Donnerstag, 16. Juni 2022Der Börsen-Tag

Heute mit Thomas Badtke und Wolfram Neidhard
17:38 Uhr

DAX bekommt Feuer von allen Seiten - fast 450 Punkte verloren

Es war heute wieder ein regelrechtes Kursmassaker an der Frankfurter Börse, die deutschen Aktienindizes bezogen kräftig Prügel. "Die durchgreifende Zinswende trübt die Stimmung kräftig ein", sagte ein Börsianer: "Wir müssen drei Zinserhöhungen verarbeiten: in den USA, in der Schweiz und in Großbritannien."

DAX
DAX 23.666,81

Am Anleihemarkt schossen die Renditen wieder nach oben, womit der steile Rückgang vom Mittwoch direkt wieder umgekehrt wurde. Auch sehr schwache US-Konjunkturdaten konnten die Anleihenmärkte nur vorübergehend stützen. Profiteur des ganzen Dilemmas war der Goldpreis, der deutlich nach oben ging.

Der DAX fiel zeitweise wie ein Stein nach unten. Am Ende ging der Leitindex mit einem Minus von 3,3 Prozent oder fast 450 Stellen auf 13.038 Zähler aus dem Handel, sein Tagestief lag bei 13.008 Punkten. Der EUROSTOXX50 gab um 2,8 Prozent auf 3435 Punkte nach.

Im DAX waren alle 40 Werte rot, am besten schnitten Deutsche Börse mit minus 0,03 Prozent ab. Bei den Einzeltiteln zeigte sich die Angst, dass die steigenden Zinsen und die Inflation auf den Konsum drücken. Zalando fielen um 12,4 Prozent, Delivery Hero um 9,8 Prozent und Hellofresh um 7,5 Prozent.

Eon brachen um 6,6 Prozent ein: Damit litten sie unter der geringeren Durchleitung russischen Gases durch ihre Netze. Im MDAX gaben Uniper 9,7 Prozent ab. Der Gaspreis schießt weiter nach oben, aktuell um 17 Prozent auf über 141 Euro je Megawattstunde, nachdem er zu Wochenbeginn noch bei 82 Euro gelegen hat.

Südzucker setzen auch in dem schwachen Gesamtmarkt ihre Rally fort. Der Kurs gewann weitere drei Prozent auf 13,87 Euro. Sowohl Goldman Sachs als auch Warburg haben die Kursziele erhöht, Warburg auf 13,90 und Goldman auf 15 Euro. Angetrieben wurde der Kurs nach wie vor von der Prognoseerhöhung nach der starken Qurtalsentwicklung mit dem hohen Ergebnisbeitrag von Cropenergies.

17:29 Uhr

Ungarn deckelt Lebensmittel- und Spritpreise

Viktor Orban

Viktor Orban

(Foto: dpa)

Ungarns rechtsnationale Regierung verlängert den Preisdeckel im Kampf gegen die im Zuge des Ukraine-Krieges immer weiter steigende Inflation. Die Deckelung der Lebensmittel- und Spritpreise werde bis zum 1. Oktober verlängert, die Obergrenze der Hypothekenzinsen für Privatkunden werde bis Ende des Jahres in Kraft bleiben, teilte Ministerpräsident Viktor Orban mit.

Die EU-Kommission hatte die Maßnahmen zuvor kritisiert, da die Deckelung der Spritpreise nur für in Ungarn angemeldete Fahrer gilt.

17:21 Uhr

Steigende Zinsen - Alternativen zum Technologiesektor

In den vergangenen Jahren war der Tech-Sektor bei Anlegern äußerst beliebt. Nun steht er jedoch kräftig unter Druck, denn gerade die High-Tech-Aktien leiden besonders stark unter den derzeit steigenden Zinsen. Welche Alternativen Anleger haben, darüber spricht Friedhelm Tilgen mit Henrik Muhle von der Fondsgesellschaft Gané.

17:15 Uhr

Höhere Zinsen bremsen US-Wohnungsbau aus

Wegen steigender Hypothekenkosten muss der Wohnungsbau in den USA einen deutlichen Dämpfer wegstecken. Die Zahl der neu begonnenen Projekte fiel im Mai um 14,4 Prozent auf - hochgerechnet auf das gesamte Jahr - 1,55 Millionen, wie das US-Handelsministerium mitteilte. Im April waren es noch revidiert 1,81 Millionen. Ökonomen hingegen hatten für Mai rund 1,7 Millionen erwartet.

Mit den steigenden Zinsen werden auch die Hypotheken deutlich teurer. Die kräftig gestiegenen Preise für Holz und Baumaterialien sorgen überdies für höhere Kosten.

16:44 Uhr

HHLA sendet Hilferuf wegen Container-Chaos

Der Hamburger Hafenkonzern HHLA richtet sich auf länger gestörte Lieferketten und Verzögerungen im Containerverkehr ein. Vorstandschefin Konzernchefin Angela Titzrath richtete einen Appell an Reedereien, Speditionen, die Bahn, Auftraggeber sowie Behörden, sich besser abzustimmen. Alle Teilnehmer in der logistischen Kette sollten sich ihrer Verantwortung bewusst sein und die Lage nicht für eigene Interessen ausnutzen, sagte Titzrath weiter.

HHLA
HHLA 21,20

16:36 Uhr

Schwache US-Konjunkturdaten geben Goldpreis Auftrieb

Wenigstens gibt es an diesem stürmischen Tag noch den sogenannten sicheren Hafen: Der Goldpreis hat fast sämtliche Tagesverluste wettgemacht. Er stieg bis auf 1833 US-Dollar je Unze nach einem Tagestief bei 1815 Dollar. Der nächste technische Widerstand wird bei 1836 Dollar ausgemacht.

Der amerikanische Philly-Fed ist unerwartet ins Minus gerutscht, und die Preiskomponenten sind deutlich rückläufig. Zugleich lassen die US-Baubeginne stark nach, und auch die Genehmigungen gehen deutlich zurück.

16:22 Uhr

Wall Street tiefrot - DAX fast bei 13.000

99498520.jpg

(Foto: picture alliance/AP Photo)

Große Ernüchterung auch an der Wall Street nach der kräftigsten US-Zinserhöhung seit 1994: Die Leitindizes Dow Jones, Nasdaq und S&P 500 fielen zur Eröffnung um bis zu 2,7 Prozent und gaben damit ihre Gewinne vom Mittwoch wieder ab. "Die Fed-Rally verebbt, weil Anleger daran zweifeln, dass die Notenbank eine weiche Landung der Konjunktur hinbekommt", sagte Peter Cardillo, Chef-Volkswirt des Vermögensberaters Spartan. Daher habe der Aktienmarkt seine Talsohle noch nicht erreicht.

Vor diesem Hintergrund trennten sich Investoren vor allem von Technologiewerten. So fielen die Aktien von Amazon, Apple, Netflix, der Facebook-Betreiber Meta und die Google-Mutter Alphabet um bis zu 4,2 Prozent. Höhere Zinsen entwerten Experten zufolge zukünftige Gewinne dieser wachstumsstarken Firmen.

Der negative US-Handelsbeginn drückte auch den DAX weiter runter, er fiel um 3,3 Prozent auf 13.033 Punkte. Der EUROSTOXX50 sackte um 2,9 Prozent auf 3429 Stellen ab.

15:46 Uhr

Ölpreise gehen kräftig runter

Am Nachmittag ost es mit den Ölpreisen wieder kräftig runtergegangen. Einen Tag nach der Fed-Zinsanhebung um 75 Basispunkte kostete ein Barrel der Nordseesorte Brent 116,49 US-Dollar und damit zwei Prozent weniger als am Mittwoch. Der Preis für ein Fass der US-amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um um 2,2 Prozent auf 113,17 Dollar.

Mit den fallenden Preisen für das sogenannte schwarze Gold wurden die allgemeinen Rezessionsängste widergespiegelt.

Brent Rohöl
Brent Rohöl 69,29
Rohöl WTI
Rohöl WTI 64,99

 

15:24 Uhr

Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe sinken leicht

Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung hat in der Woche zum 11. Juni leicht abgenommen. Im Vergleich zur Vorwoche fiel sie saisonbereinigt um 3000 auf 229.000, wie das US-Arbeitsministerium mitteilte. Volkswirte hatten einen Rückgang auf 220.000 vorhergesagt.

Für die Vorwoche wurde der Wert nach oben revidiert, auf 232.000 von ursprünglich 229.000. Der gleitende Vierwochendurchschnitt erhöhte sich gegenüber der Vorwoche um 2750 auf 218.500.

15:01 Uhr

EZB-Ratsmitglied sieht tiefgreifenderes Inflationsproblem

Francois Villeroy de Galhau

Francois Villeroy de Galhau

(Foto: picture alliance / Lino Mirgeler)

Der Preisschub in der Eurozone ist aus Sicht von Frankreichs Notenbankchef Francois Villeroy de Galhau umfassender und betrifft nicht nur Energie. Die Geldpolitik könne daher nicht einfach darüber hinwegsehen, sagte das EZB-Ratsmitglied auf einer Veranstaltung in Mailand. Würde es nur um die Energiepreise gehen, würden mache Volkswirte anmerken, darüber ließe sich hinwegsehen. Man könne dann abwarten, bis diese Schocks abklingen.

"Aber wir sehen eine Inflation in Europa, die nicht nur höher ist, sondern auch breiter angelegt", sagte Villeroy. Bei Dienstleistungen und Industriegütern liege die Teuerung inzwischen bei mehr als drei Prozent.

14:20 Uhr

Kryptos erleben auch wieder einen schlechten Tag

fb4bb6d9339303d8145c23c0961a7b7c.jpg

(Foto: imago images/ZUMA Wire)

Nach einem kurzen Stabilisierungsversuch ist es mit den Kursen der Kryptowährungen nach unten gegangen. Bitcoin rutschte erneut unter die Marke von 21.000 US-Dollar und verlor 3,7 Prozent auf 20.833,42 Dollar. Ethereum verbilligte sich um mehr als sieben Prozent auf 1091 Dollar.

"Die Sorgen rund um Celsius Network schweben weiterhin wie ein Damoklesschwert über Bitcoin und Co", sagt Timo Emden von Emden Research. Das Krypto-Kreditunternehmen hatte jüngst in Folge der jüngsten Kurs-Turbulenzen am Markt Überweisungen und Transfers ausgesetzt. Es wächst nun die Furcht, dass weitere Unternehmen betroffen sein könnten.

13:56 Uhr

McDonald's legt mit Milliardenzahlung Steuerstreit bei

Mit der Zahlung von rund 1,3 Milliarden Euro hat der US-Fastfoodriese McDonald's nach Gerichtsangaben einen Steuerstreit in Frankreich beigelegt. Damit vermeidet der Konzern einen Gerichtsprozess. McDonald's  wurde seit 2014 vorgeworfen, Gewinne aus Frankreich nach Luxemburg verlagert zu haben, um Steuern zu sparen. Ein Anwalt der Restaurantkette sagte, die Zahlung sei kein Schuldeingeständnis, sondern solle einen langen Prozess mit unsicherem Ausgang abwenden.

13:30 Uhr

Kosmetikfirma auch wegen Kylie Jenner und Rihanna vor der Pleite

Die Kosmetikfirma Revlon steht angesichts anhaltenden Gegenwinds vor der Insolvenz. Es sei Gläubigerschutz nach "Chapter 11" der US-Insolvenzordnung beantragt worden, teilte die US-Firma mit. Revlon hat Make-up und Nagellack im Angebot.

Laut "Wall Street Journal" hat Revlon wegen des steigenden Schuldenbergs Gespräche mit Banken gestartet, um die drohende Insolvenz noch abzuwenden. Dem Unternehmen setzen zum einen Lieferengpässe und Logistikprobleme zu, zum anderen verliert das Unternehmen Marktanteile an Startups wie Kylie Jenner's Kylie Cosmetics sowie Fenty Beauty von Rihanna.

13:11 Uhr

UK-Zinsanhebung nicht so brutal - kein weiterer DAX-Absturz

Die deutschen Aktienindizes hatten schon wieder weiche Knie bekommen - doch es wurde dann doch nicht so schlimm. Das hat mit der Zinsanhebung der Bank of England (BoE) um nur 25 Basispunkte auf 1,25 Prozent zu tun. Die britische Notenbank steht wegen schwacher Konjunkturdaten auf der einen und dem schwächelnden Arbeitsmarkt auf der anderen Seite unter Druck. Dazu kommt noch die hohe Inflation. Einige Marktteilnehmer hatten dementsprechend eine Zinsanhebung um 50 Basispunkte erwartet.

Der DAX sackte bis auf 13.073 Stellen ab, er notierte nach dem BoE-Zinsentscheid 2,9 Prozent tiefer bei 13.099 Punkten. Der EUROSTOXX50 sank um 2,8 Prozent auf 3435 Stellen.

Blick auf die Bank of England in London.

Blick auf die Bank of England in London.

(Foto: imago images/imagebroker)

Mehr dazu lesen Sie hier.
12:59 Uhr

Dickes Minus an der Wall Street erwartet

a3ce2572c18d644fe975d90293c7a231.jpg

(Foto: AP)

Ein zweiter Blick auf die Fed-Leitzinserhöhung veranlasst die Anleger am US-Futures-Markt zu Verkäufen. Die Terminkontrakte auf die Aktien-Indizes liegen bis zu knapp drei Prozent im Minus. Die US-Notenbank hatte den Leitzins um 0,75 Prozent angehoben und damit in einem Ausmaß, das bis zu den Inflationsdaten am vergangenen Freitag nicht erwartet worden war. Zudem machte Fed-Chef Jerome Powell klar, dass im Juli ein Zinsschritt um weitere 75 Basispunkte denkbar sei.

Twitter steigen vorbörslich um 2,6 Prozent, nachdem das "Wall Street Journal" berichtete, dass Tesla-Chef Elon Musk seine Übernahmepläne für Twitter bei einem All-Hands-Meeting des Kurznachrichtendienstes aller Voraussicht nach bekräftigen wird.

12:45 Uhr

Hält Elon Musk an Twitter-Kauf fest?

Elon Musk will einem Medienbericht zufolge nicht vom Kauf des US-Kurznachrichtendienstes Twitter abrücken. Es werde erwartet, dass der Tesla-Chef bei dem für heute anberaumten unternehmensweiten Treffen mit der Twitter-Belegschaft seinen Wunsch bekräftige, das Unternehmen zu übernehmen, meldet das "Wall Street Journal" unter Berufung auf einen Insider. Zudem dürfte er wohl seine jüngsten Aussagen zum Umgang mit dem Homeoffice bei Tesla klarstellen und seine Strategie für Twitter erläutern. Dazu gehörten auch Aussagen zu seinen Plänen für zahlende Nutzer und Werbekunden.

12:18 Uhr

Modehändler-Aktienkurs stürzt in die Tiefe

Asos
Asos 3,20

Eine Gewinnwarnung hat die Aktie von Asos auf Talfahrt geschickt. Das Papier des britischen Online-Modehändlers brach um 26,6 Prozent auf 849 Pence ein und notierte so schwach wie seit fast zwölf Jahren nicht mehr.

Der Inflationsdruck beeinträchtige zunehmend das Einkaufsverhalten der Kunden, weswegen die Prognosen nicht zu halten seien, teilte Asos mit. In dem Ende August ablaufenden Geschäftsjahr werde nun ein bereinigter Vorsteuergewinn von 20 bis 60 Millionen Pfund erwartet, Analysten rechneten im Schnitt bislang mit 83 Millionen Pfund.

11:43 Uhr

Weitere Zinsanhebung? Blick geht nun nach London - DAX unter 13.100

Im Kampf gegen die Inflation holen die Notenbanken die Brechstange heraus und schüren damit weiter die Rezessionsangst an den Börsen. Nach der Fed zog auch die Schweizer Nationalbank die geldpolitische Reißleine. Nach Lage der Dinge wird mit der Zinsanhebungsorgie heute noch nicht Schluss sein. Die Bank of England (BoE) könnte heute ebenfalls noch nachziehen.

Wie geht es dem DAX? Schlecht. Der deutsche Leitindex sackte noch weiter ab und verlor 2,9 Prozent auf 13.084 Zähler.

11:07 Uhr

DAX fällt nach Schweizer Zinsentscheid rasant

DAX
DAX 23.666,81

Der deutsche Aktienmarkt hat kurz vor Mittag herbe Verluste verzeichnet. Grund sei die stärker als erwartet ausgefallene Zinsanhebung in der Schweiz, hieß es in Frankfurt. Der DAX fiel um 2,7 Prozent oder rund 370 Zähler auf 13.110 Punkte. Der EUROSTOXX50 notierte 2,3 Prozent tiefer bei 3452 Stellen. Auch MDAX, SDAX und TECDAX bluteten kräftig: Diese Indizes sackten zwischen 2,4 und 2,8 Prozent ab.

Der Schweizer Franken reagierte mit starken Aufschlägen von 1,8 Prozent zum Euro auf die Entscheidung. Gegenüber dem US-Dollar verlor der Euro 0,4 Prozent auf 1,0403 Dollar.

Mehr dazu lesen Sie hier.
10:42 Uhr

Schweizer Notenbank überrascht bei Leitzinsen

Nach der US-Notenbank hat auch die Schweizer Nationalbank die Leitzinsen angehoben. Der Zinsschritt der SNB von plus 50 Basispunkten kam in seinem Ausmaß für viele Analysten überraschend. Die Zinsen bleiben aber im negativen Bereich, bei nun minus 0,25 Prozent.

Im internationalen Vergleich ist die Inflation in der Schweiz noch niedrig: Sie betrug im Mai 2,9 Prozent. Das liegt unter anderem an dem starken Schweizer Franken. In Deutschland lagen die Verbraucherpreise im Mai um 7,9 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats.

219578941.jpg

(Foto: picture alliance/dpa/KEYSTONE)

 

10:24 Uhr

Ganz mieser Mai: EU-Automarkt schmiert ab

Der Neuwagenmarkt in der EU wird weiter von Lieferproblemen geplagt. Im Mai wurden elf Prozent weniger Neuzulassungen verzeichnet als im Vorjahresmonat, wie der europäische Herstellerverband Acea mitteilte. Insgesamt 791.546 verkaufte Neufahrzeuge bedeuteten demnach - mit Ausnahme des stark von der Corona-Krise geprägten Jahres 2020 - den schwächsten Mai seit Beginn der statistischen Reihe im Jahr 1990.

Auf den vier wichtigsten Märkten gab es jeweils zweistellige Einbußen: die stärksten in Italien (minus 15,1 Prozent), gefolgt von Spanien (minus 10,9 Prozent), Deutschland (minus 10,2 Prozent) und Frankreich (minus 10,1 Prozent). Zugleich war der Einbruch bei den Neuzulassungen im Vormonat April 2022 noch stärker ausgefallen, als ein Rückgang um über 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat verzeichnet worden war.

Mehr dazu lesen Sie hier.
10:05 Uhr

DAX fällt tief - Aufprall erst kurz vor 13.200

Nach dem großen Zinsschritt der US-Notenbank Fed haben die Anleger am deutschen Aktienmarkt richtig kalte Füße bekommen. Der DAX rauschte eine Stunde nach Handelsbeginn regelrecht runter und notierte 1,9 Prozent leichter bei 13.227 Punkten. Sein Tagestief liegt bislang bei 13.202 Zählern. Der EUROSTOXX50 gab ium 1,7 Prozent auf 3472 Stellen nach.

Zalando
Zalando 27,43

"Die hohe konjunkturelle Unsicherheit bleibt angesichts der verschlechterten Wachstumsaussichten bestehen", sagte Analystin Tina Teng vom Broker CMC Markets. Im Kampf gegen die Inflation hatte die Fed ihren Leitzins um 0,75 Prozentpunkte angehoben, so stark wie zuletzt 1994.

Im DAX ging es für Zalando um 10,2 Prozent nach unten. Der britische Rivale Boohoo hat nach dem Ende des Corona-Lockdowns Umsatz eingebüßt.

Mehr dazu lesen Sie hier.
09:49 Uhr

Südkorea senkt Unternehmenssteuer

Die südkoreanische Regierung greift den Unternehmen wegen der höchsten Inflation seit mehr als einem Jahrzehnt mit einer Steuersenkung unter die Arme. Der maximale Satz für die Körperschaftssteuer solle von aktuell 25 auf 22 Prozent gesenkt werden, wie das Finanzministerium ankündigt. Das entspricht dem Durchschnitt der in der OECD vereinten Industriestaaten. Die frühere Regierung hatte den Satz für etwa 100 der größten Unternehmen 2018 auf 25 Prozent angehoben, um mehr Sozialleistungen finanzieren zu können.

Mit der Maßnahme soll der Kostendruck für die Unternehmen gesenkt werden. Die Regierung verdoppelte zugleich ihre Inflationsprognose für das laufende Jahr von 2,2 auf 4,7 Prozent, was die höchste Teuerungsrate seit 2008 wäre. Bei der Vorstellung ihrer ersten wirtschaftspolitischen Initiativen erklärte die neue Regierung von Präsident Yoon Suk Yeol zugleich, dass sie die Wachstumsprognose für dieses Jahr von 3,1 auf 2,6 Prozent gesenkt habe. Die exportstarke Wirtschaft war im vergangenen Jahr noch so schnell gewachsen wie seit 2010 nicht mehr, leidet jedoch aktuell nicht nur unter steigenden Kosten, sondern auch unter Materialengpässen, höheren Zinsen und den Lockdowns beim wichtigen Handelspartner China.

09:09 Uhr

Futures drehen vor Start ins Minus - DAX in roter Ecke

Nachdem es lange Zeit nach einem grünen Start an der Frankfurter Börse aussah, sind die Indizes nun am Tag nach der saftigen US-Zinsanhebung doch in den Verlustbereich gerutscht. Der DAX notierte in den ersten Minuten 0,5 Prozent tiefer bei 13.423 Punkten. MDAX und TECDAX verloren je 0,2 Prozent. Der SDAX präsentierte sich kaum verändert.

In den Blick rückt nun nach Angaben des Chartexperten Marcel Mußler der Aufwärtstrend bei 13.480 bis 13.597. Sollte dieser gebrochen werden, gebe es ein Verkaufssignal. Im Anschluss gebe es bei 13.377 bis 13.398 eine erste nicht unwichtige Unterstützungs- und Zielzone.

DAX
DAX 23.666,81

08:47 Uhr

SMA Solar an SDAX-Spitze

SMA Solar sind als TECDAX-Aufsteiger nach einem außerplanmäßigen Indexentscheid der Deutschen Börse gefragt. Die Aktien gewinnen bei Lang & Schwarz bis zu 3,5 Prozent und stehen an der Spitze des Kleinwertesegmentes SDAX. Der Solartechnikkonzern rückt am Montag für Windturbinenhersteller Nordex nach, der wegen Verstößen gegen Verbleibekriterien wie fristgerechte Quartalsberichte den Auswahlindex verlassen muss.

SMA Solar
SMA Solar 20,56

08:31 Uhr

Darum fliegt Nordex aus SDAX und TECDAX

Der Windturbinenhersteller Nordex wird außerplanmäßig aus dem SDAX und dem TECDAX genommen. Grund seien die Verletzung von Basiskriterien wie die fristgerechte Veröffentlichung von Quartalsberichten oder Quartalsmitteilungen, teilt die Deutsche Börse zur Begründung mit. Nachrücker im SDax wird demnach die Medios AG, in den TECDAX wird die SMA Solar Technology AG aufgenommen. Die Wechsel werden den Angaben zufolge zum 20. Juni wirksam. Nordex war für eine Stellungnahme zunächst nicht erreichbar.

Nordex
Nordex 21,20

08:15 Uhr

Sonderdividende beflügelt nachbörslich

W.R. Berkley haben am Mittwoch nachbörslich auf Nasdaq.com um 2 Prozent zugelegt auf 68,34 Dollar. Der Versicherer hatte zuvor nicht nur eine Dividendenerhöhung auf 10 Cent je Aktie im Quartal mitgeteilt, sondern zudem eine Sonderdividende von 50 Cent je Aktie angekündigt.

08:05 Uhr

Erholung an Asien-Börsen lassen Dynamik vermissen

Nach der positiven Reaktion der Wall Street auf die wie erwartet mit 75 Basispunkten groß ausgefallene Zinserhöhung der US-Notenbank geht es auch an den asiatischen Börsen nach oben. Die Aufwärtsbewegung ist aber wenig dynamisch und laut Marktteilnehmern in erster Linie der Aussage von Fed-Chairman Powell zu verdanken, wonach derlei große Zinserhöhungen nicht die Regel werden sollen. Zugleich schloss Powell sie für Juli aber nicht aus. Daneben gibt es Hoffnungen, dass es der Fed gelingen wird, so die Inflation erfolgreich einzudämmen.

Im Handel heißt mit Blick auf die Notenbanken in Südkorea und Australien aber nun auch, dass diese ihren Straffungszyklus nun verschärfen könnten. Zu hören ist außerdem von Schnäppchenkäufen nach der jüngsten Verlustserie an einigen Börsen im Vorfeld der US-Zinsentscheidung.

In Tokio erholt sich der Nikkei nach den jüngsten derben Verlusten um 1,1 Prozent auf 26.625 Punkte. Etwas Rückenwind kommt hier von etwas stärker als erwartet gestiegenen Exporten im Mai, Gegenwind vom im Vergleich zu gleichen Vortageszeit festeren Yen. Für den Kospi in Seoul geht es um 1,3 Prozent nach oben, er hatte aber auch schon 2 Prozent im Plus gelegen.

Lediglich kleine Gewinne werden in Sydney und in Schanghai gesehen. Allerdings hatte sich Schanghai zuletzt bereits etwas von der Abwärtsbewegung abkoppeln können, wie auch Hongkong, wo er HSI um 0,4 Prozent nachgibt. Hintergrund waren bestätigte Zinsen in China, begleitet von günstig ausgefallenen Inflationsdaten und Konjunkturzahlen.

07:52 Uhr

US-Leitzins klettert deutlich, der DAX auch?

Dank der positiven Reaktion der Wall Street auf den großen Zinsschritt der US-Notenbank Fed wird der DAX Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge höher starten. Der deutsche Börsenleitindex wird aktuell leicht im Plus taxiert, 0,2 Prozent fester bei 13.515 Punkten.

Am Mittwoch hatte er 1,4 Prozent im Plus bei 13.485,29 Punkten geschlossen. Die Fed hob ihren Leitzins um 0,75 Prozentpunkte an, so stark wie zuletzt 1994. Gleichzeitig bekräftigte sie ihr Inflationsziel von zwei Prozent. "Dass die Fed dieses Bekenntnis ins Statement packt, zeigt, wie ernst es ihr ist", sagte Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensberater QC Partners. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte in einer außerplanmäßigen Sitzung beschlossen, fällige Gelder aus ihren Wertpapierkäufen künftig flexibel zu reinvestieren.

Außerdem arbeitet sie an neuen Instrumenten im Kampf gegen das Auseinanderlaufen der Renditen europäischer Staatsanleihen. Am Donnerstag richten Investoren ihre Aufmerksamkeit auf die Sitzung der Bank von England (BoE). Sie werde den Schlüsselsatz voraussichtlich um einen viertel Prozentpunkt anheben, prognostizierte Anlagestratege Michael Hewson vom Brokerhaus CMC Markets. "Das ist deutlich weniger als notwendig wäre." Denn die Abwertung des Pfund Sterling habe die inflationsdämpfende Wirkung der Zinserhöhungen der vergangenen Monate zunichtegemacht, weil sie Importwaren verteuere.

07:39 Uhr

Japans Exporte steigen 15. Monat in Folge

Japans Exporte sind im Mai den 15. Monat in Folge gestiegen. Getrieben wurden sie in erster Linie von einer robusten Auslandsnachfrage nach Stahl und mineralischen Brennstoffen, wie aus Daten des Finanzministeriums hervorgeht. Die Exporte kletterten im Mai auf Jahressicht um 15,8 Prozent und damit stärker, als Volkswirte mit 13,2 Prozent erwartet hatten. Im April hatte der Anstieg bei 12,5 Prozent gelegen.

Die Ausfuhren nach China sanken im Mai den zweiten Monat in Folge, und zwar um 0,2 Prozent, weil Lockdowns zur Eindämmung der Ausbreitung des Coronavirus in Großstädten wie Peking und Shanghai die Wirtschaftstätigkeit beeinträchtigten.

Die japanischen Importe machten einen Satz um 48,9 Prozent nach oben gegenüber dem Vorjahr. Geschuldet ist das in erster Linie der massiven Verteuerung der Energiepreise. Das Defizit der Handelsbilanz erreichte damit 2,38 Billionen Yen, wohingegen Ökonomen mit einem Defizit von lediglich 1,8 Billionen gerechnet hatten.

07:28 Uhr

Brasiliens Leitzins klettert auf 13,25 Prozent

Die brasilianische Zentralbank hat ihren Leitzins Selic das elfte Mal in Folge angehoben. Für ihre nächste Sitzung stellte die Notenbank eine weitere Zinserhöhung in Aussicht. Der geldpolitische Ausschuss, bekannt als Copom, erhöhte den Selic-Satz um einen halben Punkt auf 13,25 Prozent und damit auf den höchsten Stand seit mehr als fünf Jahren.

Die Zentralbank erklärt, sie warte immer noch darauf, die Auswirkungen ihrer früheren Zinserhöhungen auf die Wirtschaft zu sehen, und stellte für ihre nächste Sitzung im August eine weitere Zinserhöhung in gleicher Höhe oder weniger in Aussicht.

07:12 Uhr

Euro bleibt unter 1,05er-Marke

Im asiatischen Devisenhandel gewinnt der Dollar 0,5 Prozent auf 134,44 Yen und gibt 0,2 Prozent auf 6,6979 Yuan nach. Zur Schweizer Währung notiert er 0,1 Prozent höher bei 0,9955 Franken. Parallel dazu bleibt der Euro fast unverändert bei 1,0445 Dollar und zieht 0,1 Prozent auf 1,0397 Franken an. Das Pfund Sterling verliert 0,2 Prozent auf 1,2160 Dollar.

Euro / Dollar
Euro / Dollar 1,17
US-Dollar / Euro
US-Dollar / Euro ,85

07:01 Uhr

Gazprom drosselt erneut Gas-Lieferungen durch Ostseepipeline

Der russische Energiekonzern Gazprom reduziert erneut die Gasliefermengen durch die Ostseepipeline Nord Stream 1 nach Deutschland. Von der Nacht an sollten täglich nur noch maximal 67 Millionen Kubikmeter durch die Leitung gepumpt werden, hatte Gazprom angekündigt. Erneut begründete das Staatsunternehmen diesen Schritt mit Verzögerungen bei Reparaturarbeiten. Bereits am Dienstag hatte Gazprom die Reduktion des bisher geplanten Tagesvolumens von 167 Millionen um rund 40 Prozent auf 100 Millionen Kubikmeter Gas pro Tag verkündet und auf Verzögerungen bei der Reparatur von Gasverdichtern verwiesen.

Der Energietechnikkonzern Siemens Energy hatte daraufhin mitgeteilt, dass eine in Kanada überholte Gasturbine aufgrund der Russland-Sanktionen derzeit nicht aus Montréal zurückgeliefert werden könne. Die neuerliche Reduktion auf 67 Millionen Kubikmeter bedeutet eine Drosselung um rund 60 Prozent innerhalb von zwei Tagen.

Nach Einschätzung von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck will Russland mit den Lieferkürzungen Unruhe stiften. "Die Begründung der russischen Seite ist schlicht vorgeschoben. Es ist offenkundig die Strategie, zu verunsichern und die Preise hochzutreiben", hatte der Grünen-Politiker gesagt. Aktuell könnten die Mengen am Markt beschafft werden, wenn auch zu hohen Preisen. Es werde aktuell noch eingespeichert: "Die Versorgungssicherheit ist gewährleistet." Die Gasspeicher in Deutschland waren zuletzt zu rund 56 Prozent gefüllt.

Für Deutschland ist Nord Stream 1 die Hauptversorgungsleitung mit russischem Gas. Zuvor war schon die Leitung Jamal-Europa, die durch Polen führt, nicht mehr befüllt worden. Reduziert ist auch die Durchleitung von russischem Gas durch die Ukraine. Unter anderem durch die bisherigen Einschränkungen hatten sich die Energiepreise erhöht, weil insgesamt weniger Gas von Russland nach Europa fließt.

06:45 Uhr

Anleger in Tokio begrüßen Zinserhöhung der Fed

Nach der aggressiven Zinserhöhung der US-Notenbank Fed hat sich die Börse in Tokio zunächst stärker gezeigt. Der Nikkei gewinnt im Verlauf 1,4 Prozent auf 26.694 Punkte. Der breiter gefasste Topix steigt 1,3 Prozent auf 1879 Zähler. Der Shanghai Composite legt 0,2 Prozent zu. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen gewinnt 0,3 Prozent.

Die Anleger schienen sich mit der Ansicht zu trösten, dass die US-Wirtschaft langfristig profitieren wird, wenn die Preise kurzfristig unter Kontrolle gebracht werden. Die US-Notenbank beschloss am Mittwoch die größte Zinserhöhung seit 1994 und hob den Leitzins um 75 Basispunkte auf eine Spanne zwischen 1,5 Prozent und 1,75 Prozent an. "(Die Inflationserwartungen) scheinen langsam zu hoch zu sein. Das ist meiner Meinung nach ein Grund, warum Powell einen 75-prozentigen Zinssatz wollte. Und ich denke, sie werden auch im Juli wieder steigen", sagte Joseph Capurso, Leiter der internationalen Wirtschaftsabteilung der Commonwealth Bank of Australia (CBA). "Sie müssen die Inflation in den Griff bekommen. Sie sind so weit hinter der Kurve, dass es nicht lustig ist."

Nikkei
Nikkei 45.630,31

06:26 Uhr

Auf Greenspans Spuren: Das wird für den DAX heute wichtig

Angesichts der höchsten Inflation seit mehr als 40 Jahren hat die US-Notenbank den Leitzins so kräftig angehoben wie seit 1994 nicht mehr. Sie beschloss am Mittwoch eine Erhöhung um 0,75 Prozentpunkte - also 75 Basispunkte - auf die neue Spanne von 1,50 bis 1,75 Prozent. An den Finanzmärkten war angesichts der jüngst überraschend auf 8,6 Prozent gestiegenen Teuerungsrate mit diesem ungewöhnlich großen Schritt gerechnet worden. Zuletzt hat es eine solche brachiale Maßnahme zur Verteuerung des Geldes unter dem einstigen Notenbankpräsidenten Alan Greenspan gegeben.

"Erwarten Sie nicht, dass Zinsschritte von 75 Basispunkten die Regel sein werden", sagte Fed-Chef Jerome Powell auf der Pressekonferenz nach dem Zinsbeschluss. Zugleich ließ er offen, ob die Notenbank im Juli erneut einen so großen Schritt gehen wird oder eine Erhöhung um einen halben Prozentpunkt wie zuletzt im Mai folgen wird.

Die Wall Street reagierte mit Kursaufschlägen auf die deutliche Zinsanhebung. Zuvor hatte auch der DAX seinen Negativtrend zunächst beendet und 180 Punkte oder 1,4 Prozent auf 13.485 Zähler zugelegt. Aktuell wird der deutsche Börsenleitindex mit weiteren Aufschlägen taxiert, sodass er aktuell Kurse um 13.600 Stellen vorweisen kann.

Nach dem Fed-Entscheid am Mittwochabend MESZ sollte es, zumindest was die Terminlage anbetrifft, heute ruhiger zugehen: Im Anlegerfokus dürften die Pkw-Neuzulassungszahlen des Branchenverbandes ACEA für die Eurozone stehen. Delivery Hero und HHLA haben ihre Aktionäre zu Online-Hauptversammlungen geladen. Vor allem das Aktionärstreffen des Essenslieferdienstes, der nach wie vor rote Zahlen schreibt, könnte dabei interessant sein. Nach US-Börsenschluss präsentiert Adobe noch seinen Quartalsbericht.

Auf der Konjunkturseite werden etwa Arbeitsmarktdaten aus der EU veröffentlicht. Gleichzeitig steht nach der EZB und Fed nun die Bank of England im Fokus: Schraubt auch sie an den Zinsen? In den USA stehen die Baubeginne, und -genehmigungen ebenso auf der Tagesordnung wie der Philapdelphia-Fed-Index und die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe.

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen