Indexschwergewicht stützt den DAX
Der DAX kann sich im heutigen Geschäft bei SAP bedanken. Das Indexschwergewicht verbucht einen deutlichen Aufschlag, meldet ein Allzeithoch und stützt den deutschen Börsenleitindex. Der legt am Morgen stark los, baut dann die Gewinne ab und rutscht am Mittag ins Minus. Auch an der Wall Street fallen die Kurse. In den Feierabend wechselt der DAX dann leicht schwächer mit 19.436 Punkten, nachdem er gestern mit 19.461 Zählern geschlossen hatte.
Im Handel ist von einer Ausweitung der Konsolidierung die Rede, auch mit Blick auf die in zwei Wochen stattfindende und mutmaßlich richtungweisende Wahl in den USA. Im Vorfeld könnten die Schwankungen an den Börsen zunehmen. Einen Vorgeschmack lieferten die Anleihen. Sie seien auch mit Blick auf eine unter einem möglichen Präsidenten Donald Trump höher erwartete Staatsverschuldung jüngst unter Druck geraten. Höhere Anleiherenditen bedeuten nicht nur eine Alternative zu Aktien, sondern ein höheres Zinsniveau belastet auch die Unternehmen, insbesondere solche mit hohen Investitionsvolumen.
"Die SAP-Zahlen kamen sehr gut an, vor allem das starke Cloud-Geschäft konnte überzeugen", kommentiert ntv-Börsenkorrespondentin Nancy Lanzendörfer. "Das Resultat sind steigende Kurse, ein Rekordhoch und der Titel 'Europas wertvollster Technologiekonzern'", erläutert sie. "SAP hat in diesem Jahr bereits mehr als 50 Prozent zulegen können."
Während SAP-Titel etwa 2,5 Prozent gewinnen, sind die Papiere der Munich Re nach der Vorlage von Schlüsselkennziffern für das dritte Quartal das Schlusslicht mit einem Minus von rund 2,6 Prozent. Die Analysten von Jefferies sprechen von einer Gewinnwarnung - nach zahlreichen positiven Gewinnüberraschungen und einem bemerkenswerten Anstieg der Konsenserwartungen. Neben dem Hurrikan "Helene", der eine Belastung von 0,5 Milliarden Euro verursachte, trugen drei Schadenereignisse in Kanada in ähnlicher Größenordnung sowie weitere Schäden wie Sturmtief "Boris" mit Überflutungen in Zentral- und Osteuropa und Hurrikan "Beryl" in den USA und der Karibik zum Gewinnrückgang im Quartal bei. Dessen ungeachtet hat Munich Re den Ausblick aber erhöht und rechnet damit, im Gesamtjahr das Gewinnziel von fünf Milliarden Euro zu übertreffen.