Freitag, 27. Juni 2025Der Börsen-Tag

Heute mit Jan Gänger und Wolfram Neidhard
17:39 Uhr

Dax überspringt die 24.000er-Marke - RTL-Aktie sehr stark

Nach mehr oder weniger ereignisreichen Handelswochen hat sich der Dax wieder in höhere Sphären begeben. Der deutsche Leitindex, der seit seinem Rekordhoch Anfang Juni gut zweieinhalb Prozent verloren hat, stieg heute bis auf 24.041 Punkte und näherte sich damit wieder seiner Höchstmarke von 24.479,42 Zählern.

Dax
Dax 23.880,72

"Es kommt neuer Schwung in den Dax", sagte Jochen Stanzl von CMC Markets. "Anleger setzen jetzt auf einen neuen Rally-Schub." Gespeist wurde der Optimismus durch eine Reihe von Faktoren. Die anhaltende Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran, Zinssenkungsfantasien in den USA, Fortschritte in den US-Zollgesprächen mit China und die Hoffnung auf eine baldige Einigung im US-Handelskonflikt mit der EU weckten den Risikoappetit der Investoren.

Der Dax ging 1,6 Prozent fester mit 24.033 Punkten ins Wochenende. Der EuroStoxx50 stieg um 1,5 Prozent auf 5322 Stellen. Der Euro notierte am Abend bei 1,1722 US-Dollar.

Für Gesprächsstoff sorgte heute RTL. Die Bertelsmann-Tochter, zu der auch ntv gehört, kauft den Pay-TV-Sender Sky Deutschland und will damit den US-Streamingplattformen Netflix und Amazon Prime Paroli bieten. Die Aktien schossen um 16,3 Prozent nach oben. Adidas und Puma legten 3,9 beziehungsweise 3,0 Prozent zu. US-Konkurrent Nike prognostizierte einen geringeren Umsatzrückgang im ersten Quartal als erwartet.

17:08 Uhr

Trumps Steuerpläne: Nähern sich die USA bei den Schulden einem Kipppunkt?

Die ohnehin große Staatsverschuldung der USA könnte nach Schätzung der KfW in gefährliche Höhen steigen - auch wegen der Steuerpläne von Präsident Donald Trump. Die staatliche Förderbank hält es für denkbar, dass die Schuldenquote binnen zehn Jahren von zuletzt rund 120 Prozent auf mehr als 170 Prozent der Wirtschaftsleistung klettert. Sie warnt vor einem Kipppunkt, ab dem Investoren das Vertrauen in die USA verlieren.

"Ohne Gegenmaßnahmen wie etwa Steuererhöhungen oder Ausgabenkürzungen könnten die USA in eine deutlich stärkere Schuldenspirale geraten als bislang angenommen", schreibt die KfW in einer neuen Studie. Vorschläge wie Trumps "Big Beautiful Bill Act", der dauerhafte Steuersenkungen beinhaltet und noch die Zustimmung des Senats brauche, dürften das strukturelle Defizit weiter vergrößern. Das internationale Vertrauen in die US-Wirtschaft stehe auf dem Spiel.

16:59 Uhr

Commerzbank-Kursanstieg schmälert Defizit des Bankenrettungsfonds

Commerzbank
Commerzbank 32,11

Der rasante Kursanstieg der Commerzbank-Aktie lässt das zweistellige Milliarden-Defizit des staatlichen Bankenrettungsfonds etwas abschmelzen. Der nicht gedeckte Fehlbetrag des in der Finanzkrise 2008 eingerichteten Finanzmarktstabilisierungsfonds (FMS) habe sich im vergangenen Jahr um eine halbe Milliarde auf 21,1 Milliarden Euro reduziert, teilte die Finanzagentur des Bundes in Frankfurt am Main mit. Hauptgrund dafür war eine Zuschreibung von 586 Millionen Euro auf das Aktienpaket von zwölf Prozent, das der FMS noch an der Commerzbank hält, und ein Gewinn von 130 Millionen Euro aus dem Verkauf von 4,5 Prozent der Commerzbank-Anteile.

Den Paketverkauf hatte die italienische Großbank UniCredit zum Einstieg bei der zweitgrößten börsennotierten Bank in Deutschland genutzt. Die Aussicht auf eine Übernahme - gegen die sich die Commerzbank wehrt - löste eine Kursrally aus. Mit dem Aktienverkauf machte der FMS aber nur deshalb einen Gewinn, weil er die Commerzbank-Beteiligung vorher um 219 Millionen Euro abgeschrieben hatte. Mit 702 Millionen Euro lag der Erlös noch unter den Anschaffungskosten.

16:42 Uhr

Über 24.000! Dax gewinnt kräftig an Fahrt

Der Dax hat am späten Nachmittag seine Gewinne kräftig ausbauen können. Nach Handelsbeginn an der Wall Street stieg er um 1,5 Prozent auf 24.006 Punkte. MDax, SDax und TecDax legten zwischen 0,5 und 1,3 Prozent zu. Der EuroStoxx50 gewann 1,1 Prozent auf 5300 Stellen.

16:24 Uhr

Wall Street fester - Preisdaten liefern kein Störfeuer

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(Foto: IMAGO/SOPA Images)

Nach Bekanntmachung wichtiger US-Preisdaten geht es zum Start an der Wall Street weiter aufwärts. Der Dow-Jones-Index steigt um 0,4 Prozent auf 43.580 Punkte. Der S&P-500 und der Nasdaq-Composite gewinnen je 0,3 Prozent. Der Preisindex der persönlichen Ausgaben in den USA lag im Mai in der Gesamtrate bei einer Jahresrate von 2,3 Prozent, exakt so wie erwartet.

Insgesamt dürften die neuen Daten wenig an der zuletzt verstärkten Spekulation auf sinkende US-Zinsen ändern, die zuletzt die Kauflaune am US-Aktienmarkt befeuert und die Renditen am US-Anleihemarkt gedrückt hatte. Im Handel wurde vermehrt über das Juli-Treffen der US-Notenbank als möglicher Termin für eine Zinssenkung diskutiert, nachdem es von US-Notenbankern vereinzelt entsprechende Signale gab.

16:15 Uhr

EZB-Referenzkurse von heute

Der Euro-Kurs ist gestiegen. Die EZB setzte den Referenzkurs auf 1,1704 (Donnerstag: 1,1695) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8544 (0,8550) Euro. Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85290 (0,85350) britische Pfund, 169,24 (168,92) japanische Yen und 0,9359 (0,937) Schweizer Franken fest.

15:27 Uhr

Insider: China macht mit Cognac-Importen Druck bei EU-Zöllen für E-Autos

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(Foto: picture alliance/dpa)

In den Streit über chinesische Importzölle auf französischen Cognac ist Insidern zufolge Bewegung gekommen. Eine Lösung hänge aber noch von dem parallel laufenden Konflikt der Volksrepublik mit der EU über Zölle auf Elektroautos "Made in China" ab, zitierte Reuters Insider. Es gebe mit China eine vorläufige Einigung auf Mindestpreise für Import-Cognac, hieß es weiter.

Eine bindende Vereinbarung wolle China aber erst unterzeichnen, wenn es auch Fortschritte bei den E-Autos gebe. Sollte es bis Ende einer Frist am 5. Juli keine Einigung geben, könnte China eine bereits geltende vorübergehende Abgabe von bis zu 39 Prozent auf europäischen Weinbrand dauerhaft einführen.

14:57 Uhr

Navidi: Trump hat "frech in die Kamera" gelogen

Seit dem Streit zwischen Elon Musk und Donald Trump ist es ruhig geworden um die Beziehung der beiden mächtigen Männer. Für Jeff Bezos ist ein mögliches Zerwürfnis der beiden eine lukrative Angelegenheit, wie Sandra Navidi von BeyondGlobal erklärt. Den Einfluss der beiden Milliardäre sieht die Expertin als extreme Gefahr.

14:48 Uhr

Von Fed bevorzugte US-Inflationsrate im Mai höher als erwartet

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(Foto: picture alliance / blickwinkel/McPHOTO/M. Gann)

Der von der US-Notenbank bevorzugte Inflationsindikator ist im Mai etwas höher als erwartet gewesen. Der Preisindex für die persönlichen Konsumausgaben (PCE) stieg auf 2,3 (Vormonat: 2,1) Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Bureau of Economic Analysis mitteilte. Ökonomen hatten eine Jahresrate von 2,3 Prozent erwartet. Die Fed strebt eine Inflationsrate von 2,0 Prozent an. Im Monatsvergleich erhöhte sich der PCE-Preisindex im Mai um 0,1 (0,1) Prozent. Die Prognose hatte auf 0,1 Prozent gelautet.

In der Kernrate ohne die Komponenten Nahrung und Energie, der von der Fed bevorzugten Inflationsmessgröße, erhöhte sich der Index um 2,7 (2,5) Prozent auf Jahres- und 0,2 (0,1) Prozent auf Monatssicht. Ökonomen hatten Raten von 2,6 und 0,1 Prozent erwartet. Für die Einkommen meldete das Ministerium einen Rückgang um 0,4 Prozent. Ökonomen hatten ein Plus von 0,3 Prozent erwartet.

14:34 Uhr

Neues vom Geldmarkt

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(Foto: IMAGO/Zoonar)

Kaum verändert präsentiert sich der europäische Geldmarkt. Die Deutsche Bank spricht von einem seltenen Moment der Ruhe an den Märkten im laufenden Jahr. Das Ende des Zollfriedens am 9. Juli werde derzeit ausgeblendet. Die EZB hat derweil die Herausforderung durch den jüngsten Inflationsanstieg nach Aussage von EZB-Chefvolkswirt Philip Lane gemeistert, stehe nun aber vor neuen Herausforderungen. Nach Einschätzung von Berenberg-Chefvolkswirt Holger Schmieding wird die EZB die Leitzinsen auf dem aktuellen Niveau von 2,00 Prozent lassen, sollte es bei einem durchschnittlichen US-Einfuhrzoll von 14 Prozent bleiben.

Hier die jüngsten Daten: Tagesgeld: 1,80 - 2,15 (1,80 - 2,15), Wochengeld: 1,87 - 2,22 (1,87 - 2,22), 1-Monats-Geld: 1,92 - 2,10 (1,86 - 2,28), 3-Monats-Geld: 1,95 - 2,35 (1,95 - 2,35), 6-Monats-Geld: 1,95 - 2,35 (1,95 - 2,35), 12-Monats-Geld: 1,95 - 2,35 (1,98 - 2,27), Euribors: 3 Monate: 1,9800 (1,9930), 6 Monate: 2,0370 (2,0360), 12 Monate: 2,0730 (2,0840)

14:15 Uhr

Porsche Holding platziert milliardenschweres Schuldscheindarlehen

Die Porsche SE hat ein Schuldscheindarlehen über 1,5 Milliarden Euro am Markt untergebracht. Wie die Beteiligungsgesellschaft mitteilte, wurde die Verzinsung am unteren Ende der Vermarktungsspanne festgelegt. Mit dem Darlehen löse Porsche die Bankenkredite vollständig ab, die für den Erwerb der Stammaktien der Porsche AG im Jahr 2022 aufgenommen wurden. Zudem seien Schuldscheintranchen aus dem Jahr 2023 zu günstigeren Konditionen und Laufzeiten vorzeitig refinanziert worden.

Porsche SE
Porsche SE 33,45

13:48 Uhr

Auto-Aktien gesucht - Bericht: EU knickt vor Trump ein

Kräftig aufwärts ist es mit den deutschen Automobilwerten gegangen. Grund waren diverse Presseberichte über Fortschritte bei den Verhandlungen um die US-Zölle. US-Handelsminister Lutnick sprach gegenüber Bloomberg von einem Rahmenvertrag. Demnach knickt die EU-Kommission vor den USA ein und opfert den Digital Markets Act dem Wohlergehen der Autokonzerne. Damit wird US-Konzernen wie Alphabet und Meta noch mehr digitale Macht eingeräumt. Gleichzeitig sollen sie auch von normalen Steuerzahlungen ausgenommen werden, wie der OECD-Vorschlag zeigt. Die USA hatten hier mit "Rache-Zöllen" gedroht.

Der Autoindustrie dürften damit die Strafzölle von bis zu 50 Prozent erspart bleiben. "Natürlich opfert die EU damit die digitale Zukunft, aber für die nächsten Quartale ist das erstmal positiv für Auto-Aktien", meinte ein Händler mit Blick auf entsprechende Berichte im "Handelsblatt". Entsprechend stiegen Porsche AG um 2,7 Prozent und BMW sowie Mercedes-Benz um bis zu 2,8 Prozent. VW stiegen um 1,2 Prozent.

Porsche AG
Porsche AG 41,53
BMW
BMW 85,44
Mercedes-Benz
Mercedes-Benz 53,60
VW Vorzüge
VW Vorzüge 91,96

13:23 Uhr

Risikoprämien kommen etwas zurück

Die Risikoprämien am europäischen Kreditmarkt gehen am Mittag etwas runter. Die Risikobereitschaft nimmt laut Marktteilnehmern mit positiven Berichten zu den Zollverhandlungen wieder zu: US-Handelsminister Howard Lutnick hat gesagt, die USA hätten ein Handelsabkommen mit China erzielt und Abkommen mit zehn weiteren Handelspartnern stünden bevor. Unterdessen erklärte die EU, sie sei bereit für ein Handelsabkommen mit den USA. Nun wartet der Markt auf den PCE-Preisdeflator am Nachmittag, den die Fed für ihre Geldpolitik besonders stark beobachtet.

12:57 Uhr

Nike-Aktie schießt hoch

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(Foto: picture alliance / Daniel Karmann)

Im Vorfeld wichtiger Preisdaten, die noch vor Handelsbeginn an der Wall Street mitgeteilt werden, deuten die Futures der US-Aktienindizes auf eine Fortsetzung der jüngsten Aufwärtsbewegung hin. Zuvor steht der Preisindex der persönlichen Ausgaben in den USA für Mai auf dem Programm. Dieser sogenannte PCE-Deflator gilt als eines der bevorzugten Preismaße der US-Notenbank bei der Steuerung ihrer Zinspolitik. Nachdem an den vergangenen Tagen zunehmend Spekulation auf sinkende US-Zinsen für Kauflaune am US-Aktienmarkt und sinkende Renditen am US-Anleihemarkt gesorgt haben, dürften Akteure die Preisdaten sehr genau unter die Lupe nehmen.

Am Aktienmarkt sorgt Nike für Gesprächsstoff. Der Sportartikelhersteller hat mit seinen neuen Quartalszahlen die Analystenschätzungen übertroffen. Sie lagen dessen ungeachtet aber deutlich unter den Niveaus des Vorjahres. Nike erwartet, dass sich der Rückgang der Umsätze und Margen im laufenden Quartal verlangsamen werde. Die Aktie zieht vorbörslich um gut neun Prozent an.

12:42 Uhr

Bericht: Milliardendeal in Konsumgüterbranche

UNILEVER PLC
UNILEVER PLC 50,54

Für die geplante Übernahme der Männerpflegemarke Dr Squatch blättert Unilever einem Zeitungsbericht zufolge 1,5 Milliarden US-Dollar hin. Dies berichtet die "Financial Times" unter Berufung auf Insider. Der Konsumgüterkonzern Unilever und der Verkäufer, der Finanzinvestor Summit Partners, hatten die Transaktion vor einigen Tagen angekündigt, ohne jedoch finanzielle Details zu nennen. Unilever betonte auf Anfrage, die Bedingungen des Kaufvertrages nicht veröffentlichen zu wollen.

Die 2013 vom Firmenchef Jack Haldrup gegründete US-Firma Dr Squatch wurde durch handgemachte Seifen für Männer bekannt. Sie vertreibt inzwischen auch Deodorants, Haarpflegeprodukte und Cremes. Unilever will nach eigenen Angaben mit dem Zukauf seine Körperpflege-Marken "Axe" und "Dove" ergänzen. Hierzu solle Dr Squatch international expandieren.

12:17 Uhr

Sorgen wegen schwacher Produktion bei BYD, Honda und Nissan

Etwas Sorgen machen sich Händler beim Blick auf Aussagen globaler Automobilunternehmen. "Überall sehen die Produktionszahlen deutlich schwächer als erwartet aus", sagt ein Händler. Eine geringere Auslastung der Produktionsanlagen sorge aber für einen höheren Fixkostenanteil und könnte künftig die Gewinne weiter drücken: "Es wäre plausibel, wenn auch die deutschen Hersteller damit folgen würden".

Aktuell hat Honda einen Produktionsrückgang um 5,5 Prozent im Mai berichtet, Nissan sogar von 16,5 Prozent. Am Elektromarkt hatte man die Schwäche von Tesla aus politischen Gründen erwartet, sei jedoch negativ vom chinesischen Hersteller BYD überrascht worden, heißt es. Reuters hatte am Vorabend berichtet, dass die Produktion zurückgefahren und Schichten gestrichen würden. Auch seien Expansionspläne auf Eis gelegt worden.

11:57 Uhr

Dax grün - Euro stabil - Öl etwas teurer

Update von der Frankfurter Börse: Der Dax hat seinen Aufstieg fortsetzen können. Der Leitindex stieg am Mittag um 0,8 Prozent auf 23.829 Punkte. Der EuroStoxx50 gewann 1,0 Prozent auf 5299 Stellen. Der Euro notierte bei 1,1705 US-Dollar. Die Preise für die Ölsorten Brent und WTI stiegen um je 0,5 Prozent.

11:37 Uhr

Aktie von Knorr Bremse zeitweise tiefrot

Nach Herunterstufungen durch JP Morgan und die Citigroup ist die Aktie des Bahn- und Lkw-Zulieferers Knorr-Bremse auf Talfahrt. Der Titel fiel um bis zu 5,8 Prozent auf 79,90 Euro und war damit schwächster MDax-Wert. Derzeit notiert das Papier 3,9 Prozent tiefer. Die Citigroup stufte Knorr herunter auf "Neutral" von "Buy", JP Morgan setzte die Aktien auf "Neutral" von "Overweight". Beide US-Banken verweisen in ihren Kommentaren auf den Rückgang der US-amerikanischen Schwerlast-Lkw-Bestellungen um 48 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und rücken die hohe Bewertung der Knorr-Bremse-Aktien in den Fokus.

Knorr-Bremse
Knorr-Bremse 80,40

11:21 Uhr

Euroraum-Wirtschaftsstimmung überraschend gesunken

Die Wirtschaftsstimmung in der Eurozone hat sich im Juni wider Erwarten eingetrübt. Der von der EU-Kommission veröffentlichte Sammelindex zur Einschätzung der wirtschaftlichen Entwicklung fiel auf 94,0 Punkte von 94,8 im Vormonat. Volkswirte hatten dagegen mit einem Indexanstieg auf 95,1 Zähler gerechnet. Der für die gesamte EU berechnete Indikator sank auf 94,0 Punkte von 95,0 im Vormonat.

Der Rückgang war in erster Linie auf das gesunkene Vertrauen im Industriesektor zurückzuführen, wobei auch der Einzelhandel in geringerem Maße zu diesem Rückgang beitrug. Das Vertrauen im Dienstleistungssektor und bei den Verbrauchern blieb weitgehend stabil, während sich das Vertrauen im Baugewerbe weiter verbesserte. Unter den größten Volkswirtschaften der EU sank die Wirtschaftsstimmung am stärksten in Frankreich (minus 3,4), gefolgt von Spanien (minus 1,4) und Deutschland (minus 0,8). Dagegen stieg die Stimmung in Polen (plus 1,0) und blieb in Italien und den Niederlanden (jeweils plus 0,2) weitgehend stabil.

11:05 Uhr

Potenzial für Arbeitsmarkt: Mehr als drei Millionen Menschen in "Stiller Reserve"

(Foto: Paul Zinken/dpa)

Sie sind nicht für den Arbeitsmarkt verfügbar, wünschen sich aber Arbeit und bilden somit die Gruppe der "Stillen Reserve": Das ungenutzte Arbeitskräftepotenzial in Deutschland lag nach Angaben des Statistischen Bundesamts im vergangenen Jahr bei fast 3,1 Millionen Menschen. Wichtige Gründe sind bei Männern insbesondere gesundheitliche Einschränkungen und bei Frauen Betreuungspflichten, wie die Statistiker mitteilten.

Die "Stille Reserve" umfasst alle, die zwar kurzfristig nicht für den Arbeitsmarkt verfügbar sind oder nicht aktiv nach Arbeit suchen, sich aber trotzdem Arbeit wünschen. Dazu gehören rund 380.000 Menschen, die zwar Arbeit suchen, kurzfristig jedoch keinen Job aufnehmen können - etwa wegen Betreuungspflichten. 930.000 Menschen würden gern arbeiten und sind auch verfügbar, suchen aber nicht aktiv Arbeit, etwa weil sie glauben, keine passende Tätigkeit zu finden.

Die dritte Gruppe innerhalb der Stillen Reserve ist am schwersten für den Arbeitsmarkt zu erreichen: Rund 1,8 Millionen Menschen suchten im vergangenen Jahr keine Arbeit und waren auch nicht verfügbar. Sie hatten aber einen generellen Arbeitswunsch.

10:41 Uhr

Brüder Schlau Gruppe ist insolvent

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(Foto: dpa)

Die Unternehmensgruppe Brüder Schlau GmbH & Co KG aus Porta Westfalica ist in finanzielle Schieflage geraten. Es wurde ein Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung beim Amtsgericht Bielefeld gestellt, wie aus einer Mitteilung hervorgeht. Zu dem Konzern gehören die Kette Hammer mit ihren mehr als 180 Filialen für Raumausstattung und Heimtextilien sowie etwa 60 Handwerkermärkte der Marke Schlau. Rund 3900 Menschen sind insgesamt beschäftigt und von der Insolvenz betroffen, heißt es. Zuvor hatte die "Wirtschaftswoche" darüber berichtet.

Generalbevollmächtigter ist laut Mitteilung der Bielefelder Rechtsanwalt Yorck Streitbörger. Gemeinsam mit der Geschäftsführung soll er die Sanierung vorantreiben. Zum vorläufigen Sachwalter wurde Dirk Andres bestellt.

10:05 Uhr

RTL-Aktie geht durch die Decke

Regelrecht nach oben geschnellt ist die RTL-Aktie, das im MDax notierte Papier legte mehr als 15 Prozent zu. Grund ist der geplante Kauf von Sky Deutschland für 150 Millionen Euro. "Sky passt ins Produktportfolio und der Preis ist niedrig", sagte ein Händler in Frankfurt. RTL werde damit konkurrenzfähiger im Streaming- und linearen TV-Bereich. Zur Sendergruppe gehört auch ntv.

RTL Group
RTL Group 34,95

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09:44 Uhr

Milliardär übernimmt bei Royal Mail das Kommando

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REUTERS

Der auch durch Investments in Deutschland bekannte tschechische Milliardär Daniel Kretinsky rückt in die Chefetage des britischen Traditionsunternehmens Royal Mail ein. Der Investor werde Chairman des britischen Brief- und Paketunternehmens, teilte Kretinskys EP Corporate Group mit.

Kretinsky hatte die kriselnde Royal Mail im vergangenen Jahr für umgerechnet mehr als vier Milliarden Euro übernommen, zu der auch der DHL-Konkurrent GLS gehört.

Kretinsky war in der Energiebranche groß geworden und investiert nun in Unternehmen aus Branchen wie Einzelhandel, Medien oder Logistik bis hin zur Stahlindustrie. In Deutschland hatte er jüngst die Großhändler Metro von der Börse genommen, an der Stahlsparte von Thyssenkrupp ist er beteiligt.

09:15 Uhr

Dollar hängt schwer in den Seilen

Die US-Währung bleibt zum Wochenschluss angeschlagen. Der Dollar-Index notiert mit 97,3770 Punkten zwar etwas fester, liegt jedoch in Reichweite seines gestern markierten Drei-Jahres-Tiefs von 96,997 Zählern. Auf Wochensicht kommt er auf ein Minus von mehr als einem Prozent.

Euro / US-Dollar
Euro / US-Dollar 1,17

"Sorgen vor einer politischen Einflussnahme auf die Zinsentscheidung haben die Zinssenkungserwartungen forciert und den Dollar unter Druck gebracht", resümieren die Analysten der Helaba.

US-Präsident Donald Trump drückt bei der Suche nach einem Nachfolger für den 2026 aus dem Amt scheidenden Notenbankchef Jerome Powell offenbar aufs Tempo. Berichten zufolge spielt er mit dem Gedanken, den Kandidaten bereits bis September oder Oktober bekanntzugeben. Trump hat Powell wiederholt dafür kritisiert, die Zinsen nicht zu senken, und mit dessen Entlassung gedroht.

09:13 Uhr

Der Dax startet optimistisch

Der Frankfurter Aktienmarkt geht mit Gewinnen in den Tag. Der Dax legt 0,6 Prozent auf 23.803 Punkte zu.

DAX
DAX 23.880,72

08:52 Uhr

Kauf von Sky Deutschland durch RTL kommt gut an

Sehr positiv kommentieren Händler in ersten Einschätzungen den Kauf von Sky Deutschland durch die RTL Group. "Das passt ins Produktportfolio, und der Preis ist fast schon billig", sagt ein Händler. Sky sei allein ohnehin nicht überlebensfähig gewesen. Die 150 Millionen Euro in Cash seien sogar eher günstig, kommentiert ein anderer Händler. RTL werde damit konkurrenzfähiger im Streaming- und linearen TV-Bereich. Die Aktien ziehen um 6 Prozent an.

08:22 Uhr

Was macht der Dax heute?

Der Dax wird Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge heute höher starten. Der Broker Lang & Schwarz sieht den Dax zur Eröffnung 0,6 Prozent im Plus bei 23.785 Punkten.

Gestern hatte die Erleichterung über die Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran für Kursgewinne gesorgt - der Leitindex stieg 0,6 Prozent auf 23.649 Zähler.

An der Wall Street stützte die Hoffnung auf schnellere Zinssenkungen und eine Annäherung der USA und China im Zollstreit die Kurse.

07:31 Uhr

Siemens Energy streicht Frauenquote in den USA

Siemens Energy schafft seine Frauenquote in den USA ab. Damit sind die Vereinigten Staaten von dem Ziel ausgenommen, die Anzahl der Frauen in Führungspositionen von weltweit zuletzt 24 auf 30 Prozent im Jahr 2030 zu erhöhen, wie das "Handelsblatt" berichtet. Die Vorgabe ist auch nicht mehr Teil der Bonusvergütungen. Außerdem wird geprüft, ob die Änderungen im Gesamtkonzern übernommen werden.

"Wir ändern nicht unsere Werte. Wir glauben weiterhin an Diversität", sagte Finanzvorständin Maria Ferraro der Zeitung. Aber man könne die rechtlichen Vorgaben in den USA nicht ignorieren.

07:07 Uhr

SoftBank will bei KI dominieren

Der Chef des japanischen Konzerns SoftBank, Masayoshi Son, will das Unternehmen innerhalb der nächsten zehn Jahre zum weltgrößten Plattformanbieter für künstliche Superintelligenz machen. "Wir wollen der Organisator der Branche in der Ära der künstlichen Superintelligenz werden", sagte Son auf der jährlichen Aktionärsversammlung.

Son verglich sein Ziel mit der Position marktbeherrschender Anbieter von Technologieplattformen wie Microsoft, Amazon und Alphabet. Zu den KI-bezogenen Geschäften des Unternehmens in diesem Jahr gehören die Übernahme des US-Halbleiterentwicklers Ampere für 6,5 Milliarden Dollar und die Investition von bis zu 40 Milliarden Dollar in den ChatGPT-Hersteller OpenAI.

Softbank
Softbank 106,50

06:48 Uhr

Gute Laune in Japan

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REUTERS

Für die Aktienindizes weltweit ist am Ende der Woche eine kleine Verschnaufpause angesagt, denn die Sorgen über die Spannungen im Nahen Osten und die Unsicherheit über Zölle und Handelsabkommen sind vorerst ein wenig in den Hintergrund getreten.

In Tokio legt der 225 Werte umfassende Nikkei-Index 1,6 Prozent auf 40.215 Punkte zu, und der breiter gefasste Topix notiert 1,3 Prozent höher bei 2841 Zählern. Die Börse Schanghai verliert 0,1 Prozent auf 3443 Stellen. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Schanghai und Shenzhen stagniert bei 3947 Punkten.

Nikkei
Nikkei 44.418,94

Grund für die gute Stimmung war unter anderem die Nachricht, dass Washington mit Peking eine Einigung darüber erzielt hat, wie die Lieferungen von Seltenen Erden in die Vereinigten Staaten beschleunigt werden können. "Die Anleger waren schließlich bereit, Long-Positionen in US-Aktien einzugehen, unterstützt durch positive Nachrichten über die nachlassenden Spannungen im Nahen Osten und die Erwartung einer Zinssenkung", sagte Takamasa Ikeda, Senior Portfolio Manager bei GCI Asset Management. "Japanische Aktien spiegelten den US-Trend wider, angeführt von Aktien, die bei ausländischen Anlegern beliebt sind", sagte er.

In Japan stiegen die Technologiewerte, wobei der Chiphersteller Tokyo Electron um 5,5 Prozent zulegte und damit den größten Anteil an den Gewinnen des Nikkei hatte. Der Technologie-Startup-Investor SoftBank legte um 2,8 Prozent zu.

In China zeigte dagegen der immer noch andauernde Zollstreit mit den USA seine Auswirkungen auf die Wirtschaft. Dort sind die Industriegewinne im Mai gegenüber dem Vorjahr erneut stark zurückgegangen.

06:30 Uhr

Zoll-Damoklesschwert schwebt über dem Dax

Die bislang anhaltende Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran hat den Dax-Anlegern am Donnerstag Lust auf Aktien gemacht. Der deutsche Leitindex kletterte nach oben. Die Entspannung der geopolitischen Lage rufe nun Schnäppchenjäger auf den Plan, sagte Jochen Stanzl von CMC Markets. Seit seinem Rekordhoch von 24.479,42 Punkten Anfang Juni hat der Dax fast drei Prozent an Wert eingebüßt. Analysten bezweifelten jedoch, dass der Leitindex seine Rekordjagd schon bald wieder aufnehmen wird. Das Thema Handelspolitik könnte den derzeitigen Optimismus schnell wieder einfangen, hieß es in Frankfurt.

Was bringt der letzte Handelstag der Woche? Insgesamt ist die Datenlage sehr dünn. Wichtig für Teile der deutschen Wirtschaft: Die Mindestlohnkommission aus Gewerkschaften und Arbeitgebern berät über die Höhe der Lohnuntergrenze für die Jahre 2026 und 2027. Für den Vormittag ist eine Pressekonferenz zur Bekanntgabe ihres Beschlusses angekündigt. Aus Kreisen der Kommission verlautete jedoch, dass offen sei, ob bis dahin eine Entscheidung gefallen sei. Die Kommission muss bis spätestens Montag entscheiden. Der Mindestlohn beträgt derzeit 12,82 Euro pro Stunde. Erwartet wird eine Anhebung womöglich in mehreren Schritten auf einen Wert zwischen 14 und 15 Euro.

Dax
Dax 23.880,72

In den USA veröffentlichen Bankenaufseher der Federal Reserve die Ergebnisse ihres jährlichen Stresstests der US-Großbanken. Analysten erwarten, dass alle überprüften Geldhäuser den Test bestehen werden. Gelockerte Kriterien machten es auch zahlreichen Instituten möglich, weniger Geld für Kapitalpuffer zurückhalten zu müssen. Freuen können sich darüber dann die Anleger - Dividenden und Aktienrückkäufe könnten zulegen.

Steigende Preise dürften die Ausgabenfreude der US-Verbraucher im Mai geschmälert haben. Volkswirte erwarten, dass die Konsumausgaben zum Vormonat nur minimal um 0,1 Prozent zugelegt haben. Dabei wirkte wohl auch die Teuerung als Hemmschuh. Die US-Notenbank strebt eine Teuerungsrate von zwei Prozent an.

Die komplette Terminübersicht für diese Woche finden Sie hier.

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