Freitag, 09. Mai 2025Der Börsen-Tag

Heute mit Thomas Badtke und Wolfram Neidhard
17:37 Uhr

Dax steigt auf zu neuen Höhen

Die Hoffnung auf weitere Zollabkommen nach dem Deal der USA mit Großbritannien hat dem Dax ein neues Rekordhoch beschert. Der deutsche Leitindex notierte bis zu 0,8 Prozent im Plus bei 23.543,27 Punkten. Nach dem im März aufgestellten letzten Höchststand von 23.476 Zählern hatten Sorgen der Anleger über die US-Handelspolitik den Dax erneut stark ins Minus gedrückt. Anfang April fiel er zeitweise sogar unter die Marke von 20.000 Punkten.

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"Der erste große Handels-Deal ist unter Dach und Fach", sagte Jürgen Molnar, Stratege vom Broker RoboMarkets. Zudem bestünde die Aussicht auf konstruktive Gespräche auch mit China. Dies trieb den Dax bereits am Donnerstag um 1,0 Prozent nach oben.

Am Ende ging der Dax mit einem Plus von 0,6 Prozent auf 23.499 Punkte aus dem Xetra-Handel. Der EuroStoxx50 notierte 0,3 Prozent höher bei 5306 Stellen. Der Euro lag am Abend etwas fester bei 1,1265 US-Dollar.

Im Rampenlicht bei den Einzelwerten stand die Commerzbank. Das Frankfurter Geldhaus überraschte zum Jahresauftakt mit einem kräftigen Gewinnanstieg, was die im Dax notierte Aktie um 4,4 Prozent nach oben trieb. Gefragt im MDax waren die Titel von Krones, die um 2,5 Prozent zulegten. Der weltgrößte Getränkeabfüllanlagen-Hersteller zeigt sich resistent gegen die wachsende Unsicherheit aufgrund der drohenden US-Zölle.

17:15 Uhr

Maschinenbauer Trumpf streicht Hunderte Stellen

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(Foto: dpa)

Aufgrund der Konjunkturflaute will der Maschinenbauer Trumpf in den nächsten Monaten rund 1000 Jobs streichen. Am Stammsitz sollen rund 430 von insgesamt 6200 Stellen abgebaut werde, wie ein Sprecher mitteilte. Dazu gehören die Trumpf-Standorte in Ditzingen bei Stuttgart, Gerlingen, Leonberg-Höfingen und Hettingen.

"Auch Trumpf kann sich nicht der seit fast zwei Jahren anhaltenden globalen Konjunkturschwäche entziehen", hieß es. Aufgrund der damit verbundenen Auftragsrückgänge passe man nun die Struktur an. Es sei unvermeidlich, auch Stellen abzubauen.

16:56 Uhr

Audi warnt vor Gebrauchtwagenbetrügern

Hier eine wichtige Meldung abseits des Börsengeschehens: Audi warnt vor betrügerischen Gebrauchtwagenangeboten im Internet. Auf "täuschend echt gemachten" Internetseiten und in Gebrauchtwagenkatalogen, die aussähen, als seien sie von Audi, würden derzeit in Deutschland, Österreich und der Schweiz Autos zu besonders günstigen Preisen angeboten, heißt es von der VW-Tochter. Es gebe aber weder die Autos noch die angeblichen Vertriebskanäle dahinter.

Ziel der mutmaßlichen Betrüger sei, Kunden zu Anzahlungen oder gar zur Bezahlung der nicht existierenden Autos zu bringen. "Leider wurden bereits mehrere Kundinnen und Kunden durch die Betrugsmasche geschädigt", heißt es. Audi habe Strafanzeige gestellt und unterstütze die Ermittler. Betroffenen rät das Unternehmen, ebenfalls umgehend Strafanzeige zu erstatten. Audi warnt dabei davor, dass die mutmaßlichen Betrüger gefälschte E-Mail-Adressen, Telefonnummern und Bankverbindungen nutzen - teilweise auch Bildmaterial tatsächlicher Mitarbeiter von Audi-Vertriebspartnern.

16:33 Uhr

US-Anleger fahren vor China-Gesprächen auf Sicht

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(Foto: IMAGO/SOPA Images)

Vor einem wichtigen Treffen zwischen den USA und China am Wochenende haben sich die US-Anleger nur mit angezogener Handbremse vorwärts bewegt. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte stand 0,1 Prozent im Plus bei 41.420 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 gewann 0,3 Prozent auf 5680 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq stieg um 0,6 Prozent auf 18.030 Punkte.

Enttäuschende Quartalszahlen schickten die Aktien der Online-Reiseplattform Expedia auf Talfahrt. Die Titel rutschten um 7,3 Prozent ab. Der Geschäftsbericht des US-Fahrdienstvermittlers Lyft kam bei Anlegern hingegen gut an. Die Papiere des Uber-Konkurrenten sprangen um mehr als sieben Prozent nach oben und erreichten den höchsten Stand seit Dezember.

16:13 Uhr

Rheinmetall verhandelt über Trennung von Autoteile-Geschäft

Rheinmetall
Rheinmetall 1.717,00

Der Rüstungskonzern Rheinmetall könnte sich bald von seinem zivilen Geschäft Power Systems trennen. "Rheinmetall erhält seit einiger Zeit Kauf-Anfragen von potenziellen Interessenten und führt mit diesen Gespräche", sagte Vorstandschef Armin Papperger in seiner im Internet veröffentlichten Rede für die virtuelle Hauptversammlung am 13. Mai. Alle Anfragen würden "ernsthaft geprüft".

Die Sparte, die Teile für die kriselnde Autoindustrie fertigt, gehöre nicht mehr zum Kerngeschäft des Konzerns, unterstrich Papperger. Der Dax-Konzern versuche, einzelne Werke der Sparte auf die Rüstungsproduktion umzustellen: "Wir wollen sie für die Sicherheits- und Verteidigungsindustrie nutzbar machen und unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine sichere Perspektive geben." Aktuell sei dies für die Standorte in Neuss und Berlin der Fall, bekräftigte er.

15:42 Uhr

Borussia Dortmund macht wieder Gewinn

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BVB 3,31

Borussia Dortmund hat im dritten Geschäftsquartal 2024/25 bei einem kräftigen Umsatzanstieg wieder schwarze Zahlen geschrieben. Das Ergebnis aus Transfergeschäften habe sich mit 12,6 Millionen Euro gegenüber 6,0 Millionen im Vorjahresquartal mehr als verdoppelt, teilte der im SDax notierte Fußball-Bundesligist mit. Nach vorläufigen Zahlen erzielte Borussia Dortmund einen Konzerngewinn nach Steuern von 5,2 Millionen Euro nach einem Verlust von 21,7 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Das operative Konzernergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) stieg auf 29,6 Millionen Euro nach minus 1,8 Millionen Euro im Vorjahresquartal.

Der Umsatz stieg um 51,5 Prozent auf 148,8 Millionen Euro. Während sich die Einnahmen aus dem Spielbetrieb nahezu verdoppelten, stiegen auch die Erlöse aus Werbung, TV-Vermarktung und Merchandising. Der vollständige Quartalsbericht wird planmäßig am 15. Mai veröffentlicht.

15:21 Uhr

Expedia-Aktie stürzt ab

Enttäuschende Quartalszahlen schicken die Aktien der Online-Reiseplattform Expedia auf Talfahrt. Die Titel des US-Unternehmens rutschen vorbörslich um fast zehn Prozent ab. Expedia erzielte im ersten Quartal einen Umsatz von 2,98 Milliarden Dollar und verfehlte damit knapp den Durchschnitt der Expertenprognosen von 3,01 Milliarden Dollar. Auch die Rivalen Hilton und Airbnb warnten zuletzt vor einer abflauenden Nachfrage. "Bei Expedia fällt das Ganze etwas stärker ins Gewicht, da das Unternehmen in den USA präsenter ist als viele Wettbewerber", sagte Jake Fuller, Analyst beim Finanzdienstleister BTIG.

14:50 Uhr

Schwache Zahlen drücken Campari-Aktie runter

Enttäuschende Quartalszahlen setzen die Aktie des italienischen Spirituosenherstellers Campari unter Druck. Die Titel geben an der Börse in Mailand drei Prozent nach. Campari verzeichnete im ersten Quartal einen Nettoumsatz von 666 Millionen Euro und verfehlte damit die Erwartungen der Analysten, die im Schnitt von 686 Millionen Euro ausgegangen waren. Hintergrund sei die Verunsicherung rund um die US-Zölle, sagte Konzernchef Simon Hunt.

Campari
Campari 5,97

14:44 Uhr

Commerzbank-Chefin betont Eigenständigkeit ihres Geldinstituts

Bettina Orlopp

Bettina Orlopp

(Foto: dpa)

Die Commerzbank will sich laut ihrer Chefin Bettina Orlopp weiter auf ihre Strategie der Eigenständigkeit konzentrieren. Es gebe keine Nachrichten zu Unicredit, sagte Orlopp zu den Ergebnissen des ersten Quartals. "Wir fokussieren uns, was wir schon in den vergangenen sechs Monaten getan haben, auf unsere Strategie der Eigenständigkeit", sagte Orlopp. Die Bank konzentriere sich darauf, Werte für ihre Stakeholder zu schaffen. Es sei klar, wenn etwas auf den Tisch komme, werde die Bank die Option bewerten.

Die Commerzbank ist auf dem Radarschirm der italienischen Großbank Unicredit, der in Deutschland bereits die HypoVereinsbank (HVB) gehört. Das Frankfurter Geldhaus stemmt sich allerdings gegen eine Übernahme und will seine Unabhängigkeit bewahren.

13:47 Uhr

Neues vom Geldmarkt

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(Foto: IMAGO/Zoonar)

Wenig verändert zeigt sich zum Wochenausklang der europäische Geldmarkt. Tagesgeld wird nach wie vor mit 2,14 zu 2,34 Prozent gehandelt, und dabei wird es laut TomNex und SpotNext zunächst auch bleiben. Die Überschussliquidität ist mit knapp 2,8 Billionen Euro nach wie vor hoch. Damit wird sich Tagesgeld voraussichtlich erst mit der neuen Mindestreserveperiode nach der EZB-Sitzung im Juni deutlicher verändern. Dann wird die Spanne voraussichtlich um 25 Basispunkte nach unten gehen. Denn eine solche Zinssenkung ist an den Märkten eingepreist. Auch die Terminsätze liegen zum Wochenausklang nahe an den Spannen vom Donnerstag.

Hier die jüngsten Daten: Tagesgeld: 2,14 - 2,34 (2,14 - 2,34), Wochengeld: 2,14 - 2,34 (2,14 - 2,34), 1-Monats-Geld: 2,12 - 2,36 (2,12 - 2,36), 3-Monats-Geld: 2,07 - 2,35 (2,04 - 2,35), 6-Monats-Geld: 1,99 - 2,28 (2,00 - 2,28), 12-Monats-Geld: 1,96 - 2,25 (1,96 - 2,25), Euribors: 3 Monate: 2,1380 (2,1500), 6 Monate: 2,1340 (2,1460), 12 Monate: 2,0360 (2,0390)

13:19 Uhr

Großer Unmut bei Ford Köln - Beschäftigte für unbefristete Streiks

Bei Ford in Köln drohen unbefristete Streiks. Bei einer Urabstimmung sprachen sich 93,5 Prozent der beim US-Autobauer tätigen Mitgliedern der Industriegewerkschaft IG Metall für einen Arbeitskampf aus, wie die Gewerkschaft in Köln mitteilte. Nun werde kurzfristig entschieden, in welchem Umfang und in welchen Bereichen Streikmaßnahmen beginnen. Hintergrund sind Forderungen nach einem Sozialtarifvertrag: Die Gewerkschaft fordert finanzielle Absicherungen für alle 11.500 Beschäftigte am Standort Köln - auch bei einer möglichen Insolvenz. Dabei geht es unter anderem um die Höhe von Abfindungen für Beschäftigte, die das Unternehmen verlassen müssen.

Der angeschlagene Konzern hatte im vergangenen Jahr angekündigt, Tausende Stellen in Deutschland zu streichen. Bis Ende 2027 sollen in Europa 4000 Jobs abgebaut werden, darunter 2900 in Deutschland. Dies betrifft vor allem den Standort Köln. Ford müsse seine Wettbewerbsfähigkeit steigern und Kosten senken, hieß es im November zur Begründung.

12:57 Uhr

Windparkentwickler schwächelt

PNE hat im ersten Quartal Einbußen beim Umsatz und Gewinn erlitten. Die Umsatzerlöse fielen auf 27,9 Millionen Euro nach 31,4 Millionen Euro im Vorjahr, wie der Windparkentwickler mitteilt. Der operative Gewinn (Ebitda) brach auf 3,6 Millionen Euro von 8,5 Millionen Euro ein. "Bereinigt um das außerordentlich geringe Windaufkommen, hätte unser Ergebnis mindestens auf Vorjahresniveau gelegen. Das stimmt uns weiter zuversichtlich", sagt PNE-Chef Heiko Wuttke. Er bestätigt sein Jahresziel eines Ebitda von 70 bis 110 Millionen Euro.

PNE Wind
PNE Wind 10,30

 

12:32 Uhr

Dax bleibt oben dran

Update von der Frankfurter Börse: Nach seinem Rekordhoch von 23.529 Punkten hat sich der Dax weiter im grünen Bereich bewegt. Kurz nach Mittag notierte der Leitindex 0,6 Prozent höher bei 23.499 Punkten. Der EuroStoxx50 stieg um 0,5 Prozent auf 5315 Stellen. Der Euro lag nur wenig verändert bei 1,1244 US-Dollar.

12:20 Uhr

Das hat die neue Wirtschaftsministerin mit Deutschland vor

Katherina Reiche wechselt aus der Privatwirtschaft in die Politik und wird Wirtschaftsministerin unter Bundeskanzler Friedrich Merz. Im Exklusivinterview mit ntv führt die CDU-Politikerin aus, welche Punkte sie angehen will, um die zu Hause und global unter Druck stehende deutsche Wirtschaft in Schwung zu bringen. Schon in zwei Monaten soll es Ergebnisse geben, kündigt Reiche an.

11:55 Uhr

"Tiefe Furchen an den Finanzmärkten": Welche Strategie steckt hinter Trumps Politik?

Die Unsicherheit, die seit Wochen die Aktienmärkte aufrüttelt, bremst auch die US-Wirtschaft zunehmend aus. Welche Strategie Donald Trump damit eigentlich verfolgt und welche Chancen die turbulente Börsenphase für Anleger bietet, darüber spricht Friedhelm Tilgen mit Dirk Grunert von Morgan Stanley auf dem Ludwig-Erhard-Gipfel in Gmund am Tegernsee.

11:32 Uhr

Ölpreise gehen deutlich nach oben

Einen Tag vor den für Samstag geplanten Handelsgesprächen zwischen China und den USA greifen Anleger bei Rohöl zu. Die Nordsee-Sorte Brent und die US-Sorte WTI verteuern sich um jeweils rund 1,5 Prozent auf 63,67 und 60,74 Dollar je Fass (159 Liter). "Sollten beide Seiten ein Datum für formelle Handelsgespräche festlegen und sich darauf einigen, die hohen Zölle während der Verhandlungen schrittweise zu senken, könnte der Ölpreis um weitere zwei bis drei Dollar je Barrel zulegen", sagte Vandana Hari, Gründerin des Analysehauses Vanda Insights. Die Expertin warnte jedoch vor übermäßigem Optimismus.

Rohöl WTI
Rohöl WTI 59,78
Brent
Brent 63,72

11:10 Uhr

Hoffnung auf USA-China-Abkommen treibt Bitcoin hoch

Bitcoin
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Die Hoffnung auf weitere Abkommen im von US-Präsident Donald Trump angezettelten Zollkrieg hat den Bitcoin nach oben getrieben. Die umsatzstärkste Kryptowährung verteuerte sich in der Spitze um 1,6 Prozent auf 104.324 Dollar und ist damit so teuer wie seit Januar nicht mehr. Andere Cyber-Devisen wie Ether und Ripple gewannen bis zu knapp 14 Prozent und fünf Prozent. Nach dem Handelsabkommen der USA mit Großbritannien warten Börsianer nun auf das Ergebnis der für Samstag geplanten Handelsgespräche zwischen China und den USA in der Schweiz.

Timo Emden vom Analysehaus Emden Research mahnt zur Vorsicht. "Die hoch gesteckten Erwartungen an das bevorstehende Treffen müssen sich am Ende des Tages auch bewahrheiten", sagt der Experte. "In diesem Zusammenhang sollten sich Anleger insbesondere über das Wochenende auf eine erhöhte Volatilität einstellen."

10:48 Uhr

Ex-Chef von Kryptowährungsplattform zu langer Haft verurteilt

Alexander Mashinsky

Alexander Mashinsky

(Foto: AP)

Fast drei Jahre nach der Pleite der Kryptowährungsplattform Celsius in den USA ist deren ehemaliger Chef wegen Betrugs zu zwölf Jahren Haft verurteilt worden. Ex-Celsius-Chef Alexander Mashinsky und weitere Führungskräfte hätten mehr als vier Milliarden Dollar an Kundengeldern veruntreut, um damit den Betrieb der Plattform zu finanzieren, Kredite zu vergeben und in "hochriskante" Anlagen zu investieren, urteilte ein Bundesrichter in Manhattan.

Celsius hatte Ende 2021 auf dem Höhepunkt des Erfolgs mehr als eine Million Kundinnen und Kunden, die auf der Plattform mehr als 25 Milliarden Dollar anlegten. Als der Wert von digitalen Währungen im Frühjahr 2022 stark fiel, geriet Celsius in Schwierigkeiten. Immer mehr Kunden zogen ihr Geld ab. Mitte Juni 2022 stoppte die Plattform alle Auszahlungen und beantragte einen Monat später Gläubigerschutz. Die Summe der Kundengelder belief sich damals auf 4,7 Milliarden Dollar. 93 Prozent des Geldes wurden laut einem Bericht vom März dieses Jahres an ehemalige Kundinnen und Kunden ausgezahlt.

10:32 Uhr

Analysten: USA könnten Zölle für China auf 54 Prozent senken

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(Foto: IMAGO/NurPhoto)

Die USA könnten nach Einschätzung von Ökonomen der ANZ ihre Zölle auf chinesische Waren nach Verhandlungen auf 54 Prozent senken. Bilaterale Handelsgespräche könnten Themen wie Handelsungleichgewichte, panamaische Häfen, TikTok und den Umgang mit Fentanyl umfassen, schreiben die Ökonomen in einer Researchnote. Wenn China bereit sei, die Drogenkontrolle zu verstärken, könnte der 20-prozentige Fentanyl-Zoll ausgesetzt werden.

Die USA würden aber wahrscheinlich die am "Tag der Befreiung" angekündigten reziproken Zölle von 34 Prozent beibehalten, um sicherzustellen, dass die USA ihre Abhängigkeit von Importen aus China reduzieren. Dies könnte es den USA ermöglichen, eine gewisse Druckmöglichkeit im Umgang mit China in anderen Angelegenheiten zu behalten. Die ANZ schätzt, dass bis Ende Juni ein Handelsabkommen geschlossen werden könnte.

10:14 Uhr

British-Airways-Mutter IAG fliegt hohen Gewinn ein

IAG
IAG 4,80

Die British-Airways-Muttergesellschaft IAG hat im ersten Quartal einen Gewinnsprung erzielt und ihre Prognose bekräftigt. Der operative Gewinn sei in den ersten drei Monaten 2025 auf 198 (Vorjahr: 68) Millionen Euro geklettert, teilte die Airline-Holding mit. Er übertraf damit die Erwartungen des Marktes.

Auch IAG verbuchte damit keinen Dämpfer durch die Auswirkungen der Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump, die die Verbraucher in vielen Ländern verunsichert. Auf den für British Airways wichtigen Transatlantik-Routen laufe es vielmehr rund, erklärte IAG. Konkurrent Lufthansa hatte im traditionell schwachen Auftaktquartal den Verlust reduzieren können. Air France-KLM vermeldete eine ähnliche Entwicklung.

09:51 Uhr

Über 23.500: Dax schafft Rekordhoch

Der Optimismus der Anleger nach dem Handelsabkommen der USA mit Großbritannien hat den Dax auf ein neues Rekordhoch gehievt. Der deutsche Leitindex notierte nach der Eröffnung um 0,7 Prozent im Plus bei 23.528,88 Punkten. US-Präsident Donald Trump hatte in einem live im Fernsehen übertragenen Telefonat am Donnerstag zusammen mit dem britischen Premierminister Keir Starmer die Vereinbarung bekannt gegeben, deren Details noch ausgearbeitet werden sollen. Dies trieb den Dax bereits zum Handelsschluss um ein Prozent nach oben.

"Jetzt hoffen alle auf weitere Deals. Dabei darf nicht übersehen werden, dass die Ausgangslage für diesen Deal anders und vor allem einfacher war", warnte Thomas Altmann, Portfoliomanager beim Vermögensverwalter QC Partners. "Denn im Handel mit den USA erwirtschaftet Großbritannien bereits jetzt einen Überschuss. Von daher musste es viel weniger Zugeständnisse machen."

09:34 Uhr

Air Canada bekommt Trump-Unmut zu spüren

Air Canada bekommt die Verstimmung der Kanadier auf die USA angesichts der abschätzigen Äußerungen und Zoll-Erhebungen von US-Präsident Donald Trump zu spüren. Die größte kanadische Airline meldete einen größeren Verlust für das erste Quartal. Das sei auch auf ein schwächeres Passagieraufkommen auf dem wichtigen US-Markt angesichts der Spannungen zurückzuführen. Air Canada wies für das Quartal einen bereinigten Verlust von 0,45 kanadischen Dollar pro Aktie aus, verglichen mit einem Verlust von 0,27 Kanada-Dollar vor Jahresfrist. Die bereinigte Ergebnis-Prognose (Ebitda) für das laufende Jahr kappt die Airline um 200 Millionen auf 3,2 bis 3,6 Milliarden.

Die nordamerikanischen Airlines haben angesichts der schwächelnden Buchungen in den USA ihre Flugpläne gekürzt, ihre Finanzprognosen gestrichen und die Kostenkontrolle verschärft. Air Canada hat bereits erklärt, dass sein Rückgang bei den Buchungen für Flüge in die USA in den nächsten sechs Monaten einen branchenweiten Rückgang von etwa 10 Prozent widerspiegelt.

Trump hatte sich wiederholt abschätzig über Kanada geäußert, Zölle gegen das Land verhängt und erklärt, es solle lieber ein Bundesstaat der USA werden. Kanadas Ministerpräsident Mark Carney hatte daraufhin gesagt, die alte Wirtschafts- und Sicherheitsbeziehung zu den USA sei Geschichte. Es sei klar geworden, dass die USA kein verlässlicher Partner mehr seien.

09:18 Uhr

"Es ist eine wilde Gemengelage"

Vielleicht wird es doch noch etwas mit einem Wochengewinn für den Dax: Der deutsche Börsenleitindex startet zumindest erneut etwas fester, notiert aktuell im Bereich von 23.450 Punkten, nachdem er gestern 1 Prozent auf 23.353 Zähler zugelegt hatte. Das Allzeithoch liegt bei 23.476.

"Es ist eine wilde Gemengelage", kommentiert ntv-Börsenkorrespondent Patrick Dewayne. Er verweist auf eine stützende Wall Street und uneinheitliche Asien-Börsen. Der "Trade Deal" zwischen den USA und Großbritannien spiele auf dem Parkett ebenso eine Rolle wie die Zahlen der Commerzbank. "Die hat ihren Gewinn gesteigert, aber auch die Risikovorsorge erhöht."

08:57 Uhr

CompuGroup vor Börsen-Rückzug

Der Finanzinvestor CVC und die Eigentümerfamilie Gotthardt machen Ernst mit dem angekündigten Rückzug der Koblenzer Medizinsoftwarefirma CompuGroup Medical (CGM) von der Frankfurter Börse. Die übrigen Aktionäre bekommen daher wie vorgeschrieben noch einmal die Möglichkeit, ihre Anteile an CVC zu verkaufen, wie die Bieter mitteilen. Das Angebot liegt bei 22 Euro je Anteilsschein, am Donnerstag schloss die Aktie mit 22,12 Euro nur knapp darüber. "Für die Aktionäre von CGM bietet das öffentliche Delisting-Angebot die Gelegenheit, ihre Anteile jetzt zu einem attraktiven Preis zu veräußern - nach dem Delisting wird das deutlich schwieriger", sagte CVC-Partner Can Toygar.

Die Annahmefrist soll noch im Mai beginnen und im Juni, auf jeden Fall aber vor der Hauptversammlung am 1. August beendet sein. Bei CompuGroup ist immerhin noch mehr als ein Viertel der Anteile im Streubesitz. CVC hatte sich mit einem Übernahmeangebot - ebenfalls über 22 Euro je Aktie - Anfang des Jahres 24,27 Prozent an CompuGroup gesichert. Der Investor machte gemeinsame Sache mit der Familie von Unternehmensgründer Frank Gotthardt, die ihre Mehrheitsbeteiligung von 50,12 Prozent behält.

Beide glauben, dass sich das seit 2007 an der Börse gelistete Unternehmen außerhalb der öffentlichen Aufmerksamkeit besser entwickeln kann. CompuGroup könne mit Hilfe von CVC mehr und schneller Zukäufe finanzieren. CVC will ihm dazu - wie bei Finanzinvestoren üblich - neue Kredite aufbürden. Frank Gotthardt hatte CompuGroup 1987 gegründet und 2007 an die Börse gebracht, sein Sohn Daniel ist Vorstandschef.

08:40 Uhr

Airbus winkt Milliardendeal

Die British-Airways-Mutter IAG plant Insidern zufolge eine Bestellung von rund 30 Langstreckenflugzeugen bei Airbus. Die Bestellung umfasse Modelle der Typen A330neo sowie A350 und sei Teil eines Auftrags für Großraumflugzeuge, der zwischen dem europäischen Flugzeugbauer und seinem US-Rivalen Boeing aufgeteilt werde.

Airbus
Airbus 53,00

08:26 Uhr

"Trade Deal" schiebt Kurse in Tokio an

Zum Wochenausklang lässt sich an den Börsen in Ostasien und Australien keine einheitliche Tendenz ausmachen. Einige Handelsplätze, vor allem die japanische Börse, profitieren davon, dass die USA ein Rahmenabkommen für einen Handelsvertrag mit Großbritannien geschlossen haben. Diesem ersten "Trade Deal" sollen viele weitere folgen, wie US-Präsident Donald Trump am Donnerstag ankündigte. Zudem trifft sich am Wochenende US-Finanzminister Scott Bessent mit dem chinesischen Stellvertretenden Ministerpräsidenten He Lifeng in der Schweiz zu Gesprächen. Das weckt Hoffnungen auf ein baldiges Ende des Zollstreits mit China.

Die chinesischen Börsen zeigen sich davon gleichwohl unbeeindruckt. Auch die Daten zur chinesischen Handelsbilanz stützen nicht. Die chinesischen Exporte stiegen im April insgesamt zwar weniger stark als im März, aber immer noch deutlich stärker als angenommen. Die Exporte in die USA brachen allerdings aufgrund der hohen US-Strafzölle ein. In Shanghai sinkt der Composite-Index um 0,3 Prozent. In Hongkong tendiert der Hang-Seng-Index kaum verändert.

Der Nikkei-Index gewinnt in Tokio 1,3 Prozent auf 37.415 Punkte, auch gestützt vom Yen, der zum US-Dollar schwächer tendiert. Etwas fester zeigt sich der australische Aktienmarkt; der S&P/ASX-200 steigt in Sydney um 0,5 Prozent. In Seoul tendiert der Kospi kaum verändert.

08:08 Uhr

Commerzbank liefert größten Quartalsgewinn seit 2011

Die Commerzbank ist überraschend mit einem Gewinnzuwachs in das Jahr gestartet. Das von der italienischen UniCredit umworbene Geldhaus habe im ersten Quartal einen Nettogewinn von 834 Millionen Euro erwirtschaftet - ein Zuwachs von 11,7 Prozent, teilt die zweitgrößte deutsche börsennotierte Bank mit. Analysten hatten im Schnitt mit einem Rückgang auf 698 Millionen Euro gerechnet.

Commerzbank
Commerzbank 31,82

Commerzbank-Chefin Bettina Orlopp erklärt zu den Zahlen: "Wir haben den höchsten Quartalsgewinn seit 2011 erzielt und zeigen damit, dass wir auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten wachsen können". Die Erträge nahmen um 11,8 Prozent auf 3,07 Milliarden Euro zu.

Die Commerzbank ist auf dem Radarschirm der italienischen Großbank UniCredit, der in Deutschland bereits die HypoVereinsbank (HVB) gehört. Die Italiener sind inzwischen mit 9,5 Prozent der zweitgrößte Aktionär nach dem Bund, der rund zwölf Prozent hält.

07:52 Uhr

Dax ist auf Rekordkurs

Die europäischen Aktienmärkte werden zum Handelsstart mit weiteren Gewinnen erwartet. Für den Dax zeichnet sich eine Eröffnung bei 23.413 Punkten ab nach einem Schluss am Vortag bei 23.353 Punkten. Damit fehlen nur noch rund 60 Punkte zum Rekordhoch von Mitte März.

Dax
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r Zuversicht sorgt, dass die USA mit Großbritannien das erste Handelsabkommen abgeschlossen haben seit Verkündung der Zölle gegen praktisch die ganze Welt. Die Commerzbank spricht allerdings nur von einem eher begrenzten Deal. An dem grundsätzlichen 10-Prozent-Zoll auf Importe aus Großbritannien ändere sich nichts. Die USA hätten einige Zugeständnisse bei Stahl und Autos gemacht, während die Briten ein paar Märkte im Volumen von 6 Milliarden Dollar öffneten. Auf Drittstaaten wie insbesondere China lasse sich das Abkommen nicht so einfach übertragen.

Zwischen den USA und China sind für das Wochenende erste Anbahnungsgespräche geplant. Die "New York Post" schreibt unterdessen, dass die USA erwägen, die Zölle auf China schon nächste Woche von 145 auf 50 Prozent zu senken.

07:34 Uhr

US-Autobauer kritisieren Zollabkommen

Die drei Autobauer General Motors, Ford und Stellantis üben scharfe Kritik an der von Präsident Donald Trump verkündeten Handelsvereinbarung mit Großbritannien. "Mit diesem Abkommen wird es nun billiger sein, ein britisches Fahrzeug mit sehr wenigen US-Komponenten zu importieren, als ein USMCA-konformes Fahrzeug aus Mexiko oder Kanada, das zur Hälfte aus amerikanischen Teilen besteht", erklärt der American Automotive Policy Council, der die drei großen Detroiter Konzerne vertritt. "Das schadet amerikanischen Autoherstellern, Zulieferern und Arbeitern in der Automobilindustrie." Das USMCA ist ein nordamerikanisches Handelsabkommen, das auch Autos umfasst.

Ford
Ford 11,41
Stellantis
Stellantis 8,71

07:17 Uhr

"Mehr Stil als Substanz"

Die japanischen Börsen steigen sprunghaft. Die gute Laune der Anleger stützte sich auf den soliden Anstieg des Dollars gegenüber dem Yen, nachdem ein Handelsabkommen der USA mit Großbritannien die Hoffnung auf Fortschritte in den Zollgesprächen mit anderen Ländern genährt hatte. Gleichzeitig dämpften Bedenken, dass das begrenzte Handelsabkommen mit London nicht viel von einer Blaupause für weitere Abkommen bieten könnte, den Optimismus im Hinblick auf das Ergebnis der für Samstag in der Schweiz angesetzten Handelsgespräche zwischen China und den USA. "Die Einigung zwischen den USA und dem Vereinigten Königreich war mehr Stil als Substanz", sagte Kyl Rodda, ein leitender Finanzmarktanalyst bei Capital.com.

Nikkei
Nikkei 49.778,90

In Tokio legt der Nikkei-Index 1,5 Prozent auf 37.478,58 Punkte zu und der breiter gefasste Topix notiert 1,5 Prozent höher bei 2738,00 Zählern. Der Shanghai Composite verliert 0,4 Prozent auf 3.339,80 Stellen. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen fällt 0,3 Prozent auf 3841,61 Punkte.

Der Markt war auch erleichtert, dass die Aussichten der japanischen Unternehmen, einschließlich Toyota, nicht stark von den US-Zöllen betroffen sind", sagt Hiroyuki Ueno, Chefstratege bei Sumitomo Mitsui Trust Asset Management.

06:59 Uhr

Reallöhne in Japan sinken weiter

Die japanischen Reallöhne sind aufgrund von Inflation im März den dritten Monat in Folge gesunken. Wie Regierungsdaten zeigen, sanken die inflationsbereinigten Reallöhne im März um 2,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr, nachdem sie im Februar um revidierte 1,5 Prozent und im Januar um 2,8 Prozent zurückgegangen waren. Die Verbraucherinflationsrate, die das japanische Arbeitsministerium zur Berechnung der Reallöhne heranzieht und die Preise für frische Lebensmittel einschließt, stieg im März im Jahresvergleich um 4,2 Prozent, was gegenüber dem Anstieg von 4,3 Prozent im Februar eine leichte Abschwächung bedeutet. Aufgrund der steigenden Lebensmittelkosten ist die Rate jedoch vergleichsweise immer noch hoch. Die Grundgehälter sind im März um 1,3 Prozent gestiegen und damit genauso stark wie im Februar. Die Überstundenvergütung ging jedoch um 1,1 Prozent zurück, nachdem sie im Februar um 2,4 Prozent gestiegen war, was auf eine mögliche Abschwächung der Wirtschaftstätigkeit hindeutet.

Die gemischten Lohn- und Ausgabendaten verdeutlichen Japans schwierige Wachstumsaussichten, da die exportabhängige Wirtschaft mit Zollbedrohungen und Unsicherheit über die Geldpolitik konfrontiert ist. Ökonomen erwarten für die kommende Woche einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts im ersten Quartal.

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06:42 Uhr

Chinas Exportdaten überraschen

Entgegen der Meinung vieler Experten haben Chinas Exporte die Erwartungen übertroffen. Wie aus Zolldaten hervorgeht, stiegen die Ausfuhren im April im Jahresvergleich um 8,1 Prozent, während die Importe um 0,2 Prozent zurückgingen. Beide Werte widersprechen den Erwartungen, die nicht zuletzt wegen des Zollkonflikts mit den USA von einer deutlich stärkeren Abschwächung des Handels ausgehen. Experten hatten einen Anstieg der Exporte um 1,9 Prozent und einen Rückgang der Importe um 5,9 Prozent prognostiziert.

Die neuen Daten folgten auf einen Anstieg der Exporte um 12,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr im März, als chinesische Fabriken ihre Lieferungen vor dem Inkrafttreten der Zölle von 145 Prozent durch US-Präsident Donald Trump auf chinesische Waren am 9. April auslieferten. Die Einfuhren waren im März um 4,3 Prozent gesunken.

06:30 Uhr

Wie deutlich senken die USA die China-Zölle?

Die US-Regierung erwägt offenbar, die Zölle auf chinesische Importe von 145 Prozent um mehr als die Hälfte zu senken. Sie könnten auf bis zu 50 Prozent reduziert werden, berichtet die "New York Post" unter Berufung auf nicht weiter aufgeführte Quellen. Dies könne bereits in der kommenden Woche geschehen. Das US-Präsidialamt erklärte dazu lediglich, Entscheidungen über Zölle würden direkt vom Präsidenten getroffen. "Alles andere ist reine Spekulation." Präsident Donald Trump hatte am Mittwoch erklärt, er sei nicht bereit, die Zölle gegen China zurückzunehmen. Gespräche zwischen den beiden größten Volkswirtschaften sollen am Samstag in der Schweiz stattfinden.

06:17 Uhr

Das ist los im frühen Devisenhandel

Im asiatischen Devisenhandel verliert der Dollar 0,1 Prozent auf 145,73 Yen und legt 0,2 Prozent auf 7,2495 Yuan zu. Zur Schweizer Währung rückt er etwas auf 0,8324 Franken vor. Parallel dazu fällt der Euro um 0,1 Prozent auf 1,1213 Dollar und zieht leicht auf 0,9337 Franken an.

Euro / Dollar
Euro / Dollar 1,15
US-Dollar / Yen
US-Dollar / Yen 153,12

05:59 Uhr

China, die Zölle und eine deutsche Bank im Übernahmevisier

Hat der Dax zur Wochenmitte noch an der 23.100er Marke geschrammt, schloss er gestern wieder über 23.300 Punkten. Damit könnte es für den deutschen Börsenleitindex zum Wochenschluss doch noch einmal in Richtung Allzeithoch von 23.476 Zählern gehen. Impulse dafür könnten Konjunkturdaten und Unternehmenszahlen liefern.

Am Morgen richtet sich der Blick zunächst nach China, denn der Exportmotor der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt dürfte zuletzt wegen des Zollkonflikts mit den USA deutlich langsamer gelaufen sein. Experten erwarten für April einen Zuwachs bei den Ausfuhren gegenüber dem Vorjahresmonat von nur noch 1,9 Prozent. Im März hatte sich noch ein dickes Plus von 12,4 Prozent ergeben. Angetrieben wurde die Entwicklung durch Vorzieheffekte wegen des heraufziehenden Handelskriegs mit den USA. Im April hat US-Präsident Donald Trump den Zoll auf chinesische Waren bis auf 145 Prozent hochgeschraubt, worauf die Volksrepublik mit Zöllen von 125 Prozent auf US-Waren reagierte.

Unternehmensseitig steht die Commerzbank im Anlegerfokus. Das von der italienischen Großbank UniCredit umworbene Institut legt seine Geschäftsergebnisse für die ersten drei Monate des Jahres vor. Analysten rechnen für das erste Quartal mit Gesamterträgen von 2,95 Milliarden Euro und einem Nettogewinn von 698 Millionen Euro. Neben Zahlenwerk und Ausblick dürfte vor allem im Blickpunkt stehen, wie es mit dem Vorstoß der UniCredit weitergeht. Die EZB als Aufseherin für die Großbanken hatte eine Aufstockung der direkten Commerzbank-Beteiligung der Italiener auf bis zu 29,9 Prozent bereits genehmigt. Die Commerzbank-Führung wehrt sich gegen eine Übernahme. Zudem dürfte Anleger interessieren, wie die Bank in diesem Jahr die Konjunkturflaute und den Rückgang der Zinsen im Euroraum bewältigen wird. Die EZB hat seit Mitte 2024 bereits sieben Mal die Schlüsselsätze gesenkt. Die komplette Terminübersicht für diese Woche finden Sie hier.

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