soll im Rahmen der Befragung des Whistleblowers Peiter Zatko zu Sicherheitspraktiken des Unternehmens vor dem US-Justizausschuss aussagen. Der Vorsitzende des Justizausschusses des Senats, Dick Durbin, und der Republikaner Chuck Grassley forderten Agrawal auf, bis zum 26. September Fragen zu beantworten, unter anderem zu Zatkos Behauptungen, Twitter habe bei der Infiltration ausländischer Geheimdienste ein Auge zugedrückt, schütze die Nutzerdaten nicht angemessen und habe den Regierungsbehörden irreführende oder ungenaue Informationen über seine Sicherheitspraktiken geliefert. Elon Musk führt dies als weiteren Grund an, den Kauf des Kurznachrichtendienstes nicht zu vollziehen. Peiter Zatko hatte sich als "Mudge" einen Namen als Hacker gemacht und war bis zu seiner Entlassung im vergangenen Jahr als Sicherheitschef von Twitter tätig. Er soll am Dienstag vor dem Ausschuss aussagen. Twitter lehnte eine Stellungnahme zunächst ab.
Institut mit ernüchternder Inflationsprognose für Deutschland
Das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung befürchtet für die kommenden Monate weitere Preissteigerungen von mehr als zehn Prozent. "Der Anstieg der Inflation im August ist nur der Beginn eines neuen Inflationsschubs", erklärte der wissenschaftliche Direktor des IMK, Sebastian Dullien. Im September dürften nach seiner Ansicht das Auslaufen des Tankrabatts und des Neun-Euro-Tickets die Inflation weiter in die Höhe drücken. Hinzu kämen weiter steigende Gaspreise.
Laut Dullien wird bis ins Jahr 2023 hinein die Weitergabe der hohen Großhandelspreise von Gas und Strom an die Privathaushalte die Inflation hoch halten. Das Institut erwartet erst im Verlauf des kommenden Jahres eine Abkühlung.
DAX klettert weiter, aber deutlich langsamer
Nach den kräftigen Gewinnen zu Wochenbeginn geht es mit den deutschen Aktienindizes weiter nach oben. Der DAX gewann in den ersten Minuten 0,3 Prozent auf 13.442 Punkte. MDAX, TECDAX und SDAX legten zwischen 0,3 und 0,5 Prozent zu.
Am Vormittag stehen aus Deutschland zudem die ZEW-Konjunkturerwartungen für September auf der Agenda, die mit minus 58,0 Punkte von Volkswirten im tiefroten Bereich erwartet werden. Angesichts der sich zuspitzenden Energiekrise scheint eine baldige Erholung unwahrscheinlich. Um 14.30 Uhr MESZ gibt dann aus den USA die Verbraucherpreise für August.
Pushen die Oracle-Zahlen SAP?
Als positiven Impuls für SAP stufen die Citi-Analysten die Oracle-Ergebnisse ein. Dabei stellen sie drei Punkte heraus. So wuchs Oracles wiederkehrendes Geschäft im ersten Quartal währungsbereinigt um 20 Prozent und lag damit über dem Konsens. Zudem stiegen die Back-Office-Cloud-Anwendungen um 33 Prozent bei konstanten Wechselkursen. Drittens wiederholte Oracle seine Erwartung eines organischen Cloud-Umsatzwachstums von über 30 Prozent bei konstanten Wechselkursen für das Geschäftsjahr, was auf ein anhaltend robustes Umfeld für Unternehmensausgaben hindeute. Dies bestätigt den Analysten der Citi zufolge ihre Einschätzung einer robusten Nachfrage und sei daher positiv für SAP zu werten. In Bezug auf die fundamentale These zu SAP lautet das Votum weiter "Neutral", da die Analysten nach wie vor der Meinung sind, dass kurzfristige Unsicherheiten das langfristige Potenzial aufwiegen. Erste Indikationen sehen die SAP-Aktie kaum verändert.
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SAP-Rivale liefert ab
Oracle hat im ersten Quartal einen Umsatz im Rahmen der Analystenerwartungen erzielt. Die Erlöse erhöhten sich im Vorjahresvergleich um 17,7 Prozent auf 11,45 Milliarden Dollar, wie der SAP-Konkurrent mitteilt. Die Nachfrage nach seinen Cloud-Dienstleistungen sei hoch geblieben und die Übernahme der IT-Firma Cerner zahle sich allmählich aus. Im Cloud-Geschäft kletterten die Erlöse um 45 Prozent auf 3,6 Milliarden Dollar. Der Kauf von Cerner habe die Verlangsamung der Ausgaben der Firmenkunden wegen der hohen Inflation teilweise wettgemacht. Der Nettogewinn fiel im Berichtszeitraum auf 1,55 Milliarden Dollar von 2,46 Milliarden Dollar.
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Deutsche HVPI-Inflation klettert noch höher
Der am harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) gemessene Inflationsdruck in Deutschland hat im August auf einem hohen Niveau weiter zugenommen. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, stieg die HVPI-Jahresrate auf den Rekordwert von 8,8 (Vormonat: 8,5) Prozent. Die Statistiker bestätigten damit - wie von Volkswirten erwartet - ihre vorläufige Schätzung vom 30. August.
Gegenüber dem Vormonat erhöhte sich der HVPI um 0,4 Prozent, womit die vorläufigen Daten ebenfalls bestätigt wurden. Die HVPI-Rate ist maßgeblich für die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB).
Der nationale deutsche Verbraucherpreisindex stieg gegenüber dem Vormonat um 0,3 Prozent. Die jährliche Inflationsrate betrug 7,9 (Vormonat: 7,5) Prozent. Die Zahlen entsprachen ebenfalls der ersten Veröffentlichung und den Prognosen von Volkswirten.
Franzosen kurz vor Komplettkauf der britischen IT-Firma
Der französische Elektrotechnik-Konzern Schneider Electric steht einem Medienbericht zufolge kurz vor einer Komplett-Übernahme des britischen Softwareentwicklers Aveva. Die Vorstände beider Unternehmen verhandeln über einen Preis von 3,5 Milliarden Pfund - rund 4 Milliarden Euro - für einen Anteil von etwa 40 Prozent an Aveva, wie Sky News berichtet. Schneider hält bereits rund 60 Prozent an den Briten. Das Unternehmen entwickelt Software für die Planung und das Management von Ölplattformen, Schiffen und Chemieanlagen.
Kospi sticht in Asien heraus
Die asiatischen Börsen zeigen sich im späten Geschäft mit moderaten Aufschlägen. Der etwas nachgebende Dollar untermauert die leicht positive Risikoneigung, die Aktien zu Gute kommt. Die militärischen Erfolge der Ukraine gegen die russischen Invasoren mehren die Hoffnungen auf ein baldiges Kriegsende. Große Kauflaune werde aber im Vorfeld der US-Verbraucherpreise, die am Dienstag lange nach Börsenschluss in Asien veröffentlicht werden, nicht aufkommen, sagt ein Händler.
Marktteilnehmer hoffen auf einen leichten Rückgang der Inflation gegenüber dem Vormonat, womit diese ihren Höhepunkt erreicht haben könnte. Im Gefolge könnten die US-Notenbanker dann etwas weniger falkenhaft klingen. Ein 9-prozentiger Jahressprung der japanischen Großhandelspreise verdeutlicht einmal mehr das Inflationsproblem. Im Kampf gegen selbige sorgen gestiegene Zinsen in Neuseeland bereits für deutlich sinkende Hausimmobilienpreise.
Nach der Feiertagspause zeigen sich HSI in Hongkong und Schanghai-Composite etwas fester - etwas gestützt von einer gestiegenen Kreditvergabe. Die staatlichen Stellen in China haben zudem weitere Wirtschaftsstimuli bekannt gegeben, um die siechende Konjunktur anzukurbeln, die wiederum von Lockdowns ausgebremst wird. Im Automobilsektor legen Geely Automobile um 1,8 und BYD um 2,2 Prozent zu. Positive Absatzdaten im August stützen.
In Südkorea, wo am Vortag ebenfalls nicht gehandelt worden war, zeigt sich der Kospi 2,7 Prozent fester. Vor allem Bauwerte treiben den Markt: Hyundai Engineering & Construction gewinnen 2,1 und Daewoo Engineering & Construction 2,8 Prozent.
DAX festigt erreichtes Niveau
Der DAX wird Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge erneut höher starten. Aktuell wird der deutsche Börsenleitindex mit Kursen um 13.425 Punkten taxiert.
Erfolge des ukrainischen Militärs hatten Anleger zum Wochenbeginn auf eine Wende im Ukraine-Krieg spekulieren lassen und den deutschen Leitindex um 2,4 Prozent auf 13.402 Punkte nach oben getrieben. Im Fokus der Anleger stehen die im Tagesverlauf anstehenden US-Inflationszahlen für August. "Sie sind der letzte große Datenpunkt, der noch Einfluss auf die Zinsentscheidung der Fed kommende Woche nehmen kann", betonte Commerzbank-Analystin Esther Reichelt mit Blick auf den Zinsentscheid der US-Notenbank am 21. September. Analysten erwarten im Schnitt eine Inflationsrate von 8,1 Prozent und damit einen weiteren Rückgang, nachdem sie im Juli leicht auf 8,5 Prozent gesunken war. Zudem stehen die endgültigen Daten zu den deutschen Verbraucherpreisen im August an.
Laut vorläufigen Ergebnissen lag die Inflationsrate bei 7,9 Prozent. Dabei wirkten Tankrabatt und 9-Euro-Ticket, die im September endeten, noch dämpfend auf den Preisauftrieb. Über die Stimmung deutscher Börsenprofis angesichts der hohen Inflation und der Gaskrise gibt der ZEW-Index Aufschluss. Das Barometer für die Einschätzung zur Konjunktur in den nächsten sechs Monaten dürfte sich Analystenschätzungen zufolge auf minus 60 Punkte von minus 55,3 Punkten das dritte Mal in Folge verschlechtern.
Weltgrößter Motorradbauer verkauft mehr E-Bikes
Der japanische Fahrzeugbauer Honda will in den kommenden Jahren weltweit weitere Elektromotorräder-Modelle auf den Markt bringen, um die CO2-Neutralität voranzutreiben. Mehr als zehn neue E-Modelle sollen bis 2025 vom Band rollen, teilt der weltgrößte Motorradhersteller mit. Herausforderung für das ambitionierte Ziel sei die Beliebtheit der Motorräder in Entwicklungsländern. Die Umstellung auf Elektroantrieb könnte schwerere Fahrzeuge und höhere Preise mit sich bringen, was den Einstieg in den Markt für Verbraucher in Entwicklungsländern erschweren würde. Parallel zur Umstellung auf E-Antrieb halte Honda daher an der Produktion von Verbrennungsmotoren fest. Dabei setze das Unternehmen allerdings auf die Entwicklung von Verbrennermotoren, die mit kohlenstoffneutralen Kraftstoffen wie Benzin-Ethanol-Gemischen kompatibel sind. Honda strebe an, bis 2030 jährlich rund 3,5 Millionen Elektromotorräder zu verkaufen. Das entspricht etwa 15 Prozent des Gesamtabsatzes.
DAX-Future im frühen Handel niedriger
Mit Abschlägen zeigen sich die DAX-Futures am frühen Dienstagmorgen. Der September-Kontrakt verliert gegen 05.48 Uhr 15 Punkte auf 13.393. In den Handel gegangen war er mit 13.410 Punkten. Das Tageshoch liegt bislang bei 13.425 und das Tagestief bei 13.384 Punkten. Umgesetzt wurden bisher 819 Kontrakte.
"Rezession hat Schrecken noch nicht ganz verloren"
Euro zum Dollar im Aufwind
Im asiatischen Devisenhandel verliert der Dollar 0,3 Prozent auf 142,42 Yen und stagniert bei 6,9214 Yuan. Zur Schweizer Währung notiert er 0,2 Prozent niedriger bei 0,9520 Franken. Parallel dazu steigt der Euro 0,1 Prozent auf 1,0129 Dollar und gibt 0,1 Prozent auf 0,9643 Franken nach. Das Pfund Sterling gewinnt 0,1 Prozent auf 1,1688 Dollar.
Euro / Dollar o
Asien-Börsen steigen vor US-Inflationsdaten
Die Anleger in Asien waren nach den Feiertagen in China, Hongkong und Südkorea in Kauflaune und holten den weltweiten Aufschwung an den Börsen nach. Die mit Spannung erwarteten US-Inflationsdaten, von denen sich die Börsianer einen entscheidenden Hinweis auf die Zinsaussichten versprechen, deckelte allerdings die Nachfrage. Analysten warnen, dass die Kerninflation wahrscheinlich weiter steigen wird und dass die kurzfristigen Auswirkungen auf die Zinsen unklar sind. "Es ist noch zu früh, um das Ende der Inflation zu feiern, wie es einige Marktteilnehmer bereits zu tun scheinen", sagte ING-Ökonom Rob Carnell.
Der Nikkei liegt im Verlauf 0,2 Prozent höher bei 28.589 Punkten. Der breiter gefasste Topix steigt 0,2 Prozent auf 1985 Zähler. Der Shanghai Composite notiert 0,4 Prozent im Plus. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen gewinnt 0,8 Prozent.
Galoppiert die Inflation? Das wird für den DAX heute wichtig
Bis auf 13.442 Punkte ist der DAX zum Wochenstart geklettert, im Tageshoch. Aus dem Geschäft verabschiedete sich der deutsche Börsenleitindex dann mehr als 310 Zähler oder 2,4 Prozent fester mit einem Stand von 13.402 Stellen. Positiv entwickelte sich auch die Wall Street. Aktuell wird der DAX mit Kursen um 13.400 Punkte taxiert. Es scheint also, dass der Index sich auf diesem Niveau zunächst halten kann.
Diesseits des Atlantiks steht heute der ZEW-Index im Fokus. Er wird um 11.00 Uhr MESZ bekanntgegeben und gibt die Stimmung der deutschen Börsenprofis wieder. Hier erwarten Experten einen Rückgang auf minus 60 Punkte von minus 55,3 Zählern. Dazu werden am Morgen bereits um 08.00 Uhr die endgültigen deutschen Verbraucherpreise veröffentlicht.
Am Nachmittag folgen Daten zur Entwicklung des US-Realeinkommens und auch zu den US-Verbraucherpreisen. Er rechne mit dem zweiten Rückgang in Folge, sagt Commerzbank-Volkswirt Bernd Weidensteiner. "Der Höhepunkt der Teuerung dürfte überschritten sein. Nachdem die Europäische Zentralbank ihren Leitzins zuletzt deutlich angehoben hat, blicken die Anleger nun wieder über den großen Teich, wo Ende des Monats die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) über ihre Geld- und Zinspolitik beraten wird. Eine dritte Zinserhöhung um 0,75 Prozentpunkte in Folge gilt an der Börse dabei als sicher. Die Inflationsdaten könnten indes Hinweise liefern, ob die Fed ihr Tempo bei der Zinspolitik beibehalten wird.
Von Unternehmensseite geht es dagegen eher ruhig zu: So veröffentlicht Fraport etwa die jüngsten Verkehrszahlen. SDC Energy wiederum liefert das Ergebnis für das erste Halbjahr.