DAX droht Hängepartie - Gold überkauft
Der DAX ist zur Wochenmitte wieder in die Erfolgsspur zurückgekehrt. Der deutsche Börsenleitindex schließt 0,5 Prozent fester mit 18.452 Punkten. Gestern war er mit einem Minus aus dem Handel gegangen und hatte damit eine zuvor zehntägige Gewinnserie beendet. Die längste dieser Art stammt noch aus dem Jahr 1997 und umfasste 13 positive Handelstage in Folge.
Die Handelsspanne hielt sich heute aber in Grenzen. Analysten führen dies nicht nur auf die jüngsten Kursanstiege, sondern auch auf die anstehenden Termine im weiteren Wochenverlauf zurück. "Bis zur Rede des US-Notenbankchefs Jerome Powell auf dem Treffen in Jackson Hole am Freitag droht eine Hängepartie am Markt", sagt etwa Jürgen Molnar, Stratege beim Broker RoboMarkets. "Enttäuscht Powell mit Zurückhaltung, was den September-Termin angeht, droht drei Wochen nach dem ersten Ausverkauf durchaus eine Wiederholung des Geschehens."
Hinweise auf die nächsten Schritte der Währungshüter erhoffen sich Anleger auch aus der Veröffentlichung des jüngsten Sitzungsprotokolls der US-Notenbank Fed am Abend (MESZ). Nach den jüngsten starken US-Wirtschaftszahlen rechnet zwar nur noch eine Minderheit der Marktteilnehmer mit einer Zinssenkung der US-Notenbank um einen halben Prozentpunkt. Unklar ist allerdings, wie es nach der für September allgemein erwarteten Lockerung der Geldpolitik weitergeht.
Nach den jüngsten Rekordständen des Goldpreises ist der Preis der Feinunze schon wieder ein gutes Stück zurückgekommen. Aktuell verbilligt sich das Edelmetall um 0,1 Prozent. Die Analysten von Swissquote Bank sieht Gold als überkauft an. Die US-Geldpolitik sei hinreichend eingepreist und chinesische Privatanleger schreckten wegen des hohen Preises derzeit beim Kauf etwas zurück, heißt es.
"Das Plus beim DAX ist ein weiteres Zeichen auf dem Weg nach oben", kommentiert ntv-Börsenkorrespondentin Corinna Wohlfeil. "Die Anleger blicken auf die heutigen Fed-Protokolle und warten zudem auf Äußerungen Powells in Jackson Hole hinsichtlich der weiteren Geldpolitik", erläutert sie. "Der Markt erwartet am Jahresende einen US-Leitzins von 4,25 Prozent. Aktuell liegt er bei 5,25 Prozent. Es stehen noch drei Fed-Sitzungen an, die nächste Anfang September", so Wohlfeil. "Es gilt, den Markt nicht zu enttäuschen."