Freitag, 15. November 2024Der Börsen-Tag

Heute mit Thomas Badtke und Wolfram Neidhard
17:37 Uhr

Fed-Zinspolitik im Fokus: DAX geht errötet ins Wochenende

Der deutsche Aktienmarkt hat sich nach den gestrigen Zugewinnen heute überwiegend im roten Bereich bewegt. Eine schwächere Eröffnungstendenz an der Wall Street wurde an der Frankfurter Börse abgeschüttelt. Der DAX fiel um 0,3 Prozent und ging mit 19.211 Punkten ins Wochenende. Der EUROSTOXX50 notierte 0,8 Prozent tiefer bei 4794 Stellen, belastet von schwachen Technologie- und Pharmaaktien.

DAX
DAX 23.698,15

Etwas auf die Stimmung drückte laut Händlern US-Notenbankchef Jerome Powell. Er hatte bereits am Donnerstag am US-Aktienmarkt die Stimmung gedämpft mit der Aussage, dass die Fed wegen der starken US-Wirtschaft keine Eile bei künftigen Zinssenkungen habe. Auch neue US-Wirtschaftsdaten sprechen für ein vorsichtiges geldpolitisches Vorgehen.

Der Optionsverfall an den Terminbörsen ging am Mittag geräuschlos über die Bühne - da liefen die Optionen auf die Indizes aus. Am Abend waren dann die Optionen auf die Einzelaktien an der Reihe. Da es sich nur um kleinen Verfallstermin handelte, hielt sich die Spannung in Grenzen.

16:51 Uhr

Springer verkauft Finanzen.net an Finanzinvestor

Der Finanzinvestor Inflexion übernimmt die Onlineplattform Finanzen.net von Axel Springer. "Die Partnerschaft mit Inflexion eröffnet eine spannende neue Phase für Finanzen.net mit beschleunigtem Wachstum", teilten die Gründer und Gesellschafter der Plattform, Jens Ohr und Peter Schille, mit.

Inflexion-Deutschlandchef Martin Preuss sagte der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung", man übernehme den 90-Prozent-Anteil von Springer. Branchenkreisen zufolge liegt der Unternehmenswert bei etwa 400 Millionen Euro. Man könnte davon ausgehen, "dass es mehrere hundert Millionen sind", sagte Preuss dazu.

16:07 Uhr

Zinssorgen bremsen Wall Street aus

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(Foto: dpa)

Zweifel der Anleger über die nächsten Schritte der US-Notenbank Fed drücken die Wall Street. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte notierte zur Eröffnung knapp ein halbes Prozent schwächer bei 43.605 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 gab gut ein halbes Prozent auf 5906 Zähler nach. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verlor mehr als ein Prozent auf 18.871 Stellen. Für schlechte Stimmung sorgten die jüngsten Konjunkturdaten: Die Umsätze der US-Einzelhändler stiegen im Oktober etwas stärker als erwartet. Dies schürte Sorgen, dass eine Zinssenkung der Fed im Dezember ausfällt.

Im Rampenlicht bei den Einzelwerten standen die Aktien im Pharmasektor. Moderna, Novavax und Pfizer verloren zwischen zwei und fünf Prozent. Für lange Gesichter sorgte die Nominierung von Robert F. Kennedy Jr. zum US-Gesundheitsminister. Der Neffe des früheren Präsidenten John F. Kennedy fordert eine strengere Prüfung von Impfstoffen.

15:52 Uhr

New Yorker Konjunkturindex steigt kräftig

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(Foto: imago/Westend61)

Die Geschäftsaktivität des verarbeitenden Gewerbes im Großraum New York ist im November wider Erwarten kräftig gestiegen. Der von der Federal Reserve Bank of New York ermittelte Index für die allgemeine Geschäftstätigkeit im verarbeitenden Gewerbe des Distrikts erhöhte sich auf plus 31,2. Volkswirte hatten einen Stand von 0,0 prognostiziert. Im Vormonat hatte der Index bei minus 11,9 gelegen.

Ein Wert über null signalisiert eine Expansion, ein Stand darunter eine Kontraktion. Der Index gewährt einen guten Einblick in die Lagebeurteilungen sowie die Erwartungen auf sechs Monate der Hersteller in New York.

15:33 Uhr

Buffett-Investition beflügelt Domino's Pizza

Warren Buffett

Warren Buffett

(Foto: AP)

Eine Investition des Börsengurus Warren Buffett treibt die Aktien der US-Pizzakette Domino's in die Höhe. Die Papiere klettern an der Wall Street um 8,3 Prozent. Die Beteiligungsfirma von Buffett, Berkshire Hathaway, besaß zum 30. September 1,28 Millionen Domino's-Aktien im Wert von etwa 549 Millionen Dollar. Das ging aus einer behördlichen Einreichung hervor. Im Berichtszeitraum kaufte Berkshire auch Papiere des Schwimmbadausrüsters Pool, die nach der Ankündigung um fünf Prozent zulegten.

Die Holdinggesellschaft verkaufte dagegen 96 Prozent ihrer Beteiligung an Ulta Beauty, obwohl sie erst im August bei der Kosmetikkette eingestiegen war. Die Anteilsscheine verloren nach der Ankündigung rund fünf Prozent. Im Berichtszeitraum trennte sich Buffett auch von Papieren des Bodenbelagshändlers Floor & Decor, des Finanzdienstleisters Capital One, des Kabelnetzbetreibers Charter Communications und der brasilianischen Onlinebank Nu.

15:20 Uhr

US-Einzelhändler mit mehr Umsatz als erwartet

Die US-Einzelhändler haben ihre Umsätze im Oktober leicht gesteigert. Die gesamten Umsätze stiegen um 0,4 Prozent gegenüber dem Vormonat. Volkswirte hatten mit einem Anstieg um 0,3 Prozent gerechnet. Wie das US-Handelsministerium weiter berichtete, stiegen die Umsätze ohne Kfz um 0,1 Prozent gegenüber dem Vormonat. Ökonomen hatten auch in dieser Kategorie einen Zuwachs um 0,3 Prozent erwartet.

Für den September gab das Ministerium einen Anstieg von revidiert 0,8 (vorläufig: 0,4) Prozent für die Gesamtrate an. Die Veränderung ex Kfz wurde auf plus 1,0 (vorläufig: plus 0,5) Prozent revidiert.

14:52 Uhr

Kennedy-Nominierung sorgt für Verluste bei Impfstoff-Aktien

Weiter keinen guten Tag haben die Aktien von Pharmaunternehmen, die Impfstoffe produzieren, oder sich sogar ausschließlich auf dieses Geschäftsfeld konzentrieren. Hintergrund ist die Nominierung von Robert F. Kennedy Jr. als US-Gesundheitsminister. Kennedy gilt als Impfgegner. Unter anderem fallen Sanofi um 3,5, GSK um 3,4, Lonza um 6 oder Biontech um 10,6 Prozent. Roche büßen 1,9 und Novartis 1,2 Prozent ein.

Sanofi
Sanofi 80,93
Biontech
Biontech 82,05
GSK
GSK 17,45
Roche
Roche 279,80

14:45 Uhr

MSC darf Übernahme der A-Aktien an HHLA vollziehen

Die Containerreederei MSC kann die geplante Beteiligung am Hamburger Hafenbetreiber HHLA jetzt vollziehen. Elf Monate nach Abschluss des Übernahmeangebots wurde mit der wettbewerbsrechtlichen Freigabe des Vorhabens durch die Ukraine die letzte noch bestehende Hürde genommen, wie aus einer Mitteilung der HHLA hervorgeht. In den nächsten sieben Bankarbeitstagen wird MSC nun für die angedienten A-Aktien der HHLA den vereinbarten Stückpreis von 16,75 Euro zahlen.

HHLA
HHLA 21,00

14:19 Uhr

Alibaba enttäuscht

Alibaba
Alibaba 132,20

Die mangelnde Kauflaune der chinesischen Verbraucher setzt Alibaba zu. Der Online-Händler gab enttäuschende Quartalszahlen bekannt, weil Konsumenten in der Volksrepublik wegen der trüben Konjunkturaussichten den Gürtel enger schnallten.

Der Umsatz stieg den Angaben zufolge um gut fünf Prozent auf umgerechnet knapp 31 Milliarden Euro. Analysten hatten aber auf 31,4 Milliarden Euro gehofft. Am Donnerstag hatte der Rivale JD.com ebenfalls Quartalsergebnisse unter Markterwartungen veröffentlicht.

13:48 Uhr

Übernahmeziel Evotec: Analysten setzen Duftmarke - Aktie schießt hoch

Evotec stehen im Fokus des Marktes mit einem feindlichen Übernahmeangebot durch Halozyme. Die US-Firma bietet elf Euro je Evotec-Aktie. In einer ersten Einschätzung dazu merken die Analysten von Jefferies an, das Angebot werfe das Licht auf den potenziellen Wert von Evotec. Denn während sie den Barwert von Evotec-Aktien bei 6,80 Euro sehen, dürfte der langfristige Wert bei 14,60 Euro liegen. Halozyme sei wohl interessiert an der Herstellungs-Platform von Evotec. Eine Übernahme dürfte den Wert der über 140 Partner-Assets treiben. Jefferies habe schon jüngst die alte Bewertung von 6,30 Euro je Aktie zurückgezogen, da die Analysten glauben, deren Wert sei von Investoren größtenteils ignoriert worden. Die Evotec-Aktie verteuert sich aktuell um fast 20 Prozent.

Evotec
Evotec 5,82

13:28 Uhr

Riesiger Gewinnsprung bei Lenovo

Lenovo hat seinen Gewinn und Umsatz im zweiten Geschäftsquartal kräftig gesteigert. Der Nettogewinn des PC-Herstellers stieg in den drei Monaten bis Ende September um 44 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 359 Millionen US-Dollar. Der Umsatz kletterte um knapp ein Viertel auf 17,9 Milliarden Dollar, dank höherer Beiträge von Investitionen in KI sowie einem Wachstum bei PCs und Smartphones.

Lenovo
Lenovo 1,31

13:10 Uhr

Neues vom Geldmarkt

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(Foto: picture alliance / blickwinkel/McPHOTO/H. Richter)

Am europäischen Geldmarkt ist nun auch der Drei-Monats-Euribor unter die Schwelle von drei Prozent gefallen. Angesichts schwacher Konjunkturdaten aus der Eurozone setzt sich zunehmend eine taubenhafte Erwartungshaltung am Markt durch. Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer rechnet damit, dass die EZB ihre Geldpolitik 2025 lockern und damit die Inflation in den beiden Folgejahren anfachen wird. In den USA wird die Erwartungshaltung dagegen falkenhafter. Nach den im Kern stärker als erwartet gestiegenen US-Erzeugerpreisen für Oktober ist die eingepreiste Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung im Dezember auf 65 Prozent gefallen nach über 80 Prozent vor Bekanntgabe der US-Daten.

Hier die jüngsten Daten: Tagesgeld: 3,05 - 3,40 (3,05 - 3,40), Wochengeld: 3,12 - 3,47 (3,14 - 3,40), 1-Monats-Geld: 3,14 - 3,56 (3,14 - 3,38), 3-Monats-Geld: 2,96 - 3,36 (2,97 - 3,19), 6-Monats-Geld: 2,66 - 3,06 (2,72 - 2,96), 12-Monats-Geld: 2,36 - 2,76 (2,38 - 2,75), Euribors: 3 Monate: 2,9880 (3,0050), 6 Monate: 2,7480 (2,7650), 12 Monate: 2,4750 (2,4940)

12:50 Uhr

Weniger neue Firmen in Deutschland gegründet

Angesichts der schwachen Konjunktur wagen weniger Menschen in Deutschland den Sprung in die Selbstständigkeit. Die Zahl der Firmengründungen ging von Januar bis September um 0,9 Prozent im Vorjahresvergleich zurück, auf insgesamt 456.000, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. Dabei nahmen die Gründungen größerer Betriebe um 0,8 Prozent ab, es waren noch 90.700.

Gleichzeitig stieg die Zahl der Firmen, die aufgegeben wurden, auf 356.800. Sie war damit in den neun Monaten bis September 1,3 Prozent höher als im Vorjahreszeitraum, wie das Statistikamt weiter mitteilte.

12:28 Uhr

Meyer-Burger-Aktien kurzzeitig vom Handel ausgesetzt - Großkunde springt ab

Die Aktien von Meyer Burger sind vom Handel am schweizerischen Aktienmarkt ausgesetzt worden. Das Unternehmen verliert seinen größten Kunden: Desri habe mitgeteilt, dass sie den Rahmenvertrag mit Meyer Burger mit sofortiger Wirkung kündige, teilte der Hersteller von Solarmodulen mit. Dem ohnehin angeschlagenen Unternehmen droht damit das Aus. An der Börse brachen die Titel um 64 Prozent ein. Der Handel sollte um 12.30 Uhr MEZ wieder aufgenommen werden.

Meyer Burger
Meyer Burger ,50

12:00 Uhr

DAX wechselt in den grünen Bereich

Hier eine kurze Wasserstandsmeldung von der Frankfurter Börse: Der DAX hat bis zum Mittag seine Verluste abbauen können. Der deutsche Leitindex notierte 0,1 Prozent fester bei 19.288 Punkten. Der EUROSTOXX50 fiel dagegen um 0,2 Prozent auf 4823 Stellen.

11:50 Uhr

Warnung vor Jobkahlschlag bei der Commerzbank

Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi warnt vor einem Bedeutungsverlust der Commerzbank, sollte diese von der italienischen Unicredit übernommen werden. Das Frankfurter Geldhaus habe das Potenzial, alleine erfolgreich im Wettbewerb zu bestehen, sagte Verdi-Chef Frank Werneke. Er sei deswegen froh über das Bekenntnis der Politik zur Eigenständigkeit der Bank. Für den Fall einer Übernahme deutet er an, dass dies nicht einfach so hingenommen werden würde.

Werneke verweist auf den Kahlschlag bei der Münchner HypoVereinsbank. Hier sei seit der Übernahme durch die Mailänder Unicredit die Zahl der Beschäftigten von über 25.000 auf jetzt unter 10.000 gefallen. Die Eigenständigkeit sei verloren gegangen. Ziel müsse es sein, eine zweite große Privatbank in Deutschland zu haben, neben der Deutschen Bank. Die Commerzbank sei für die Kreditversorgung vor allem des Mittelstands von großer Bedeutung.

11:18 Uhr

Sunrise startet Comeback an der Schweizer Börse

Die Börse in Zürich.

Die Börse in Zürich.

(Foto: picture alliance / Bildagentur-online/McPhoto)

Die Rückkehr des Telekomkonzerns Sunrise an die Schweizer Börse ist geglückt. Die Aktien des Anbieters von Festnetz- und Mobiltelefonie nahmen den Handel mit 44,75 Franken auf. Damit kam Sunrise auf einen Börsenwert von rund 3,2 Milliarden Franken. In den ersten Handelsminuten legten die Titel auf 46,20 Franken zu.

Mit dem Listing vollzieht der nach der staatlich kontrollierten Swisscom zweitgrößte Telekomkonzern des Landes die Abspaltung von der US-Muttergesellschaft Liberty Global. Jeder Liberty-Aktionär erhält im Rahmen der Transaktion Titel von Sunrise. Neues Kapital wurde nicht aufgenommen.

10:36 Uhr

Kräftige Erholung bei Wind-Aktien

Kräftige Umschichtungen gibt es innerhalb des Sektors der Erneuerbaren Energien. "SMA Solar macht wieder deutlich, wie Solar-Hersteller unter der Untätigkeit der EU gegenüber chinesischen Billigimporten leiden", sagt ein Händler. Mittlerweile mache man sich wegen hoher Lagerbestände im Handel bereits Sorgen bei SMA (plus 0,5 Prozent) über deren Liquiditätsplanung für das nächste Jahr: "Daher wird fleißig in die Wind-Branche umgeschichtet, die nicht so stark unter China-Konkurrenz leidet." Dazu erholt sich die Branche von übermäßigen Kursverlusten nach dem Wahlsieg von Donald Trump. Örsted steigen 3,3 Prozent, Nordex 5,2 Prozent und Vestas 5,7 Prozent.

Oersted
Oersted 27,15
Vestas
Vestas 15,29
Nordex
Nordex 19,41

10:15 Uhr

Pharma-Aktien europaweit auf der Verkaufsliste

Kräftige Kursrückgänge gibt es bei europäischen Pharma- und Gesundheits-Aktien. Der Sektor-Index im STOXX-600 ist mit minus 2,3 Prozent der mit Abstand schwächste Sektor. Die jüngste Welle schlechter Nachrichten sorgt für einen Rückzug aus der gesamten Branche. So fallen Merck KGaA um weitere 1,6 Prozent und Bayer um 0,7 Prozent. Größte Verlierer sind aber Sanofi, Lonza, GSK, UCB und Sartorius mit Verlusten von vier bis über fünf Prozent. Bavarian Nordic brechen nach Zahlen über 17 Prozent ein.

"Die Defensiven sind nach der Trump-Wahl generell nicht mehr interessant, und Handelsbeschränkungen könnten zum Aufbau nationaler Produktionsstätten mit massivem Investitionsbedarf führen", sagt ein Händler mit Blick auf Belastungsfaktoren.

Merck KGaA
Merck KGaA 106,75
Bayer
Bayer 28,14
Bavarian Nordic
Bavarian Nordic 30,34
GSK
GSK 17,45

09:53 Uhr

Gewinner und Verlierer nach US-Wahl

Die Wahl von Donald Trump zum neuen US-Präsidenten hat den Börsen in den USA einen ordentlichen Schub gegeben. Aber es gibt nicht nur Gewinner. Über die aktuelle Marktsituation und wie Anleger darauf reagieren können, spricht Friedhelm Tilgen mit Helen Windischbauer von der Fondsgesellschaft Amundi.

09:32 Uhr

Schwarze Woche für den Ölpreis

Die Sorge vor einer schwächeren Nachfrage aus China belastet die Ölpreise. Die Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee und US-Öl WTI fallen um je 1,1 Prozent auf 71,70 und 67,93 Dollar je Barrel (159 Liter). Auf Wochensicht steht ein Verlust von rund drei Prozent bevor. Ein Produktionsrückgang chinesischer Raffinerien im Oktober schürte Zweifel an der wirtschaftlichen Erholung des wichtigen Ölimporteurs. Die Aussicht auf höhere Öl-Lieferungen aus den USA und der OPEC+ drücke zusätzlich auf die Preise, sagte IG-Marktstratege Yeap Jun Rong. Zudem hätten sich die Chancen auf eine Zinssenkung der US-Notenbank im Dezember verringert.

Rohöl WTI
Rohöl WTI 62,62
Brent
Brent 66,88

09:16 Uhr

"DAX blickt auf turbulente Woche zurück"

Der DAX startet schwächer in den Handel zum Wochenschluss. Der deutsche Börsenleitindex notiert aktuell 0,7 Prozent im Minus bei Kursen um 19.135 Punkte. Gestern hatte er 250 Zähler oder 1,4 Prozent auf 19.264 Stellen zugelegt. "Die Vorgaben von der Wall Street laden nicht unbedingt zu Käufen ein", kommentiert ntv-Börsenkorrespondentin Sabrina Marggraf. "Der DAX blickt aber auch auf eine turbulente Woche zurück, in der vor allem die Quartalsberichte der Indexschwergewichte das Barometer stützten."

08:38 Uhr

Preisrückgang im Großhandel verlangsamt sich spürbar

Der seit anderthalb Jahren anhaltende Preisrückgang im deutschen Großhandel hat sich im Oktober spürbar verlangsamt. Die Preise sanken um durchschnittlich 0,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt mitteilt. Das ist bereits der 18. Rückgang in Folge. Im September war das Minus mit 1,6 Prozent allerdings noch doppelt so stark ausgefallen. Im Monatsvergleich von September auf Oktober stiegen die Großhandelspreise sogar mit 0,4 Prozent so deutlich wie seit einem halben Jahr nicht mehr, weil etwa Mineralölprodukte teurer wurden. Der Großhandel gilt als ein wichtiges Scharnier zwischen Herstellern und Endkunden. Preissenkungen kommen meist verzögert und zumindest teilweise auch bei den Verbrauchern an.

08:21 Uhr

Stahlkonzern baut 800 Stellen ab

Swiss Steel baut rund 800 Stellen ab. Die anhaltend schwache Nachfrage in der europäischen verarbeitenden Industrie, das niedrige Produktionsniveau und die verhaltenen Wachstumsaussichten der Kunden erforderten weitere Restrukturierungsmaßnahmen, zeilt der Stahlkonzern mit. Die Einschnitte beträfen vor allem die europäischen Produktionsstandorte sowie die gesamte Vertriebsorganisation. Swiss Steel Group werde ihre Mitarbeiterzahl mit den Kürzungen bereits im ersten Halbjahr 2025 auf unter 7000 reduzieren. Der Abbau ziele darauf ab, die Produktionsstandorte in der Schweiz, Deutschland und Frankreich zu sichern. "Die Einschnitte sind schmerzhaft, aber leider unumgänglich", sagt Konzernchef Frank Koch.

08:05 Uhr

Kurssprung: Übernahmepoker um deutsche Biotechfirma

Das US-Unternehmen Halozyme Therapeutics will die Hamburger Biotech-Firma Evotec übernehmen. Halozyme biete dabei 11,00 Euro je Evotec-Aktie in bar, teilt das Unternehmen mit. Die Offerte entspricht einem Aufschlag von 27,5 Prozent zum gestrigen Schlusskurs. Evotec werde auf dieser Basis mit etwa zwei Milliarden Euro bewertet.

Evotec
Evotec 5,82

Evotec zeigt sich überrascht: Man stelle mit Blick auf einen Medienbericht fest, dass man ohne vorherige Kontaktaufnahme von Halozyme eine unverbindliche Interessenbekundung bezogen auf ein Übernahmeangebot von 11,00 Euro je Aktie erhalten habe, heißt es. Evotec werde diese Interessenbekundung sorgfältig analysieren, über weitere Schritte entscheiden und den Kapitalmarkt entsprechend den rechtlichen Anforderungen weiter informieren.

Erst vor wenigen Tagen war bekannt geworden, dass der Finanzinvestor Triton für 131 Millionen Euro zum größten Aktionär von Evotec aufgestiegen ist. Bereits Triton hatte damit Übernahme-Spekulationen ausgelöst.

Gestern hatte die Aktie bei 8,63 Euro geschlossen. Ende 2023 kostete die Evotec-Aktie noch 21,69 Euro, bevor eine Insiderhandels-Affäre um den damaligen Vorstandschef Werner Lanthaler das Unternehmen erschütterte. Der Österreicher nahm daraufhin den Hut. Seither arbeitet Evotec an seiner Neuausrichtung.

07:54 Uhr

Zinsdämpfer und Wirtschaftssorgen als Börsen-Bremse

Die Aktienmärkte in Ostasien und Australien zeigen sich mehrheitlich mit Gewinnen. Von der Wall Street kamen negative Vorgaben, nachdem US-Notenbankchef Jerome Powell den Hoffnungen auf eine weitere Zinssenkung der Fed im Dezember einen Dämpfer verpasst hat. Nach Aussage Powells kann sich die Fed angesichts der Anzeichen für eine robuste US-Konjunktur Zeit nehmen, über das weitere Tempo ihrer Zinssenkungen zu entscheiden. Daneben müssen die Anleger eine Reihe von Wirtschaftsdaten aus China und Japan verarbeiten.

Die in China veröffentlichten Wirtschaftsdaten zeigen ein durchwachsenes Bild, was darauf hindeutet, dass die von Peking bisher aufgelegten Stimulierungsmaßnahmen wohl noch nicht ausreichend wirken. Wie das nationale Statistikamt mitteilte, ist die Industrieproduktion im Oktober um 5,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr gewachsen, nach 5,4 Prozent im September. Ökonomen hatten indessen ein Wachstum von 5,6 Prozent prognostiziert. Die Anlageinvestitionen stiegen in den ersten zehn Monaten des Jahres im Vorjahresvergleich um 3,4 Prozent. Ökonomen hatten hier 3,5 Prozent erwartet. Auch die zuvor veröffentlichten Daten zu den Immobilienpreisen waren schwach.

Einen Lichtblick gab es bei den Einzelhandelsumsätzen. Diese stiegen im Oktober im Jahresvergleich um 4,8 Prozent. Im September hatte der Anstieg noch bei 3,2 Prozent gelegen, während Ökonomen nur ein Wachstum von 3,7 Prozent erwartet hatten.

Nach deutlichen Vortagesabgaben steigt an den chinesischen Börsen der Hang-Seng-Index in Hongkong leicht um 0,8 Prozent, während auf dem Festland der Shanghai Composite um 0,2 Prozent zulegt. In den zurückliegenden Wochen hatten Sorgen vor einer Verschlechterung der Handelsbeziehungen zu den USA, nach der Wahl von Donald Trump zum neuen US-Präsidenten, das Sentiment eingetrübt. Auch die anhaltende Unzufriedenheit mit den bisherigen Maßnahmen Pekings zur Stützung der Wirtschaftsentwicklung dämpfte die Stimmung.

07:47 Uhr

Wohin geht's zum Wochenausklang?

Der DAX wird niedriger starten. Gestern hatte er 1,4 Prozent höher bei 19.263,70 Punkten geschlossen. Die Anleger in Europa blendeten die jüngsten Belastungsfaktoren angesichts erfreulicher Zahlen von Großkonzernen wie Siemens, Deutsche Telekom und ASML aus.

Zum Wochenausklang wird der Fokus der Anleger auf den US-Einzelhandelsumsätzen liegen. Der private Konsum gilt als Hauptstütze der weltgrößten Volkswirtschaft. Außerdem gilt die Preiskomponente dieses Indikators als bevorzugtes Inflationsbarometer der Fed. In den USA stehen auch die Import- und Exportdaten an.

Die EU-Kommission legt zudem ihre Herbst-Konjunkturprognose vor. Gemischte Konjunktursignale kamen aus China: Während die Industrieproduktion im Oktober langsamer als erwartet gewachsen ist, überraschten die Einzelhandelsumsätze positiv.

07:27 Uhr

Japan warnt Devisenmärkte

Eigentlich ist der US-Dollar auf große Wochengewinne eingestellt. Jedoch stimmten die Äußerungen von Fed-Chef Jerome Powell und die jüngsten Konjunkturdaten die Anleger an der Wall Street vorsichtig. Der US-Standardwerteindex Dow Jones hatte sich am Donnerstag mit einem Minus von 0,5 Prozent bei 43.750,86 Punkten aus dem Handel verabschiedet. Der breit gefasste S&P 500 verlor 0,6 Prozent auf 5.949,17 Zähler, und der technologielastige Nasdaq gab 0,6 Prozent auf 19.107,65 Stellen nach. Im asiatischen Devisenhandel verliert der Dollar geringfügig auf 156,41 Yen und legt leicht auf 7,2325 Yuan zu. Zur Schweizer Währung rückt er etwas auf 0,8893 Franken vor. Parallel dazu steigt der Euro um 0,1 Prozent auf 1,0544 Dollar und zieht leicht auf 0,9377 Franken an.

US-Dollar / Yen
US-Dollar / Yen 147,85

" Die japanischen Behörden werden angemessene Maßnahmen gegen übermäßige Währungsbewegungen ergreifen", sagt Finanzminister Katsunobu Kato am Freitag in einer erneuten Warnung an die Händler, den Yen nicht zu sehr nach unten zu drücken. "Wir sehen in letzter Zeit einseitige, starke neue Köpfe auf dem Währungsmarkt. Es ist wichtig, dass sich die Wechselkurse stabil bewegen und die Fundamentaldaten widerspiegeln", so Kato

07:12 Uhr

China-Daten an Asien-Börsen im Blick

Die asiatischen Börsen haben eine Woche voller Aufs und Abs hinter sich und zeigten sich deswegen zum Wochenschluss eher uneinheitlich. Für positive Nachrichten an den asiatischen Aktienmärkten sorgen die Wirtschaftsdaten aus China. Chinesische Aktien reduzieren frühere Verluste, als offizielle Daten zeigten, dass die Einzelhandelsumsätze im Oktober um mehr als die erwarteten 4,8 Prozent stiegen, aber das Wachstum der Industrieproduktion verfehlte die Prognosen und der Rückgang der Immobilieninvestitionen verstärkte sich. Die kurzfristigen Treasury-Renditen schossen über Nacht in die Höhe und bleiben auch am Freitag auf hohem Niveau. Der Shanghai Composite verliert 0,3 Prozent auf 3.367,94 Stellen. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen fällt um 0,4 Prozent auf 4.023,09 Punkte.

Die japanische Börse hat fester tendiert. In Tokio legt der Nikkei-Index um 0,9 Prozent auf 38.881,14 Punkte zu und der breiter gefasste Topix notiert 0,9 Prozent höher bei 2.724,12 Zählern.

06:52 Uhr

Peking liefert größte Finanzspritze seit Corona-Krise

Chinas Zentralbank hat in Form von Reverse-Repurchase-Geschäften die größte Finanzspritze an einem Tag im Rahmen von Offenmarktgeschäften seit fast fünf Jahren vorgenommen. Die People's Bank of China (PBOC) stellte 981 Milliarden Yuan - umgerechnet rund 135,74 Milliarden Dollar - für siebentägige besicherte Kredite zur Verfügung, um Faktoren wie fällig werdende mittelfristige Kredite (MLF) sowie Steuerzahlungen entgegenzuwirken. Dies teilt die PBOC mit. Am Freitag läuft ein Paket von MLF-Krediten mit einer Bewertung von 1,45 Billionen Yuan aus.

06:35 Uhr

Chinas Industrie enttäuscht

Chinas Industrieproduktion ist im Oktober wieder langsamer gewachsen, aber die Einzelhandelsumsätze haben dagegen positiv überrascht. Diese gemischten Daten unterstreichen die Schwierigkeiten der chinesischen Wirtschaft, trotz der jüngsten politischen Unterstützungsmaßnahmen wieder in Fahrt zu kommen. Die vom Nationalen Statistikamt (NBS) veröffentlichten Daten zeigen, dass die Industrieproduktion im Vergleich zum Vorjahr um 5,3 Prozent gestiegen ist. Damit hat sich das Wachstum gegenüber September (5,4 Prozent) leicht verlangsamt und liegt unter den Erwartungen der Analysten, die einen Anstieg von 5,6 Prozent prognostiziert hatten.

Die Einzelhandelsumsätze, ein Indikator für den Konsum, stiegen im Oktober um 4,8 Prozent, nach einem Anstieg von 3,2 Prozent im September, und lagen damit über den Prognosen für eine Expansion von 3,8 Prozent. Das Wachstum des Einzelhandels wurde durch einen einwöchigen Feiertag und ein Einkaufsfest angekurbelt. Nach Schätzungen des Datenanbieters Syntun stiegen die Umsätze auf den großen E-Commerce-Plattformen während des Einkaufstages um 26,6 Prozent auf 1,44 Billionen Yuan.

06:17 Uhr

Japans Wirtschaft wächst

Japans Wirtschaft ist im dritten Quartal zwischen Juli und September um annualisierte 0,9 Prozent gewachsen. Wie aus Regierungsdaten hervorging, entsprach der Anstieg des Bruttoinlandsprodukts einer mittleren Marktschätzung von 0,7 Prozent und folgte auf ein revidiertes Wachstum von 2,2 Prozent im Vorquartal. Das Ergebnis entspricht einem vierteljährlichen Anstieg von 0,2 Prozent. Ökonomen hatten einen Anstieg von 0,2 Prozent erwartet. Der private Verbrauch, auf den mehr als die Hälfte der Wirtschaftsleistung entfällt, stieg um 0,9 Prozent, während Analysten von einem Anstieg um 0,2 Prozent ausgegangen waren. Er hat sich gegenüber dem revidierten Anstieg von 0,7 Prozent im Vorquartal leicht erhöht, was darauf hindeutet, dass steigende Löhne die Haushalte zu höheren Ausgaben veranlassen.

Das langsamere Wachstum verdeutlicht die schwache wirtschaftliche Erholung Japans, da die Inlandsnachfrage noch nicht vollständig angezogen hat, während das wachsende Risiko einer Konjunkturabkühlung in den USA und eine weitere Schwäche der chinesischen Wirtschaft die Exporte belasten könnten.

05:59 Uhr

Zinssorgen und Wirtschaftsängste stoppen Jahresendrally

Mal mehr als 200 Punkte rauf, dann mehr als 400 Zähler abwärts, dann wieder 200 Stellen nach oben: Langweilig ist es in dieser Handelswoche mit dem DAX nicht. Die 19.000er Marke scheint auch erst einmal gesichert zu sein, gestern schloss der deutsche Börsenleitindex immerhin mit einem Stand von 19.264 Punkten. An der Wall Street geben die Kurse wieder deutlicher nach, nachdem zuvor im bisherigen Wochenverlauf mehrmals schon Rekordstände erreicht worden waren.

Zum Wochenschluss könnten Impulse zumindest rarer gesät sein als an den vorangegangenen Tagen, als vor allem die Quartalsberichte großer DAX-Konzerne den Index durchgewirbelt hatten. Heute steht aus Anlegersicht wieder die Konjunktur im Vordergrund: Am Morgen veröffentlicht etwa das Statistische Bundesamt die deutschen Großhandelspreise. Am Nachmittag folgen aus den USA frische Daten zu den Einzelhandelsumsätzen. Zudem legt die EU-Kommission ihre Herbstprognose vor. Brüssel hatte im Frühjahr etwas skeptischer auf die Wirtschaft im Euroraum geblickt und von hohen geopolitischen Risiken für die Konjunktur gesprochen. Die Brüsseler Behörde erwartete in ihren Projektionen vom Mai einen Anstieg beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) für den Euroraum von 0,8 Prozent im laufenden Jahr und von plus 1,4 Prozent für 2025. Die aktualisierten Prognosen werden auf einer Pressekonferenz erläutert.

Die komplette Terminübersicht für diese Woche finden Sie hier.

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