Donnerstag, 15. Dezember 2022Der Börsen-Tag

Heute mit Thomas Badtke und Wolfram Neidhard
17:39 Uhr

EZB-Prognose haut rein - DAX kräftig gerupft - fast 475 Punkte weg

Kursmassaker an der Frankfurter Börse: Die geldpolitische Entscheidung der EZB hat die deutschen Aktienindizes unter Abgabedruck gesetzt. Die Notenbank hat wie erwartet die Leitzinsen um 50 Basispunkte erhöht. Belastend wirkte allerdings die Anhebung der Inflationsprognosen. Vor der EZB hatte bereits eine falkenhaft aufgenommene geldpolitische Sitzung der US-Notenbank die Märkte belastet, genauso wie schwache Wirtschaftsdaten aus China.

DAX
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So wird die EZB nach den Worten ihrer Chefin Christine Lagarde für einige Zeit das aktuelle Tempo ihrer Zinserhöhungen beibehalten. "Ein Ende der Zinssteigerungen in der Eurozone ist angesichts der hartnäckigen Inflation noch nicht absehbar. Es wird voraussichtlich zu einem späteren Zeitpunkt stattfinden als in den USA", hieß es dementsprechend von HQ Trust. Auf dem Parkett war von einer falkenhaften EZB-Entscheidung die Rede, die zunehmende Rezessionsrisiken nach sich zöge.

Der DAX stürzte kräftig ab. Am Ende schloss der Leitindex mit einem Abschlag von 3,3 Prozent oder fast 475 Punkten bei 13.986 Zählern. Sein Tagestief lag nur drei Punkte darunter. Der EUROSTOXX50 notierte 3,4 Prozent tiefer bei 3839 Stellen.

Alle 40 DAX-Werte wiesen Verluste auf. Deutsche Post fielen um 7,3 Prozent. Insgesamt litten die Logistikwerte heute besonders, weil die US-Notenbank am Mittwoch ihren Wirtschaftsausblick kräftig gesenkt hatte. Bester DAX-Wert waren Henkel mit minus 1,1 Prozent.

Für Metro ging es um 0,3 Prozent nach unten. Der Großhandelskonzern lässt das zweite Jahr in Folge die Dividende ausfallen, nachdem er im abgelaufenen Geschäftsjahr den Verlust ausgeweitet hat. Die Mittelfristziele hob das Unternehmen - inflationsbedingt - aber an.

Ceconomy stürzten um 12,2 Prozent ab. Das Unternehmen verbuchte im abgelaufenen Geschäftsjahr unter dem Strich einen Gewinn, der aber deutlich geringer als im Vorjahr ausfiel. "Der Markt mag wahrscheinlich den Margenrückgang nicht und den unsicheren Ausblick", heißt es im Handel.

17:13 Uhr

Gläubiger sollen schwer angeschlagenen Steinhoff-Konzern übernehmen

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(Foto: picture alliance/dpa)

Der hochverschuldete südafrikanische Handelskonzern Steinhoff soll künftig zu 80 Prozent seinen Gläubigern gehören. Darauf habe sich das Unternehmen mit knapp zwei Drittel der Kreditgeber geeinigt, teilte Steinhoff in Stellenbosch bei Kapstadt mit. Im Gegenzug seien sie bereit, die Kredite über insgesamt zehn Milliarden Euro um drei Jahre bis Juni 2026 zu verlängern.

Den Aktionären des Konzerns mit deutschen Wurzeln blieben dann nur noch 20 Prozent des Eigenkapitals. Die angespannte Lage an den Finanzmärkten habe die ursprünglich geplante Entschuldung durch einen Verkauf operativer Einheiten verhindert, räumte Vorstandschef Louis du Preez ein.

16:58 Uhr

Bund-Future kann wichtige Marke nicht halten

Die fehlende Aussicht auf EZB-Zinssenkungen im nächsten Jahr haben auch dem Bund-Future stark zugesetzt. Der März-Kontrakt des Bund-Futures verlor 140 Ticks auf 138,84 Prozent. Nach Einschätzung aus dem Handel könnten dem Markt noch eine ganze Reihe von Zinsschritten von 50 Basispunkten bevorstehen.

16:23 Uhr

Wall Street tiefrot - Tech-Werte bluten

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(Foto: picture alliance / zz/NDZ/STAR MAX/IPx)

Aus Furcht vor einem lang anhaltenden Zinserhöhungszyklus der Notenbank FED ziehen sich Anleger aus dem US-Aktienmarkt zurück. Die Leitindizes Dow Jones, Nasdaq und S&P 500 fielen zur Eröffnung am Donnerstag um jeweils rund 1,5 Prozent. Die US-Notenbank erhöhte am Mittwoch den Leitzins zwar um einen halben Prozentpunkt und hob damit den Fuß vom Bremspedal. FED-Chef Jerome Powell signalisierte jedoch, dass weitere Zinsschritte anstehen.

Die Zinserhöhungssorgen machten Technologiewerten zu schaffen. Diese Entwicklung entwertet Experten zufolge zukünftige Gewinne dieser wachstumsstarken Firmen. Die Aktien von Apple, Amazon und Microsoft fielen zwischen 1,3 und zwei Prozent. Zudem rutschten die Titel von Tesla 2,2 Prozent und waren mit 153,28 Dollar so billig wie zuletzt vor zwei Jahren, nachdem der Chef des Unternehmens und Neu-Eigentümer des Kurznachrichtendienstes Twitter, Elon Musk, Aktien im Wert von 3,58 Milliarden Dollar abgestoßen hatte.

16:07 Uhr

DAX geht in Sturzflug über - unter 14.000

Nun brechen an der Frankfurter Börse alle Dämme: Nachdem auch die Wall Street einen tiefroten Handelsbeginn verzeichnet hatte, ging es mit den deutschen Aktienindizes noch weiter runter. Der DAX durchbrach die 14.000-Punkte-Marke nach unten und ging um 3,3 Prozent auf 13.983 Zähler runter. Der EUROSTOXX50 verlor 3,4 Prozent auf 3838 Stellen.

DAX
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15:51 Uhr

EZB-Chefin beschreibt hartes Ringen um Grad der Zinsanhebung

Christine Lagarde

Christine Lagarde

(Foto: picture alliance / Panama Pictures)

Die Sitzung muss lebhaft gewesen sein: Die EZB-Ratsmitglieder waren nach Angaben von Notenbankchefin Christine Lagarde uneins über die Stärke der notwendigen Zinserhöhung im Kampf gegen die hohe Inflation in der Eurozone. "Nicht jeder hat der aktuellen Taktik zugestimmt", sagte die Französin: "Einige haben vielleicht ein bisschen mehr gewollt, andere ein bisschen weniger."

Einige Währungshüter hatten argumentiert, dass die EZB mit den Zinsen womöglich in den restriktiven Bereich vorpreschen müsse, wodurch die Konjunkturentwicklung trotz der ohnehin bestehenden Rezessionssorgen gedämpft würde. Die EZB-Verantwortlichen hatten zuvor beschlossen, ihren Leitzins von 2,00 auf 2,50 Prozent anzuheben.

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15:41 Uhr

Porsche 2022 mit zweitgrößtem Börsengang weltweit

Porsche AG
Porsche AG 43,26

Der Börsengang der Porsche AG war im zu Ende gehenden Jahr der zweitgrößte weltweit. Mit einem Erlös von umgerechnet 9,1 Milliarden US-Dollar musste die Volkswagen-Tochter nur dem südkoreanischen Hersteller von Elektroauto-Batterien LG Energy Solution den Vortritt lassen, wie aus dem "IPO Barometer" der Wirtschaftsprüfungsfirma EY hervorgeht.

LG Energy erlöste umgerechnet 10,7 Milliarden Dollar, auf Rang drei folgt der Mobilfunkbetreiber China Mobile mit umgerechnet 8,2 Milliarden Dollar. Insgesamt fällt die Bilanz der Börsengänge 2022 aber ernüchternd aus. Die Zahl der Neuemissionen brach weltweit um 45 Prozent auf 1333 ein, das Emissionsvolumen lag mit 180 Milliarden Dollar sogar um 61 Prozent unter dem hohen Vorjahresniveau.

15:20 Uhr

DAX stürzt ab - 14.000er Marke kommt näher

Ohne Aussicht auf ein Ende der Zinserhöhungen haben die Anleger vorerst die Flucht aus Aktien ergriffen. Erwartungsgemäße Zinserhöhungen der EZB und der Bank of England gaben den Anlegern keinen Grund zur Zufriedenheit. Kritisch werden vor allem die Projektionen der US-Währungshüter gesehen, die weitere Zinsanhebungen statt einer Wende erwarten lassen.

Der DAX sackte weiter ab und notierte 2,8 Prozent oder mehr als 400 Stellen tiefer bei 14.049 Punkten. Damit unterschritt der Leitindex die Unterstützungslinie von 14.150 Punkten. Mit dem EUROSTOXX50 ging es um 2,3 Prozent auf 3886 Zähler runter.

15:07 Uhr

Weiter freie Fahrt für Fed: Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe sinken

Für Börsianer ist das eine schlechte Nachricht: In den USA ist die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe unerwartet gesunken. Sie ging um 20.000 auf 211.000 zurück, wie das Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Experten hatten mit einem leichten Anstieg auf 232.000 gerechnet.

Das Niveau der Hilfsanträge zeigt eine robuste Lage auf dem Arbeitsmarkt. Die US-Notenbank (Fed) orientiert sich bei ihrer Geldpolitik stark an der Entwicklung des Jobmarkts. Sie versucht, die hohe Inflation mit Zinserhöhungen in den Griff zu bekommen.

14:41 Uhr

DAX rauscht nach EZB-Entscheid runter - rund 300 Punkte weg

DAX
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Der deutsche Aktienmarkt ist nach dem EZB-Zinsentscheid noch stärker in die Knie gegangen. Der DAX verlor zwei Prozent oder fast 300 Punkte auf 14.167 Stellen. Der EUROSTOXX50 notierte 1,9 Prozent tiefer bei 3899 Stellen. Der Euro präsentierte sich fester und kletterte auf 1,0653 US-Dollar. Belastend wirkte die Anhebung der Inflationsprognose für 2023 auf 6,3 Prozent. "Ein Ende der Zinssteigerungen in der Eurozone ist angesichts der hartnäckigen Inflation noch nicht absehbar. Es wird voraussichtlich zu einem späteren Zeitpunkt stattfinden als in den USA", hieß es von HQ Trust. Im Handel ist von einer falkenhaften EZB-Entscheidung die Rede - damit nähmen auch die Rezessionsrisiken zu. Am Anleihemarkt ging es mit den Kursen nach der Entscheidung nach unten, die Rendite stieg also.

Die EZB will zudem ihre Anleihenbestände von März 2023 an schrittweise zurückfahren. Gelder aus auslaufenden Wertpapieren ihres billionenschweren allgemeinen Kaufprogramms APP werden ab dann somit nicht mehr in vollem Umfang in den Kauf neuer Anleihen gesteckt. Bis zum Ende des zweiten Quartals 2023 sollen die Bestände monatlich im Durchschnitt um 15 Milliarden Euro verringert werden.

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14:21 Uhr

EZB erhöht Leitzins diesmal moderater

Die Europäische Zentralbank (EZB) stemmt sich mit einer weiteren Zinserhöhung gegen die zu hohe Inflationsrate. Der Leitzins im Euroraum steigt um 0,50 Prozentpunkte auf 2,50 Prozent, wie die Notenbank in Frankfurt mitteilte. Damit schaltet die EZB allerdings einen Gang runter. Zuletzt hatte sie den Leitzins um 75 Basispunkte angehoben.

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14:09 Uhr

Quo vadis BIP und Inflation? Kieler Institut schaut nach vorn

(Foto: Bernd Thissen/dpa)

Wie wird es im nächsten Jahr? Die Aussichten für die deutsche Konjunktur haben sich nach der Analyse des Instituts für Weltwirtschaft (IfW) "infolge gesunkener Energiepreise etwas aufgehellt". Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) dürfte nach Ansicht der Kieler in diesem Jahr um 1,9 Prozent zulegen, 0,5 Prozentpunkte mehr als in der Herbstprognose erwartet. Im Jahr 2023 könne die Wirtschaft mit einem leichten Plus von 0,3 Prozent rechnen, statt einem Minus von 0,7 Prozent. Gleichwohl belaste die Energiekrise die Wirtschaftskraft stark. Im Jahr 2024 soll das BIP dann laut der Prognose um 1,3 Prozent steigen.

Die Inflation dürfte 2022 bei 8,0 Prozent und 2023 bei 5,4 Prozent liegen anstatt bislang erwarteter 8,7 Prozent. Für 2024 wird eine Teuerung von 2,2 Prozent erwartet.

13:45 Uhr

Analyst: Schweizer Notenbank tritt Franken-Abwertung entgegen

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(Foto: picture alliance / Eibner-Pressefoto)

Die Devisenmarktinterventionen der Schweizerischen Nationalbank (SNB) sind nach Einschätzung von Karsten Junius, Chefvolkswirt des Vermögensverwalters J. Safra Sarasin, darauf gerichtet, eine Abwertung des Franken zu verhindern. "Jordan bestätigte, dass die SNB Währungsreserven verkauft hat und dies auch in den kommenden Monaten zu tun gedenkt, ohne ein bestimmtes Wechselkursniveau anzustreben", schreibt Junius unter Verweis auf Aussagen von SNB-Gouverneur Thomas Jordan nach der jüngsten Zinsanhebung.

Der marginale Anstieg des nominalen und der leichte Rückgang des realen effektiven Wechselkurses deuteten darauf hin, dass die SNB seit der vergangenen Zinsanhebung vor allem versucht habe, eine Abwertung des Schweizer Franken zu verhindern.

13:31 Uhr

Pfund wird nach BoE-Zinsentscheid weicher

Nach der im Rahmen der Erwartungen ausgefallenen Zinsentscheidung der Bank von England (BoE) ziehen sich Anleger aus dem Pfund Sterling zurück. Die britische Währung fiel auf 1,2301 US-Dollar von zuvor 1,2342 Dollar.

Die Uneinigkeit unter den Notenbankern sorge für Verwirrung unter Anlegern, sagte Naeem Aslam, Chef-Marktanalyst des Brokerhauses AvaTrade. Von den neun BoE-Führungsmitgliedern votierte eines für eine höhere Zinserhöhung, während zwei vor dem Hintergrund der schwächelnden Konjunktur eine Zinserhöhungspause favorisierten.

13:18 Uhr

DAX-Konzern interessiert sich für Bahn-Logistiktochter

DHL Group
DHL Group 38,46

Die Deutsche Post lotet einem Magazinbericht zufolge eine mögliche Übernahme der Deutsche-Bahn-Logistiktochter Schenker aus. Der Bonner DAX-Konzern sei an Schenker interessiert, berichtete das "Manager Magazin". Ein Sprecher der Post wollte die Angaben nicht kommentieren. Der Aufsichtsrat der Bahn berät über Pläne für einen möglichen Verkauf Schenkers.

Schenker mit See-, Land- und Luftfracht stand zuletzt für mehr als ein Drittel des Umsatzes der Deutschen Bahn. Im ersten Halbjahr 2022 erzielte Schenker einen Betriebsgewinn von fast 1,2 Milliarden Euro und hievte damit den Gesamtkonzern wieder in die Gewinnzone. Auch die Frachtsparte der Post steuert auf Wachstumskurs. Schenker wird derzeit in Finanzmarktkreisen auf einen Wert von bis zu 15 Milliarden Euro geschätzt, stark abhängig allerdings von der Weltkonjunktur.

13:10 Uhr

Briten-Notenbank verzichtet auf Jumbo-Zinsanhebung

Gebäude der Bank of England in London.

Gebäude der Bank of England in London.

(Foto: REUTERS)

Die Bank von England hat den Leitzins zum neunten Mal in Folge erhöht. Sie hob ihn um einen halben Punkt auf 3,50 Prozent an. Im November hatte sie mit einer Erhöhung um 0,75 Prozentpunkte den größten Zinsschritt seit 33 Jahren vollzogen, um den massiven Preisauftrieb zu bändigen. Dieser hat sich zuletzt etwas abgeschwächt: Die Inflationsrate lag im November bei 10,7 nach 11,1 Prozent im Oktober.

12:49 Uhr

Chinas KP vor Kurswechsel - neues Politbüromitglied werkelt an Wachstumsplan

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(Foto: picture alliance / Diego Azubel/EPA/dpa)

China wechselt wieder in den Wachstumsmodus. Die rapide Verschlechterung der wirtschaftlichen Bedingungen veranlasst die kommunistischen Machthaber in Peking dazu, ihr Augenmerk wieder stärker auf das Wachstum zu richten. Zuvor waren Kader jahrelang dafür kritisiert worden, dass sie dem Wachstum auf Kosten der sozialen Stabilität und der fiskalischen Umsicht den Vorrang gaben.

He Lifeng, der im Oktober in das oberste politische Entscheidungsgremium der Kommunistischen Partei Chinas, das Politbüro, aufgenommen wurde, entwirft nach Angaben von Insidern einen Plan für mehr als fünf Prozent Wachstum im nächsten Jahr.

12:30 Uhr

Norges Bank geht mit Zinsen hoch

Die norwegische Notenbank stemmt sich mit noch höheren Zinsen gegen die hohe Inflation. Der Leitzins stieg um weitere 25 Basispunkte auf 2,75 Prozent, wie die Norges Bank in Oslo nach ihrer geldpolitischen Sitzung mitteilte. Es ist der höchste Stand seit 2009.

Vermutlich werde der Zins im ersten Quartal 2023 weiter angehoben, erklärte die Zentralbank. Fachleute erwarten, dass die Notenbank anschließend eine Zinspause einlegt. Luft verschafft der Norges Bank die zuletzt etwas schwächere Inflationsdynamik.

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(Foto: imago images/YAY Images)

12:16 Uhr

Klares Minus vorbörslich an der Wall Street

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(Foto: REUTERS)

Mit weiteren und verstärkten Abgaben wird die Wall Street heute erwartet. Der Future auf den S&P-500 gibt um ein Prozent nach. Die Aussagen der US-Notenbank vom Vortag werden mit etwas Abstand an den Finanzmärkten zunehmend als falkenhaft wahrgenommen.

Impulse für den Handelsverlauf in New York könnten daneben noch die Zinsentscheidungen der Bank of England und der EZB bringen. Bei beiden Notenbanken wird mit Erhöhungen um 50 Basispunkte gerechnet. Allerdings wird bei der EZB auch ein Schritt um 75 Basispunkte nicht als ausgeschlossen.

11:56 Uhr

Aktionärsgruppe setzt HSBC-Aktienkurs zu

Der Druck einer Anlegergruppe auf das Management der HSBC macht der Aktie zu schaffen. Die Papiere der britischen Großbank bröckelten in London um 1,8 Prozent auf 488,90 Pfund ab. Auch der breitere europäische Banken-Sektorindex folgte HSBC ins Minus und verlor 1,1 Prozent.

Eine kleine Gruppe Hongkonger Investoren fordert die Rückkehr der während der Pandemie abgeschafften Dividenden und den Verkauf des HSBC-Geschäftes in Asien.

11:27 Uhr

Unberechenbar - China verschreckt deutsche Firmen

Überall Lockdowns, schwächelnder Konsum, unterbrochene Lieferketten: Die chinesische Wirtschaft hat wegen der strikten Corona-Maßnahmen ein außergewöhnlich hartes Jahr hinter sich. Das raue Klima bekommen auch deutschen Firmen zu spüren. Die Folge: Ihr Zutrauen in den chinesischen Markt sinkt auf einen Tiefstand.

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11:13 Uhr

Gute ACEA-Zulassungszahlen stützen Autowerte

Positiv für europäische Autoaktien haben Händler die Acea-Zahlen zu den Pkw-Neuzulassungen im November genannt. Der Erholungstrend laufe stärker als erhofft, vor allem durch verringerte Probleme mit den Lieferketten könne die robuste Nachfrage nun zeitnaher befriedigt werden. Die Zulassungen sprangen um 17,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr nach oben. Die Papiere von VW, BMW und Mercedes-Benz notierten bei sehr negativem Umfeld nur leicht im Minus.

"Ob die Zulassungszahlen heute zwischen zwei Notenbankentscheidungen eine Rolle für die Aktien spielen, wage ich aber zu bezweifeln", meinte ein Händler.

Mercedes-Benz
Mercedes-Benz 51,44

BMW
BMW 83,82

VW Vorzüge
VW Vorzüge 102,00

10:21 Uhr

Lage von chemisch-pharmazeutischer Industrie "dramatisch"

Die chemisch-pharmazeutische Industrie in Deutschland stellt sich angesichts hoher Energie- und Rohstoffpreise und sinkender Nachfrage 2023 auf "ein dunkles Jahr mit trüben Aussichten" ein. Der Präsident des Branchenverbandes VCI, Markus Steilemann, nannte die Lage "dramatisch".

Die drittgrößte deutsche Industriebranche leidet wegen ihres hohen Energiebedarfs besonders unter den Preissteigerungen infolge des russischen Überfalls auf die Ukraine. Zwar ist es bisher nicht zu einer Gasmangellage gekommen, doch sind einige Produkte wegen hoher Kosten nicht mehr profitabel herzustellen. Die Produktion im zu Ende gehenden Jahr sank deshalb im Vergleich zum Vorjahr um 6 Prozent, wie der VCI mitteilte, und damit noch stärker als prognostiziert (minus 5,5 Prozent).

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10:00 Uhr

"Keystone"-Teilbetrieb und US-Reserven: Ölpreise reagieren negativ

Mit den Ölpreisen ist es am Vormittag runtergegangen. Am Markt wird auf eine wichtige Ölpipeline in den USA ("Keystone") verwiesen, die wieder teilweise den Betrieb aufgenommen hat. Ein Barrel der Nordseesorte Brent kostet 81,94 US-Dollar, das waren ein Prozent weniger als am Mittwoch. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 1,2 Prozent auf 76,51 Dollar.

Am Markt wurde aber auch auf die jüngste Entwicklung der Ölreserven in den USA verwiesen. Nach Angaben der US-Regierung vom Vortag waren die Lagerbestände an Rohöl in der vergangenen Woche deutlich gestiegen, um 10,2 Millionen Barrel auf 424,1 Millionen Barrel. Steigende Ölreserven in der größten Volkswirtschaft der Welt belasten in der Regel die Ölpreise.

Rohöl WTI
Rohöl WTI 62,62
Brent Rohöl
Brent Rohöl 66,88

09:37 Uhr

Falkenhafte FED-Aussage drückt DAX tiefer - Ceconomy-Papier stürzt ab

Ceconomy
Ceconomy 4,42

Die geplatzten Hoffnungen auf ein früheres Ende der Zinserhöhungen durch die US-Notenbank haben dem DAX noch stärker zugesetzt. Der Leitindex gab um nunmehr ein Prozent auf 14.321 Punkte nach. Der EUROSTOXX50 notierte 0,9 Prozent tiefer bei 3939 Stellen.

Bei den Einzelwerten stürzte Ceconomy nach Jahresergebnissen um 8,3 Prozent ab. Die Elektronikhandelsholding teilte mit, sie müsste 2023 "deutliche Rückgänge bei Umsatz und Ergebnis einkalkulieren", falls sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen weiter verschlechtern.

09:19 Uhr

EU-Automarkt mit negativer Jahresbilanz

Der Automarkt in der Europäischen Union bleibt trotz einer weiteren Erholung unter dem Niveau vor dem Ausbruch der Corona-Krise. Im November wurden in der EU zwar 829.527 Pkw neu zugelassen und damit 16,3 Prozent mehr als im Vorjahresmonat, wie der europäische Herstellerverband ACEA mitteilt. Das war auch der vierte Monat mit Anstiegen in Folge. Nach elf Monaten in diesem Jahr steht aber gegenüber dem Vorjahreszeitraum weiter in Minus von 6,1 Prozent auf rund 8,36 Millionen Autos zu Buche. Zudem blieb auch der November deutlich unter dem November von vor drei Jahren, als rund eine Million Autos neu angemeldet wurden.

Die zuletzt deutlichen Anstiege können die Rückgänge aus der ersten Jahreshälfte weiter nicht wettmachen. Von den größten vier Märkten in der EU hat Italien mit knapp zwölf Prozent Minus bisher am schwächsten abgeschnitten, Deutschland mit gut zwei Prozent weniger Zulassungen noch am besten. Frankreich mit einem Minus von fast neun Prozent und Spanien mit einem Minus von gut vier Prozent) liegen dazwischen.

Im Monat November erzielte der VW-Konzern den Daten zufolge ein Plus von 36,4 Prozent, darunter Porsche mit 18 Prozent mehr Zulassungen. BMW erreichte konzernweit ein Plus von 14,2 Prozent, Mercedes-Benz 10,8 Prozent.

09:03 Uhr

Große Vorsicht in Frankfurt: DAX startet mit klarem Minus

Am Tag weiterer Notenbank-Zinsentscheidungen herrscht große Spannung an der Frankfurter Börse. Der DAX verlor in den ersten Minuten 0,8 Prozent auf 14.348 Punkte. MDAX, SDAX und TECDAX gaben zwischen 0,8 und 0,9 Prozent ab.

Am frühen Nachmittag gibt die EZB ihre Zinsentscheidung bekannt, davor stehen Zinsentscheidungen in der Schweiz und England auf dem Programm - auch das sorgt im Vorfeld an den Börsen für Zurückhaltung. Erwartet wird von der Mehrheit der Analysten eine EZB-Zinsanhebung um 50 Basispunkte.

DAX
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08:57 Uhr

Bonus-Kürzung um 40 Prozent? Goldman Sachs prüft

Goldman Sachs prüft einer Zeitung zufolge eine Reduzierung des Bonus-Topfes für seine 3000 Investmentbanker um mindestens 40 Prozent. Die endgültigen Summen stünden noch nicht fest, berichtete die "Financial Times" unter Berufung auf mit dem Vorgang vertraute Personen. Die Kürzung solle deutlicher ausfallen als bei anderen Geldhäusern. Eine Stellungnahme von Goldman Sachs lag zunächst nicht vor. Die Nachrichten-Plattform Semafor hatte vergangene Woche unter Berufung auf Insider berichtet, bei der Großbank solle die Gesamtsumme im Bonus-Pool für hochrangige Mitarbeiter um bis zur Hälfte schrumpfen.

Goldman Sachs
Goldman Sachs 663,60

08:45 Uhr

Anstieg der Großhandelspreise verlangsamt sich

Die Verkaufspreise im Großhandel sind im November 14,9 Prozent höher gewesen als vor Jahresfrist. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, fiel die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahr damit niedriger aus als im Oktober - mit 17,4 Prozent - und im September - mit 19,9 Prozent. Gegenüber Oktober fielen die Großhandelspreise im November um 0,9 Prozent. Einen stärkeren Preisrückgang zum Vormonat gab es zuletzt im April 2020.

08:35 Uhr

Novavax-Aktie kommt nachbörslich unter die Räder

Im nachbörslichen US-Handel am Mittwoch gaben Warner Bros. Discovery nach. Ansonsten standen vor allem kleinere Werte im Fokus. Der Aktienkurs von Warner Bros. Discovery Inc. gab 0,6 Prozent nach. Das Unterhaltungsunternehmen hatte seine Schätzungen für Umstrukturierungskosten vor Steuern erhöht. Erwartet werden nun Aufwendungen von 4,1 bis 5,3 statt 3,2 bis 4,3 Milliarden US-Dollar vor Steuern.

Novavax
Novavax 6,77

Der Aktienkurs von Novavax büßte rund 11 Prozent ein. Das Impfstoffunternehmen hatte ein öffentliches Angebot von Stammaktien im Wert von bis zu 125 Millionen Dollar sowie von wandelbaren vorrangigen Schuldverschreibungen bekanntgegeben.

Lennar verloren 2,2 Prozent, nachdem das Bauunternehmen einen über den Erwartungen liegenden Umsatz für das vierte Geschäftsquartal verzeichnet hat. Der gesteigerte Nettogewinn blieb jedoch hinter den Markterwartungen zurück. Argan stiegen um 0,8 Prozent. Das Board hatte das bestehende Aktienrückkaufprogramm von 100 Millionen Dollar auf 125 Millionen Dollar erhöht.

Lamb Weston verbesserten sich um 0,7 Prozent. Der Hersteller von Pommes Frites hat eine Erhöhung der Quartalsdividende um 14 Prozent auf 0,28 Dollar je Aktie beschlossen. Cleanspark verloren indessen 8,8 Prozent, nachdem die Verluste des Bitcoin-Mining-Unternehmens im vierten Geschäftsquartal aufgrund von Wertminderungen deutlich gestiegen sind.

08:15 Uhr

Falkenhafte US-Notenbank drückt auf Asien-Kurse

Die Aktienmärkte in Ostasien und Australien zeigen sich durch die Bank mit Abschlägen. Sie folgen damit der Wall Street, wo falkenhaft interpretierte Aussagen der US-Notenbank die Kurse im Verlauf etwas ins Minus gedrückt hatten.

Wie erwartet, hob die Fed den Leitzins um 50 Basispunkte an. Zugleich wurde eine weitere Zinserhöhung auf der nächsten Sitzung signalisiert. Die Hoffnung auf eine künftig gemäßigtere geldpolitische Straffung der Fed sei damit der Sorge vor einem wirtschaftlichen Abschwung gewichen, heißt es, auch mit Blick auf die von der Fed gesenkten Wachstumsprognose. Nun richteten sich die Blicke auf die erwarteten Zinserhöhungen und begleitenden Aussagen der EZB und der Bank of England am Nachmittag (MEZ), was im Vorfeld für Zurückhaltung sorge.

Am stärksten nach unten geht es an der Börse in Hongkong, der HSI gibt um 1,3 Prozent nach. CIFI Ever Sunshine Services knicken um rund 12 Prozent ein, nachdem ein Großaktionär angekündigt hat, einen großen Anteil seiner Beteiligung an der Investment-Holding zu veräußern. Der Shanghai Composite verliert 0,4 Prozent.

An der Börse in Tokio gibt der Nikkei 0,4 Prozent nach. Der südkoreanische Kospi verliert 1,1 Prozent. Auch hier geben Technikwerte deutlich nach, nachdem in den USA die als besonders zinsempfindlichen Nasdaq-Indizes mit Technik- und Wachstumsaktien die größten Verluste einfuhren. Die Börse in Sydney schloss mit 0,6 Prozent im Minus. Gut ausgefallene Arbeitsmarktdaten schüren laut Marktteilnehmern die Spekulation, dass die australische Notenbank die Zinsen 2023 weiter anheben könnte.

07:59 Uhr

DAX-Richtung: Lagarde ist nun am Zug

Der DAX wird Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge niedriger starten. Aktuell wird der deutsche Börsenleitindex mit Kursen um 14.405 Punkte taxiert, ein Abschlag von etwa 0,4 Prozent. Die US-Notenbank Fed erhöhte am Mittwochabend den Leitzins zwar wie erwartet um einen halben Prozentpunkt - nach vier Zinsschritten von 0,75 - signalisierte jedoch, dass kommendes Jahr weitere Zinsschritte anstehen. Die Aussicht auf einen längeren Zeitraum mit höheren Zinssätzen verstärkte bei den Händlern die Befürchtung einer Rezession.

DAX
DAX 23.698,15

A m Mittwoch hatte der DAX 0,3 Prozent tiefer bei 14.460,20 Punkten geschlossen. Die Anleger nahmen schon vor dem Zinsentscheid Gewinne mit. Im Rampenlicht am Donnerstag steht vor allem die letzte Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) in diesem Jahr. Nach den Prognosen von Experten werden die Euro-Wächter um EZB-Chefin Christine Lagarde auf ihrer Zinssitzung die Schlüsselsätze ebenfalls um 0,50 Prozentpunkte anheben. Nur sehr wenige Ökonomen erwarten, dass sie die Zinsen in einem weiteren Jumbo-Schritt wie im September und Oktober um 0,75 Prozentpunkte erhöhen könnten. Darüber hinaus stehen auch in Großbritannien, Norwegen und der Schweiz Leitzinsentscheidungen an. Bei den Unternehmen will Volkswagen-Konzernchef Oliver Blume dem Aufsichtsrat Eckpunkte seiner Softwarestrategie und eine Neuordnung der VW-Fahrzeug-Plattformen präsentieren. Außerdem legen unter anderem die schwedische Modekette H&M sowie der Softwarekonzern Adobe Zahlen vor.

07:42 Uhr

Elon Musk stößt Tesla-Aktien ab

Twitter-Neu-Eigentümer und Tesla-Chef Elon Musk hat Aktien des Elektroautoherstellers im Wert von über 3,5 Milliarden Dollar verkauft. Musk habe Tesla-Aktien im Wert von 3,58 Milliarden Dollar abgestoßen, wie aus einer US-Börsenmitteilung hervorgeht. Mit dem jüngsten Verkauf hat Musk im vergangenen Jahr Papiere des von ihm gegründeten Elektroautobauers im Gesamtwert von fast 40 Milliarden Dollar verkauft. Tesla reagierte nicht sofort auf eine Reuters-Anfrage außerhalb der Geschäftszeiten zur Stellungnahme.

Die Aktien von Tesla, dem wertvollsten Autohersteller der Welt, gehören in diesem Jahr zu den Aktien mit der schlechtesten Kursentwicklung unter den großen Autoherstellern und Technologieunternehmen. Die Anleger befürchten, dass Musks Engagement bei Tesla unter der Übernahme des Kurznachrichtendienstes leiden könnte.

Tesla
Tesla 337,10

07:33 Uhr

Wie reagiert der Dollar auf die Powell-Aussagen?

Im asiatischen Devisenhandel bleibt der Dollar fast unverändert bei 135,50 Yen und legt 0,1 Prozent auf 6,9584 Yuan zu. Zur Schweizer Währung notiert er 0,1 Prozent höher bei 0,9250 Franken. Parallel dazu fällt der Euro 0,3 Prozent auf 1,0654 Dollar und gibt 0,2 Prozent auf 0,9857 Franken nach. Das Pfund Sterling verliert 0,3 Prozent auf 1,2388 Dollar.

Euro / Dollar
Euro / Dollar 1,17
US-Dollar / Euro
US-Dollar / Euro ,85

07:21 Uhr

Asien-Anleger reagieren auf US-Notenbank-Entscheidung

Der Zinsentscheid der US-Notenbank Fed kommt bei den Anlegern in Asien nicht gut an: Die Währungshüter erhöhten zwar wie erwartet den Leitzins am Mittwoch um einen halben Prozentpunkt - nach vier Zinsschritten von 0,75 - signalisierten jedoch, dass kommendes Jahr weitere Zinsschritte anstehen. Die Aussicht auf einen längeren Zeitraum mit höheren Zinssätzen verstärkte bei den Händlern die Befürchtung einer Rezession. "Die Fed hat auf dieser Sitzung im Wesentlichen eingeräumt, dass die Inflation wahrscheinlich hartnäckiger bleiben wird als ursprünglich erwartet, was einen restriktiveren politischen Kurs erforderlich macht, der die US-Wirtschaft 2023 in eine Rezession stürzen wird", schrieben die Analysten von TD Securities in einer Kundennotiz. Die Rezessionsängste könnten daher die Marktpreisentwicklung dominieren.

Der Nikkei liegt im Verlauf 0,2 Prozent tiefer bei 28.108 Punkten. Der breitere Topix gibt 0,1 Prozent auf 1975 Zähler nach. Der Shanghai Composite notiert 0,4 Prozent im Minus. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen verliert 0,4 Prozent.

Nikkei
Nikkei 44.768,12

06:55 Uhr

Chinas Notenbank behält Leitzins bei

Chinas Notenbank hat wichtige Referenzzinssätze unverändert belassen. Das könnte darauf hindeuten, dass die People's Bank of China (PBoC) ihren Leitzins LPR angesichts des Drucks der Covid-19-Krise auf die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt ebenfalls unangetastet lassen könnte, da der LPR auf der Grundlage der MLF-Zinssätze berechnet wird.

Über die einjährige mittelfristige Kreditfazilität (MLF) stellte die PBoC am Donnerstag 650 Milliarden chinesische Yuan (umgerechnet rund 88 Milliarden Euro) an Liquidität zu einem unveränderten Zinssatz von 2,75 Prozent zur Verfügung. Darüber hinaus stellte sie 2 Milliarden Yuan über ihr siebentägiges Reverse-Repo-Geschäft zu einem Zinssatz von 2,0 Prozent bereit. Auch dieser Zinssatz blieb gegenüber der letzten Operation unverändert.

06:37 Uhr

16. Monat in Folge – Japan kämpft mit Handelsdefizit

Angesichts von Importen auf Rekordniveau und eines gedämpften Wachstums der Exporte nach China verzeichnet Japan im November den 16. Monat in Folge ein Handelsdefizit. Die Importe kletterten im Jahresvergleich im November stärker als erwartet um 30,3 Prozent, wie aus Daten des Finanzministeriums hervorgeht. Angeführt wurden sie von den Einfuhren von Rohöl, Kohle und Flüssigerdgas, die durch die Abwertung des Yen um 28,5 Prozent gegenüber dem Dollar in die Höhe getrieben wurden.

Die Exporte stiegen um 20 Prozent, angeführt von der US-Nachfrage nach Autos und Bergbaumaschinen. Die Ausfuhren nach China, Japans größtem Handelspartner, wuchsen jedoch nur um 3,5 Prozent, was auf die schwächere Nachfrage nach Chipmaschinen und Autoteilen zurückzuführen ist. Dem stehen zweistellige prozentuale Zuwächse in den Monaten Juli bis September und ein Plus von 7,7 Prozent im Oktober gegenüber. "Was mir auffiel, waren die anhaltend schwachen Exporte nach China", sagte Takayuki Miyajima, Ökonom bei der Sony Financial Group. "Mit Blick auf die Zukunft mache ich mir Sorgen darüber, wie sich die Lockerung der chinesischen Null-Corona-Politik auf die gesamte Lieferkette des Landes auswirken könnte."

06:26 Uhr

"Wir werden Kurs halten, bis die Arbeit erledigt ist"

Nach der Federal Reserve ist vor der Europäischen Zentralbank: Der DAX, der zur Wochenmitte wieder Verluste hinnehmen musste, wird zum Start in das Donnerstagsgeschäft leichter taxiert - aktuell um Kurse im Bereich von 14.400 Zählern. Die leicht negative Stimmung ist dabei vor allem den Aussagen von US-Notenbank-Präsident Jerome Powell geschuldet.

Die US-Notenbank drosselt zwar ihr Zinserhöhungstempo, sieht sich im Kampf gegen die Inflation dennoch längst nicht am Ziel. Sie hob den Leitzins auf der letzten Sitzung vor der Jahreswende um einen halben Prozentpunkt an - auf die neue Spanne von 4,25 bis 4,50 Prozent. Zuvor hatte sie vier Mal in Folge noch größere Zinsschritte gemacht - um jeweils 0,75 Prozentpunkte. Powell signalisierte nach dem Zinsbeschluss, dass weitere Erhöhungen nötig werden dürften: "Wir werden Kurs halten, bis die Arbeit erledigt ist." Die Währungshüter veranschlagen in ihrem aktualisierten Zinsausblick für Ende 2023 im Mittel ein Leitzinsniveau von 5,1 Prozent und damit einen halben Punkt mehr als noch im September avisiert.

Heute folgt nun die Zinserhöhung der Europäischen Zentralbank (EZB): Anleger gehen davon aus, dass auch sie bei ihrer letzten Zinssitzung in diesem Jahr das Tempo drosseln wird und die Zinsen um 50 Basispunkte anhebt. Die Währungshüter hatten im September und Oktober ihre Schlüsselsätze ungewöhnlich stark um jeweils 0,75 Prozentpunkte nach oben gesetzt.

Volkswirte rechnen zudem damit, dass die EZB die Weichen für den Abbau ihrer billionenschweren Anleihenbestände stellen wird. EZB-Präsidentin Christine Lagarde hatte ein maßvolles und vorhersehbares Abschmelzen in Aussicht gestellt. Marktteilnehmer erwarten, dass auslaufende Anleihen dann nicht mehr vollumfänglich ersetzt werden. Von einem aktiven Verkauf der Bestände gehen die Experten nicht aus. Beginnen könnte die EZB mit dem Prozedere im März, heißt es bei der Commerzbank.

Ebenfalls am heutigen Tag tritt die Bank of England zum Zinsentscheid zusammen. Die Mischung aus hoher Inflation und Rezession erschwert die Geldpolitik auf der Insel, kommentieren die Strategen der Helaba. "Die britische Notenbank muss trotz Konjunktursorgen noch weiter straffen." Beobachter rechnen mit einer Anhebung um einen halben Punkt auf dann 3,50 Prozent. Im November hatte die BoE mit einer Erhöhung um 0,75 Prozentpunkte den größten geldpolitischen Sprung seit 1989 beschlossen.

Neben den Notenbanksitzungen gibt es zudem jede Menge frische Konjunkturdaten, angefangen mit den deutschen Großhandelspreisen und dem französischen Geschäftsklimaindex. Am Nachmittag folgen dann aus den USA die Einzelhandelsumsätze, die wöchentlichen Zahlen zu den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe, der Empire State Manufacturing Index, der Philadelphia-Fed-Index, die Lagerbestände sowie Daten zur Industrieproduktion.

Unternehmensseitig geht es da schon merklich ruhiger zu: Bertrandt präsentiert das Jahresergebnis, Ceconomy ausführliche Jahreszahlen sowie Hennes & Mauritz Umsatzzahlen für das Schlussquartal. Interessant für die Autowerte könnten die aktuellen Pkw-Absatzzahlen des europäischen Branchenverbandes ACEA werden.

H&M
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