Dienstag, 16. September 2025Der Börsen-Tag

Heute mit Thomas Badtke und Wolfram Neidhard
17:38 Uhr

Tiefroter Dax leidet unter "simultanem Käufer- und Verkäuferstreik"

Am deutschen Aktienmarkt haben heute nach den Zugewinnen vom Montag wieder die Minuszeichen dominiert. Vor allem der Dax rutschte am Nachmittag deutlich ab. Während die Wall Street von einem Hoch zum nächsten eilt, schläft das Geschäft im deutschen Leitindex fast ein. Der Umsatz habe am Montag mehr als ein Drittel unter dem durchschnittlichen Handelsvolumen der vergangenen zwölf Monate gelegen, merkte QC Partners an. "Das aktuelle Umfeld kann durchaus als simultaner Käufer- und Verkäuferstreik bezeichnet werden. Die Angst, sich jetzt auf der falschen Seite zu positionieren, ist einfach riesig."

Dax
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Der Dax verlor 1,8 Prozent und ging mit 23.329 Punkten aus dem Xetra-Handel. Der EuroStoxx50 notierte 1,2 Prozent tiefer bei 5373 Punkten. Der Euro lag sehr fest bei 1,1838 US-Dollar.

Im Fokus der Märkte stand ausschließlich das Treffen der US-Notenbank, die ihre Beschlüsse am Mittwoch nach Handelsschluss in Europa mitteilen wird. Es wird erwartet, dass sie die Leitzinsen um 25 Basispunkte senken wird. Für Blerina Uruci, US-Chefvolkswirtin bei T. Rowe Price, dürfte dies eine der seit Längerem am stärksten umstrittenen Sitzungen werden, mit Meinungsverschiedenheiten in beide Richtungen.

17:16 Uhr

Gezielt investieren mit ETFs!

Wer an der Börse investieren will, der hört oft den Ratschlag, man solle sich breit aufstellen, um das Risiko zu reduzieren. Das heißt aber nicht, dass man sich nicht auf bestimmte Sektoren fokussieren kann. Wie sich eine solche Strategie mithilfe von ETFs umsetzen lässt, darüber spricht Friedhelm Tilgen mit Yvonne Löschinger vom ETF-Anbieter Xtrackers und Daniel Schär von der Weberbank.

17:03 Uhr

Analyst erwartet noch deutliche Fed-Zinssenkung in diesem Jahr

Die US-Notenbank Federal Reserve werde in diesem Jahr kumulative Zinssenkungen von 75 Basispunkten vornehmen, erwartet Kaspar Hense von RBC BlueBay Asset Management. Diese Erwartung entspreche laut Daten von LSEG weitgehend der Markteinschätzung. Eine Zinssenkung um 25 Basispunkte in dieser Woche sei "so gut wie sicher", sagte der Portfoliomanager. "Wir haben auch gesehen, dass die am stärksten "dovish" eingestellten Mitglieder (des FOMC) eine Zinssenkung um 25 Basispunkte andeuten", sagte er. Das Wachstum insgesamt sei immer noch nicht zu schwach, obwohl es Schwächen am Arbeitsmarkt gegeben habe, meint er. Der schwache Arbeitsmarkt spiegele teilweise die gebremste Zuwanderung wider.

16:45 Uhr

US-Industrieproduktion im August überraschend gestiegen

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(Foto: picture alliance / CHROMORANGE)

Die Industrie in den USA hat im August ihre Produktion gesteigert. Sie erhöhte sich im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozent, wie die Federal Reserve mitteilte. Volkswirte hatten eine Abnahme um 0,1 Prozent prognostiziert. Die Kapazitätsauslastung verharrte mit 77,4 Prozent auf dem Vormonatsniveau. Hier waren Ökonomen von exakt dieser Rate ausgegangen. Für den Vormonat wurde die Auslastung auf 77,4 (vorläufig: 77,5) Prozent revidiert.

Die Industrieproduktion war im vorangegangenen Monat um 0,4 (vorläufig: minus 0,1) Prozent gesunken. Im Jahresvergleich wurde im August 0,9 Prozent mehr produziert. Im verarbeitenden Gewerbe, das für einen Großteil der Industrieproduktion steht, wurde gegenüber dem Vormonat ein Produktionsplus von 0,2 Prozent verzeichnet nach minus 0,1 Prozent. Die Jahresrate lag bei plus 1,1 Prozent.

16:25 Uhr

US-Einfuhrpreise steigen überraschend im August

Die US-Importe haben sich im August überraschend verteuert. Die Einfuhrpreise legten um 0,3 Prozent im Vergleich zum Vormonat zu, wie das Arbeitsministerium mitteilte. Ökonomen hatten dagegen mit einem Rückgang um 0,1 Prozent gerechnet, nach einem Anstieg von 0,2 Prozent im Juli. Die Importpreise beinhalten nicht die höheren Zölle, die US-Präsident Donald Trump gegen Dutzende Handelspartner durchgesetzt hat. Teurer importiert wurden im August beispielsweise Konsumgüter (ohne Autos). Dafür mussten 0,7 Prozent mehr bezahlt werden als im Vormonat. Fahrzeuge verteuerten sich um 0,2 Prozent, Investitionsgüter um 0,5 Prozent.

16:07 Uhr

Gute Laune an der Wall Street

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(Foto: imago images/UPI Photo)

US-Anleger treiben vor dem US-Zinsentscheid die Rekordjagd weiter voran. Nach den zum Wochenanfang erzielten Bestmarken zogen der S&P 500 und der Index der Technologiebörse Nasdaq weiter an und erzielten erneut Höchststände. Der S&P 500 stieg zur Eröffnung um 0,1 Prozent auf 6624 Punkte, der Nasdaq-Index kletterte um 0,2 Prozent auf 22.388 Zähler. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte zeigte sich stabil bei 45.915 Punkten. Investoren setzen fest darauf, dass die US-Notenbank Fed am Mittwoch das erste Mal in diesem Jahr die Zinsen senken wird.

Unter den Einzelwerten legten Oracle um vier Prozent zu. Einem Bericht des Senders CBS zufolge ist der Softwarekonzern Teil eines Konsortiums, das den Betrieb von TikTok in den USA ermöglichen soll. Die Papiere von Webtoon Entertainment schossen um mehr als 30 Prozent in die Höhe. Die Online-Comic-Plattform will mit Disney eine neue digitale Plattform für Inhalte aus dem Disney-Portfolio wie Marvel und Star Wars schaffen.

15:58 Uhr

Dax macht die Grätsche

Der Dax baut seine Verluste am Nachmittag weiter aus auf 1,2 Prozent. "Das hat nicht nur mit Warten auf die Fed zu tun", sagt ein Händler: "Es gibt auch keine attraktiven Anlagethemen in Deutschland, außer vielleicht Rüstung." Daher gebe es auch bei geringen Verkäufen kein Interesse von Käufern, was die Kurse durchrutschen lasse. Die Umsätze seien extrem dünn. Dazu komme der Intraday-Widerstandsbereich oberhalb von 23.800 Zählern: "An dem ist der Dax seit Monatsbeginn mehrfach gescheitert." Möglicherweise werde nun bis zum Großen Verfalltag am Freitag an den internationalen Derivate-Börsen sogar die 23.000er-Marke getestet.

Dax
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15:44 Uhr

Neuer ZF-Chef schließt Ausgliederung der Antriebssparte nicht aus

Der künftige Chef des kriselnden Autozulieferers ZF Friedrichshafen sieht für die Zukunft des besonders unter Druck stehenden Geschäfts mit Fahrzeugantrieben mehrere Optionen. Es könne eine Partnerfirma für die gesamte Division, kleinere Partnerschaften für einzelne Komponenten sowie eine Ausgliederung und ein Joint Venture geben, sagte Mathias Miedreich der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Er tritt am 1. Oktober die Nachfolge des geschassten ZF-Chefs Holger Klein an. Bisher leitet er das Geschäftsfeld mit elektrischen und konventionellen Antrieben, das nach einer nicht aufgegangenen Wette auf einen schnellen Umschwung zu Elektroautos um seine Profitabilität kämpft.

Bis Ende September verhandelt das ZF-Management mit dem Betriebsrat über Kostensenkungen und einen schon angekündigten Personalabbau.

14:58 Uhr

Schaeffler-Aktie nimmt kräftig Fahrt auf

Schaeffler
Schaeffler 6,95

Schaeffler-Aktien bauen ihre Gewinne weiter aus auf 4,1 Prozent. Die Aussagen vom Investorentag kamen gut an. Der Autozulieferer setzt darauf, nicht nur die verlustbringende E-Auto-Sparte bis 2028 in die Gewinnzone zurückzubringen. Gleichzeitig soll dabei die Marge auf sechs bis acht Prozent rund verdoppelt werden (3,5 Prozent im Jahr 2024). Zudem soll der Umsatz steigen.

"Falls das alles so funktionieren sollte, könnte sich der operative Gewinn verdoppeln", sagt ein Händler. Problematisch sei aber weiter, dass dazu auch Kunden nötig seien. Der E-Auto-Markt wachse nach Angaben der Branchenverbände zwar deutlich, aber eben nicht so stark, wie erhofft.

14:34 Uhr

Bericht über Jindal-Interesse treibt Thyssenkrupp kräftig nach oben

Die Aktien von Thyssenkrupp haben kräftig ins Plus gedreht und gewinnen 4,7 Prozent. Händler verweisen auf Presseberichte, wonach ein Kaufangebot für Thyssenkrupp Steel Europe eingegangen sei. Bieter sei Jindal Steel, der drittgrößte Stahlproduzent Indiens. "Problematisch an solchen Angeboten ist, dass man die Motive nicht genau erkennt, also ob dahinter Industrie- oder Familienpolitik steht, und wie ernst man es nehmen muss", sagt ein Händler. Denn die Jindal-Familie stehe in Indien im Wettbewerb mit der Mittal-Familie, wer denn der größte Stahl-Milliardär sei. Über einen Preis sei indes nichts bekannt, so ein Händler.

Thyssenkrupp
Thyssenkrupp 9,25

14:11 Uhr

Deutsche Maschinenbauer können 2025 abschreiben

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(Foto: picture alliance / Rupert Oberhäuser)

Die deutschen Maschinenbauer setzen nach einem noch stärkeren Produktionsrückgang 2025 als bislang erwartet im kommenden Jahr auf etwas bessere Geschäfte. "Für das Jahr 2026 erwarten die VDMA-Volkswirte eine leichte Erholung der Maschinenbaukonjunktur - vorausgesetzt, der von der Politik angekündigte Herbst der Reformen zeigt tatsächlich Wirkung", sagte VDMA-Präsident Bertram Kawlath anlässlich des Maschinenbaugipfels in Berlin. Die Produktion der Branche mit rund einer Million Beschäftigten werde 2026 voraussichtlich um ein Prozent steigen. Im laufenden Jahr rechnen die Hersteller von Maschinen "Made in Germany" allerdings mit einem Einbruch um fünf Prozent - verglichen mit einem bisher erwarteten Minus von zwei Prozent.

Kriege und Handelskriege, politische Lähmung und verunsicherte Investoren hätten im exportorientierten Maschinen- und Anlagenbau deutliche Spuren hinterlassen, hieß es weiter. Die Unternehmen seien wütend darüber, dass Reformen nur versprochen, aber nicht schnell genug umgesetzt würden.

13:45 Uhr

In der Saar-Stahlindustrie fallen Hunderte Jobs weg

Im Zuge eines Sparprogramms sollen bei den saarländischen Stahlunternehmen Saarstahl und Dillinger Hütte bis Ende 2026 insgesamt 760 Jobs wegfallen. "Der Prozess läuft bereits", sagte der Sprecher der Stahl-Holding-Saar (SHS), der Managementholding für die Stahlindustrie im Saarland. Die angekündigten Maßnahmen zur Kostensenkung seien schon länger bekannt.

Die Arbeitsplätze sollen jeweils zur Hälfte bei Saarstahl und bei der Dillinger Hütte wegfallen. Betriebsbedingte Kündigungen seien dabei ausgeschlossen.

13:26 Uhr

Finanztitel vor erwarteter US-Zinssenkung unter Druck

Anleger werfen vor der erwarteten Zinssenkung in den USA Finanztitel aus ihren Depots. Zu den schwächsten Branchen gehören zinssensitive Aktien wie europäische Banken und Versicherer. Investoren ziehen Analysten zufolge vor der Entscheidung der US-Notenbank zur Geldpolitik am Mittwoch die Köpfe ein. Die Titel der Deutschen Bank und der Commerzbank geben in der Spitze jeweils rund zwei Prozent nach.

Deutsche Bank
Deutsche Bank 31,41
Commerzbank
Commerzbank 32,07

13:11 Uhr

Google packt Milliarden aus

Vor dem Staatsbesuch von US-Präsident Donald Trump in Großbritannien hat Google angekündigt, fünf Milliarden Pfund im Vereinigten Königreich zu investieren. Unter anderem solle ein Rechenzentrum in der Nähe von London entstehen, um die wachsende Nachfrage nach KI-Diensten wie Google Cloud zu bedienen, teilte der US-Technologiekonzern mit. Die Investition werde voraussichtlich jährlich 8250 Arbeitsplätze bei britischen Unternehmen schaffen, hieß es.

Google kündigte zudem eine Vereinbarung mit Shell an, die zur Netzstabilität und zur Energiewende in Großbritannien beitragen solle. Finanzministerin Rachel Reeves sprach von einem "starken Vertrauensbeweis in die britische Wirtschaft und die Stärke unserer Partnerschaft mit den USA". Beim Besuch Trumps werden Wirtschaftsvereinbarungen im Wert von mehr als zehn Milliarden Dollar erwartet. Dies gilt als Unterstützung für die Labour-Regierung von Premierminister Keir Starmer, die auf private Investitionen für die schwächelnde Wirtschaft hofft.

12:44 Uhr

Neues vom Geldmarkt

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(Foto: IMAGO/Zoonar)

Sehr ruhig zeigt sich der Euro-Geldmarkt vor dem Zinsentscheid der US-Notenbank. Erwartet wird eine Zinssenkung um 25 Basispunkte am Mittwochabend. Mehr Unsicherheit besteht wie üblich bezüglich der Ausblicke zu Inflation, Wachstum und vor zum Einfluss der Zollpolitik. Einen letzten Hinweis darauf könnten US-Importpreise am Nachmittag noch geben.

Hier die jüngsten Daten: Tagesgeld: 1,90 - 2,07 (1,90 - 2,07), Wochengeld: 1,90 - 2,07 (1,90 - 2,07), 1-Monats-Geld: 1,92 - 2,10 (1,92 - 2,10), 3-Monats-Geld: 1,97 - 2,17 (1,95 - 2,16), 6-Monats-Geld: 2,06 - 2,29 (2,06 - 2,29), 12-Monats-Geld: 2,15 - 2,76 (2,14 - 2,36), Euribors: 15.09. 12.09. 3 Monate: 2,0330 2,0000, 6 Monate: 2,1010 2,1080, 12 Monate: 2,1830 2,1670

12:30 Uhr

Für Draghi herrscht bei EU-Wirtschaft momentan viel Dunkelheit

Mario Draghi hat nicht viel Gutes zu berichten.

Mario Draghi hat nicht viel Gutes zu berichten.

(Foto: IMAGO/ZUMA Press Wire)

Der ehemalige italienische Regierungs- und EZB-Chef Mario Draghi zeichnet ein düsteres Zukunftsbild für Europas Wirtschaft. "Unser Wachstumsmodell verliert an Bedeutung, die Schwachstellen nehmen zu, und es gibt keinen klaren Weg, um die erforderlichen Investitionen zu finanzieren", sagte Draghi bei einer Rede in Brüssel. Die Energiepreise seien weiterhin zu hoch, zu wenige Unternehmen arbeiteten mit künstlicher Intelligenz und es gebe Nachholbedarf beim Aufbau der Mikrochipproduktion.

Zudem ging Draghi auf Probleme in der Automobilindustrie ein. Der Absatz von Elektroautos stocke, Modelle seien zu teuer, die CO2-Emissionen im Verkehr sinken kaum. Vor einem Jahr hatte der 78-Jährige einen von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in Auftrag gegebenen Bericht vorgestellt, worin er klarstellte, dass die Europäische Union im Konkurrenzkampf mit den USA und China deutlich innovativer werden müsse.

12:07 Uhr

Goldpreis marschiert stramm in Richtung 4000-Dollar-Marke

Getrieben von einem schwächeren Dollar und der Aussicht auf fallende Zinsen klettert der Goldpreis auf eine neue Höchstmarke. Das Edelmetall verteuert sich um 0,5 Prozent auf 3698,62 US-Dollar je Feinunze und ist damit so teuer wie noch nie. "Die Stimmung ist sehr optimistisch", sagte Capital.com-Analyst Kyle Rodda. "Die Aussichten für Gold bleiben kurz- bis mittelfristig gut." Gold hat in diesem Jahr rund 40 Prozent zugelegt, nach einem Anstieg von 27 Prozent im vergangenen Jahr.

Gold in USD
Gold in USD 3.986,77

11:54 Uhr

Dax zum Mittag rot

Update von der Frankfurter Börse: Der Dax hat sich wieder nach unten orientiert. Der deutsche Leitindex verlor am Mittag 0,5 Prozent auf 23.626 Punkte. Der EuroStoxx50 verlor 0,2 Prozent auf 5432 Stellen. Die Preise für die Ölsorten Brent und WTI stiegen ganz leicht um je 0,2 Prozent.

11:39 Uhr

US-Dollar vor Fed-Entscheidung auf Rückzug - Euro noch härter

Am Tag vor der erwarteten Zinssenkung der US-Notenbank Fed gibt der Dollar weiter nach. Spekulationen auf eine Reihe von Zinssenkungen drücken die US-Währung um 0,2 Prozent auf 97,1340 Punkte. Im Gegenzug steigt der Euro deutlich auf 1,1810 Dollar. Börsianer gehen davon aus, dass die Fed am Mittwoch die Zinsen um mindestens 25 Basispunkte senken wird. Auch eine deutliche Senkung um 50 Basispunkte gilt als nicht ausgeschlossen. Im weiteren Jahresverlauf wird mit einer Senkung um insgesamt 67 Basispunkte gerechnet, die bis Ende Januar auf 81 Basispunkte ansteigen könnte.

Euro / Dollar
Euro / Dollar 1,15

11:16 Uhr

"Irgendwie vom Himmel gefallen": ZEW-Index steigt unerwartet

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(Foto: picture alliance / dpa)

Die Konjunkturerwartungen von Investoren für Deutschland haben sich im September unerwartet aufgehellt, wobei sich die Beurteilung der aktuellen Lage weiter eintrübte. Der ZEW-Index der Konjunkturerwartungen stieg auf plus 37,3 (August: plus 34,7) Punkte, wie das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) mitteilte. Volkswirte hatten dagegen mit einem Rückgang auf plus 26,3 Punkte gerechnet. Der Index zur Beurteilung der Konjunkturlage verschlechterte sich auf minus 76,4 (minus 68,6) Punkte. Ökonomen hatten einen Rückgang auf minus 75,0 Punkte erwartet. Die Konjunkturerwartungen für den Euroraum erhöhten sich auf plus 26,1 (plus 25,1) und die Lagebeurteilung stieg auf minus 28,8 (minus 31,2) Punkte.

"Angesichts der globalen und innenpolitischen Gemengelage fällt der Erwartungsanstieg irgendwie vom Himmel", meinte der Chefvolkswirt von Hauck Aufhäuser Lampe, Alexander Krüger: "Es bleibt abzuwarten, ob Unternehmen den freundlichen Analystenausblick bestätigen werden. Die als noch schlechter bewertete aktuelle Lage ist ein erneuter Schlag ins Gesicht. Über dem Wirtschaftswachstum stehen auf kurze Sicht damit weiter dunkle Wolken. Solange sich die Rahmenbedingungen hierzulande nicht ändern, werden Konjunkturhoffnungen wohl eher verpuffen. Die Weltwirtschaft könnte das verhindern, wäre sie durch Zölle und Geopolitik derzeit nicht so sehr gebeutelt."

10:53 Uhr

Rheinmetall-Aktie nähert sich wichtiger Marke

Die Rheinmetall-Aktie gewinnt im frühen Handel 1,4 Prozent auf 1980 Euro. Sie markiert damit ein Allzeithoch und sind in Reichweite der 2000er-Marke. Treibend wirkt, dass Metzler das Kursziel deutlich angehoben hat auf 2300 von 1980 Euro. Die Empfehlung lautet "Buy".

Rheinmetall
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10:32 Uhr

Ford streicht weitere 1000 Stellen in Köln

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(Foto: dpa)

Wegen schwacher Nachfrage nach Elektrofahrzeugen verschärft der Autobauer Ford seinen Sparkurs und streicht in der Kölner Produktion weitere 1000 Stellen. Man stelle im Januar vom bisherigen Zwei-Schicht-Betrieb auf Ein-Schicht-Betrieb um, teilte das Unternehmen in Köln mit. Schon vor knapp einem Jahr hatte das Management einen anderen Sparplan verkündet, der zu scharfen Protesten und dem ersten Streik in der Geschichte der Kölner Ford-Werke geführt hatte. Erst kürzlich hatten die Beschäftigten diesen Sparplan zähneknirschend akzeptiert.

Das 2024 eingeleitete Vorhaben sieht vor, an dem Standort bis Ende 2027 insgesamt - also inklusive Verwaltung, Entwicklung und anderen Bereichen - 2900 Stellen einzusparen. Die Mitarbeiter sollen freiwillig gehen und Abfindungen bekommen oder in Altersteilzeit gehen.

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09:48 Uhr

Drohnenangriffe verfehlen Wirkung auf Ölpreis nicht

Die Ölpreise ziehen im frühen Handel weiter an. Zum Wochenstart hatten sie bereits zugelegt. Die Händler wägen mögliche Angebotsstörungen aus Russland gegen die Hoffnung auf eine anziehende Nachfrage ab. Die Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee verteuert sich um 0,2 Prozent auf 67,59 Dollar je Barrel (159 Liter). Das US-Öl WTI notiert 0,3 Prozent fester bei 63,46 Dollar.

Die Ukraine hat ihre Drohnenangriffe auf die russische Energieinfrastruktur verstärkt, was Sorgen vor Lieferausfällen schürt. "Gestiegene Befürchtungen über Lieferunterbrechungen aus Russland, einem wichtigen Förderland, das für mehr als zehn Prozent der weltweiten Ölproduktion verantwortlich ist, stützen die Ölpreise", so der IG-Marktanalyst Tony Sycamore. Zudem blicken die Anleger auf eine erwartete Zinssenkung der US-Notenbank Fed am 16. und 17. September. Niedrigere Zinsen könnten die Nachfrage nach Treibstoff ankurbeln, während ein schwächerer US-Dollar Rohöl für Käufer mit anderen Währungen verbilligt.

09:33 Uhr

OpenAI angelt sich Ex-Manager von Musks XAI

OpenAI hat im Ringen um KI-Talente einen ehemaligen Top-Manager vom Rivalen xAI abgeworben. Der vormalige xAI-Finanzchef Mike Liberatore werde als neuer Finanzmanager ab sofort die KI-Infrastruktur des ChatGPT-Entwicklers verantworten, teilte ein Sprecher des auf Künstliche Intelligenz (KI) spezialisierten US-Softwareunternehmens mit. Er werde an Finanzchefin Sarah Friar berichten. Liberatore, der auch eine Führungsposition bei Airbnb innehatte, hatte die von Elon Musk gegründete Firma xAI erst im Juli nach nur drei Monaten wieder verlassen. Dort war er an einer Kapitalaufnahme über Anleihen im Wert von fünf Milliarden Dollar sowie einer strategischen Kapitalbeteiligung in gleicher Höhe beteiligt. Musk, ein Mitbegründer von OpenAI, hatte das Unternehmen und dessen Chef Sam Altman im vergangenen Jahr verklagt. OpenAI verklagte Musk seinerseits im April wegen Belästigung.

09:18 Uhr

"Dax verhält sich clever"

Nach den leichten Aufschlägen vom Wochenbeginn zeigt sich der Dax zum heutigen Handelsstart wieder etwas schwächer. Der deutsche Börsenleitindex, der gestern mit 23.749 Punkten geschlossen hatte, notiert aktuell im Bereich von 23.695 Zählern.

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"Der Dax wartet erst einmal ab", kommentiert ntv-Börsenkorrespondentin Corinna Wohlfeil. "Das ist trotz der positiven Vorgaben von Seiten der Wall Street und auch von den asiatischen Aktienmärkten ein cleveres Verhalten", erläutert sie und verweist auf die zur Wochenmitte anstehende Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed. "Der Markt geht bislang von einer 25-Basispunkte-Senkung aus."

08:57 Uhr

Kursziel deutlich gestutzt: Dax-Aktie unter Druck

Eine Herabstufung belastet den Konsumgüterhersteller Beiersdorf. Die Aktie fällt im vorbörslichen Handel rund ein Prozent, nachdem die Analysten von Jefferies ihre Empfehlung auf "Hold" von zuvor "Buy" gesenkt haben. Das Kursziel für den Dax-Konzern mit der Kernmarke Nivea stutzten die Experten auf 101 Euro von zuvor 125 Euro.

Beiersdorf
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08:38 Uhr

Der "Stell dich nicht gegen die Fed“-Modus

An den Aktienmärkten in Ostasien und Australien geht es mehrheitlich nach oben. Damit folgen sie der Wall Street, wo zum Start in die Woche erneut Rekordhochs erreicht wurden. Für die gute Stimmung sorgt die Erwartung am Mittwoch sinkender US-Leitzinsen, zudem scheinen die Handelsgespräche zwischen den USA und China gut zu verlaufen. US-Finanzminister Bessent sagte nach Gesprächen mit Chinas Chefunterhändler, man habe einen Rahmen für eine Einigung bezüglich der Eigentumsverhältnisse des chinesischen Social-Media-Unternehmens TikTok gefunden.

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Der Nikkei in Tokio gewinnt 0,5 Prozent auf 44.987 Punkte, nachdem am Montag wegen des Feiertags "Tag der Ehrung der Alten" in Japan nicht gehandelt wurde. Wenig Bewegung gibt es an den chinesischen Börsen. In Shanghai gibt der Composite minimal nach, der HSI in Hongkong steigt dagegen um 0,1 Prozent. In Sydney legt der S&P/ASX 200 um 0,3 Prozent zu.

Die Entwicklung in den Verhandlungen gäben Anlegern grünes Licht, die neben der erwarteten Zinssenkung nach positiven Zeichen Ausschau hielten, kommentiert Dan Ives, Analyst bei Wedbush Securities. "Der Markt setzt seinen Aufwärtstrend fort und scheint sich Dingen, die Anlass zur Sorge geben sollten, wie der Verlangsamung des Beschäftigungswachstums, auszublenden", meint Liz Ann Sonders, Chef-Anlagestrategin bei Charles Schwab. "Wir befinden uns im ‚Stell dich nicht gegen die Fed'-Modus."

08:23 Uhr

Eine Taube macht noch keinen Sommer

Die europäischen Börsen dürften wenig verändert in den Handel starten. Im Blick steht weiter die geldpolitische Entscheidung der US-Notenbank zur Wochenmitte. Es wird erwartet, dass die Fed die Leitzinsen um 25 Basispunkte senken wird. Spannender wird der geldpolitische Ausblick. Der US-Senat hat derweil die Nominierung von Stephen Miran für den Fed-Gouverneursrat bestätigt; er wird die vor einigen Wochen zurückgetretene Adriana Kugler ersetzen. Miran gilt als Verfechter der Wirtschaftspolitik von US-Präsident Donald Trump und als geldpolitische Taube.

Während Trump die Ernennung von Miran als Sieg verbuchen kann, muss er im Fall von Fed-Gouverneurin Lisa Cook eine Niederlage einstecken. Cook kann laut einem Berufungsgericht bis auf weiteres im Amt bleiben. Trump hatte eine Ablösung von Cook noch vor der aktuellen Fed-Sitzung angestrebt. Die Regierung kann zwar noch das Oberste Gericht anrufen. Allerdings bleibt ihr vor dem Beginn der Sitzung des Offenmarktausschusses der Federal Reserve nur wenig Zeit. Trump hat derweil seine Forderung nach einer großen Zinssenkung erneuert.

An Konjunkturdaten steht am Dienstag die Veröffentlichung des ZEW-Index für September im Blick. Sowohl bei den Konjunkturerwartungen wie auch bei der Lage rechnen Analysten mit einer Verschlechterung. Unternehmensnachrichten sind rar. Schaeffler veranstaltet seinen Kapitalmarkttag. Auf diesem sollen auch neue Mittelfristziele bekannt gegeben werden.

08:05 Uhr

Dax bekommt für einen Tag Zuwachs

Der Dax besteht am Donnerstag ausnahmsweise aus 41 statt aus 40 Werten. Der Frankfurter Autozulieferer Aumovio, der vom Reifenkonzern Continental abgespalten wird, wird dann für einen Tag in den Dax aufgenommen, wie die Deutsche-Börse-Tochter ISS Stoxx mitteilte. Das ist bei Abspaltungen von Dax-Unternehmen üblich, unter anderem um Index-Investoren die Chance zu geben, die ins Depot gebuchten Aktien wieder geregelt zu verkaufen. Continental-Aktionäre erhalten am Donnerstag automatisch für je zwei ihrer Papiere zusätzlich eine Aumovio-Aktie.

Zuletzt hatte die Börse die kurzfristige Aufstockung des Dax bei der Abspaltung der LKW-Sparte Daimler Truck von Mercedes-Benz Ende 2021 praktiziert. Das Unternehmen zog später regulär in den Leitindex ein. Das ist bei Aumovio vorerst nicht zu erwarten. Continental gehört mit einem Börsenwert von 14,5 Milliarden Euro zu den kleineren Dax-Werten, zumal der Großaktionär Schaeffler 46 Prozent der Anteile hält - ebenso wie künftig bei Aumovio.

07:46 Uhr

Lies: VW-Dieselskandal hatte auch etwas Positives

Rund zehn Jahre nach dem Auffliegen des Dieselskandals sieht Niedersachsens Ministerpräsident Olaf Lies einen deutlichen Kulturwandel bei Volkswagen. "Dort wird heute deutlich sensibler mit Verantwortung und Vertrauen umgegangen", sagte der SPD-Politiker, der dem VW-Aufsichtsrat damals wie heute angehört. Eines gelte jedoch nach wie vor: "Größe und Selbstbewusstsein bergen weiterhin das Risiko, zu spät auf externe Warnsignale zu reagieren." Veränderung sei daher ein dauerhafter Prozess, "und nicht nur ein einmaliger Schritt", betonte Lies. Die Vorgänge selbst seien zwar weitgehend abgeschlossen. "Unbefriedigend bleibt, dass wir vermutlich nie genau erfahren werden, wer zu welchem Zeitpunkt was gewusst hat und ob dem Ganzen früher hätte Einhalt geboten werden können", sagte er.

VW Vorzüge
VW Vorzüge 92,30

Eine gewisse Hypothek bleibe für Volkswagen. Zugleich habe der Konzern "das Beste daraus gemacht", indem er seine Strukturen verbessert habe und sich seiner Verantwortung für Mensch und Umwelt stärker bewusst sei. Für Niedersachsen sei die Affäre einerseits eine Belastung gewesen, andererseits aber auch ein Anstoß, die Transformation entschiedener voranzutreiben.

Eine spürbare Folge sei zudem die frühere Weichenstellung in Richtung Elektromobilität. Lies sagte, der Dieselskandal habe immerhin eine positive Folge gehabt: Volkswagen habe den Wechsel zur E-Mobilität früher eingeleitet, "als das sonst passiert wäre". Das habe einen positiven Veränderungsdruck gebracht. "Die Wirkung solcher Faktoren auf Veränderungsprozesse gerade in so großen Systemen sollte man nicht unterschätzen."

07:27 Uhr

EZB-Präsidentin Lagarde erneuert Forderungen

EZB-Präsidentin Christine Lagarde hat ihre Forderung erneuert, in der EU mehr Entscheidungen mit qualifizierten Mehrheiten zu fällen, statt nach dem Einstimmigkeitsprinzip. Dies sei keine Schwächung der Demokratie, sagte Lagarde. "Es ist vielmehr die einzige Möglichkeit, sie in vollem Umfang auszuüben." Ressourcen und Kapazitäten müssten gebündelt werden, um in strategischen Bereichen die erforderliche Größe zu erreichen. Den Bürgern werde dadurch ihre Fähigkeit zurückgegeben, Ereignisse zu gestalten. Für Europa bedeute das Unabhängigkeit in einer Welt rivalisierender Mächte, in der Größe und Skaleneffekte von entscheidender Bedeutung seien.

"So werden Entscheidungen bei der EZB getroffen – und es funktioniert", sagte Lagarde. Nationale Politik könne keine global wettbewerbsfähigen Unternehmen in Branchen hervorbringen, in denen kritische Größe das Hauptproblem sei. Damit befinde sich Europa aber in einer Sackgasse. "Entweder sind wir gezwungen, uns auf teure, zweitklassige inländische Produkte zu verlassen, die unsere Wettbewerbsfähigkeit untergraben, oder wir bleiben genau den Abhängigkeiten verhaftet, die wir eigentlich abbauen wollen." Der einzige Ausweg sei ein neuer europäischer Ansatz in der Wirtschaftspolitik, verbunden mit einer neuen Art der Entscheidungsfindung.

Lagarde wies in diesem Zusammenhang auf Schätzungen des Europäischen Rechnungshofs hin, der es für sehr unwahrscheinlich hält, dass Europa sein Ziel erreichen wird, bis 2030 einen Anteil von 20 Prozent an der weltweiten Halbleiterproduktion zu erreichen. Bei Batterien halte die EU nur zehn Prozent der weltweiten Kapazität, während allein das chinesische Unternehmen CATL 40 Prozent kontrolliere, sagte die EZB-Chefin. Und 2024 hätten im Bereich Künstlicher Intelligenz (KI) US-Institutionen 40 bemerkenswerte Modelle produziert, Europa indes nur drei.

07:10 Uhr

Powell-Nachfolger bringt sich in Stellung

Der ehemalige Fed-Notenbanker James Bullard hat Interesse an dem Chef-Posten bei der US-Notenbank. Er habe in der vergangenen Woche mit US-Finanzminister Scott Bessent und dessen Team über den Fed-Vorsitz und andere Themen gesprochen, sagte der ehemalige Präsident des Fed-Ablegers von St. Louis. Unter den richtigen Bedingungen sei er sehr an dem Posten interessiert, fügte er hinzu.

Die Regierung von US-Präsident Donald Trump führt derzeit Gespräche mit Kandidaten für die Nachfolge des Fed-Vorsitzenden Jerome Powell, dessen Amtszeit im Mai 2026 endet. Trump hat Powell wiederholt öffentlich und mit Worten unterhalb der Gürtellinie dafür kritisiert, dass die US-Notenbank die Zinsen in den USA nicht deutlich gesenkt hat. Die nächste Zinssitzung ist in dieser Woche und die meisten Beobachter gehen davon aus, dass die Notenbank dann den Zins zumindest um einen kleinen Schritt von 25 Basispunkten senken wird. Bullard ist derzeit Dekan der Mitch Daniels School of Business an der Purdue University. Der leitete die St. Louis Fed von 2008 bis 2023.

06:52 Uhr

Trump-Berater zieht vorübergehend in Fed-Vorstand ein

Der Wirtschaftsberater von US-Präsident Donald Trump, Stephen Miran, ist trotz starker Bedenken an seiner Unabhängigkeit als Übergangslösung im Vorstand der US-Notenbank bestätigt worden. Der US-Senat stimmte mit knapper Mehrheit für die Besetzung. Miran nimmt damit den Platz der ausgeschiedenen Fed-Vorständin Adriana Kugler bis Ende Januar 2025 ein.

Mirans Bestätigung kommt nur wenige Stunden vor dem Auftakt einer zweitägigen Sitzung, bei der die Federal Reserve den Leitzins auf den Prüfstand stellt. Analysten gehen von einer Senkung aus, nachdem der Arbeitsmarkt in den Vereinigten Staaten zuletzt hinter den Erwartungen zurückgeblieben war.

Miran könnte sich bei den künftigen Sitzungen für weitere Zinssenkungen aussprechen - so wie es der Präsident seit Monaten fordert. Politiker hatten sich zuvor bei einer Anhörung besorgt gezeigt, ob Miran während seiner viermonatigen Amtszeit tatsächlich unabhängig von Trumps Wunsch agieren würde.

"Niemand, weder die amerikanische Öffentlichkeit noch Investoren hierzulande, noch die weltweiten Finanzmärkte, werden ihm als unabhängiger Stimme vertrauen", kritisierte etwa die demokratische Abgeordnete Elizabeth Warren. Sie bezeichnete Miran als "Trumps Marionette". Miran versprach dagegen, die Unabhängigkeit der Notenbank "bewahren" zu wollen.

06:33 Uhr

"Ganze Reihe von Zinssenkungen scheint eingepreist"

Die Hoffnung auf eine baldige Zinssenkung in den USA beflügelt die Aktienmärkte in Asien. Anleger setzen darauf, dass die US-Notenbank Fed in dieser Woche ihren Lockerungszyklus wieder aufnimmt und die Möglichkeit weiterer Zinssenkungen andeutet. Zudem sorgt die Hoffnung auf eine Entspannung im Verhältnis zwischen den USA und China für Optimismus. Die Erwartung einer Zinssenkung der US-Notenbank hatte die Stimmung an den Märkten bereits in den vergangenen Handelstagen angeheizt.

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In Tokio legt der Nikkei-Index 0,3 Prozent auf 44.904,13 Punkte zu und der breiter gefasste Topix notiert 0,4 Prozent höher bei 3173,57 Zählern. Doch nicht alle Börsen in Asien scheinen den Optimismus zu teilen. Der Shanghai Composite verliert 0,4 Prozent auf 3843,21 Stellen. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen fällt 0,7 Prozent auf 4499,76 Punkte.

"Es scheinen inzwischen eine ganze Reihe von Zinssenkungen eingepreist zu sein", sagt Thomas Mathews, Marktexperte für den asiatisch-pazifischen Raum bei Capital Economics. "Unterm Strich deutet das vielleicht darauf hin, dass die Messlatte für eine restriktive Überraschung etwas niedriger ist als die für eine expansive." Es sei jedoch wahrscheinlich, dass die Fed bis zu ihrer Entscheidung nicht viel preisgeben werde.

06:17 Uhr

Das ist los im frühen Devisengeschäft

Am Devisenmarkt setzt die Erwartung von Zinssenkungen der US-Notenbank Fed den Dollar unter Druck. Im asiatischen Devisenhandel verliert der Dollar 0,1 Prozent auf 147,20 Yen . Zur Schweizer Währung rückt er etwas auf 0,7938 Franken vor. Parallel dazu bleibt der Euro fast unverändert bei 1,1772 Dollar und zieht leicht auf 0,9345 Franken an.

Euro / Dollar
Euro / Dollar 1,15
US-Dollar / Japanischer Yen
US-Dollar / Japanischer Yen 154,32

06:00 Uhr

Getrübte Stimmung allerorten

Der Wochenstart ist dem Dax geglückt. Hatte er sich am Freitag noch knapp unter der 23.700er-Marke ins Wochenende verabschiedet, schloss er gestern mit einem Stand von 23.749 Zählern. Das Allzeithoch aus dem Sommer liegt bei 24.692 – aber der Weg bislang stimmt.

Heute könnten Kursimpulse etwa vom ZEW-Konjunkturindex kommen. Dieser dürfte allerdings erneut eingetrübte Aussichten für die deutsche Konjunktur signalisieren. Ökonomen gehen davon aus, dass das Barometer im September das zweite Mal in Folge sinken dürfte - und zwar auf 27,3 Punkte, nach 34,7 Zählern im August. Das Mannheimer Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) befragt monatlich Investoren und Analysten zur deutschen Wirtschaft. Deren Einschätzung zur aktuellen Lage dürfte sich ebenfalls verschlechtert haben.

International gesehen, beraten Vertreter Indiens und der USA in Neu-Delhi über den Handelsstreit zwischen den beiden Ländern. Die Gespräche nähren Hoffnungen auf eine Lösung des Konflikts, nachdem die Regierung von US-Präsident Donald Trump Ende August die Zölle auf indische Waren auf 50 Prozent erhöht hatte, einem der höchsten Sätze für einen Handelspartner der USA. Als Grund nannte sie die fortgesetzten Käufe von russischem Öl durch Neu-Delhi. Zuletzt hatte sich Trump jedoch versöhnlicher gezeigt und sich optimistisch geäußert, dass ein Handelsabkommen zustande kommen könnte.

Zudem lädt unternehmensseitig der Herzogenauracher Auto- und Industriezulieferer Schaeffler zum Kapitalmarkttag. Das Unternehmen will sich dabei zu seinen Mittelfristzielen äußern und einen Ausblick darauf geben, wann das Geschäft mit Elektroautos in die Gewinnzone gerät. Das Unternehmen bekommt derzeit die schwache Branchenkonjunktur zu spüren. Im ersten Halbjahr ging der Umsatz zurück.

Die komplette Terminübersicht für diese Woche finden Sie hier.

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