Freitag, 12. September 2025Der Börsen-Tag

Heute mit Thomas Badtke und Wolfram Neidhard
08:59 Uhr

Inflationsrate steigt 2025 erstmals

Die deutsche Inflationsrate ist im August wegen höherer Preise für Obst und andere Lebensmittel erstmals in diesem Jahr gestiegen. Waren und Dienstleistungen verteuerten sich um durchschnittlich 2,2 Prozent im Vergleich zum Vormonat, wie das Statistische Bundesamt mitteilte und damit eine Schätzung von Ende August bestätigte. Das ist der erste Anstieg seit Dezember 2024. Im Juli und Juni lag die Teuerungsrate noch bei je 2,0 Prozent. Von Juli auf August legten die Verbraucherpreise um 0,1 Prozent zu. "Der Preisauftrieb bei Nahrungsmitteln hat sich im August verstärkt", sagte Statistikamts-Präsidentin Ruth Brand. "Zudem dämpfte der Preisrückgang bei Energie die Inflationsrate weniger stark als in den Vormonaten."

08:40 Uhr

Bis zu 30 Prozent: Immobilienwerte räumen ab

In Hongkong liegen Immobilienaktien sehr fest im Markt. Country Garden schießen um 9,7 Prozent nach oben, Shimao um 8,5 und Longfor um 4,6 Prozent. China Vanke gewinnen 5,4 Prozent. Die Aktien des Immobilienverwaltungsunternehmens der China Evergrande Group steigen sprunghaft an, nachdem die Insolvenzverwalter mitgeteilt hatten, dass sie Kaufangebote für die Aktien der Einheit erhalten habe. Evergrande Property Services machen einen Satz um 30 Prozent. Das Unternehmen teilte mit, dass die Insolvenzverwalter der Muttergesellschaft China Evergrande Group, unverbindliche Angebote von potenziellen Käufern erhalten habe. Die Evergrande Group war im Januar von einem Gericht in Liquidation gesetzt worden, nachdem es ihr nicht gelungen war, sich mit den Gläubigern auf eine Umstrukturierung zu einigen.

08:24 Uhr

Es darf weiter spekuliert werden

Zum Abschluss der Börsenwoche wird der Dax Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge wenig verändert eröffnen. Gestern hatte er 0,3 Prozent im Plus bei 23.703,65 Punkten geschlossen.

Dax
Dax 23.703,65

Größere Impulse für den Aktienmarkt erwarten Börsianer nicht. Einen Tag nach dem Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank (EZB) spielen die deutschen Inflationsdaten nur eine untergeordnete Rolle. Stattdessen richten Anleger ihre Aufmerksamkeit bereits auf die geldpolitischen Beratungen der US-Notenbank Fed in der kommenden Woche. Eine Zinssenkung um einen Viertelprozentpunkt gilt als sicher, wobei einige Investoren auf einen doppelt so großen Schritt spekulieren.

08:05 Uhr

Asien-Börsen folgen der Wall Street

Auf breiter Front geht es im Handelsverlauf an den ostasiatischen Aktienmärkten und in Australien nach oben. Sie schließen sich damit der positiven Vorgabe der Wall Street, wo die Indizes erneut Allzeithochs erreichten, an. Die US-Verbraucherpreise für August waren weitestgehend wie erwartet ausgefallen, weshalb sie nichts an der allseits herrschenden Erwartung änderten, dass die US-Notenbank am kommenden Mittwoch die Zinsen senken dürfte. Außerdem fielen zugleich die wöchentlichen Arbeitsmarktdaten ungünstig aus und befeuerten die Zinssenkungsspekulation. Die Notenbank richtete zuletzt ohnehin den Fokus stärker auf den Arbeitsmarkt als auf Preisdaten.

Nikkei
Nikkei 44.768,12

Der Star an den Börsen in Ostasien ist derzeit weiter Seoul. Dort geht es bereits den neunten Handelstag in Folge nach oben und erneut mit 1,2 Prozent kräftig. Unter anderem sorge für anhaltende Kauflaune, dass die Unsicherheit über die Politik zur Kapitalertragssteuer nachgelassen habe, nachdem Präsident Lee Jae-myung einer Erhöhung eine Absage erteilt habe, so die Analysten von DS Investment & Securities.

Der Nikkei setzt seine Rekordjagd nach dem Rücktritt von Premierminister Ishiba fort und gewinnt 1,1 Prozent auf 44.840 Punkte. Analyst Dilin Wu von Pepperstone sagt, die Spitzenkandidatin für dessen Nachfolge, Takaichi, befürworte stärkere fiskalische Anreize, eine stärkere Landesverteidigung und eine Haltung gegen voreilige Zinserhöhungen. Sollte sie gewinnen, dürften Rüstungs-, Energie- und Exportunternehmen profitieren. Aber auch wenn sich der Rivale Koizumi durchsetzen sollte, sähen die Märkte kaum Abwärtspotenzial, so Wu.

07:46 Uhr

Boeing meldet wieder ein Problem

Boeing kann den Zeitplan für die Zertifizierung seines neuen Großraumjets 777-9 nicht einhalten. Die ersten Maschinen des Typs könnten daher erst im kommenden Jahr ausgeliefert werden, sagte der Chef des US-Flugzeugbauers, Kelly Ortberg. Dies wäre sechs Jahre später als beim Start des Programms im Jahr 2013 erwartet. Bis zu einer Zulassung sei noch ein "Berg von Arbeit" zu bewältigen. Zuletzt habe es zwar keine neuen technischen Probleme gegeben. Aber selbst kleine Verzögerungen hätten große finanzielle Auswirkungen auf Boeing, das bereits mehrere Milliarden Dollar bei dem Programm verloren habe, sagte Ortberg. Zudem stehe die Lieferkette bei allen Programmen unter dem Druck steigender Preise.


07:28 Uhr

Adobe verzückt Anleger

Adobe hat dank einer starken Nachfrage nach seiner Software und der zunehmend erfolgreichen Vermarktung seiner KI-Werkzeuge erneut die Geschäftsziele für 2025 angehoben. Der Umsatz soll nun zwischen 23,65 und 23,70 Milliarden Dollar liegen und der bereinigte Gewinn je Aktie bei 20,80 bis 20,85 Dollar, teilte der Entwickler der Bildbearbeitungssoftware Photoshop mit. Die Aktie legte nachbörslich um rund vier Prozent zu. Im abgelaufenen Quartal übertraf der Umsatz mit 5,99 Milliarden Dollar die Analystenerwartungen von 5,91 Milliarden.

Adobe
Adobe 308,10

Bereits im vorangegangenen Quartal hatte der US-Konzern auf Basis überraschend starker Zwischenergebnisse seine Gesamtjahresziele angehoben. Künstliche Intelligenz (KI) spielt in der Erstellung und Bearbeitung von Bildern eine immer größere Rolle. Adobe muss sich hier der Konkurrenz zahlreicher Startups erwehren und verzahnt daher seine eigene KI Firefly besonders eng mit dem als branchenführend geltenden Programm Photoshop. Einige Analysten zweifeln jedoch an einem raschen Gewinnschub durch die KI-Strategie. Die Aktie des US-Konzerns hat in diesem Jahr bislang mehr als 21 Prozent an Wert verloren, was die gedämpfte Stimmung der Anleger widerspiegelt.

07:09 Uhr

Ölpreise geben nach

Die Ölpreise geben zunächst leicht nach, nachdem sie in der letzten Sitzung aufgrund von Sorgen über eine mögliche Abschwächung der US-Nachfrage und ein allgemeines Überangebot stark gefallen waren. Die Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee verbilligt sich um 0,7 Prozent auf 65,91 Dollar je Barrel (159 Liter). Das US-Öl WTI notiert 0,8 Prozent schwächer bei 61,87 Dollar.

Rohöl WTI
Rohöl WTI 61,80
Brent
Brent 65,79

06:55 Uhr

Zinshoffnungen und Sorgenfalten an Asien-Börsen

Die Börsen in Asien legen dem Aufwärtstrend der Wall Street folgend zu. Die Indizes in Japan, Südkorea und Taiwan erreichen Rekordhochs. Die Anleger setzen auf Zinssenkungen der Fed und rasch steigende Gewinne im Bereich der künstlichen Intelligenz.

Nikkei
Nikkei 44.768,12

In Tokio legt der Nikkei-Index 0,7 Prozent auf 44.694,65 Punkte zu und der breiter gefasste Topix notiert 0,5 Prozent höher bei 3161,78 Zählern. Der Shanghai Cpmposite gewinnt 0,2 Prozent auf 3883,53 Stellen. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen stagniert bei 4549,31 Punkten.

In den USA hatten die jüngsten Inflationsdaten die Anleger in ihren Zinserwartungen bestätigt. Die Märkte gehen weiterhin von einer 100-prozentigen Wahrscheinlichkeit für eine Leitzinssenkung um einen Viertelpunkt auf 4,00 - 4,25 Prozent in der nächsten Woche aus. Die Wahrscheinlichkeit für zwei weitere Lockerungen in diesem Jahr hat sich auf rund 90 Prozent erhöht. Doch Seiichi Suzuki, Chefanalyst für Aktienmärkte beim Tokai Tokyo Research Institute sieht auch weniger optimistische Entwicklungen. "Die Gewinne japanischer Aktien sind im Vergleich zur Stärke der Wall Street gering. Das ist ein Zeichen dafür, dass die Anleger allmählich das Gefühl haben, der Markt sei überhitzt."

06:35 Uhr

Filmreif: Mega-Deal in Hollywood zeichnet sich ab

Die Aussicht auf eine Übernahme durch Paramount Skydance hat die Aktie von Warner Bros Discovery um fast 30 Prozent nach oben getrieben. Zuvor hatte die Zeitung "Wall Street Journal" berichtet, Paramount bereite mit Unterstützung der Familie Ellison ein mehrheitlich in bar gehaltenes Gebot für den Rivalen vor. Das Gebot werde sich auf das gesamte Unternehmen erstrecken, einschließlich der Kabelnetze und des Filmstudios, berichtete das Blatt unter Berufung auf Insider. Nach der Fusion von Paramount mit Skydance Media suche Firmenchef David Ellison nach einer Möglichkeit, das Filmangebot und die Streaming-Ambitionen des Unternehmens zu stärken.

06:18 Uhr

Das ist los im frühen Devisenhandel

Im asiatischen Devisenhandel gewinnt der Dollar 0,2 Prozent auf 147,45 Yen und legt leicht auf 7,1213 Yuan zu. Zur Schweizer Währung rückt er etwas auf 0,7964 Franken vor. Parallel dazu bleibt der Euro fast unverändert bei 1,1724 Dollar und zieht leicht auf 0,9339 Franken an.

Euro / Dollar
Euro / Dollar ,00
US-Dollar / Yen
US-Dollar / Yen ,00

06:00 Uhr

Mit einem Paukenschlag ins Wochenende

Es ist kaum zu glauben, aber dem Dax winkt eine erfolgreiche Börsenwoche. Schloss er die vergangene Handelswoche knapp unter der 23.600er-Marke ab, notiert er aktuell über 23.700 Stellen.

Zum Wochenschluss ist noch einmal einiges los, die Agenda durchaus gut gefüllt. Los geht’s mit den deutschen Verbraucherpreisen: Die Inflationsrate ist im August wegen höherer Preise für Obst und andere Lebensmittel wohl erstmals in diesem Jahr gestiegen. Waren und Dienstleistungen verteuerten sich um durchschnittlich 2,2 Prozent im Vergleich zum Vormonat, wie das Statistische Bundesamt Ende August geschätzt hatte und nun wie üblich bestätigen dürfte. Das wäre der erste Anstieg seit Dezember 2024. Im Juli und Juni lag die Teuerungsrate noch bei je 2,0 Prozent. Während Energie jüngst billiger wurde als vor einem Jahr, verteuerten sich Dienstleistungen und Nahrungsmittel erneut.

Zudem treffen sich die Chefs europäischer Autobauer und Zulieferer zum dritten Mal mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen zu einem Strategischen Dialog über die Schwierigkeiten der Branche in Brüssel. Die Industrie und die Gewerkschaft IG Metall fordern, die Vorschrift aufzuweichen, ab 2035 nur noch emissionsfreie Neuwagen zuzulassen. Das 100-Prozent-Ziel sei nicht zu erreichen, weil die von der Branche selbst zu kontrollierenden Rahmenbedingungen es nicht zuließen. Der Verband der Automobilindustrie hat vorgeschlagen, die CO2-Emissionen bis 2035 um 90 statt um 100 Prozent zu reduzieren. So könnten Autos mit Hybridantrieb noch länger am Markt bleiben, es wäre für den Übergang mehr Zeit.

Und dann ist da noch die politische Krise im Nachbarland Frankreich: Dessen Bonität steht auf dem Prüfstand, die US-Ratingagentur Fitch aktualisiert ihre Einschätzun. Deutschlands Nachbarland steckt derzeit in einer tiefen politischen Krise, weil es wegen der politischen Blockade nicht gelingt einen Haushalt aufzustellen oder sich auf die nötigen Einsparungen zu einigen. Ein schlechteres Bonitätszeugnis von Fitch könnte die Lage Frankreichs verschärfen und die Kosten für die Refinanzierung der Staatsschulden erhöhen.

Die komplette Terminübersicht für diese Woche finden Sie hier.

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