Wirtschaft

Gold bleibt heiß begehrt Rally an der Wall Street reißt ab

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Die Händler bleiben erstmal vorsichtig.

Die Händler bleiben erstmal vorsichtig.

(Foto: AP)

Nach acht Tagen mit Gewinnen in Folge legt die Wall Street eine Pause ein: Die US-Börsen gehen mit leichten Verlusten aus dem Tag. Der Markt erwarte klare Zeichen für eine Zinssenkung im September - und die könnten in den kommenden Tagen von der Fed-Konferenz kommen.

Die Wall Street hat ihre Rally am Dienstag nicht fortsetzen können. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss leicht schwächer bei 40.835 Punkten. Auch der breiter gefasste S&P 500 gab geringfügig auf 5597 Punkte ab. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verlor 0,3 Prozent auf 17.817 Zähler. Am Montag hatten die Börsenbarometer eine Acht-Tage-Gewinnserie verzeichnet. Für gute Stimmung sorgten zuletzt vor allem starke Konjunkturdaten, die die Furcht der Investoren vor einem Absturz der Wirtschaft linderten.

Allerdings steigt vor wichtigen Terminen im weiteren Wochenverlauf die Nervosität. Im Fokus steht etwa die internationale Notenbankkonferenz in Jackson Hole, die ab Donnerstag im US-Bundesstaat Wyoming stattfindet. Die Investoren blicken dabei vor allem auf eine Rede von Fed-Chef Jerome Powell am Freitag. " Wir erwarten, dass Powell die Weichen für eine Zinssenkung im nächsten Monat stellen wird", sagte Win Thin, Chefstratege bei der New Yorker Privatbank Brown Brothers Harriman. "Dabei wird er allerdings unterstreichen, dass die nächsten Schritte der Fed von den Konjunkturdaten abhängig sind, und sich gegen jede Art von Vorfestlegung auf einen aggressiven Lockerungspfad wehren."

Nach den jüngsten starken US-Wirtschaftszahlen rechnet zwar nur noch eine Minderheit der Marktteilnehmer mit einer Zinssenkung der US-Notenbank um gleich einen halben Prozentpunkt. Unklar ist allerdings, wie es nach der für September allgemein erwarteten Lockerung der Geldpolitik weitergeht. Weitere Hinweise auf die nächsten Schritte der Währungshüter erhoffen sich Anleger auch aus dem Protokoll der jüngsten Fed-Sitzung, das am Mittwoch veröffentlicht wird.

Experten rechnen mit weiter steigendem Goldpreis

Gold in USD
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Die Hoffnung auf sinkende Zinsen in den USA ließ Gold zeitweise auf ein neues Rekordhoch springen. Das Edelmetall verteuerte sich in der Spitze um 1,1 Prozent und war mit 2531,60 Dollar je Feinunze so teuer wie nie. Danach pendelte es sich jedoch bei einem knappen Plus auf etwa 2516 Dollar ein. Experten erwarten allerdings, dass es seine Rally langfristig fortsetzt. Treiber sind etwa die Aussicht auf sinkende Zinsen in den USA sowie die geopolitischen Unsicherheiten infolge der Spannungen im Nahen Osten. Auch der US-Dollar, der im Vorfeld der Notenbankkonferenz nahe seinem Sieben-Monats-Tief notierte, stützte das in Dollar gehandelte Edelmetall.

Erneut nach unten ging es dagegen am Ölmarkt. Rohöl der Sorte Brent aus der Nordsee und US-Leichtöl WTI verbilligten sich um jeweils etwa 0,4 Prozent auf 77,23 und 74,04 Dollar je Fass (159 Liter). Die Hoffnung auf einen Waffenstillstand im Gazastreifen linderte die Angst der Anleger vor einem Versorgungsengpass.

Palo Alto nach guten Zahlen gefragt

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Gefragt bei den Einzelwerten am Dienstag waren unter anderem die Aktien des US- Cybersicherheitsspezialisten Palo Alto, die um 7,2 Prozent zulegten. Das Unternehmen erwartet für das Gesamtjahr einen Umsatz zwischen 9,10 und 9,15 Milliarden Dollar, Analysten waren im Schnitt von 9,11 Milliarden ausgegangen. Auch die Gewinnprognose fiel über den Markterwartungen aus. Ein Anstieg der Cyberkriminalität steigert derzeit Experten zufolge die Nachfrage nach IT-Sicherheit.

Die Investoren griffen auch bei Eli Lilly zu. Die Titel des Pharmakonzerns rückten um drei Prozent vor. Sein Abnehmmedikament Mounjaro hat in einer Langzeitstudie das Risiko einer Diabetes-Erkrankung drastisch reduziert.

Unter Druck gerieten dagegen Boeing mit einem Minus von 4,1 Prozent. Der krisengeschüttelte Flugzeugbauer sieht sich erneut mit Sicherheitsbedenken konfrontiert: Die US-Luftfahrtbehörde FAA ordnete am Montag Inspektionen von Hunderten Flugzeugen des Typs 787 Dreamliner an.

Weitere Börsenentwicklungen des heutigen Tages können Sie hier nachverfolgen.

Quelle: ntv.de, ino/rts

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