Wirtschaft

Zinssenkung nächste Woche? US-Börsen erwarten Fed-Votum mit Rekorden

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Der US-Jobmarkt kühlt sich ab, die Wall Street blickt auf die Fed.

Der US-Jobmarkt kühlt sich ab, die Wall Street blickt auf die Fed.

(Foto: AP)

Mit bester Kauflaune wetten US-Anleger auf zwei Zinssenkungen im September und im Oktober. Eine hohe Inflation und steigende Arbeitslosenzahlen könnten die Fed zu der ersehnten Reaktion drängen. Während die Ölpreise weiter sinken, florieren Kryptowerte.

Spekulationen auf eine Serie weiterer Zinssenkungen der Notenbank Fed haben der Wall Street Auftrieb gegeben. Kräftige Kursgewinne bei Tesla und Micron Technology trieben zudem Tech-Werte an. Der US-Standardwerteindex Dow Jones gewann 1,4 Prozent auf 46.108 Punkte. Der technologielastige Nasdaq rückte 0,7 Prozent auf 22.043 Zähler vor und der breit gefasste S&P 500 legte um 0,8 Prozent auf 6587 Stellen zu.

Die Inflation kletterte im August wie erwartet auf 2,7 Prozent. Die Kernrate ohne die stark schwankenden Preise für Energie und Lebensmittel verharrte bei 3,1 Prozent. Zudem beantragten in der vergangenen Woche überraschend viele Personen US-Arbeitslosenhilfe. Bereits die in der Vorwoche veröffentlichten Beschäftigtendaten für August hatten eine Abkühlung der weltgrößten Volkswirtschaft signalisiert.

"Wir gehen davon aus, dass die Fed aufgrund des schwachen Arbeitsmarktes die Zinsen nächste Woche senken wird", sagte Simon Dangoor, leitender Anlagestratege der Vermögensverwaltung der Investmentbank Goldman Sachs. Für Oktober könne mit einer weiteren Lockerung der Geldpolitik gerechnet werden.

Rohöl WTI
Rohöl WTI 62,22

Ölpreis auf Talfahrt

Diese Aussichten setzten der Weltleitwährung zu. Der Dollar-Index, der den Kurs zu wichtigen Währungen widerspiegelt, verlor 0,3 Prozent. Abwärts ging es auch für den Ölpreis. Die US-Sorte WTI verbilligte sich um 2,2 Prozent auf 62,29 Dollar je Barrel (159 Liter). Der Internationalen Energieagentur IEA zufolge wird das Angebot wegen der jüngsten Erhöhung der Förderquoten durch die Opec+-Staaten im laufenden Jahr schneller steigen als die Nachfrage.

Bitcoin
Bitcoin 115.280,80

Stattdessen griffen Investoren bei Bitcoin und Ethereum zu. Die beiden wichtigsten Cyber-Devisen gewannen 0,7 Prozent auf 114.426 Dollar beziehungsweise 2,1 Prozent auf 4419 Dollar. Hiervon profitierten Werte aus dem Kryptowährungssektor und Unternehmen, die sich mit der Bitcoin & Co zugrundeliegenden Blockchain-Technologie befassen. Aktien von Firmen wie Bitmine oder BTCS stiegen um bis zu sechs Prozent.

Waffenfirmen im Blick

Daneben rückten Waffenhersteller und -händler ins Rampenlicht. Nach dem Attentat auf den bekannten rechtskonservativen Aktivisten und Trump-Anhänger Charlie Kirk griffen Investoren bei den Aktien Sturm Ruger und Outdoor Holding zu. Letztere gewannen knapp sechs Prozent. Die Papiere des Online-Waffenhändlers GrabAGun rutschten indes um 8,3 Prozent ab. An der Firma ist Donald Trump jr., der Sohn des US-Präsidenten, beteiligt.

Oracle
Oracle 262,00

Bei Oracle ging es sechs Prozent bergab, nachdem der SAP-Rivale am Mittwoch mit einem Plus von knapp 36 Prozent den zweitgrößten Tagesgewinn der Firmengeschichte verbucht hatte. Papiere von Micron Technology stiegen um 7,5 Prozent. Die Citigroup hatte das Kursziel für Micron von 150 auf 175 Dollar angehoben. Tesla stiegen um rund sechs Prozent.

Die Aussicht auf eine Übernahme durch Paramount Skydance trieb die Aktie von Warner Bros Discovery um knapp ein Drittel nach oben. Das "Wall Street Journal" hatte berichtet, Paramount bereite mit Unterstützung der Familie Ellison ein mehrheitlich in bar gehaltenes Gebot für den Rivalen vor.

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Quelle: ntv.de, mau/rts

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