DAX bekommt Feuer von allen Seiten - fast 450 Punkte verloren
Es war heute wieder ein regelrechtes Kursmassaker an der Frankfurter Börse, die deutschen Aktienindizes bezogen kräftig Prügel. "Die durchgreifende Zinswende trübt die Stimmung kräftig ein", sagte ein Börsianer: "Wir müssen drei Zinserhöhungen verarbeiten: in den USA, in der Schweiz und in Großbritannien."
Am Anleihemarkt schossen die Renditen wieder nach oben, womit der steile Rückgang vom Mittwoch direkt wieder umgekehrt wurde. Auch sehr schwache US-Konjunkturdaten konnten die Anleihenmärkte nur vorübergehend stützen. Profiteur des ganzen Dilemmas war der Goldpreis, der deutlich nach oben ging.
Der DAX fiel zeitweise wie ein Stein nach unten. Am Ende ging der Leitindex mit einem Minus von 3,3 Prozent oder fast 450 Stellen auf 13.038 Zähler aus dem Handel, sein Tagestief lag bei 13.008 Punkten. Der EUROSTOXX50 gab um 2,8 Prozent auf 3435 Punkte nach.
Im DAX waren alle 40 Werte rot, am besten schnitten Deutsche Börse mit minus 0,03 Prozent ab. Bei den Einzeltiteln zeigte sich die Angst, dass die steigenden Zinsen und die Inflation auf den Konsum drücken. Zalando fielen um 12,4 Prozent, Delivery Hero um 9,8 Prozent und Hellofresh um 7,5 Prozent.
Eon brachen um 6,6 Prozent ein: Damit litten sie unter der geringeren Durchleitung russischen Gases durch ihre Netze. Im MDAX gaben Uniper 9,7 Prozent ab. Der Gaspreis schießt weiter nach oben, aktuell um 17 Prozent auf über 141 Euro je Megawattstunde, nachdem er zu Wochenbeginn noch bei 82 Euro gelegen hat.
Südzucker setzen auch in dem schwachen Gesamtmarkt ihre Rally fort. Der Kurs gewann weitere drei Prozent auf 13,87 Euro. Sowohl Goldman Sachs als auch Warburg haben die Kursziele erhöht, Warburg auf 13,90 und Goldman auf 15 Euro. Angetrieben wurde der Kurs nach wie vor von der Prognoseerhöhung nach der starken Qurtalsentwicklung mit dem hohen Ergebnisbeitrag von Cropenergies.