Donnerstag, 19. Juni 2025Der Börsen-Tag

Heute mit Christina Lohner und Wolfram Neidhard
17:37 Uhr

Dax schließt mit dickem Minus

Die deutschen Aktienindizes haben erneut unter Druck gestanden. Die Unsicherheiten blieben hoch und sorgten für Zurückhaltung. Laut Medienberichten sollen die USA einen möglichen Militärschlag gegen den Iran vorbereiten, eventuell am Wochenende. US-Präsident Donald Trump ließ sich derweil nicht in die Karten schauen: Er könne, könne aber auch nicht, einen Militärschlag autorisieren, teilte er mit.

Dax
Dax 24.132,41

An der Frankfurter Börse herrschte dementsprechend Nervosität. Der Dax verlor 1,1 Prozent und ging mit 23.057 Punkten aus dem Xetra-Handel. Der EuroStoxx50 notierte 1,2 Prozent tiefer bei 5203 Stellen. Mit den Ölpreisen ging es deutlich nach oben. Der Euro lag am Abend bei 1,1464 US-Dollar. Impulse aus den USA gab es heute nicht, weil feiertagsbedingt an der Wall Street nicht gehandelt wurde.

Mit Aufschlägen von 7,3 Prozent auf 12,10 Euro zeigen sich Medios. Das Unternehmen hat ein öffentliches Rückkaufangebot für bis zu einer Million Aktien vorgelegt. Der Angebotspreis beträgt 12,50 Euro je Anteilsschein. Nach einer Kaufempfehlung der Deutschen Bank stiegen MTU Aero um 0,1 Prozent.

Deutsche Euroshop gewannen 9,0 Prozent. Das Unternehmen will eine höhere Dividende zahlen als bislang angekündigt. Der Einkaufszentreninvestor will der Hauptversammlung am 27. Juni eine Dividende von 2,65 Euro vorschlagen. Im Mai hatte Deutsche Euroshop noch eine Dividende von einem Euro in Aussicht gestellt.

17:07 Uhr

Bundesbankchef sieht Leitzins nicht mehr als Konjunkturbremse

Joachim Nagel

Joachim Nagel

(Foto: Andreas Arnold/dpa)

Das Zinsniveau im Euroraum bremst die Wirtschaft laut Bundesbankpräsident Joachim Nagel nicht mehr. "Wir befinden uns jetzt im neutralen Bereich der Geldpolitik", sagte er auf einer Studentenkonferenz in Mailand. Ein neutrales Zinsniveau bedeutet, dass die Konjunktur dadurch weder angeschoben noch gehemmt wird. Die EZB sei geldpolitisch auf dem richtigen Weg, erklärte Nagel: "Wir werden das Notwendige tun, das haben wir in der Vergangenheit auch getan."

Die Währungshüter hatten Anfang des Monats zum siebten Mal in Folge ihre Zinssätze gesenkt. Der Einlagensatz, mit dem die EZB ihren geldpolitischen Kurs steuert, wurde um einen Viertelpunkt auf 2,00 Prozent nach unten gesetzt. Nach Einschätzung des österreichischen Notenbankchefs Robert Holzmann haben die Leitzinsen bereits ein konjunkturantreibendes expansives Niveau erreicht. Holzmann war auf der Zinssitzung in Frankfurt der einzige Währungshüter, der den Zinsbeschluss nicht mittrug.

16:41 Uhr

Unicredit erhält EU-Genehmigung zur BPM-Übernahme unter Auflagen

Die italienische Großbank Unicredit hat von der EU-Kommission grünes Licht für die Übernahme des heimischen Rivalen Banco BPM bekommen. Allerdings geht dies mit Auflagen einher, wie die Kommission mitteilte. So habe sich Unicredit bereiterklärt, im Falle einer Übernahme 209 Filialen in Regionen zu verkaufen, in denen sich die Präsenz der beiden Banken überlappt.

Unicredit hatte bereits im Juni mitgeteilt, dass die Kommission keine Einwände hat, ohne Details zu den Auflagen zu nennen. Der Finanzkonzern will BPM für zehn Milliarden Euro übernehmen. Diese Offerte aus dem November vergangenen Jahres hatte der kleinere Konkurrent aber zurückgewiesen. Laut Kommission könnte eine Übernahme von BPM durch Unicredit im Bereich Einlagen und Kredite für kleine und mittelgroße Unternehmenskunden zu Wettbewerbseinschränkungen und höheren Preisen führen. Auf lokaler Ebene gebe es zahlreiche Überschneidungen. Auf der Ebene der Regionen gebe es dagegen keine Bedenken.

Banco BPM
Banco BPM 12,61
Unicredit
Unicredit 64,32

16:16 Uhr

Euro gibt nach

Der Euro ist heute gefallen. Die EZB setzte den Referenzkurs auf 1,1478 (Mittwoch 1,1508) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8712 (0,8689) Euro. Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,8541 (0,8552) britische Pfund, 167,20 (166,67) japanische Yen und 0,9389 (0,9403) Schweizer Franken fest.

Euro / US-Dollar
Euro / US-Dollar 1,15
US-Dollar / Euro
US-Dollar / Euro ,87

15:54 Uhr

Schweizer Uhrenexporte brechen ein

Nach einem außergewöhnlichen Anstieg im April sind die Uhrenexporte der Schweiz im Mai deutlich zurückgegangen. Sie sanken um 9,5 Prozent auf 2,1 Milliarden Franken, wie der Verband der Schweizer Uhrenhersteller FH mitteilte. In den ersten fünf Monaten lagen die Ausfuhren 1,1 Prozent im Plus bei 10,8 Milliarden Franken. "Dieses Ergebnis spiegelt aber nicht die aktuelle Absatzsituation wider, die einen weniger positiven Trend aufweist", so der Verband.

15:30 Uhr

Allianz übernimmt französischen Direktversicherer Eurofil

Allianz
Allianz 353,90

Die Allianz hat ihre Präsenz im französischen Versicherungsmarkt ausgebaut. Der Münchner Versicherungsriese unterzeichnete eine Vereinbarung zur Übernahme des Direktversicherers Eurofil von Abeille Assurances, wie das Dax-Unternehmen mitteilte. Mit diesem Schritt steige die Online-Tochter Allianz Direct zur Nummer drei im französischen Direktversicherungsmarkt auf. Besonders das Kfz-Versicherungsgeschäft in Frankreich soll durch die Übernahme beschleunigt werden.

Zum Kaufpreis machte die Allianz keine Angaben. Die Transaktion umfasst den Angaben zufolge das gesamte Versicherungsportfolio sowie mehr als 300 Mitarbeiter von Eurofil. Für die bestehenden Kunden des französischen Versicherers ändere sich zunächst nichts, teilte die Allianz mit. Die Serviceleistungen werden demnach weiterhin unter der Marke Eurofil angeboten. Der Abschluss des Geschäfts wird nach Angaben von Allianz bis Ende 2025 erwartet, da die Übernahme noch unter dem Vorbehalt behördlicher Genehmigungen steht.

14:55 Uhr

"Druck auf die Fed ist massiv" - Wohin steuert die US-Zinspolitik?

Obwohl Donald Trump den Chef der Federal Reserve, Jerome Powell, erneut zur Zinssenkung auffordert, bleibt der Leitzins unverändert. Maximilian Krahé führt dies vor allem auf die Zollpolitik des US-Präsidenten zurück. Die Schweizer Notenbank senkt ihren Zinssatz hingegen auf null Prozent - aufgrund eines Luxusproblems.

Mehr dazu lesen Sie hier.
14:30 Uhr

Härterer US-Dollar belastet Kupferpreis

Der festere US-Dollar macht dem Kupferpreis zu schaffen. Der Preis für das Industriemetall fiel um bis zu 0,7 Prozent auf 9591 Dollar je Tonne. Je teurer die Weltleitwährung, desto unattraktiver wird der zumeist in Dollar abgerechnete Kauf von Rohstoffen für Investoren. Angesichts der rapide zunehmenden geopolitischen Spannungen im Nahen Osten konnte die US-Währung ihren Status als sicherer Hafen zurückgewinnen und zuletzt wieder an Wert zulegen. Anleger befürchten, dass sich die USA an den israelischen Angriffen auf den Iran beteiligen werden.

14:04 Uhr

Neues vom Geldmarkt

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(Foto: IMAGO/Zoonar)

Wenig verändert zeigt sich der europäische Geldmarkt. Damit hinterlassen die geldpolitischen Entscheidungen der US-Notenbank, der SNB sowie der Bank of England (BoE) keine Spuren.

Hier die jüngsten Daten: Tagesgeld: 1,80 - 2,15 (1,90 - 2,07), Wochengeld: 1,87 - 2,22 (1,90 - 2,07), 1-Monats-Geld: 1,86 - 2,28 (1,92 - 2,10), 3-Monats-Geld: 1,95 - 2,35 (1,97 - 2,24), 6-Monats-Geld: 1,95 - 2,35 (1,98 - 2,26), 12-Monats-Geld: 1,98 - 2,38 (1,99 - 2,27), Euribors: 3 Monate: 2,0140 (2,0230), 6 Monate: 2,0610 (2,0710), 12 Monate: 2,0990 (2,1110)

13:41 Uhr

Türkische Zentralbank belässt Leitzins bei 46 Prozent

Die türkische Zentralbank hat ihren Leitzins stabil gehalten, damit bleibt er bei 46 Prozent. Im April hatte die Notenbank den Zins auf dieses Niveau gehoben, um Schwankungen der türkischen Lira nach der Verhaftung des prominenten Oppositionspolitikers Ekrem Imamoglu unter Kontrolle zu bringen.

Die Inflation habe sich im Mai abgeschwächt und dieser Trend sollte im Juni anhalten, so die Zentralbank. Die Inflationserwartungen und die Preissetzung stellten aber weiterhin ein Risiko dar.

13:25 Uhr

BoE hält an Leitzins fest - Entscheidung nicht einstimmig

BoE-Gebäude in London.

BoE-Gebäude in London.

(Foto: Frank Augstein/AP/dpa)

In einer intern umstrittenen Entscheidung hat die britische Notenbank den Leitzins konstant gehalten. Die Währungshüter um Zentralbankchef Andrew Bailey entschieden, den geldpolitischen Schlüsselsatz bei 4,25 Prozent zu belassen.

Die Entscheidung im neunköpfigen geldpolitischen Ausschuss der Bank of England (BoE) fiel mit sechs zu drei Stimmen. Die Währungshüter Dave Ramsden, Swati Dhingra und Alan Taylor stimmten für eine Reduzierung um einen Viertelprozentpunkt. "Die Zinsen bleiben auf einem graduellen Pfad nach unten", sagte BoE-Chef Bailey. Sie würden jedoch keinem vorab festgelegten Trend folgen.

13:01 Uhr

Hensoldt mit rosigen Aussichten

Hensoldt
Hensoldt 93,85

Laut Hauck & Aufhäuser war das Treffen der Analysten mit Hensoldt auf der Luftfahrtschau in Paris voller positiver Erkenntnisse gewesen. Es sei die starke Positionierung des Unternehmens unterstrichen worden, um von steigenden deutschen Verteidigungsbudgets zu profitieren. Ein wichtiger Wachstumstreiber stelle die Luftverteidigung, bei der die kurzfristige Bestelldynamik stark aussehe.

Deutschland erwäge den Erwerb von bis zu 400 Skyranger-Systemen, die jeweils mit Kurzstreckenradaren von Hensoldt ausgestattet seien. Damit verbundene Aufträge könnten in den nächsten zwölf Monaten bis zu 680 Millionen Euro nur für Hensoldt betragen. Parallel dazu sehe Hensoldts Mittelstreckenradar eine solide Nachfrage. Über zehn Länder hätten sich bereits für dieses System entschieden und ein großes Software-Upgrade sollte zusätzliche Käufer anziehen.

12:49 Uhr

Small Caps an der Börse - klein, aber oho?

Wer an der Börse Chancen sucht, für den kann sich auch mal ein Blick abseits der großen Namen lohnen. Denn sogenannte Nebenwerte sind oftmals zwar kleinere Unternehmen, müssen aber deshalb nicht weniger interessant sein. Friedhelm Tilgen spricht darüber mit David Houdek von der Fondsgesellschaft Acatis.

12:36 Uhr

Termin für Compugroup-Delisting

Die Compugroup Medical verschwindet zum Handelsende am 24. Juni von den Kurszetteln. CVC Capital Partners hatte ein freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot an alle Aktionäre des Medizintechnikers vorgelegt. Mit dem Vollzug des Angebots am 2. Mai 2025 trat die strategische Partnerschaft zwischen beiden Unternehmen in Kraft. Anschließend gaben Compugroup und CVC die Unterzeichnung einer Vereinbarung über das Delisting bekannt.

Zu diesem Zweck hatte CVC am 23. Mai 2025 ein öffentliches Delisting-Angebot an alle Aktionäre von Compugroup von 22,00 Euro in bar abgegeben. Aktionäre können das Angebot bis zum 24. Juni 2025 (24.00 Uhr MESZ) annehmen. Das Delisting-Erwerbsangebot unterliegt keinen Vollzugsbedingungen und wird daher unmittelbar mit Ablauf der Annahmefrist vollzogen, unabhängig von der Anzahl der angedienten Aktien.

12:17 Uhr

Bericht: Allianz streicht Hunderte Stellen in UK

Die Allianz baut einem Zeitungsbericht zufolge 650 Jobs in seinem Versicherungsgeschäft in Großbritannien ab. Wie die "Financial Times" berichtet, betrifft der Abbau mehrere Sparten. Der Dax-Konzern beschäftigt in seinem britischen Versicherungsgeschäft rund 6000 Mitarbeiter. Gegenüber der FT bestätigte die Allianz, dass es einen Abbau im britischen Geschäft geben werde.

Allianz
Allianz 353,90

12:08 Uhr

Zahl der Jobangebote in der Rüstungsindustrie stark gestiegen

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(Foto: dpa)

Die Zahl der Stellenausschreibungen in der europäischen Rüstungsindustrie ist in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Sie liegt aktuell rund 40 Prozent über dem Niveau vor Beginn des Ukraine-Kriegs im Februar 2022, wie eine Analyse des Stellenportals Indeed ergab. Bei deutschen Rüstungsunternehmen sind demnach vor allem Fachkräfte aus den Bereichen Technik, Ingenieurwesen und IT gefragt.

Das europaweit größte Angebot an Rüstungsjobs gibt es laut Indeed derzeit in Frankreich. Dort werden demnach 43 Prozent aller branchenspezifischen Stellenausschreibungen veröffentlicht. Deutschland und Großbritannien folgen mit jeweils 17 Prozent. Die verbleibenden 23 Prozent entfallen demnach auf weitere europäische Länder. Auch das Interesse von Jobsuchenden an Stellen in der Rüstungsindustrie ist laut Analyse des Portals gestiegen. Vor allem in Deutschland habe die Branche seit Beginn des Ukraine-Kriegs "deutlich an Attraktivität gewonnen".

11:52 Uhr

Dax verringert Minus

Update von der Frankfurter Börse: Der Handel hat weiter unter geopolitischen Unsicherheiten gelitten. Der Dax erholte sich aber etwas und fiel am Mittag nur noch um 0,3 Prozent auf 23.253 Punkte. Der EuroStoxx50 sackte um 0,6 Prozent auf 5234 Stellen ab. Der Euro notierte stabil bei 1,1472 US-Dollar. Die US-Börsen haben heute feiertagesbedingt (Juneteenth) geschlossen.

11:36 Uhr

Risikoprämien steigen weiter

Mit den Risikoprämien am europäischen Geldmarkt geht es heute weiter leicht nach oben. Es belastet die Unsicherheit über die weitere Entwicklung im Nahen Osten, insbesondere die Frage, ob sich die USA an einem Militärschlag gegen den Iran beteiligen werde. Der Zinsentscheid der US-Notenbank vom Mittwoch brachte derweil keine Überraschungen. Wie erwartet hielt die Fed den Leitzins stabil und die Tür für weitere Zinssenkungen im zweiten Halbjahr offen. Jedoch senkten die Währungshüter ihre Wachstumsprognose für dieses Jahr, hoben aber auch die Inflationsprognose an.

11:08 Uhr

Schweizer Franken steigt nach Zinssenkung

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(Foto: picture alliance / Eibner-Pressefoto)

Der Schweizer Franken hat nach der Zinsentscheidung der Schweizerischen Nationalbank (SNB) etwas an Härte gewonnen. Der US-Dollar sank auf 0,8186 Franken nach Wechselkursen um 0,8211 vor der Entscheidung - der Euro fiel auf 0,9386 Franken nach zuvor rund 0,9414. Die SNB hat ihre Geldpolitik wie erwartet erneut gelockert. Der Leitzins sinkt um 25 Basispunkte auf null. Ökonomen hatten eine Senkung in dieser Höhe erwartet.

Den Anstieg des Franken erklären Analysten mit dem Umstand, dass einige Marktteilnehmer mit einer Rückkehr zu Negativzinsen geliebäugelt hätten. Am Markt hatten Akteure mit einer Wahrscheinlichkeit von etwa 22 Prozent eine Senkung der Leitzinsen auf minus 0,25 Prozent erwartet, wie Nomura-Ökonomin Josie Anderson erläutert.

10:47 Uhr

Überraschende Zinssenkung in Norwegen - Krone gibt nach

Die norwegische Zentralbank hat überraschend den Leitzins gesenkt und signalisiert eine weitere Lockerung im Jahresverlauf. Sie setzte den geldpolitischen Schlüsselsatz um einen Viertelpunkt nach unten auf 4,25 Prozent. Viele Experten hatten eine Senkung erst für das nächste Quartal auf dem Schirm. "Die Konjunkturaussichten sind unsicher, aber wenn sich die Wirtschaft im Großen und Ganzen wie derzeit prognostiziert entwickelt, wird der Leitzins im Laufe des Jahres 2025 weiter gesenkt", erklärten die Osloer Währungshüter. Die norwegische Krone gab nach dem Zinsentscheid zum Euro nach.

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(Foto: imago images/YAY Images)

10:31 Uhr

Russlands Wirtschaft nahe Rezession - Notenbankchefin sieht dabei auch Positives

Elvira Nabiullina ist Russlands Notenbankchefin.

Elvira Nabiullina ist Russlands Notenbankchefin.

(Foto: picture alliance/dpa/POOL)

Die russische Wirtschaft droht laut dem zuständigen Minister Maxim Reschetnikow in eine Rezession abzurutschen. "Nach der aktuellen Stimmung in den Unternehmen und den Konjunkturindikatoren scheinen wir, so scheint es mir, bereits am Rande einer Rezession zu stehen", sagte er auf dem Internationalen Wirtschaftsforum in Sankt Petersburg. Russland senkte diesen Monat erstmals seit 2022 die Zinsen und damit die Kreditkosten: Der Leitzins wurde auf 20 von 21 Prozent nach unten gesetzt.

Russische Unternehmen beklagen seit Monaten hohe Zinsen, die Investitionen bremsen, und das Wirtschaftswachstum lässt allmählich nach. "Den Zahlen zufolge gibt es eine Abkühlung, aber alle unsere Zahlen liegen im Rückspiegel", sagte Reschetnikow. Zentralbankchefin Elvira Nabiullina sieht in der Verlangsamung des Wirtschaftswachstums hingegen "einen Ausweg aus der Überhitzung". Die Bank Rossii prognostiziert für 2025 ein Wirtschaftswachstum von ein bis zwei Prozent. 2024 hatte es noch zu einem Plus von 4,3 Prozent gereicht.

10:09 Uhr

Ölpreise gehen hoch - Greifen die Amerikaner im Iran ein?

Der Persische Golf mit der Straße von Hormus.

Der Persische Golf mit der Straße von Hormus.

(Foto: -/The Visible Earth/NASA/dpa)

Spekulationen auf eine Ausweitung des Krieges zwischen Israel und dem Iran mit Auswirkungen auch auf die Energieversorgung treiben die Ölpreise in die Höhe. Das Nordseeöl Brent und das US-Öl WTI verteuern sich in der Spitze um mehr als ein Prozent. Seit Beginn der Luftangriffe Israels auf die iranische Nuklear- und Militäranlage am vergangenen Freitag haben die Preise um mehr als elf Prozent zugelegt.

Die Frage sei nun, "ob die nächste Phase des Israel-Iran-Konflikts ein US-Angriff oder Friedensgespräche sind", sagt Tony Sycamore vom Broker IG. Einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge bereiten die USA sich auf einen möglichen Angriff auf den Iran in den kommenden Tagen vor. Der Eintritt der USA in den Konflikt könnte direkte Angriffe auf Tanker und die Energieinfrastruktur auslösen, sagte Helima Croft von RBC Capital. Unter den Mitgliedern der Organisation erdölexportierender Länder ist der Iran der drittgrößte Produzent, er fördert täglich etwa 3,3 Millionen Barrel Rohöl. Befürchtet wird auch, dass die Handelsströme durch die Straße von Hormus durch eine Eskalation des Konflikts gestört werden könnten. Etwa 19 Millionen Barrel Öl werden täglich durch die Meerenge entlang der Südküste des Iran transportiert.

Rohöl (Brent)
Rohöl (Brent) 64,70
Rohöl WTI
Rohöl WTI 60,80

09:57 Uhr

MTU Spitzenreiter im Dax - Zalando verliert

Zu den größten Verlierern im Dax haben am Morgen Sartorius und Zalando mit Abschlägen von rund 2 Prozent gezählt. Auf der Gewinnerseite legten MTU 1,1 Prozent zu und waren damit Spitzenreiter im Dax.

MTU Aero Engines
MTU Aero Engines 373,80

Sartorius
Sartorius 230,10
Zalando
Zalando 23,47

09:43 Uhr

Schweizer Notenbank senkt Leitzins auf null Prozent

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) lockert ihre Geldpolitik erneut und senkt ihren Schlüsselsatz zum sechsten Mal in Folge. Der SNB-Leitzins werde um 0,25 Prozentpunkte auf 0,00 Prozent gesenkt, teilte die Notenbank mit. Zudem sei die Nationalbank weiterhin bereit, bei Bedarf am Devisenmarkt aktiv zu sein, erklärte die SNB. Ökonomen hatten mehrheitlich eine erneute Senkung des Schlüsselzinses um 0,25 Prozentpunkte prognostiziert.

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(Foto: picture alliance / Geisler-Fotopress)

09:25 Uhr

Der Dax verliert weiter

Der Dax ist mit Verlusten in den Handel gestartet. Vorübergehend lag er rund 0,7 Prozent im Minus bei 23.151 Punkten. Gestern hatte der deutsche Leitindex ein halbes Prozent tiefer bei 23.317,81 Punkten geschlossen. Für fallende Kurse an den Börsen sorgen die anhaltende Sorgen über die Lage im Nahen Osten.

Für den MDax der mittelgroßen Werte ging es um 0,8 Prozent auf 29.453 Punkte nach unten. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verlor 0,7 Prozent.

DAX
DAX 24.132,41

MDAX
MDAX 29.835,06
EUROSTOXX50
EUROSTOXX50 5.679,25

09:01 Uhr

Aktie von Medios ist gefragt

Die Aktien der Spezialpharma-Firma Medios legen im frühen Frankfurter Handel deutlich zu. Die Titel gewinnen 6,4 Prozent und sind damit Spitzenreiter im SDax.

Medios
Medios 12,78

Das Unternehmen hatte am Mittwochabend angekündigt, bis zu eine Million eigene Aktien zurückkaufen zu wollen. Pro Anteilsschein sollen 12,50 Euro gezahlt werden. Am Mittwoch waren die Papiere mit 11,28 Euro aus dem Handel gegangen.

08:34 Uhr

Microsoft will Tausende Stellen streichen

Microsoft plant einem Medienbericht zufolge den Abbau tausender Stellen vor allem im Vertrieb. Dies sei Teil umfassenderer Bemühungen, die Belegschaft zu verkleinern und gleichzeitig die Investitionen in Künstliche Intelligenz (KI) zu erhöhen, meldet die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen.

Microsoft
Microsoft 517,03

Die Entlassungen sollen demnach Anfang des kommenden Monats nach dem Ende des Geschäftsjahres des Technologiekonzerns bekannt gegeben werden. Eine Stellungnahme von Microsoft liegt nicht vor.

08:06 Uhr

Nahost-Krise stärkt den Dollar, der Euro verliert

Die Angst vor einer weiteren Eskalation im Nahen Osten treibt die Anleger am Devisenmarkt in den Dollar. Der Dollar-Index steigt um 0,2 Prozent auf ein Ein-Wochen-Hoch von 99,098 Punkte. Der Euro fällt um bis zu 0,3 Prozent auf 1,1449 Dollar. Angesichts der rapide zunehmenden geopolitischen Spannungen konnte der Dollar seinen Status als sicherer Hafen zurückgewinnen.

Euro / US-Dollar
Euro / US-Dollar 1,15

Anleger befürchten, dass sich die USA an den israelischen Angriffen auf den Iran beteiligen werden. Einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge bereiten sich die USA auf einen möglichen Angriff auf den Iran in den kommenden Tagen vor.

07:38 Uhr

Tanker-Preise verdoppeln sich in Straße von Hormus

Die Preise für das Chartern großer Öltanker, die durch die kritische Straße von Hormus fahren, haben sich seit Israels Angriff auf den Iran in der vergangenen Woche mehr als verdoppelt. Das berichtet die "Financial Times". Denn die Reeder scheuen das Risiko, die Wasserstraße zu benutzen.

07:20 Uhr

Dax dürfte Talfahrt fortsetzen

Der Dax wird der Kursentwicklung an den Terminmärkten zufolge mit Verlusten in den Handel starten. Am Mittwoch hatte der deutsche Leitindex ein halbes Prozent tiefer bei 23.317,81 Punkten geschlossen.

DAX
DAX 24.132,41

Für fallende Kurse an den Börsen in Europa sorgten anhaltende Sorgen über die Lage im Nahen Osten. An der Wall Street traten die Indizes nach dem Zinsentscheid der US-Notenbank Fed auf der Stelle. Die Währungshüter um Fed-Chef Jerome Powell beließen den geldpolitischen Schlüsselsatz wie erwartet in der Spanne von 4,25 bis 4,50 Prozent.

07:08 Uhr

Wohin steuert der Ölpreis? Shell "sehr vorsichtig"

Am Ölmarkt notiert die Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee kaum verändert bei 76,35 Dollar je Barrel (159 Liter). Das US-Öl WTI gab leicht nach auf 75,09 Dollar.

Rohöl (Brent)
Rohöl (Brent) 64,70

Shell-Chef Wael Sawan sagte, sein Unternehmen sei derzeit sehr vorsichtig bei Lieferungen aus dem Nahen Osten. Die Straße von Hormus sei die Arterie, durch die die Energie der Welt fließe, und wenn diese Arterie verstopft sei, habe dies große Auswirkungen auf den Welthandel, sagte er.

06:57 Uhr

Nestlé-Präsident macht Schluss

Nestlé-Verwaltungsratspräsident Paul Bulcke tritt auf der Aktionärsversammlung des Nahrungsmittelkonzerns im April 2026 zurück. Nachfolger soll der derzeitige Vizepräsident Pablo Isla werden, wie der Hersteller von Nespresso, Maggi und KitKat mitteilte.

Nestle
Nestle 83,71

Isla war von 2005 bis 2022 Chef der Zara-Mutter Inditex, 2011 übernahm er zusätzlich das Chairman-Amt des Modekonzerns mit seinen Marken Zara, Pull & Bear, Massimo Dutti und Bershka. Nach fast 50 Jahren bei Nestlé, davon knapp neun Jahre als CEO und neun Jahre als Verwaltungsratspräsident, habe sich Bulcke entschlossen, seine Funktionen 2026 niederzulegen.

06:38 Uhr

Greifen die USA ein? Nahost-Krise drückt Börsen in Asien

Eine mögliche Beteiligung der USA an den israelischen Angriffen auf den Iran hat an Asiens Aktienmärkten für Verunsicherung gesorgt. Anleger trennten sich von Aktien und flüchteten sich in sichere Häfen. In Tokio gab der Nikkei 0,8 Prozent nach auf 38.594 Punkte. Der breiter gefasste Topix verlor 0,6 Prozent auf 2791 Zähler.

Nikkei
Nikkei 52.361,14

Einem Bericht des "Wall Street Journal" zufolge hat US-Präsident Trump hochrangigen Beratern gegenüber gesagt, er habe Angriffspläne auf den Iran gebilligt, halte sich aber zurück, um zu sehen, ob die Regierung in Teheran ihr Nuklearprogramm aufgibt.

06:30 Uhr

Trump dominiert die Börsen

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REUTERS

Zwei Dinge bestimmen die Märkte derzeit: der Krieg im Nahen Osten und der geldpolitische Kurs der US- Notenbank Fed.

Im Krieg zwischen Israel und dem Iran ist unklar, ob die USA Israel aktiv unterstützen werden. US-Präsident Donald Trump hat sich öffentlich bisher nicht festgelegt.

Derweil hält die Fed den Leitzins trotz der anhaltenden Kritik aus dem Weißen Haus hoch. Die unabhängigen Währungshüter um Fed-Chef Jerome Powell beließen ihn am Mittwoch in der Spanne von 4,25 bis 4,50 Prozent. In diesem Bereich liegt er bereits seit Dezember - sehr zum Ärger von US-Präsident Donald Trump. Dieser überzog den Zentralbankchef kurz vor dem Zinsentscheid erneut mit Kritik und forderte eine Zinssenkung. Er sinnierte sogar, ob er sich nicht selbst zum Chef der US-Notenbank ernennen sollte. Unlängst deutete Trump überdies nicht näher beschriebene Zwangsmaßnahmen an.

S&P 500
S&P 500 6.854,78

Und heute? Beim vierteljährlichen Zinsentscheid könnte die Schweizer Notenbank SNB den Leitzins zum sechsten Mal in Folge kappen. Ausgehend von den weltweit niedrigsten Zinsen aller größeren Notenbanken rechnen Ökonomen überwiegend mit einer Senkung um 0,25 Prozentpunkte auf null Prozent. Auf besonderes Interesse dürften der Ausblick und mögliche Hinweise auf bevorstehende Negativzinsen stoßen.

Die Notenbank in London hält bei ihrer anstehenden Zinsentscheidung voraussichtlich die Füße still. Experten erwarten, dass die Währungshüter um Zentralbankchef Andrew Bailey den Leitzins bei 4,25 Prozent belassen werden, auch wenn die Entscheidung intern umstritten sein dürfte. Die Inflation hat im Mai trotz des stärksten Anstiegs der Lebensmittelpreise seit mehr als einem Jahr etwas nachgelassen. Mit 3,4 Prozent liegt die Teuerungsrate im Vereinigten Königreich jedoch noch weit über dem von der Bank of England angepeilten Wert von zwei Prozent.

DAX
DAX 24.132,41

Die Finanzminister der Euro-Länder treffen sich in Luxemburg. Dabei wird es unter anderem um den geplanten Euro-Beitritt Bulgariens Anfang 2026 gehen. Deutschland unterstützt das Vorhaben. Finanzminister Lars Klingbeil will sich am Nachmittag vor der Presse äußern.

Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche reist am Abend nach Washington. Sie will dort Gespräche mit der US-Regierung und deutschen Unternehmen führen. Im Mittelpunkt dürften die hohen Sonderzölle von US-Präsident Trump gegen die EU und andere Handelspartner stehen. Reiche will sich eng mit der EU-Kommission abstimmen, die für die Verhandlungen im Handelsstreit zuständig ist.

Im Streit um eine mehr als vier Milliarden Euro schwere EU-Kartellstrafe gegen Google legt die Generalanwältin Juliane Kokott ihre Empfehlung für das Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) vor. Der US-Konzern hatte Einspruch gegen ein Urteil eingelegt, in dem eine untere Instanz die Buße weitgehend bestätigt hatte. Die dortigen Richter sahen es als erwiesen an, dass die Alphabet-Tochter ihre Marktmacht ausnutzte, um Smartphone-Herstellern und Mobilfunkfirmen unzulässige Auflagen für die Verwendung des Betriebssystems Android zu machen.

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