Dienstag, 03. September 2024Der Börsen-Tag

Heute mit Thomas Badtke und Jan Gänger
17:13 Uhr

Steuererleichterungen für E-Autos geplant

Nach dem Stopp der staatlichen Förderung beim Kauf von E-Autos sind die Neuzulassungen in Deutschland eingebrochen. Die Bundesregierung will nun die Nachfrage nach E-Autos als Dienstwagen ankurbeln. Geplant sind stärkere steuerliche Anreize. Ein entsprechender Gesetzentwurf im Rahmen der "Wachstumsinitiative" soll am Mittwoch vom Kabinett verabschiedet werden, wie es aus Kreisen des Wirtschaftsministeriums hieß. Minister Robert Habeck hatte bereits von einem Schub gesprochen, um die Nachfrage nach E-Mobilität wieder hochzuziehen.

16:40 Uhr

Schlechte Konjunkturnachrichten aus den USA

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REUTERS

Die US-Industrie hat ihre Talfahrt im August kaum bremsen können. Der Einkaufsmanagerindex für den Wirtschaftssektor stieg zum Juli zwar leicht um 0,4 Punkte auf 47,2 Zähler, wie aus der Firmenumfrage des Institute for Supply Management (ISM) hervorgeht. Damit bleibt das Barometer aber immer noch deutlich unter der Wachstumsschwelle von 50 Zählern.

Der Industriesektor macht in den USA gut zehn Prozent der Wirtschaftsleistung aus. Er kämpft mit Gegenwind durch die maue Weltwirtschaft und die Hochzinspolitik der US-Notenbank Federal Reserve, die allerdings die Tür für eine baldige Senkung jüngst geöffnet hat.

Schlechte Nachrichten kamen derweil auch vom US-Bausektor. Die Bauausgaben sanken im Juli um 0,3 Prozent, wie das Handelsministerium mitteilte. Auch der Bau leidet unter der straffen geldpolitischen Linie der Zentralbank Fed, da die Hypothekenzinsen gestiegen sind. Die Fed hielt die Leitzinsen zuletzt in der Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent. An den Finanzmärkten wird allerdings für September mit einer Senkung gerechnet, womit sich das Baugeschäft beleben dürfte.

16:08 Uhr

Nvidia-Aktien fallen deutlich

Die Aktien des Chip-Produzenten Nvidia sorgen für jede Menge Gesprächsstoff – denn sie fallen um rund 5 Prozent. Das dürfte in den Portfolios vieler Anleger zu spüren sein.

Kleiner Trost: Der Kurs hat allein seit Jahresbeginn immer noch satte 128 Prozent zugelegt.

15:43 Uhr

Verluste in New York

Die US-Börsen gehen schwächer in den Handel. Der Dow-Jones-Index notiert 0,4 Prozent niedriger bei 41.387 Punkten. Der S&P 500 gibt um 0,7 Prozent nach. Für den Nasdaq-Composite geht es um 1,0 Prozent nach unten.

15:25 Uhr

Was macht die Wall Street?

Nach dem feiertagsbedingt langen Wochenende dürften die US-Börsen heute mit Abgaben in den Handel starten. Der Future auf den S&P-500 gibt vorbörslich um 0,5 Prozent nach.

Anleger hielten sich im Vorfeld des ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe zurück, heißt es aus dem Markt. Er wird kurz nach Handelsbeginn um 16.00 Uhr veröffentlicht.

S&P 500
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Ökonomen rechnen zwar mit einer Verbesserung von 46,8 auf 47,9 Punkte im August, damit läge der ISM aber weiter im Schrumpfung anzeigenden Bereich unter 50. Je nachdem, wie der Index tatsächlich ausfällt, könnte er Rezessionssorgen befeuern und damit zugleich Spekulationen auf eine große Zinssenkung um 50 Basispunkte anheizen. Sollte er dagegen besser als gedacht ausfallen, dürfte dies Hoffnungen auf eine große Zinssenkung weiter dämpfen.

Zudem haben die Anleger bereits den US-Arbeitsmarktbericht am Freitag im Blick. Er hat noch stärker das Potenzial, die Markterwartungen zu bewegen.

14:44 Uhr

Es sieht nicht gut aus für das Volkswagen-Werk in Brüssel

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picture alliance/dpa/BELGA

Die Volkswagen-Tochter Audi hat für das auf der Kippe stehende Werk in Brüssel noch kein profitables neues Fahrzeugprojekt gefunden. Die Suche nach externen Investoren gehe weiter, sagte ein Audi-Sprecher. Darüber seien die Arbeitnehmervertreter informiert worden. Die Fabrik mit 3000 Beschäftigten in der belgischen Hauptstadt baut das elektrische Luxus-SUV Q8 e-tron, das wegen zu geringer Nachfrage womöglich eingestellt wird.

Audi hatte im Juli angekündigt, das Brüsseler Werk auf den Prüfstand zu stellen, nachdem Abschreibungen und Restrukturierungen zu einer Belastung von 1,3 Milliarden Euro geführt hatten. Auch bei der Kernmarke Volkswagen stehen Standortschließungen in Deutschland im Raum.

14:00 Uhr

Tesla plant Model Y mit sechs Sitzen

Ein Blick auf ein zerlegtes Tesla Model Y auf der Shanghai Auto Show.

Ein Blick auf ein zerlegtes Tesla Model Y auf der Shanghai Auto Show.

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Tesla will eine neue Variante seines beliebtesten Fahrzeugs in China produzieren. Der US-Elektroautohersteller wolle ab Ende 2025 in China eine Variante mit sechs Sitzen des Model Y bauen, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf informierte Personen. Zulieferer seien darüber informiert worden, eine entsprechende Produktionssteigerung im Werk in Shanghai vorzubereiten.

13:23 Uhr

Profis stocken im Telekom-Sektor auf

Während die Aktie der Deutschen Telekom nahe ihrem 23-Jahreshoch notiert, werden aktuell Beteiligungen an den europäischen Wettbewerbern ausgebaut. So haben die Vereinigten Arabischen Emirate über die Emirates Investment Authority ihre Beteiligung an Vodafone auf 15,01 Prozent nach 14,006 Prozent erhöht.

Der mexikanische Milliardär Carlos Slim Helu hat derweil Aktien der BT Group zugekauft und hält nun 4,3 Prozent der Stimmrechte am britischen Telekommunikationskonzern.

Gegenüber dem Jahresbeginn notiert der europäische Subindex der Telekoms gut 14 Prozent im Plus.

12:39 Uhr

DAX dreht ins Minus

Mit dem Sprung über die Marke von 19.000 Punkten wird es erst mal nichts – der DAX verliert nach gutem Start 0,4 Prozent auf 18.850 Punkte.

12:16 Uhr

Nachfragesorgen lassen Preise für Eisenerz bröckeln

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(Foto: picture alliance / dpa)

Die Eisenerzpreise sind im asiatischen Handel aufgrund von Nachfragesorgen gesunken. Die Eisenerzmärkte fielen kürzlich unter 100 US-Dollar je Tonne, da sich die Händler auf die anhaltende Schwäche auf den chinesischen Immobilienmärkten konzentrierten, erklären die Analysten von Westpac. Der Wert der Verkäufe neuer Eigenheime der 100 größten Immobilienunternehmen Chinas ist im August im Vergleich zum Vorjahr um 27 Prozent gefallen, so die Analysten von ANZ Research. "Dies folgt auf das jüngste Rettungspaket, das es den Provinzen ermöglicht, die Vorgaben für Eigenheimpreise zu lockern oder aufzuheben, damit die Marktnachfrage eine größere Rolle spielen kann", fügen sie hinzu. Der meistgehandelte Eisenerz-Kontrakt an der Rohstoffbörse Dalian fällt um 2,9 Prozent auf 731,0 chinesische Yuan je Tonne.

11:43 Uhr

Inflation wütet in der Türkei weniger – ist aber immer noch heftig

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REUTERS

Die Inflationsrate in der Türkei ist im August auf den niedrigsten Stand seit mehr als einem Jahr gefallen, bleibt aber immer noch außergewöhnlich hoch. Die Verbraucherpreise stiegen um durchschnittlich 52 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Statistikamt mitteilt. Das ist der niedrigste Wert seit Juli 2023, zu dem nicht mehr so stark steigende Lebensmittelpreise beitrugen. Im Juli hatte die Teuerungsrate noch 62 Prozent betragen.

Preistreiber blieben im August die Bildungsausgaben. Diese verteuerten sich um 121 Prozent. Die Wohnkosten erhöhten sich um 101 Prozent. Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke kosteten 45 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

Verlangsamt wird die Teuerung durch die hohen Leitzinsen, die zunehmend die Nachfrage dämpften. Die Zentralbank hat sie mittlerweile auf 50 Prozent erhöht.

Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan hatte die formal unabhängige Zentralbank bis zu seiner Wiederwahl dazu gebracht, die Zinsen trotz Rekordinflation von bis zu 85 Prozent niedrig zu halten, um die Wirtschaft anzukurbeln. Nach dem Wahlsieg schraubte die Zentralbank mit Billigung des Präsidenten die Zinsen nach oben.

11:22 Uhr

HPE will nach Tod bei Jacht-Untergang weiter Schadenersatz einfordern

Trotz des Tods von Mike Lynch beim Untergang seiner Segeljacht hält Hewlett Packard (HPE) an einer Schadenersatzforderung in Milliardenhöhe gegen den britischen Tech-Unternehmer fest. "HPE beabsichtigt, das Verfahren bis zum Abschluss durchzuziehen", teilte das US-Unternehmen mit. Haftbar wäre vermutlich Lynchs Witwe Angela Bacares, die das Schiffsunglück vor Sizilien überlebt hatte, hieß es in London.

HPE beruft sich darauf, dass es 2022 vor einem britischen Gericht eine Zivilklage gegen Lynch und seinen früheren Finanzchef gewonnen hat. Das Unternehmen verlangt vier Milliarden US-Dollar (3,62 Milliarden Euro) Entschädigung.

Lynch war beim Untergang seiner Luxusjacht "Bayesian" am 19. August ums Leben gekommen. Auch seine 18-jährige Tochter sowie fünf weitere Menschen starben. Die Passagiere feierten den Freispruch von Lynch in einem US-Betrugsprozess zum Autonomy-Übernahmeverfahren, der isoliert von dem Fall in Großbritannien verhandelt wurde.

Die Amerikaner hatten 2011 Lynchs Softwarefirma Autonomy für elf Milliarden Dollar erworben. Der Deal gilt als eines der größten Übernahme-Debakel im Silicon Valley. HPE wirft Lynch vor, den US-Konzern über den Zustand des Unternehmens getäuscht haben.

11:01 Uhr

"Haben kein VW-Problem, sondern ein Deutschlandproblem"

Volkswagen verschärft seinen Sparkurs drastisch und stellt erstmals in seiner Geschichte Werke in Deutschland auf den Prüfstand: Ohne schnelles Gegensteuern könne nicht ausgeschlossen werden, dass Autowerke und Komponenten-Fabriken dicht gemacht würden.

Ferdinand Dudenhöffer, Direktor des Center Automotive Research in Bochum, sagte ntv, der große Einfluss der IG Metall und des Landes Niedersachen auf den Konzern seien ein wesentlicher Grund für die Probleme – "in Deutschland arbeitet man unprofitabel", die Standorte in Deutschland würden durch Standorte im Ausland subventioniert.

10:30 Uhr

"Unangemessen verhalten": SAP-Vorstand geht

SAP-Technologievorstand Jürgen Müller verlässt den Softwarekonzern Ende September, wie das Unternehmen mitteilt. Müller und der Aufsichtsrat hätten sich einvernehmlich über sein Ausscheiden geeinigt.

"Bei einer vergangenen Firmenveranstaltung kam es zu einem Ereignis, bei dem ich mich unangemessen verhalten habe", teilte Müller mit. Er bedauere, dass er unüberlegt gehandelt habe und entschuldige sich aufrichtig bei allen involvierten Personen, so Müller. Sein Verhalten habe nicht die Werte bei SAP widergespiegelt. "Ich übernehme die volle Verantwortung und denke, dass mein Rücktritt das Beste für das Unternehmen ist", so Müller.

Details zu dem Vorfall nannten das Unternehmen und eine Sprecherin auf Nachfrage nicht. Aufsichtsratschef Pekka Ala-Pietilä dankte Müller in der Mitteilung "für seine signifikanten Leistungen" und wünschte ihm für seine weitere Zukunft alles Gute.

Müller arbeitet seit 2013 bei SAP und ist seit 2019 Mitglied des Vorstands. Zuletzt hatte es bereits mehrere Wechsel im Vorstand des Dax-Konzerns gegeben.

10:23 Uhr

"Beim DAX bleibt die 19.000 in Reichweite"

Nach dem verhaltenen Wochenauftakt hat der DAX die Marke von 19.000-Punkte im Blick. Nachdem der Leitindex zunächst mit 18.987 Zählern ein Rekordhoch erreicht hatte, liegt er nun 0,1 Prozent im Plus bei 18.956 Punkten.

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Die Aussicht auf sinkende Zinsen bleibt der Treiber am Markt. Immer mehr Anleger gehen davon aus, dass die US-Notenbank Fed im September die Zinswende einleiten wird und auch die Europäische Zentralbank ihre Geldpolitik weiter lockern wird.

"Beim Dax bleibt die 19.000 in Reichweite", sagt Thomas Altmann, Portfoliomanager beim Vermögensverwalter QC Partners. "Es wäre das erste Mal seit März, dass der deutsche Leitindex eine neue Tausender-Marke erobern würde." Allerdings sei ein weiterer Kursanstieg kein Selbstläufer, da sich der Dax aus technischer Sicht nahe am "Überkauft"-Bereich bewege.

Seit Beginn des Jahres hat der DAX rund 13 Prozent zugelegt.

10:05 Uhr

Preis für Brent-Öl unter Dauerdruck

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picture-alliance / dpa/dpaweb

Während ein Barrel der Öl-Sorte Brent vor Wochenfrist noch rund 80 Dollar kostete, handelt es nun bei 77,25 Dollar. Grund für den Preisrückgang ist zum einen die schwache Nachfrage aus den USA im Juni wie auch die enttäuschende Industrietätigkeit in China. Aktuell dürfte zudem eingepreist werden, dass die OPEC+ im Oktober die Produktion erhöhen will, um damit schrittweise ihre Förderkürzungen wieder aufzuheben. Offen bleibt zunächst, wann die Ölexporte an den wichtigsten libyschen Häfen wieder zu fließen beginnen.

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09:52 Uhr

Chinas Wirtschaft hat strukturelle Probleme

Chinas Wirtschaft dürfte sich nach Einschätzung von Morgan-Stanley-Ökonomen auch künftig irgendwie durchwursteln, unterstützt durch relativ robuste Exporte. "Die eigentliche Herausforderung liegt in den strukturellen Herausforderungen, die sich aus dem anhaltenden Abschwung im Immobiliensektor und der Schuldendeflationsspirale ergeben", heißt es von Analystenseite. Der politische Ansatz, mehr Angebot statt Nachfrage zu fördern - und das reale BIP-Wachstum mit hohen Investitionen zu verteidigen - verstärke die Herausforderung, so Morgan Stanley. Auch die USA seien von Bedeutung, da sie 40 Prozent des chinesischen Handelsüberschusses ausmachten, wodurch die Exporte an das US-Wachstum gekoppelt seien. Die schwache Binnennachfrage signalisiere, dass Chinas Abhängigkeit von Exporten als Wachstumsmotor und zur Bewältigung seiner Schuldendeflation zugenommen habe, fügt Morgan Stanley hinzu. Basierend auf den eingehenden Daten sieht der Chefökonom von Morgan Stanley für China, Robin Xing, Abwärtsrisiken für seine Wachstumsprognosen für 2024.

09:28 Uhr

Brandgefahr: BMW startet Rückruf

Mini Cooper SE

Mini Cooper SE

(Foto: Mini)

Der Audi- und Mercedes-Benz-Konkurrent BMW ruft Elektroautos des Typs Mini Cooper SE wegen möglicher Batterie-Probleme zurück. Weltweit könnten mehr als 140.000 Fahrzeuge betroffen sein, sagt ein Unternehmenssprecher. In Deutschland könnte es BMW zufolge um rund 39.000 Wagen gehen. Probleme im Batteriesystem können zu einer Überhitzung führen. Ein Fahrzeugbrand könne nicht ausgeschlossen werden, auch im geparkten Zustand nicht, heiß es dazu. Die Software habe eine Diagnosefunktion, die eine Fehlfunktion der Batterie erkenne und den Fahrer warne. Kunden, die eine solche Nachricht erhielten, sollten einen Mini-Partner aufsuchen.

09:09 Uhr

DAX startet mit neuem Rekord

Der DAX startet mit einem frischen Allzeithoch in den Handel. Der deutsche Börsenleitindex notiert aktuell 0,3 Prozent fester bei Kursen um 18.990 Punkte. Aus dem gestrigen Geschäft hatte er sich mit 18.931 Zählern und damit in etwa auf Tageshoch verabschiedet. Erst in der Vorwoche hatte er mit 18.971 Stellen ein neues Allzeithoch markiert. "Heute ist eigentlich der Montag an der Börse, denn die Wall Street beginnt ihre wegen des gestrigen Feiertags verkürzte Handelswoche erst heute", kommentiert ntv-Börsenkorrespondent Frank Meyer. "Die Umsätze dürften davon profitieren."

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08:59 Uhr

Merz kritisiert Sanierungsfall VW

CDU-Chef Friedrich Merz sieht in den verschärften Sparplänen von Volkswagen einen wirtschaftspolitischen Weckruf für die Bundesregierung. "Deutschland ist nicht mehr wettbewerbsfähig genug", kritisiert er. Es könne sein, dass VW mit einer einseitigen Festlegung auf die Elektromobilität einen Fehler gemacht habe. Allerdings seien mittlerweile große Teile der deutschen Industrie nicht mehr wettbewerbsfähig, neben der Autoindustrie etwa auch die Chemie und der Maschinenbau, erklärt Merz. Dafür seien zuallererst die politischen Rahmenbedingungen verantwortlich. Volkswagen sei seitens des Vorstandes zum "Sanierungsfall" erklärt worden, so Merz. "Das zeigt jetzt auch dieser Bundesregierung endgültig, wo wir stehen. Das ist keine konjunkturelle Frage des Weltmarktes."

VW hatte zuvor mitgeteilt, dass die Kernmarke VW im Rahmen eines Sparprogramms Werkschließungen und betriebsbedingte Kündigungen nicht länger ausschließt.

 

08:42 Uhr

Kursziel fast halbiert: Adesso-Kurs bröckelt

Adesso-Aktien geben im Frankfurter Frühhandel um 2,2 Prozent nach und sind damit größter Verlierer im SDAX. Einem Händler zufolge setzt dem IT-Dienstleister eine Herabstufung zu. Die Analysten von Jefferies stuften die Titel auf "Hold" von zuvor "Buy" zurück und stutzten das Kursziel auf 75 Euro von zuvor 145 Euro.

08:22 Uhr

Zwei Themen bestimmen die Ölpreise

Am Rohstoffmarkt kämpfen die Ölpreise angesichts der Nachfragesorgen und der Spannungen im Nahen Osten um Bodenhaftung. Rohöl der Nordseesorte Brent verbilligt sich um 0,2 Prozent auf 77,36 Dollar je Barrel (159 Liter). US-Öl der Sorte WTI notiert 0,6 Prozent fester bei 74,02 Dollar.

Brent
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Rohöl WTI
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08:07 Uhr

Chinas Banken unter Druck

Auch in Ermangelung einer Vorgabe der Wall Street, wo gestern feiertagsbedingt nicht gearbeitet wurde, tut sich heute an den Aktienmärkten in Ostasien und Australien wenig. Insgesamt lautet die Tendenz knapp behauptet. Am größten sind die Verluste an den Börsen in Hongkong und Shanghai mit bis zu 0,5 Prozent. Hier könnten die jüngsten, durchwachsen ausgefallenen Einkaufsmanagerdaten noch leicht negativ nachwirken. Laut Ökonomen deuten sie weiter darauf hin, dass staatliche Stimuli notwendig sind zur Ankurbelung des Konsums. Auf diese warten die Märkte bislang aber vergeblich.

In Tokio gibt der Nikkei 0,2 Prozent nach auf 38.634 Punkte, auch in Seoul und in Sydney liegen die Indizes knapp unter den Vortagsständen. Im Blick haben die Akteure den Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe der USA, über den aber erst nach dem Handelsende in der Region am Nachmittag (MESZ) berichtet wird. Er könnte für die im September noch erwartete Zinssenkung der US-Notenbank eine Rolle spielen, zumindest was das Ausmaß des Zinsschritts betrifft.

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In Shanghai werden Bankaktien verkauft, nach laut Händlern schwachen Zweitquartalsergebnissen und wegen Sorgen um die Zinsmargen im zweiten Halbjahr. Industrial & Commercial Bank of China geben um 2,9 und Agricultural Bank of China um 4,9 Prozent nach.

In Tokio werden dagegen steigende Bankenkurse beobachtet, nachdem die japanische Zehnjahresrendite mit 0,915 Prozent fast auf ein Einmonatshoch gestiegen ist. Hintergrund sind die Zinserhöhungsabsichten der japanischen Notenbank. Höhere Zinsen sind lukrativ für die Margen im Kreditgeschäft der Geldhäuser. Mitsubishi UFJ Financial gewinnen 2,8 Prozent und Sumitomo Mitsui Financial 2,7 Prozent.

07:48 Uhr

"Ein verheerendes Signal"

Der deutsche Aktienmarkt wird zunächst kaum verändert erwartet. Der DAX wird bei 18.925 Punkten gesehen nach einem Schluss gestern von 18.931 Zählern. Die Vorgaben aus Asien geben wenig her, dort ist die Tendenz knapp behauptet. An der Wall Street wird nach dem "Labor Day" am Montag erst am Nachmittag die neue Börsenwoche eröffnet.

Momentan zeichnet sich nicht ab, dass der DAX die Kraft haben wird, die runde 19.000er-Marke, 30 Punkte über dem Allzeithoch vom Freitag, herauszunehmen. Mit Blick auf die politische Lage in Deutschland ist eher damit zu rechnen, dass internationale Investoren im DAX dazu neigen, Gewinne mitzunehmen.

"Ein verheerendes Signal - vor allem auch international - ist der AfD-Wahlsieg in Thüringen", so Michael Holstein, Chefvolkswirt der DZ Bank zu den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen. Die Ampel sollte sich um die drängendsten Probleme kümmern. Hierzu gehören aus seiner Sicht eine Senkung der Unternehmenssteuern und ein grundlegender Bürokratieabbau.

Am Nachmittag könnte der ISM-Index des verarbeitenden Gewerbes für August aus den USA einen Impuls liefern. Er wird bei 47,9 Punkten nach zuvor 46,8 erwartet. Als Highlight der Woche gilt aber der US-Arbeitsmarktbericht am Freitag. "Wenn der Konsens über den Arbeitsmarktbericht am Freitag mit 165.000 neuen Arbeitsplätzen und einem Rückgang der Arbeitslosenquote auf 4,2 Prozent richtig ist, dann dürfte sich die Erwartung auf eine 25-Basispunkte-Senkung als Auftakt für den Zinssenkungszyklus der Fed am 18. September festigen," erwartet Chris Turner, Analyst bei ING.

07:31 Uhr

Britische Regierung will Bahn verstaatlichen

Die neue britische Regierung will die Bahn teilweise wieder verstaatlichen. Noch heute soll das Parlament in London in dritter Lesung über ein entsprechendes Gesetz von Verkehrsministerin Louise Haigh abstimmen. Der Entwurf sieht vor, dass der Betrieb durch private Anbieter endet, wenn die bestehenden Verträge auslaufen oder eine vertragliche vereinbarte Kündigungsklausel gezogen werden kann.

Insgesamt gibt es derzeit 28 verschiedene Bahnunternehmen im Vereinigten Königreich, die in der Regel vorrangig eine bestimmte Region bedienen. Seit Längerem gibt es Kritik an Zugausfällen und Verspätungen sowie hohen Ticketpreisen. Immer wieder hatten Streiks die Verbindungen lahmgelegt. Gewerkschaften werfen den Unternehmen vor, ihre Beschäftigten auszunutzen. Gewinne kämen nur Managern und Aktionären zugute.

In einem zweiten Schritt will Ministerin Haigh von der sozialdemokratischen Labour-Partei den Staatskonzern Great British Railways aufbauen. Er soll auch die Aufgaben des nicht gewinnorientierten Unternehmens Network Rail übernehmen, das für die Infrastruktur wie das Schienennetz verantwortlich ist.

Es ist nicht das erste Mal, dass das britische Bahnsystem verstaatlicht werden soll. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die vier großen Anbieter zum Staatskonzern British Railways zusammengelegt. Als die konservative Regierung unter Premierministerin Margaret Thatcher die Staatsbetriebe verkaufte, wurde British Rail, wie der Konzern dann hieß, zerschlagen.

07:10 Uhr

Streit zwischen Brasilien und Musk-Firmen eskaliert

Der Streit zwischen Brasilien und dem Geschäftsimperium des Milliardärs Elon Musk mit seiner Nachrichtenplattform X und dem Satelliten-Netzwerk Starlink spitzt sich zu. Die Telekom-Aufsicht Anatel droht Starlink mit Sanktionen, nachdem sich das Unternehmen geweigert hatte, die Entscheidung des Obersten Gerichts zur Verbannung des Twitter-Nachfolgers X in Brasilien umzusetzen. Staatspräsident Luiz Inacio Lula da Silva sagte dem Sender CNN Brasil, die Justiz habe ein wichtiges Signal gesetzt, "dass die Welt nicht verpflichtet ist, die rechtsextreme Ideologie von Elon Musk zu dulden, nur weil er reich ist".

X-Chef und Starlink-Lenker: Elon Musk.

X-Chef und Starlink-Lenker: Elon Musk.

(Foto: picture alliance/AP Photo)

X war am Samstag für die meisten Brasilianer abgeschaltet worden. Wer versucht, das Verbot mit technischen Mitteln wie VPN-Verbindungen zu umgehen, muss mit einem Bußgeld von 50.000 Real - etwa 8000 Euro - pro Tag rechnen. Den Angaben zufolge ist Brasilien mit zuletzt 21,5 Millionen Nutzern der sechstgrößte Markt für X weltweit.

Der Oberster Richter Alexandre de Moraes hatte angeordnet, dass X die Konten bestimmter Nutzer sperren muss, die Lügen und irreführende Informationen verbreiten. Viele dieser Nutzer sind Unterstützer des brasilianischen Ex-Präsidenten Jair Bolsonaro und erkennen dessen Niederlage bei der Wahl von 2022 nicht an. Musk hat die Konten-Sperrung verweigert und von Zensur gesprochen.

Moraes hatte vergangene Woche das Einfrieren von Starlinks Konten verfügt, nachdem X Geldstrafen nicht bezahlt hatte, die ihm wegen der Nichteinhaltung gerichtlicher Anordnungen auferlegt worden waren. Zudem weigert sich Starlink nach Angaben der Behörde Anatel als einziges Unternehmen, der Gerichts-Anordnung nachzukommen, den inländischen Zugang zu X zu sperren. Aus dem Anatel-Umfeld hieß es, die Sanktionen gegen Starlink könnten auch den Entzug der Lizenz für Brasilien beinhalten. Moraes hat X auch vorgeworfen, entgegen den Vorschriften keinen lokalen Rechtsvertreter benannt und eine Frist für die Einhaltung der Vorschriften ignoriert zu haben.

06:50 Uhr

Asien-Anleger warten ab

Die asiatischen Börsen tendieren überwiegend freundlich. Die Anleger warten gespannt auf eine Reihe wichtiger Konjunkturdaten aus den USA, die Aufschluss über den weiteren Kurs der US-Notenbank geben könnten. Der Nikkei gewinnt 0,2 Prozent auf 38.787,80 Punkte, der breiter gefasste Topix notiert 0,6 Prozent höher bei 2732,74 Punkten. Versicherer und Banken sind mit einem Plus von jeweils 1,6 Prozent die Spitzenreiter unter den 33 Branchengruppen der Tokioter Börse. Der Bankenkonzern Resona Holdings ist mit einem Plus von 3,4 Prozent bester Nikkei-Wert. Grund sind steigende Renditen langfristiger japanischer Staatsanleihen, die auf den höchsten Stand seit fast einem Monat kletterten.

Nikkei
Nikkei 43.018,75

An anderen asiatischen Börsen halten sich die Anleger dagegen zurück und warten auf wichtige US-Konjunkturdaten, insbesondere den ISM-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe und den am Freitag anstehenden US-Arbeitsmarktbericht. Der Shanghai Composite verliert 0,2 Prozent auf 2806,59 Stellen. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen steigt 0,5 Prozent auf 3280,41 Punkte. "Das übergeordnete Thema am Markt bleibt der Ausblick auf die Geldpolitik in Japan und den USA", sagt Maki Sawada vom Finanzdienstleister Nomura Securities. "Je nachdem, wie der Arbeitsmarktbericht ausfällt, kann der Markt stark schwanken."

06:33 Uhr

Fehlerhaftes Bauteil in Airbus-Triebwerk: Cathay sagt A350-Flüge ab

Die Hongkonger Fluggesellschaft Cathay Pacific Airways hat nach eigenen Angaben ein fehlerhaftes Bauteil in einem Triebwerk eines Airbus A350 ausfindig gemacht. Es sei daher eine Inspektion dieser Airbus-Maschinen mit Turbinen des britischen Herstellers Rolls-Royce eingeleitet worden, teilt Cathay mit. Das führe zunächst bis Dienstag zur Absage von 24 Flügen. Zudem würden einige Maschinen für mehrere Tage außer Betrieb gestellt. Es handele sich um eine Vorsichtsmaßnahme. Der Fehler sei bei einem Jet festgestellt worden, der am Montag auf einem Flug nach Zürich von Hongkong habe zurückkehren müssen.

Cathay beschrieb das Triebwerks-Bauteil nicht im Detail. Allerdings hieß es, es handele sich um das erste Flugzeug dieses Typs, das weltweit einen derartigen Ausfall verzeichnet habe.

Airbus
Airbus 45,20

Das Unternehmen ist der einzige Lieferant von Triebwerken für den Langstrecken-Flieger A350. Nach Angaben des Dienstes Flightradar24 handelt es sich bei der umgekehrten Maschine um einen A350-1000, das größere von zwei Modellen des zweistrahligen A350. Diese werden von XWB-97 angetrieben, dem größten Triebwerk von Rolls-Royce. Das betroffene Flugzeug wurde demnach im Januar 2019 ausgeliefert. Rolls-Royce-Aktien sackten daraufhin um bis zu 8,8 Prozent ab, Airbus-Aktien verloren 1,4 Prozent.

06:17 Uhr

Das ist los im frühen Devisengeschäft

Im asiatischen Devisenhandel verliert der Dollar 0,1 Prozent auf 146,69 Yen und steigt leicht auf 7,1220 Yuan. Gegenüber der Schweizer Währung legt er leicht auf 0.8522 Franken zu. Gleichzeitig bleibt der Euro nahezu unverändert bei 1,1066 Dollar und zieht leicht auf 0,9434 Franken an.

Euro / US-Dollar
Euro / US-Dollar 1,17
US-Dollar / Yen
US-Dollar / Yen 147,38

 

06:00 Uhr

VW kommt mit altem Aufreger um die DAX-Ecke

Der DAX hat den ersten Handelstag der Woche fast verschlafen - und könnte damit heute durchstarten. Der deutsche Börsenleitindex beschloss den Wochenbeginn mit einem Stand von 18.931 Punkten, nachdem er sich mit 18.907 Stellen und einem neuen Allzeithoch von 18.971 Stellen ins Wochenende verabschiedet hatte. Die 19.000er-Marke ist das nächste Ziel, dass das Börsenbarometer fest im Fokus hat. Vielleicht ja schon heute, denn die Wall Street startet feiertagsbedingt mit einem Tag Verspätung in die neue Handelswoche.

Von der Terminseite stechen zwei Themen heraus. Zum einen steht Volkswagen nach der gestrigen Sparankündigung erneut im Fokus: Neun Jahre nach dem Auffliegen der massenhaften Manupulationen bei Dieselmotoren muss sich der ehemalige Volkswagen-Chef Martin Winterkorn erstmals in einem Strafverfahren vor Gericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft dem mittlerweile 77-Jährigen vor, den Kapitalmarkt nicht rechtzeitig über die Manipulationen informiert zu haben. Dazu kommen Betrugsvorwürfe. Volkswagen hatte 2015 auf Druck der US-Umweltbehörde EPA zugegeben, Diesel-Abgaswerte durch eine Software manipuliert zu haben. Diese sorgte dafür, dass die Motoren die Stickoxidgrenzwerte auf dem Prüfstand zwar einhielten, auf der Straße aber ein Vielfaches dieser giftigen Abgase ausstießen. Der Skandal löste eine Vielzahl von Prozessen aus.

Zum anderen präsentiert Intel auf der Internationalen Funkausstellung (IFA) in Berlin eine für Künstliche Intelligenz (KI) optimierte Prozessor-Familie. Der "Core Ultra" kommt in einer für Intel kritischen Phase. Das Unternehmen hat den KI-Trend bislang verschlafen und vor allem bei ertragsstarken Hochleistungsprozessoren für Server keine konkurrenzfähigen Produkte im Angebot. Als Reaktion auf wegbrechende Geschäfte plant Intel daher milliardenschwere Einsparungen, denen auch das geplante Werk in Magdeburg zum Opfer fallen könnte.

Die komplette Terminübersicht für diese Woche finden Sie hier.

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