Dienstag, 26. Juli 2022Der Börsen-Tag

Heute mit Jan Gänger und Thomas Badtke
17:43 Uhr

Weniger Gas, mehr Sorgen - DAX hofft auf Fed

Enttäuschende Unternehmenszahlen, Engpässe bei der Gasversorgung sowie der bevorstehende Zinsentscheid der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) haben den deutschen Aktienmarkt und den Leitindex DAX im Dienstagsgeschäft belastet. Der deutsche Börsenleitindex fügt seinen zum Wochenstart erlittenen leichten Verlusten weitere hinzu, verliert 0,9 Prozent und schließt mit einem Stand von 13.097 Zählern. Auch die Wall Street leidet unter Abgaben, ein düsterer Konjunkturausblick des Einzelhandelsschwergewichts Walmart drückt auf die Stimmung der Anleger.

"Eigentlich ist es ein ruhiger Handel gewesen", kommentiert ntv-Börsenkorrespondentin Tosca Strassberger. "Die Anleger blicken bereits voraus auf den Mittwoch und die dann am Abend anstehende Zinsentscheidung der Fed", erläutert sie. "Die große Frage wird sein, wie auch schon bei der Europäischen Zentralbank, wie hoch wird sie ausfallen? Die Inflation ist enorm, die Fed muss entsprechend stark gegensteuern."

DAX
DAX 23.999,11

Bei den Einzelwerten im DAX liegt das Augenmerk durch die Wallmart-Aussagen auf den Aktien von Zalando und Adidas. Die beiden Titel finden sich auf der Verliererseite, geben rund neun und mehr als drei Prozent ab. Dazwischen landet Hellofresh, die Papiere büßen mehr als sechs Prozent ein. Auf der Gewinnerseite fallen die Aufschläge geringer aus: Siemens Healthineers, Linde und Fresenius finden sich mit jeweils knapp plus einem Prozent an der Spitze.

Bei den Einzelwerten im MDAX nehmen erneut Uniper den letzten Platz ein: Die Aktien rutschen auf ein weiteres Rekordtief und notieren fast 13 Prozent tiefer. Der angeschlagene Versorger muss wegen der Gas-Drosselung teures Gas am Markt einkaufen, um Verträge zu erfüllen. Das führt zu Liquiditätsproblemen.

Zalando
Zalando 26,31
Uniper
Uniper 34,45

 

17:31 Uhr

Morgan Stanley senkt Ölpreisprognose

Die Analysten von Morgan Stanley (MS) senken ihre Ölpreisprognosen und verweisen auf die Erwartung einer sinkenden Nachfrage. Hohe Preise und ein nachlassendes globales Wachstum machen die Experten als Gründe aus. Die US-Bank senkt ihre Preisprognosen für die Erdölsorte Brent für das zweite und dritte Quartal 2022 um 20 US-Dollar auf 110 bzw. 100 Dollar je Barrel. Für 2023 rechnet sie mit einem durchschnittlichen Preis von 95 Dollar pro Fass im ersten Quartal und 100 Dollar im zweiten, was einer Senkung um 15 bzw. 10 Dollar entspricht. Die Preise hätten ein Niveau erreicht, das schwer zu verkraften sei. Einige Abnehmer hätten seit Juni ihre Ölkäufe zurückgefahren, so die Analysten. Die Kombination eines schwächelnden Wachstum mit anhaltenden Versorgungsengpässen dürfte für den Rest des Jahres und 2023 für einen ausgeglichenen Markt sorgen.


Brent Rohöl
Brent Rohöl 65,90
Rohöl WTI
Rohöl WTI 62,24

 

17:16 Uhr

US-Gaspreis steigt auf 14-Jahres-Hoch

Wegen drohender Angebotsengpässe decken sich immer mehr Anleger mit Erdgas ein. Der US-Future steigt um fast zwölf Prozent und ist mit 9,752 Dollar je Million BTU so teuer wie zuletzt vor 14 Jahren. Neben den reduzierten Lieferungen Russlands nach Europa treibt die Aussicht auf eine anhaltende Hitzewelle in den USA die Preise. Sie verstärkt den Strombedarf für Klima-Anlagen. Gleichzeitig weichen Versorger wegen rekordhoher Kohlepreise zunehmend auf Erdgas als Energieträger aus.

 

17:04 Uhr

Wintershall im Gewinnrausch

Beflügelt vom starken Anstieg der Energiepreise hat Wintershall Dea den Überschuss im zweiten Quartal mehr als verdreifacht. Bei einem um 2 Prozent gesteigerten Fördervolumen meldete der Öl- und Gaskonzern ein bereinigtes Nettoergebnis von 608 Millionen Euro nach 168 Millionen im Vorjahreszeitraum. Der operative Gewinn (EBITDAX) kletterte um 187 Prozent auf 1,828 Milliarden Euro. Die Förderkosten stiegen in Jahressicht leicht um 5 Prozent auf 4,10 Euro je Barrel Öläquivalent.

Wintershall Dea rechnet damit, dass die tägliche Förderung im Gesamtjahr 620 bis 640 Millionen Barrel Öläquivalent erreichen wird - damit liegt die Zielspanne um 10 Millionen Barrel über der bisherigen Prognose.

Das hohe Ergebnis von Wintershall Dea hat auch den Nettogewinn von Mehrheitseigner BASF beflügelt. Der Chemiekonzern meldete kürzlich unter anderem deshalb einen Anstieg des Nettogewinns um rund 400 Millionen Euro für das abgelaufene Quartal.

16:53 Uhr

Briten reagieren auf anhaltend hohe Inflation

Auch Briten müssen angesichts rasant steigender Preise den Gürtel enger schnallen. Neun von zehn Bürgern auf der Insel achten nach einer Umfrage des Marktforschungs-Instituts NielsenIQ zunehmend auf ihre Ausgaben. Dies zeige sich auch in Supermärkten, in denen der Umsatz in den vier Wochen bis zum 16. Juli im Vergleich zum Vorjahr um 4,1 Prozent zurückgegangen sei.

Der Verkauf von Fleisch, Fisch und Geflügel sei um 9,4 Prozent eingebrochen, hieß es. Bei Haushaltsartikeln betrage der Rückgang 8,1 Prozent. Im Juni betrug die Inflation im Vereinigten Königreich 9,4 Prozent. Befürchtet wird, dass sie auf zweistellige Werte steigen wird.

Die explodierenden Kosten für Lebensmittel machten über 60 Prozent der befragten Haushalte nach Wasser- und Energierechnungen die größten Sorgen. Bereits am Montag hatte der Supermarktkonzern Asda berichtet, in jedem fünften Haushalt reiche das Einkommen nicht aus, um essenzielle Ausgaben zu decken.

16:37 Uhr

SEC-Ermittlungen setzen Kryptobörse zu - Kursrutsch

Ermittlungen der US-Börsenaufsicht SEC gegen Coinbase machen Anleger nervös. Die Aktien der Kryptowährungsbörse fallen gut zwölf Prozent. Einem Bloomberg-Bericht zufolge wirft die SEC dem Unternehmen vor, den Handel mit digitalen Anteilsscheinen ermöglicht zu haben, die als Wertpapiere hätten registriert werden müssen. Coinbase teilte mit, auf seiner Plattform keine Wertpapiere zum Handel anzubieten. Die SEC war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.

Coinbase
Coinbase 293,30

16:25 Uhr

Walmart-Gewinnwarnung setzt Wall Street zu

Ein möglicher Rückschlag für die US-Wirtschaft durch eine nachlassende Kauflaune der Verbraucher macht der Wall Street zu schaffen. Die Leitindizes Dow Jones, Nasdaq und S&P-500 fallen zunächst bis zu 1,1 Prozent.

Auf die Stimmung der Anleger schlug die zweite Gewinnwarnung von Walmart binnen zwei Monaten. "Das ist keine Überraschung", sagte Eugenio Aleman, Chef-Volkswirt des Vermögensberaters Raymond James. Bei hoher Inflation würden Verbraucher wählerischer beim Konsum. "Sie reduzieren die Käufe von Ermessensartikeln zugunsten von Notwendigem."

Die reduzierten Ziele brockten der Aktie von Walmart ein Kursminus von 8,4 Prozent ein. In ihrem Sog rutschten die Titel anderer Einzelhändler wie Amazon, Macy's oder Target um bis zu sechs Prozent ab.

Target
Target 75,98
Wal-Mart
Wal-Mart 87,70

16:22 Uhr

Uniper-Kurs rauscht erneut abwärts

Weiter abwärts geht es auch mit Uniper. Die Aktien verlieren weitere sechs Prozent auf 6,15 Euro. "Die schlechten Nachrichten reißen nicht ab", sagt ein Händler. Aktuell belaste, dass Goldman Sachs das Kursziel auf 4,50 nach 10 Euro gesenkt hat. Dazu komme, dass der politische Streit um die Nord-Stream-Pipeline trotz der nun gelieferten Turbine weitergehe. Sollte der Gasfluss weiter nur bei 20 Prozent bleiben, könne Deutschland die Lager für den Winter nicht füllen.

Uniper
Uniper 34,45

 

16:01 Uhr

Gas schickt Euro wieder in Richtung Dollar-Parität

Der Euro gerät unter Druck. Die Gemeinschaftswährung sinkt mit der Gaskrise nach einem Tageshoch von 1,0250 auf aktuell 1,0148 US-Dollar. Die neuerliche Reduzierung der Gaslieferungen aus Russland über die Pipeline Nord Stream 1 ab Mittwoch treibt die Gaspreise nach oben und belastet den Euro. Die Devisen-Analysten der ING bringen eine vollständige Unterbrechung der russischen Gaslieferungen nach Europa ins Spiel. Eine solche dürfte möglicherweise einen neuerlichen Rückgang auf die Parität auslösen, so die ING. "Das gefühlte Risiko einer vollständigen Unterbrechung der russischen Gaslieferungen über die Nord-Stream-Pipeline ist wieder gestiegen", urteilen die Analysten. Ein solches Szenario sei zu einer konstanten und greifbaren Bedrohung geworden, die das Kaufinteresse an europäischen Währungen weiterhin begrenzen könnte.

Die EU-Staaten haben sich auf einen Gas-Notfallplan für diesen Winter geeinigt. Die EU-Energieminister hätten "eine politische Einigung zur Reduzierung der Gasnachfrage" erzielt, teilte der tschechische EU-Ratsvorsitz mit. Nach Angaben des luxemburgischen Energieministers Claude Turmes stimmte Ungarn als einziges Mitgliedsland gegen den Kompromiss. Der Plan sieht vor, dass die Mitgliedsländer auf freiwilliger Basis 15 Prozent Gas einsparen.

Euro / Dollar
Euro / Dollar 1,17
US-Dollar / Euro
US-Dollar / Euro ,85

 

15:43 Uhr

Europäischer Gaspreis zieht weiter an

Nach der Ankündigung von Gazprom, den Gashahn stärker zuzudrehen, verteuert sich Gas weiter. Der europäische Future zieht am Dienstag erneut knapp elf Prozent auf 196 Euro je Megawattstunde an. Nur wenige Tage nach der Wiederaufnahme der Gaslieferungen durch die Ostsee-Pipeline Nord Stream 1 hat die russische Gazprom am Vortag angkündigt, die Pipeline-Auslastung auf 20 Prozent abzusenken.

15:10 Uhr

US-Rüstungsriese verdient prächtig

Der US-Rüstungskonzern Raytheon hat im zweiten Quartal mehr verdient aber weniger umgesetzt als am Markt erwartet. Den Jahresausblick bestätigte die Raytheon Technologies Corp. Dennoch gibt der Aktienkurs im vorbörslichen Handel 0,5 Prozent ab.

Der Nettogewinn stieg auf 1,30 Milliarden US-Dollar oder 88 Cents je Aktie gegenüber 1,03 Milliarden oder 68 Cents je Anteil im Vorjahreszeitraum. Ohne Berücksichtigung einmaliger Posten lag der bereinigte Gewinn pro Aktie mit 1,16 Dollar über dem von Factset erhobenen Analysten-Konsens von 1,12 Dollar. Der Umsatz stieg um 2,7 Prozent auf 16,31 Milliarden Dollar und blieb damit hinter der Konsensschätzung der Marktbeobachter von 16,66 Milliarden Dollar zurück.

Die Sparte Pratt & Whitney übertraf die Erwartungen, während die Sparten Collins Aerospace Systems, Raytheon Intelligence & Space und Raytheon Missiles & Defense sie enttäuschten.

Der Konzern erwartet im Gesamtjahr weiterhin ein bereinigtes Ergebnis je Aktie in der Spanne von 4,60 bis 4,80 Dollar und einen Umsatz von 67,75 bis 68,75 Milliarden.

14:55 Uhr

Steigende Kosten und Lieferkettenprobleme bei Siemens-Hauptkonkurrenten

Brüchige Lieferketten und die Kostenexplosion vor allem bei Windkraftanlagen machen dem US-Mischkonzern General Electric (GE) zu schaffen. GE versuche seine Kunden vor diesen Herausforderungen zu bewahren, aber das gehe ins Geld, erklärte der Siemens-Rivale. Die Einbußen bei Windrädern, aber auch konventionellen Gas-Turbinen ließen sich durch das wieder boomende Flugzeuggeschäft aber nur zum Teil wettmachen. Vorstandschef Larry Culp sagte, GE sei auf dem Weg, das untere Ende seiner Gewinnprognosen in diesem Jahr zu erreichen. Nur beim operativen Mittelzufluss (Free Cash-flow) muss er Abstriche machen: Rund eine Milliarde Dollar werde sich "in die Zukunft verschieben", erklärte GE.

Bisher hatte GE für 2022 einen Free Cash-flow von 5,5 bis 6,5 Milliarden in Aussicht gestellt. Der bereinigte Gewinn je Aktie sollte 2,80 bis 3,50 Dollar erreichen. Nach sechs Monaten stehen 1,02 (0,35) Dollar je Aktie zu Buche, deutlich mehr als Analysten erwartet hatten. Das entspricht einem bereinigten Gewinn von 2,61 (1,71) Milliarden Dollar. Im zweiten Quartal hat sich das bereinigte Ergebnis auf 1,66 (0,92) Milliarden Dollar fast verdoppelt, der Umsatz stieg bereinigt um zwei Prozent auf 18,6 Milliarden Dollar.

General Electric
General Electric 300,82
Siemens
Siemens 231,50

 

14:41 Uhr

Hohe Kosten drücken McDonald's-Gewinn

Bei der Fastfoodkette McDonald's entwickelt sich der Umsatz dank einer stabilen Nachfrage und höherer Preise besser als gedacht. Die Erlöse stiegen im zweiten Quartal um zehn Prozent - erwartet worden waren nur 6,5 Prozent. Der Nettogewinn sank indes aufgrund höherer Ausgaben um 46 Prozent auf 1,2 Milliarden Dollar, teilt das Unternehmen mit. Dennoch hätten sich die Umsätze bisher gut gehalten, auch wenn die Kunden wegen der Inflation mit höheren Preisen für Benzin und Waren des täglichen Bedarfs zu kämpfen hätten. Das operative Umfeld in der Branche bleibe in der gesamten Branche aber herausfordernd. McDonald's-Aktien legten vorbörslich gegen den Trend leicht zu.

McDonald's
McDonald's 259,45

14:19 Uhr

VW-Konkurrent sagt Ende des Autobooms voraus

Der US-Autobauer und VW-Konkurrent General Motors (GM) macht sich auf einen Einbruch der zurzeit noch starken Autonachfrage gefasst. Das Unternehmen bereite sich darauf vor, Kosten und Geldzufluss zu managen, erklärte GM-Chefin Mary Barra. "Wir haben viele Abschwungszenarien modelliert und sind bereit, bei Bedarf einzugreifen." Im zweiten Quartal brach der Nettogewinn um fast 40 Prozent auf 1,7 Milliarden Dollar ein und damit stärker als von Analysten erwartet. Das schwache China-Geschäft dämpfte mit einem Verlust von 100 Millionen Dollar das Ergebnis.

Der größte US-Autokonzern bekräftigte dennoch seine Jahresprognose. Diese sieht einen Nettogewinn von 9,6 bis 11,2 Milliarden Dollar sowie einen bereinigten Betriebsgewinn von 13 bis 15 Milliarden Dollar vor. Denn Barra erwartet einen starken Anstieg des weltweiten GM-Absatzes im zweiten Halbjahr. Bei historisch niedrigen Neuwagen-Beständen aufgrund von Chip-Mangel und anderen Störungen konnte der Autobauer zuletzt die Preise erhöhen.

14:09 Uhr

Coca-Cola übertrifft Erwartungen

Coca-Cola hat im zweiten Quartal deutlich weniger verdient als im Vorjahreszeitraum, der bereinigte Gewinn und der Umsatz waren jedoch höher als am Markt erwartet. Der Nettogewinn ging auf 1,91 Milliarden Euro oder 44 Cent je Aktie zurück, von 2,64 Milliarden oder 61 Cent im Vorjahresquartal, wie die Coca-Cola Co mitteilte. Auf bereinigter Basis verdiente der US-Konzern 70 Cent je Anteil, das war mehr als Analysten im Konsens mit 67 Cent erwartet hatten. Der Umsatz stieg von 10,129 Milliarden auf 11,325 Milliarden Dollar und übertraf damit ebenfalls die Konsensschätzung der Analysten von 10,565 Milliarden Dollar.

Der weltweite Absatz stieg um 8 Prozent. Die operative Marge sank auf 20,7 Prozent im Vergleich zu 29,8 Prozent im Vorjahreszeitraum, was auf die Übernahme des Sportgetränke-Produzenten BodyArmor, Währungseffekte, höhere Betriebskosten und im Jahresvergleich gestiegene Marketingkosten zurückzuführen ist.

Coca-Cola
Coca-Cola 56,62

13:56 Uhr

3M will Gesundheitsgeschäft abspalten

Der US-Technologiekonzern 3M will sein Healthcare-Geschäft ausgliedern. Dabei wolle 3M einen Anteil von 19,9 Prozent an der Sparte behalten, die im Laufe der Zeit veräußert werden solle, teilt das Unternehmen mit. 2021 kam der Geschäftsbereich, der sich auf Produkte zur Wundversorgung, Mundpflege und Gesundheitstechnologie konzentriert, auf einen Umsatz von 8,6 Milliarden Dollar, insgesamt setzte 3M 35,4 Milliarden um. Die Abspaltung soll bis Ende kommenden Jahres unter Dach und Fach gebracht werden.

3M
3M 130,42

13:45 Uhr

Kleines Minus an der Wall Street erwartet

Die US-Börsen dürften mit kleinen Verlusten in den Handel starten. Die Futures auf die großen Aktienindizes tendieren vorbörslich knapp behauptet. Auf der Stimmung lastet die Gewinnwarnung des Einzelhandelsriesen Walmart (vorbörslich -9%). Diese zeigt, dass die Inflation speziell der Lebensmittelpreise die Konsumfreude der Amerikaner dämpft. Konjunkturpessimismus schüren auch Aussagen von General Motors (-1,3%). Der Automobilkonzern hat im zweiten Quartal weniger verdient als erwartet. Die Geschäftszahlen von Coca-Cola (+0,6%) werden positiv aufgenommen. McDonald's zeigen sich nach Zahlenvorlage leichter. Nach Börsenschluss folgen unter anderem die großen Vertreter der Technologiebranche Alphabet und Microsoft.

Das eigentliche Highlight der Woche folgt erst am Mittwoch mit der Bekanntgabe des Zinsbeschlusses der US-Notenbank. Konjunkturseitig werden am Dienstag der Index des Verbrauchervertrauens für Juli und die Neubauverkäufe aus dem Juni veröffentlicht.

13:25 Uhr

Minus 23 Prozent: Politische Risiken an Mailands Börse?

Seit Jahresbeginn haben italienische Aktien im Schnitt 23 Prozent verloren. Zu den bisherigen Belastungsfaktoren für die Mailänder Aktienbörse wie Wirtschaftsabschwung und Energiekrise gesellte sich zuletzt noch das Auseinanderfallen der Regierung Mario Draghi. Ulrich Stephan, Chef-Anlagestratege für Privat- und Firmenkunden der Deutschen Bank, nennt zudem die Anlegerskepsis gegenüber dem neuen Antifragmentierungs-Programm der EZB und die Ausweitung der Risikoaufschläge italienischer Staatsanleihen.

Der Kursverfall habe dazu geführt, dass die KGV-Bewertung für den MSCI Italy auf 7,7 gefallen sei und nun 36 Prozent unter dem Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre liege. Das Coronavirus-Tief von 8,1 wurde damit bereits unterschritten. In den vergangenen 45 Jahren lag die Bewertung nur in den Jahren 2008 (KGV 6) und 2011/12 (KGV 6,5) niedriger. Insofern erscheint Stephan das Risiko weiterer merklicher Rücksetzer relativ begrenzt. Für ein nachhaltiges Aufatmen des Index müssten sich jedoch wohl gleich mehrere der genannten Belastungsfaktoren auflösen. Die Chancen hierfür stuft der Anlagestratege in naher Zukunft leider als gering ein.

13:04 Uhr

Starke Umsatzzahlen von Remy Cointreau

Gut kommt der Zwischenbericht von Remy Cointreau zur Umsatzentwicklung im Handel an. Im ersten Quartal legte der Umsatz um 27 Prozent organisch zum Vorjahr zu. "Das geht noch einmal on top auf den Rekordanstieg im Vorjahresquartal", unterstreicht ein Händler. Offenbar träfen die Produkte von Remy den Geschmack, denn die Zugewinne seien sowohl von Preisstärke als auch Volumenanstieg getragen. Und in China sprang der Umsatz im Juni wieder deutlich an. Die Aktien legen knapp ein Prozent zu.

Remy Cointreau
Remy Cointreau 45,74

12:45 Uhr

Morphosys spürt Wettbewerb

Das Biotechunternehmen Morphosys bekommt zunehmenden Wettbewerb bei seinem wichtigsten Medikament zu spüren. Für sein Krebsmittel Monjuvi erwartet Morphosys deshalb nun nur noch einen Produktumsatz in den USA von 90 bis 110 Millionen Dollar in diesem Jahr, wie die Gesellschaft mitteilt. Bislang waren 110 bis 135 Millionen Dollar in Aussicht gestellt worden. "Wir sind uns bewusst, dass der Wettbewerb zugenommen hat, unter anderem durch die jüngsten Zulassungen zusätzlicher Zweitlinien-Therapieoptionen für das rezidivierte oder refraktäre diffuse großzellige B-Zell-Lymphom", sagte Vorstandschef Jean-Paul

Von April bis Juni lag der vorläufige Produktumsatz von Monjuvi in den USA bei 23,3 Millionen Dollar nach 18 Millionen vor Jahresfrist. Im ersten Halbjahr waren es 41,9 Millionen Dollar nach 33,5 Millionen im Vorjahreszeitraum. Das Medikament, das zur Behandlung von Patienten mit diffusen großzelligem B-Zell-Lymphom (DLBCL) - eine bösartige Erkrankung des lymphatischen Systems - zugelassen ist, ist für Morphosys ein wichtiger Umsatzbringer. Bereits im vergangenen Jahr lief das Geschäft mit der Arznei wegen der Corona-Pandemie nicht wie erhofft, so dass das Unternehmen seine Ziele senken musste.

12:27 Uhr

Lufthansa streicht alle Flüge in Frankfurt und München

Wegen des Warnstreiks beim Bodenpersonal der Lufthansa muss die Airline am Mittwoch "nahezu das gesamte Flugprogramm" an den beiden Drehkreuzen in Frankfurt und München absagen. Gegenwärtig könne nicht ausgeschlossen werden, dass der eintägige Ausstand auch am Donnerstag und Freitag noch zu einzelnen Flugausfällen oder Verspätungen führen werde, wie die Lufthansa mitteilte.

Angesichts des Ferienbeginns in Bayern und Baden-Württemberg werde aber mit Hochdruck daran gearbeitet, den Flugbetrieb so schnell wie möglich wieder zu normalisieren.

In Frankfurt werden bis Mittwoch 678 Flüge gestrichen, in München 345. Einige wenige Flüge trifft es bereits am Dienstag. Betroffen seien voraussichtlich 134.000 Fluggäste an beiden Drehkreuzen. Die Lufthansa-Aktie notiert knapp zwei Prozent im Minus.

Lufthansa
Lufthansa 7,31

 

12:08 Uhr

EU-Staaten bringen Gas-Notfallplan auf den Weg

Die EU-Staaten haben das Beschlussverfahren für einen Notfallplan zur Drosselung des Gaskonsums auf den Weg gebracht. Bei einem Sondertreffen der für Energie zuständigen Minister kam in Brüssel die notwendige Mehrheit für den Schritt zusammen, wie die tschechische EU-Ratspräsidentschaft bestätigte. Der Plan soll vor allem die Risiken reduzieren, die sich aus einer vollständigen Unterbrechung russischer Gaslieferungen ergeben könnten.

11:48 Uhr

Minus bei Lufthansa-Konkurrenten wird kleiner

Die Billigfluggesellschaft Easyjet hat ihren Vorsteuerverlust im dritten Geschäftsquartal dank höherer Umsätze verringert. Das Unternehmen teilte zudem mit, es habe Maßnahmen ergriffen, um seine Kapazitäten im vierten Quartal aufgrund der von Flughäfen festgelegten Obergrenzen zu reduzieren.

Easyjet
Easyjet 462,10

In dem am 30. Juni beendeten Quartal erreichte die Kapazität 87 Prozent des Niveaus im gleichen Zeitraum des Vorkrisenjahres 2019, wobei die Auslastung im Laufe des Quartals anstieg und im Juni einen Höchststand von 92 Prozent erreichte. Im vierten Geschäftsquartal werde die Kapazität voraussichtlich etwa 90 Prozent des Vergleichszeitraums 2019 erreichen, wobei eine Auslastung von über 90 Prozent angestrebt wird.

11:30 Uhr

Knackt Ungarns Leitzins die Zehn-Prozent-Marke?

Der ungarische Forint steigt im Vorfeld der erwarteten Zinserhöhung der Notenbank. Der Euro fällt von Wechselkursen um 399,50 Forint bis auf das Tagestief von 397,32. Aktuell geht die Gemeinschaftswährung bei 398,63 Forint um - ein Abschlag auf Tagessicht von 0,2 Prozent. Devisenanalyst Tatha Ghose von der Commerzbank rechnet mit einer Zinserhöhung um 100 Basispunkte. Er verweist auf die jüngste Phase mit Risikominimierung am Devisenmarkt, als die ungarische Zentralbank (MNB) durch den Devisenmarkt unter Druck gesetzt worden sei, entschlossener zu handeln. Der Euro habe zu Beginn des Monats die Marke von 410 Forint überschritten.

Von Juni bis Juli habe die MNB daher die Zinsen um insgesamt 385 Basispunkte angehoben - auf zuletzt 9,75 Prozent. Der Experte spricht von einem ordentlichen Zinsniveau, der Realzins Ungarns (berechnet mit der steuerbereinigten Kerninflation von 13,8%) falle nun weniger negativ als in Tschechien aus.

Mit einer Zinserhöhung um weitere 100 Basispunkte nähere sich der Zins stärker dem Stand an, den die Geldmärkte für die nächsten drei bis sechs Monate eingepreist hätten. Eine weitere geringfügige Straffung sei über 100 Basispunkte hinaus am Markt berücksichtigt. Wie auch in den G10-Ländern preisten die Märkte aber in der jüngsten Zeit auch in Ungarn ihre mittelfristigen Zinserhöhungserwartungen teilweise wieder aus.

Es bestehe ein gewisses Risiko, dass es im Tagesverlauf zu einer kleineren Zinserhöhung um 75 Basispunkte komme, mahnt Ghose. Falls es zu dieser geringeren Zinserhöhung kommen sollte, rechne er mit einer baldigen Rückkehr des Euro über den Stand von 400 Forint, weil die Märkte dann den grundsätzlich moderaten Kurs der MNB erneut hinterfragten.

Euro / Forint
Euro / Forint 388,37
Forint / Euro
Forint / Euro ,00

 

11:12 Uhr

Höhere Preise helfen Unilever

Der Konsumgüterkonzern Unilever kann die steigenden Kosten weiter überwiegend auf seine Kunden abwälzen. Zudem profitiert das Unternehmen vom schwachen Euro. Der Umsatz legte im zweiten Quartal um 17,5 Prozent auf 15,8 Milliarden Euro zu, teilt der Hersteller von Produkten wie Langnese-Eiscreme, Pfanni-Knödeln und Dove-Seife mit. Organisch - also bereinigt um Währungs- und Portfolioeffekte - erzielte Unilever ein Wachstum von 8,8 Prozent. Dabei profitierte der Konzern von Preiserhöhungen - diese trugen mehr als elf Prozent zum Wachstum bei. Dagegen sank das Verkaufsvolumen um etwas mehr als zwei Prozent.

Damit fielen sowohl der Preis- als auch der Volumeneffekt höher aus als erwartet. Das organische Wachstum übertraf ebenfalls die Erwartungen der von Bloomberg befragten Experten.

Nach dem starken ersten Halbjahr erhöhte der Konzern zudem seine Wachstumsprognose. So werde beim Umsatzplus ohne Währungs- und Portfolioeffekte ein Anstieg über der bisher angepeilten Spanne von 4,5 bis 6,5 Prozent angestrebt. Zuletzt hatte der Konzern einen Wert im oberen Ende des Korridors in Aussicht gestellt. Die stark steigenden Preise sorgen aber nicht nur für anziehende Erlöse, sondern auch für höhere Kosten.

Unilever
Unilever 50,80

11:03 Uhr

Süßes Gold - Lindt mit Gewinnsprung

Nach einen Gewinnsprung im Halbjahr hat der Schweizer Süßwarenkonzern Lindt & Sprüngli seine Jahresziele angehoben. Der Vorstand erwarte 2022 nun ein Umsatzplus von acht bis zehn Prozent statt sechs bis acht Prozent, wie der Konzern mitteilt. Die operative Umsatzrendite soll unverändert rund 15 Prozent erreichen. In den ersten sechs Monaten stieg der Umsatz um 12,3 Prozent au 1,99 Milliarden Franken, während der Nettogewinn um 36 Prozent auf 138,4 Millionen Franken in die Höhe schnellte. Das Wachstum auf dem globalen Schokoladenmarkt war in letzter Zeit schleppend. Doch Lindt & Sprüngli schaffte es, mit Neuheiten Kunden anzulocken.

Lindt & Sprüngli
Lindt & Sprüngli 126.800,00

10:51 Uhr

Gewerkschaft kündigt "harte Linie" bei Lufthansa-Verhandlungen an

Verdi-Verhandlungsführerin Christine Behle hat angekündigt, nach dem für morgen angekündigten ganztägigen Warnstreik bei der Lufthansa eine harte Linie bei den Tarifverhandlungen mit dem Konzern zu verfolgen. "Die Stimmung unter den Beschäftigten ist extrem schlecht, ihre Wut auf den Konzern ist riesig. Das gilt nicht nur für die Gewerkschaftsmitglieder", sagt Behle. "Deshalb ist die Streikbereitschaft sehr groß."

Lufthansa
Lufthansa 7,31

Damit droht Urlaubern an deutschen Flughäfen nun noch mehr Chaos als ohnehin. Lufthansa wurde in der Corona-Krise mit Hilfe in Milliardenhöhe vom Staat gerettet.

Lufthansa-Personalchef Michael Niggemann kritisiert den Arbeitskampf. "Verdi hat nach nur zwei Verhandlungstagen einen Streik angekündigt, den man aufgrund der Breite über alle Standorte hinweg und der Dauer kaum noch als Warnstreik bezeichnen kann", sagt er.

10:41 Uhr

Deutsche Tech-Aktie wird von Anlegern abgestraft

Enttäuschende Halbjahreszahlen schicken Stratec auf Talfahrt. Die Aktien des Laborzulieferers brechen in der Spitze mehr als 13 Prozent ein. Stratec habe schwache Umsatzzahlen und eine stark schrumpfende Ebit-Marge für die erste Jahreshälfte vorgelegt, sagte ein Händler.

Stratec
Stratec 30,65

10:20 Uhr

Hohe Unsicherheit trübt Finanzstimmung

Die Stimmung in der deutschen Finanzbranche ist aufgrund des unischeren wirtschaftlichen Umfeldes pessimistischer geworden. Der CFS-Index, der vierteljährlich die Gemütsverfassung in der Finanzbranche abbildet, sank im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorquartal um 4,5 Punkte auf 106,6 Zähler, wie das Center for Financial Studies mitteilt. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum fiel der CFS-Index um 8,6 Punkte. "Die eingetrübten Erwartungen der Finanzbranche spiegeln die hohe Unsicherheit in der Gesamtwirtschaft wider", erklärt Andreas Hackethal, Direktor des Center for Financial Studies. "Seit der Finanzkrise war die Branche nur zu Pandemiebeginn pessimistischer als heute."

Beim CFS-Index befragt das Center for Financial Studies der Frankfurter Goethe-Universität deutschlandweit Schlüsselpersonen von Banken, Versicherungen und Investmentgesellschaften. Ziel der Umfrage ist es, aktuelle Risiken und Chancen des Finanzplatzes zu erfassen. "Die Finanzbranche kann sich dem Sog des allgemein eingetrübten wirtschaftlichen Umfelds in Deutschland nicht entziehen", sagte Gerhard Wiesheu, Präsident von Frankfurt Main Finance, Partner der Umfrage.

10:04 Uhr

Cheers - Remy Cointreau mit Wachstumssprung

Der Spirituosenkonzern Remy Cointreau hat im ersten Quartal seines Bilanzjahres 2022/23 dank der hohen Nachfrage in den USA und Europa einen Umsatzsprung geschafft. Die Erlöse schnellten um 27 Prozent auf knapp 410 Millionen Euro, wie der Anbieter von Marken wie Cointreau, Metaxa, Mount Gay und Remy Martin mitteilt. Analysten hatten lediglich einen Anstieg um 19,1 Prozent erwartet. Der Vorstand ist zuversichtlich, dass Remy Cointreau auch 2022/23 erneut stark wachsen werde. Auch die Marge solle sich verbessern. Dabei würden Preiserhöhungen und eine strikte Kostenkontrolle helfen, den Inflationsdruck abzuschwächen.

Remy Cointreau
Remy Cointreau 45,74

09:27 Uhr

Baumaschinen-Hersteller kappt Gewinnprognose

Der Baumaschinen-Hersteller Wacker Neuson schraubt die Gewinnerwartungen für das laufende Jahr leicht zurück. Die operative Umsatzrendite (Ebit-Marge) werde bei 9,5 bis 10,0 Prozent liegen, teilt das Unternehmen mit. Bisher hatte Wacker Neuson den oberen Rand der Prognose bei 10,5 Prozent gesehen. Das Ergebnis werde wie zuletzt schon auch im zweiten Halbjahr von den angespannten Lieferketten und dem Preisdruck bei Material, Energie und Transporten belastet. Vom Sommer an sollten sich aber Preiserhöhungen positiv auf die Rendite auswirken. Der Umsatz soll 2022 wie geplant zwischen 1,9 und 2,1 Milliarden Euro liegen.

Wacker Neuson
Wacker Neuson 22,05

Die Tendenzen zeigten sich bereits im zweiten Quartal: Der Umsatz lag mit 548,1 Millionen Euro fast elf Prozent über dem Vorjahresniveau, wie Wacker Neuson mitteilte. Der Umsatz habe damit auch den Erwartungen der Analysten entsprochen. Um 15 Prozent unter Vorjahr lag dagegen das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit). Mit 48,3 Millionen Euro lag es aber über dem Durchschnitte der Expertenschätzungen. Das entspreche einer Ebit-Marge von 8,8 Prozent.

09:10 Uhr

Weniger Gas, weniger DAX-Punkte

Der DAX, der die neue Handelswoche mit leichten Verlusten gestartet hat, verliert auch zu Beginn des Dienstagsgeschäft weiter an Boden. Der deutsche Börsenleitindex notiert aktuell 0,2 Prozent im Minus bei einem Stand von 13.175 Punkten. Die Rezessionssorgen werden wieder größer, wie es von Marktseite heißt. Der Grund ist die angekündigte Drosselung der Gaslieferungen durch den russischen Monopolisten Gazprom. Dieser verweist auf Probleme mit einer weiteren Gasturbine.

 

08:44 Uhr

Öl wird teurer

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via REUTERS

Die Ölpreise sind weiter gestiegen. Am Morgen kostet ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 106,67 US-Dollar. Das sind 1,52 Dollar mehr als gestern. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) steigt um 1,42 Dollar auf 98,12 Dollar.

Rohöl (Brent)
Rohöl (Brent) 65,89

Schon gestern hatten die Erdölpreise zugelegt. Ein Grund war die Verunsicherung wegen der Ankündigung aus Russland, die Erdgaslieferungen durch die Ostseepipeline Nord Stream 1 ab morgen weiter zu reduzieren. Erdgas kann zum Teil durch Erdöl ersetzt werden.

Die Rohölpreise befinden sich schon seit längerem auf hohem Niveau. Hauptgrund ist der Krieg Russlands gegen die Ukraine, der die Ölpreise stark angetrieben hat. Aktuell liegen die Preise etwa 35 Prozent höher als zu Jahresbeginn.

08:20 Uhr

UBS enttäuscht mit Rekordgewinn

Die Schweizer Großbank UBS hat von April bis Juni 2022 den höchsten Gewinn eines zweiten Quartals seit zehn Jahren eingefahren. Mit Rückenwind eines Beteiligungsverkaufs in Japan verbesserte der Weltmarktführer im Geschäft mit Reichen und Superreichen das Ergebnis unter dem Strich um fünf Prozent auf 2,1 Milliarden Dollar, wie die UBS mitteilt.

Der Zwischenbericht, mit dem das Züricher Institut den Ergebnis-Reigen der europäischen Großbanken eröffnet, kann die Markterwartungen aber nicht ganz erfüllen. Analysten hatten einer von dem Institut selbst erhobenen Umfrage zufolge mit einem Nettogewinn von 2,4 Milliarden Dollar gerechnet.

UBS
UBS 32,45

08:02 Uhr

Nordex-Aktie legt kräftig zu 

Nordex ist nach dem Zuschlag für einen 147,5-Megawatt-Windpark in Finnland im Aufwind. Die Aktien des Windanlagenbauers steigen vorbörslich um 3,1 Prozent. Der Auftrag beinhaltet laut Nordex auch einen Premium-Service der Turbinen über eine Laufzeit von 35 Jahren.

Nordex
Nordex 21,94

07:58 Uhr

DAX wird wohl mit Verlusten starten

Der DAX wird Berechnungen von Banken und Brokerhäusern etwas schwächer starten. Lang & Schwarz indiziert den Leitindex 0,2 Prozent schwächer bei 13.185 Punkten.

Gestern hatte die Ankündigung weiter sinkender Gaslieferungen aus Russland dem deutschen Leitindex zugesetzt. "Hierzulande geht es vor allem um ein fast schon unvermeidliches Abwürgen des Wachstums durch hohe Energiepreise und eine Eskalation in der Gasversorgung", sagt Jochen Stanzl vom Online-Broker CMC Markets.

DAX
DAX 23.997,59

07:45 Uhr

Gasknappheit bremst deutsche Export-Industrie

Die Ifo-Exporterwartungen sind im Juli auf minus 0,5 Punkte von plus 3,4 im Juni gefallen. "Die Gasknappheit belastet den Ausblick der deutschen Exportwirtschaft", so das Ifo-Institut. "Die Anzahl der positiven und negativen Antworten halten sich gegenwärtig die Waage. Die Stimmung unter den deutschen Exporteuren hat sich erneut eingetrübt."

Deutliche Zuwächse beim Export erwarten die Hersteller von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen. Auch die Getränkeindustrie ist zuversichtlich, ihre Auslandsumsätze zu erhöhen. Die Automobilbranche und der Maschinenbau rechnen mit moderaten Zuwächsen.

In der chemischen Industrie macht sich jedoch mit Blick auf den Exportmarkt zunehmend Skepsis breit. Gleiches gilt für die Nahrungsmittelhersteller. Mit rückläufigen Auslandsgeschäften rechnen die Druckereien und die Hersteller von Gummi- und Kunststoffwaren.

07:36 Uhr

Gewinne in China

Die ostasiatischen Aktienmärkte zeigen heute von ihrer freundlichen Seite. Lediglich Tokio hängt zurück: Dort liegt der Nikkei-Index fast unverändert bei 27.694 Punkten, der breiter gefasste Topix-Index steigt um 0,1 Prozent. In Hongkong geht es dagegen mit 1,5 Prozent nach oben, Shanghai gewinnt 0,8 Prozent. Der südkoreanische Aktienmarkt legt um 0,3 Prozent zu.

Hauptthema an den Märkten ist die morgige US-Notenbanksitzung. Nach zuletzt schwächeren Konjunktursignalen aus den USA wird allgemein mit einer Zinserhöhung um 75 Basispunkte gerechnet, die auch als eingepreist gelten dürfte, nachdem jüngst noch 100 Basispunkte als Szenario herumgereicht worden sind.

07:24 Uhr

Amazon-Prime-Abo verteuert sich um 30 Prozent

Amazon hebt die Gebühren für seinen Streamingdienst Prime wegen der hohen Inflation und gestiegenen Betriebskosten an. In Deutschland, Amazons zweitgrößtem Markt nach den USA, steigen die Kosten für eine jährliche Prime-Mitgliedschaft um 30 Prozent auf 89,90 Euro, teilt der Konzern mit.

Amazon
Amazon 219,57

Auf dem drittgrößten Markt Großbritannien werden die Gebühren um 20 Prozent angehoben, in Spanien, Italien und Frankreich werden für Prime-Mitglieder zwischen 39 und 43 Prozent mehr pro Jahr fällig. Die Änderungen treten ab dem 15. September für Neukunden oder Abo-Verlängerungen in Kraft.

Amazon begründet die Preiserhöhungen unter anderem mit "gestiegenen Inflations- und Betriebskosten".

07:01 Uhr

Walmart leidet unter Inflation, Aktien rauschen in die Tiefe

Der weltgrößte Einzelhändler Walmart blickt angesichts der hohen Inflation skeptischer auf das Gesamtjahr und rechnet mit niedrigeren Gewinnen. Das US-Unternehmen geht nun von einem Rückgang des Gewinns je Anteilsschein um 11 bis 13 Prozent aus.

Aufgrund der kräftigen Inflation hielten sich die Kunden mit ihren Anschaffungen zurück, so Walmart. Deshalb habe man die Preise senken müssen, um die Waren noch losschlagen zu können. Die Walmart-Aktie verlor nachbörslich 8 Prozent an Wert. Auch die Konkurrenten Target und Amazon ließen Federn.

Walmart
Walmart 87,70

06:30 Uhr

Gazprom drosselt - das wird für den DAX heute wichtig

Der Wochenstart ist für den DAX nach hinten losgegangen. Zwar schraubte sich der deutsche Börsenleitindex im Tageshoch bis auf 13.337 Punkte nach oben, am Ende stand aber ein Abschlag von 0,3 Prozent und ein Schlusskurs von 13.210 Zählern. Ausschlaggebend dafür waren Marktbeobachtern zufolge eine Aussage des russischen Gasmonopolist Gazprom, der zur Wochenmitte die Lieferungen durch die Pipeline "Nordstream 1" weiter drosseln werde. Gazprom führte Probleme mit einer weiteren Turbine als Begründung an. Das schürte erneut Rezessionssorgen - und die dürften auch den Dienstagshandel bestimmen.

Während Konjunkturdaten heute kaum zu Kursbewegungen führen dürften, da sie rar gesät sind, sieht es bei den Unternehmenszahlen anders aus. Ihre Ergebnisse legen am Morgen bereits unter anderem UBS, Lindt, Remy Cointreau, Unilever und Easyjet vor. Besonders im Blick dürfte wegen der Spekulationen über einen Stopp der Gaslieferungen aus Russland und eines damit verbundenen Wirtschaftseinbruchs hierzulande und in Europa auch das Ergebnis von Wintershall stehen.

Am Mittag startet dann der Zahlenreigen in den USA: Dort öffnen etwa General Motors, General Electric, UPS, Coca-Cola, McDonald's und der Rüstungskonzern Raytheon ihre Bücher. Nach Börsenschluss hierzulande folgen dann noch LVMH und Deutsche Börse. Nach der Schlussglocke der Wall Street veröffentlichen in den USA etwa die Börsenschwergewichte Microsoft und Alphabet Zahlen, aber auch Texas Instruments, Visa und Mondelez.

Konjunkturseitig stehen dagegen nur die wöchentlichen US-Rohöllagerbestandsdaten nachbörslich auf der Agenda. Im regulären Handel am Nachmittag MESZ gibt es bereits aus den USA den Index des Verbrauchervertrauens sowie die Neubauverkäufe.

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