Mittwoch, 22. Mai 2024Der Börsen-Tag

Heute mit Jan Gänger und Thomas Badtke
17:43 Uhr

DAX kommt "nicht aus den Puschen"

Der DAX hat auch zur Wochenmitte schwächer geschlossen. Wie schon im Dienstagsgeschäft hält sich das Minus aber in Grenzen. Der deutsche Börsenleitindex verabschiedet sich mit Verlusten von 0,2 Prozent und einem Stand von 18.682 Punkten in den Feierabend. Zurückhaltend zeigt sich auch die Wall Street im frühen Geschäft.

DAX
DAX 24.239,89

" Der DAX kam nicht aus den Puschen", kommentiert ntv-Börsenkorrespondent Raimund Brichta. "Schuld daran tragen die Autowerte, die allesamt im Minus schlossen", erläutert er und verweist auf Spekulationen über mögliche chinesische Einfuhrzölle auf europäische Autos. "Es soll dabei um 20 bis 25 Prozent gehen", so Brichta weiter. "Ansonsten warten die Anleger unter anderem auf die nach US-Börsenschluss erscheinenden Quartalszahlen von Nvidia."

Neben Nvidia wird auch mit Spannung auf das Protokoll der jüngsten US-Notenbanksitzung geblickt. Denn zahlreiche Fed-Mitglieder haben seit Wochenbeginn klargemacht, dass die Erwartung von drei Zinssenkungen in diesem Jahr übertrieben sei. Nun versuchen Marktteilnehmer, Informationen für wenigstens zwei Senkungen in das Protokoll hinein interpretieren zu können.

Porsche AG
Porsche AG 45,92

Bei den DAX-Einzelwerten leiden Autotitel besonders. BMW-Titel büßen rund zwei Prozent ein, Papiere der Porsche AG fallen um etwa vier Prozent. Marktteilnehmer befürchten mit Blick auf die Berichte, dass der Streit um die Untersuchungen zu wettbewerbsverzerrenden Subventionen in China eskaliert und China dann Zölle bis zu 25 Prozent einführen könnte.

Nach der zuletzt starken Performance setzen bei Qiagen Gewinnmitnahmen ein. Für den Titel geht es rund 2,5 Prozent zurück. Die Aktie notiert nur noch leicht über der Unterstützung von 40 Euro.

17:29 Uhr

Inflationsdaten bereiten Bank of England Kopfschmerzen

Die britischen Inflationsdaten für April sind nach Ansicht von Michael Brown, Research-Stratege bei Pepperstone, "weit von dem entfernt, was die Entscheidungsträger der Bank of England sehen wollten". Dies lasse Zweifel aufkommen, ob die Bank of England (BOE) den Leitzins bereits im Juni senken könne, so der Analyst. Die Gesamtinflation sei im April weniger stark als erwartet auf 2,3 Prozent von 3,2 Prozent im März gesunken, während die Kerninflation Anlass zur Sorge gebe und die Disinflation bei Dienstleistungen "praktisch nicht existent" sei. Obwohl bis Juni noch ein weiterer Inflationsbericht ansteht, "erhöht der holprige und langsamer als erwartete Disinflationspfad, den die heutigen Daten signalisieren, die Wahrscheinlichkeit, dass die politischen Entscheidungsträger sich auf die Seite der Vorsicht schlagen und eine solche Senkung bis August hinauszögern".

17:19 Uhr

Gibt es eine handelsgewichtete Euro-Abwertung?

Das zu erwartende Auseinanderlaufen der geldpolitischen Kurse von Europäischer Zentralbank (EZB) und US-Notenbank wird nach Einschätzung von Analysten der Rabobank nicht zu einer nennenswerten Abwertung des Euro führen. "Die Tatsache, dass die Fed im Vergleich zu anderen großen Zentralbanken - der Bank of England, der Bank of Canada, der Schweizerischen Nationalbank - einen Ausreißer darstellt, lässt der EZB in ihrer Politik freie Hand, da eine breite Aufwertung des Dollar gegenüber anderen Währungen bedeutet, dass sich die Schwäche des Euro gegenüber dem Dollar auf handelsgewichteter Basis wahrscheinlich nicht wiederholen wird", erläutern die Analysten. Letztere sei die wichtigste Messgröße im Hinblick auf die Besorgnis über importierte Inflation.

Euro / Dollar
Euro / Dollar ,00
US-Dollar / Euro
US-Dollar / Euro ,86

17:07 Uhr

Gespräche zwischen Renault und VW beendet

Die Gespräche zwischen Renault und Volkswagen über einen gemeinsamen elektrischen Kleinwagen sind nach Aussage von Renault-Chef Luca de Meo beendet worden. "Ich wollte zeigen, dass die Branche in Europa als Team zusammenarbeiten könnte, und deswegen denke ich, dass es eine verlorene Gelegenheit ist", sagt er. "Aber es wird vielleicht andere Gelegenheiten geben." Er bestätigt damit einen Reuters-Bericht vom Freitag. Demnach seien die Verhandlungen weit vorangeschritten gewesen, am Ende habe sich aber VW zurückgezogen und wolle das Auto alleine bauen. Renault hat den elektrischen Kleinwagen Twingo für 2026 angekündigt.

VW Vorzüge
VW Vorzüge 90,52
Renault
Renault 34,27

 

16:40 Uhr

Dior-Mutter und Alibaba arbeiten enger zusammen

LVMH will seine Marken wie Louis Vuitton, Dior oder Moet & Chandon in China besser vermarkten und hat dafür eine engere Partnerschaft mit der chinesischen Handelsplattform Alibaba vereinbart. "Die Stärkung unserer Partnerschaft wird uns dabei helfen, das Wachstum unserer verschiedenen Verkaufskanäle weiter zu beschleunigen", sagt LVMH-Managerin Stephane Bianchi. Sie verwies dabei auf die verschiedenen Einkaufsmöglichkeiten sowohl im Ladengeschäft als auch online. Im Rahmen der Vereinbarung werde LVMH auch Zugang zur Technologie von Alibaba Cloud erhalten, um Lieferkettenprozesse und das Kundenmanagement zu verbessern. Obwohl die Luxusbranche eher zurückhaltend mit der Online-Vermarktung ihrer High-End-Labels ist, hat sie die Corona-Pandemie und der zunehmende Einfluss sozialer Netzwerke dazu bewogen, von der Tradition auch einmal abzuweichen. 2019 hatte der französische Luxusgüterkonzern mit Alibaba erstmals eine Zusammenarbeit vereinbart.

LVMH
LVMH 610,90
Alibaba
Alibaba 150,40

 

16:25 Uhr

Anleger reißen sich um diese britische Aktie

Aktien von Marks & Spencer legen mehr als neun Prozent zu und notieren mit 299 Pence so hoch wie seit November 2018 nicht mehr. Die britische Einzelhandelskette verdiente im abgelaufenen Geschäftsjahr vor Steuern und bereinigten Posten 58 Prozent mehr. Zudem erhöhte das Unternehmen sein Einsparziel für die nächsten fünf Jahre.

Marks & Spencer
Marks & Spencer 4,66

 

16:17 Uhr

US-Anleger in der Warteschleife

In Erwartung der Nvidia-Zahlen und der Fed-Protokolle am Abend halten sich US-Anleger zurück. Der Dow-Jones und der breiter gefasste S&P 500 notierten zunächst jeweils kaum verändert bei 39.868 und 5321 Punkten. Auch der Index der Technologiebörse Nasdaq tritt mit 16.838 Zählern mehr oder weniger auf der Stelle.

Die Investoren hoffen, dass die Vorlage der Mitschriften der vergangenen Sitzung der US-Notenbank Fed Hinweise auf den Zeitpunkt der Zinswende liefert. Bei den Nvidia-Zahlen stehen indes Informationen über die weitere Entwicklung des Booms rund um die Künstliche Intelligenz (KI) im Fokus. "Es mag seltsam erscheinen, dass sich die Märkte an die Ergebnisse eines einzigen Unternehmens klammern, aber der Nvidia-Bericht hat sich in den letzten Quartalen wirklich zu einem der wichtigsten Daten im Terminkalender entwickelt", so die Experten der Deutschen Bank.

15:54 Uhr

"Deutschlands Wohlstandsmaschine braucht mehr Arbeitskräfte"

Im deutschen Maschinen- und Anlagenbau kostet der Arbeitskräftemangel bei fast jedem zweiten Unternehmen Umsatz. Das hat eine Umfrage für den Branchenverband VDMA ergeben. Demnach sind aktuell nur zwei von drei Unternehmen in der Lage, die Mehrheit ihrer offenen Stellen für Fachkräfte zu besetzen. Jedes dritte Unternehmen habe dagegen große Schwierigkeiten mit der Rekrutierung von Mitarbeitern und Auszubildenden. Die Auswirkungen des Arbeitskräftemangels machen sich laut Umfrage mittlerweile auch in der Umsatzentwicklung der Unternehmen bemerkbar. Knapp die Hälfte der Befragten verzeichnet Umsatzeinbußen aufgrund des Arbeitskräftemangels, wobei 27 Prozent Einbußen von bis zu 5 Prozent und weitere 20 Prozent noch höhere Verluste verzeichnen.

"Unsere Branche bietet gut bezahlte, attraktive Arbeitswelten, aber Deutschlands Wohlstandsmaschine braucht einfach mehr Arbeitskräfte. Unser Land sollte nicht riskieren, seine Stärke in den MINT-basierten Branchen zu verlieren", betont Hartmut Rauen, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des VDMA. Deutschland benötige eine umfassende Realisierung aller Potentiale. Dabei gelte es etwa, ältere Beschäftigte länger im Unternehmen zu behalten, Fachkräfte aus dem Ausland neu zu gewinnen und die Jugend gezielt für technische Berufe und Studiengänge zu begeistern.

15:35 Uhr

Lindner rechnet mit jahrzehntelang steigenden Verteidigungsausgaben

Bundesfinanzminister Christian Lindner rechnet auf Jahrzehnte mit steigenden Verteidigungsausgaben. Bei der geplanten Konsolidierung des Haushalts gebe es nur drei große Kostenblöcke, die verschoben werden könnten - Soziales, Verteidigung und Zinsen. "Block Verteidigungsausgaben: keine Chance, etwas daran zu drehen", sagt der FDP-Chef. "Im Gegenteil: Wir werden über Jahre und Jahrzehnte in der Geopolitik gefordert sein und eher mehr ausgeben müssen in die Sicherheit."

Deutschland ist größter Unterstützer der Ukraine im russischen Angriffskrieg. Zudem wird die Bundeswehr aktuell mit milliardenschweren Investitionen modernisiert. Als Profiteure gelten auch die beiden deutschen Rüstungskonzerne Rheinmetall und Hensoldt.

Hensoldt
Hensoldt 98,05
Rheinmetall
Rheinmetall 1.769,50

15:03 Uhr

EZB wird laut Experten Zinsen bis September 2025 stetig senken

Volkswirte der Société Générale rechnen damit, dass die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Zinsen, beginnend im Juni, bis September nächsten Jahres einmal pro Quartal senken wird. Gleichwohl warnen sie, dass die EZB weiterhin die schwache Produktivitätsentwicklung im Auge behalten müsse, die sich auch für das erste Quartal abzeichne. "Die Beschäftigung in der Eurozone ist im ersten Quartal weiterhin mit einem stetigen Tempo von 0,3 Prozent gestiegen, und da auch das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im ersten Quartal um 0,3 Prozent wuchs, deutet dies darauf hin, dass die Arbeitsproduktivität, gemessen am BIP je Erwerbstätigem, sich zwar gegenüber dem Vorjahr verbessert hat, aber weiterhin sehr verhalten ist", erklären sie.

Die EZB müsse dies berücksichtigen, wenn sie die eingehenden Lohndaten für das erste Quartal betrachte, da eine niedrige Produktivität ein immer noch hohes Wachstum der Lohnstückkosten bedeutet, das weit über dem Niveau liege, das mit dem Inflationsziel von 2 Prozent vereinbar sei.

14:46 Uhr

Diese Aktie stürzt vorbörslich ab

Das Sparverhalten der Kunden drückt weiterhin die Gewinne des US-Einzelhändlers Target und schickt damit die Aktie auf Talfahrt. Die Papiere rutschen vorbörslich um 8,4 Prozent ab. Wenn die Verluste auch nach Handelsstart anhalten, werden sie so billig sein wie seit Februar nicht mehr. Seit dem Allzeithoch im November 2021 hat sich der Kurs insgesamt fast halbiert.

Target
Target 80,36

Im Gegensatz zu seinem Rivalen Walmart, der zuletzt mit dem Erfolg seines Lieferdienstes und einer optimistischen Prognose punkten konnte, enttäuschte Target sowohl mit den Zahlen als auch mit dem Ausblick. Alle Einzelhändler stehen unter Druck, seitdem die Kunden ihre täglichen Einkäufe angesichts der hohen Inflation auf die notwendigsten Produkte einschränken. Andere Anschaffungen verschöben sie dagegen bis kurz vor Feiertagen wie Valentinstag und Ostern, um von Spezialangeboten zu profitieren, sagte Target-Chef Brian Cornell.

14:30 Uhr

Handelsstreit mit China: Erste US-Sonderzölle greifen ab August

Einige der angekündigten Sonderzölle der USA auf chinesische Importe werden zum 1. August in Kraft treten. Dann ende eine 30-tägige Konsultationsphase, teilt die US-Regierung mit. Betroffen sind Waren im Wert von 18 Milliarden Dollar aus der Volksrepublik, unter anderem Stahl, Aluminium, Halbleiter, Elektroautos, Mineralien, Solarzellen und Kräne.

Die USA importierten 2023 Güter im Wert von 427 Milliarden Dollar aus China, die Exporte summierten sich aber nur auf ein Volumen von 148 Milliarden. Dieses große Handelsdefizit gibt es seit Jahrzehnten, ist auch durch Sonderzölle oder vergleichbare Maßnahmen nicht kleiner geworden. US-Präsident Joe Biden von den Demokraten hat viele Sonderzölle seines Vorgängers Donald Trump von den Republikanern beibehalten. Teilweise werden sie jetzt sogar deutlich angehoben, etwa bei E-Autos oder Halbleitern. Laut der US-Handelsbeauftragten Katherine Tai sind die Maßnahmen gerechtfertigt, weil China geistiges Eigentum der USA klaue. Sie hat aber auch zahlreiche Ausnahmen empfohlen - Ausrüstung, die in der Industrie zur Produktion benötigt wird.

China hat die Maßnahmen scharf kritisiert und mit Gegenmaßnahmen gedroht.

14:17 Uhr

Beeindruckt Nvidia - oder ist der Rausch vorbei?

Unter den US-Einzelwerten zeigt sich die Aktie von Nvidia vorbörslich 0,5 Prozent leichter, nachdem sie am Dienstag auf Rekordniveau bei 953,86 US-Dollar je Aktie geschlossen hat. Am Markt werden beeindruckende Zahlen für das Quartal erwartet, angetrieben von der riesigen Nachfrage nach Chips für künstliche Intelligenz.

Analysten erwarten, dass sich der Umsatz von Nvidia im ersten Quartal auf 24,6 Milliarden Dollar fast vervierfacht hat und der Gewinn um das Fünffache auf 5,60 Dollar je Aktie gestiegen ist. Die eigene Prognose des Unternehmens liegt bei einem Umsatz zwischen 23,5 und 24,5 Milliarden Dollar.

Nvidia
Nvidia 160,34

13:59 Uhr

Bundesbank erwartet steigende Inflation

Die deutsche Inflation dürfte laut Bundesbank im Mai anziehen und in den kommenden Monaten um ein etwas höheres Niveau schwanken. Grund hierfür seien zunächst statistische Effekte beim öffentlichen Personennahverkehr, so die Zentralbank in ihrem Monatsbericht. Sie verweist darauf, dass die durchschnittlichen Fahrscheinpreise mit der Einführung des Deutschlandtickets im Mai 2023 "sprunghaft" gesenkt wurden. Außerdem dürften die Energiepreise in der Vorjahresbetrachtung im Mai und im späteren Verlauf des Jahres aufgrund von Basiseffekten wieder zulegen, so die Prognose der Bundesbank.

Insgesamt bestehen demnach weiterhin Risiken für den grundlegenden Prozess rückläufiger Inflationsraten: "So fiel das Lohnwachstum zuletzt kräftiger als erwartet aus. Dadurch könnte insbesondere der immer noch hohe Preisdruck bei Dienstleistungen länger anhalten", warnen die Volkswirte der deutschen Zentralbank.

13:45 Uhr

Abgang von Produktchefin lääst Lululemon-Kurs einbrechen

Anleger werten den ersatzlosen Weggang der Produktchefin Sue Chong bei Lululemon Athletica als kein gutes Zeichen. Die Aktien des Sportbekleidungsherstellers fallen im vorbörslichen US-Geschäft um 4,6 Prozent. Die Firma streicht die Position von Chief Product Officer Chong, die noch in diesem Monat die Firma verlassen wird. Ein neues Team aus Führungskräften aus den Bereichen Merchandising und Marken solle die Aufgaben übernehmen. Analysten von Jefferies vermuten, dass diese Anpassungen auf schwächere Umsatzergebnisse in den kommenden Quartalen hindeuten könnten.

Lululemon
Lululemon 154,12

 

13:25 Uhr

Zehnjährige Japan-Anleihenmit höchster Rendite seit elf Jahren

Die Rendite zehnjähriger japanischer Staatsanleihen steigt erstmals seit Mai 2013 auf die psychologisch wichtige Marke von 1 Prozent - befeuert von Erwartungen, dass die japanische Notenbank (BOJ) in den kommenden Monaten ihre Geldpolitik weiter straffen wird.

Im März hatte die BOJ ihre Negativzinspolitik beendet und viele ihrer unorthodoxen geldpolitischen Lockerungsmaßnahmen abgeschlossen. Seither spekulieren Anleger über den Zeitpunkt etwaiger Zinserhöhungen und darüber, wann die Notenbank damit beginnen wird, ihre Anleihekäufe zurückzufahren.

13:09 Uhr

Russisches Gericht droht OMV

Der österreichische Öl,- Gas- und Chemiekonzern OMV gerät im Rechtsstreit mit Gazprom durch eine Gerichtsentscheidung in Russland unter Druck. Ein russisches Gericht habe der OMV untersagt, ein Schiedsverfahren gegen Gazprom außerhalb Russlands zu führen, berichtete di Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf das Gericht. Andernfalls drohe der OMV eine Geldstrafe von 575,2 Millionen Euro.

Juschno Russkoje

Juschno Russkoje

(Foto: REUTERS)

Die staatliche Gazprom und einige andere russische Unternehmen versuchen, Gerichtsverfahren von internationalen Schiedsgerichten nach Russland zu verlegen. Viele der Streitigkeiten sind auf den Abbruch der Geschäftsbeziehungen zwischen Russland und dem Westen wegen des Ukraine-Krieges zurückzuführen.

OMV-Vorstandschef Alfred Stern hatte zuletzt gesagt, dass er das Verfahren in Russland als illegitim ansehe und St. Petersburg als Gerichtsstand nicht anerkenne. Es sei vertraglich vereinbart worden, wo mögliche Dispute geregelt werden müssten. Bei dem Schiedsgerichtverfahren geht es laut früheren Aussagen des Managers um die Beteiligung der OMV an dem sibirischen Erdgasfeld Juschno-Russkoje. Die Österreicher wurden dort ebenso wie der deutsche Öl- und Gaskonzern Wintershall per Dekret enteignet. Laut einem Präsidialerlass sollen die Anteile an dem Feld auf neu gegründete russische Gesellschaften übertragen werden. Die OMV hatte sich nach dem Ausbruch des Kriegs in der Ukraine aus Russland zurückgezogen, erhält aber noch Gaslieferungen von Gazprom.

12:52 Uhr

Experte:: Zinssenkung in Großbritannien im Juni möglich

Die unerwartet hohe Inflationsrate im April in Großbritannien schließt eine Zinssenkung bei der Sitzung der Bank of England (BOE) im Juni nicht aus, wenngleich die Unsicherheit steigt, kommentiert ING-Ökonom James Smith. Die hartnäckige Dienstleistungsinflation trug dazu bei, dass der Preisanstieg im vergangenen Monat über den Prognosen lag, wie die Zahlen zeigen. Die Gesamtinflationsrate dürfte jedoch im Mai endlich unter das Ziel der BOE von zwei Prozent fallen, meint Smith und weist darauf hin, dass viele der April-Effekte einmalig waren. "Die Zahlen sind daher keine totale Veränderung für die Bank of England", sagt er. Dennoch bleibt eine erste Zinssenkung im August das wahrscheinlichste Ergebnis, betont Smith.

12:35 Uhr

US-Anleger warten auf Zinshinweise

Die Wall Street dürfte mit leichten Abgaben in den Handel starten. Die Futures auf die wichtigsten Indizes geben vorbörslich leicht um 0,1 Prozent nach. Die Anleger halten sich vor der Veröffentlichung des Protokolls der jüngsten US-Notenbanksitzung am Abend und den Quartalszahlen des Chipkonzern Nvidia nach Handelsschluss in den USA zurück.

Die jüngsten Aussagen aus den Reihen der US-Notenbank hatten Hoffnungen auf eine baldige Zinssenkung der Fed Dämpfer verpasst. Die Mehrheit der Fed-Vertreter will wohl noch etwas abwarten, um zu sehen, ob die Inflationsentwicklung ihren Abwärtstrend fortsetzt, bevor sie die hohen Zinsen wieder senken. So hatte zu Wochenbeginn die Präsidentin der US-Notenbankfiliale von Cleveland, Loretta Mester, Zweifel geäußert, dass es in diesem Jahr drei Zinssenkungen geben könnte. Und auch Fed-Gouverneur Christopher Waller sieht die Zeit für Zinssenkungen noch nicht gekommen.

Die Märkte rechnen mit einer Wahrscheinlichkeit von 98,4 Prozent, dass die Fed die Zinsen auf ihrer nächsten Sitzung am 12. Juni unverändert in einer Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent belassen wird, und mit einer Wahrscheinlichkeit von 80,4 Prozent, dass sie auch im Juli unverändert bleiben.

Konjunkturseitig ist die Agenda übersichtlich. Kurz nach Handelsbeginn werden Daten zum Verkauf bestehender Häuser für April veröffentlicht. Große Impulse für die Börsen sind hiervon wohl nicht zu erwarten.

12:17 Uhr

Anleger ziehen bei Autowerten den Stecker

Aus Angst vor möglichen Strafzöllen Chinas kehren Anleger Autowerten den Rücken. Aktien von Mercedes Benz geben als größter DAX-Verlierer 2,5 Prozent nach, BMW fallen 2,2 Prozent, Volkswagen rutschen um 1,8 Prozent ab. Händler verweisen auf einen Bericht der Agentur Bloomberg, wonach China Zölle auf importierte Autos aus der EU und den USA in Erwägung zieht.

Mercedes-Benz
Mercedes-Benz 53,51
VW Vorzüge
VW Vorzüge 90,52

 

11:59 Uhr

DAX kann Anfangsverluste nicht abbauen

Der DAX verharrt im Mittagsgeschäft auf seinen Startniveau und notiert rund 0,3 Prozent schwächer bei Kursen um 18.675 Punkte. "Die Anleger halten sich heute zurück", kommentiert ntv-Börsenkorrespondentin Sabrina Marggraf. Sie verweist auf die nach Börsenschluss anstehenden US-Termine: Am Abend wird das Protokoll der letzten Notenbanksitzung veröffentlicht. Und mit Nvidia öffnet ein US-Tech-Schwergewicht die Geschäftsbücher.

DAX
DAX 24.239,89

 

11:45 Uhr

Hornbach-Aktie auf Jahreshoch

Der Ausblick von Hornbach entspricht in etwa den Markterwartungen. Der Kurs zieht leicht an auf gut 78 Euro. Der Aufwärtstrend ist intakt, wobei der Kurs nach dem neuen Jahreshoch am Montag eine kurzfristige Konsolidierung eingeleitet hat. Ein neues Jahreshoch über 79 Euro wäre ein Trendfortsetzungssignal.

Das Unternehmen rechnet für das laufende Geschäftsjahr bis Ende Februar mit einem bereinigten EBIT auf oder leicht über Vorjahresniveau.

11:03 Uhr

Preiskrieg mit China-Rivalen wird "kein Spaziergang"

Stellantis-Chef Carlos Tavares stellt sich auf einen harten Preiskampf mit den asiatischen Rivalen ein. "Wir reden nicht über eine darwinistische Periode, wir stecken mitten drin", sagt er. Sein Unternehmen sei in einer sehr guten Ausgangslage, um zu den Überlebenden zu gehören, aber es werde "kein Spaziergang im Park".

Zugleich spricht er sich klar gegen Zusatzzölle auf chinesische Elektroautos aus. Zölle seien eine "gewaltige Falle" für die Länder, die sie verhängten, und trieben vor allem die Inflation nach oben. "Wir haben keine andere Wahl als zu kämpfen und uns dem Wettbewerb zu stellen", betont Tavares. Dabei sei es nötig, Elektroautos in der gleichen Preiskategorie wie die chinesischen Wettbewerber anzubieten. Diese hätten derzeit einen Kostenvorteil von 30 Prozent.

Ein wichtiger Grund für die Kooperation mit dem chinesischen Hersteller Leapmotor sei gewesen, dass Stellantis auf diese Weise selbst chinesisch werden könnte, so der Stellantis-Chef. "Wir könnten uns in Zukunft weitere Synergien vorstellen."

Stellantis
Stellantis 9,44

10:49 Uhr

Durchwachsene Evotec-Entwicklung reicht Anlegern heute

Evotec-Aktien notieren aktuell knapp 1,5 Prozent fester bei Kursen um 9,60 Euro. Der Unterstützungsbereich zwischen 9,40 und 9,50 Euro hält demnach, darunter ist aus charttechnischer Sicht ein Test des Jahrestiefs bei 8,52 Euro möglich oder sogar neue Tiefs. Entspannen würde sich die Lage bei einem Festsetzen oberhalb der Marke von 10 Euro.

Der Umsatz ist zwar etwas weniger deutlich zurückgegangen als erwartet, der Gewinn auf EBITDA-Basis sinkt aber noch schneller als prognostiziert. Für das Gesamtjahr strebt Evotec zwar den Umschwung an, das wird aber am Markt bereits fest erwartet. Konkretisierte Prognosen will Evotec erst mit dem Halbjahresbericht vorlegen. Beim bereinigten EBIDA wird am Markt ein Plus von 36 Prozent erwartet, Evotec hat ein Plus im mittleren zweistelligen Prozentbereich in Aussicht gestellt.

Evotec
Evotec 6,97

 

10:27 Uhr

Schweizer Konzern hofft auf Belebung des deutschen Immobilienmarktes

Die Prämieneinnahmen des Schweizer Lebensversicherers Swiss Life sind im ersten Quartal dank guten Geschäften in Frankreich und Deutschland gegenüber der Vorjahresperiode währungsbereinigt um zwei Prozent auf 7,5 Milliarden Franken gestiegen. Im Vermögensverwaltungs- und Dienstleistungsgeschäft steigerte Swiss Life die Gebühreneinnahmen um elf Prozent auf 639 Millionen Franken, wie das Zürcher Unternehmen bekannt gibt. Der Konzern erwarte, bis Ende 2024 bei den Gebühreneinnahmen das untere Ende des Zielbereichs von 850 bis 900 Millionen Franken erreichen zu können. Entscheidend werde dabei die erwartete Normalisierung der Immobilienmärkte in Deutschland und Frankreich sein. Swiss Life gehe davon aus, dass die Solvenzquote (SST) zum Ende des ersten Quartals auf rund 210 Prozent gesunken sei von 212 Prozent zu Jahresbeginn. Gewinnzahlen werden nur zum Halbjahr und am Jahresende bekannt gegeben.

10:09 Uhr

Gazprom-Lieferstopp? Öl- und Gaskonzern warnt

OMV warnt im Zusammenhang mit einem ausländischen Gerichtsurteil vor einer möglichen Einstellung der Gaslieferungen aus Russland. Man habe von einem ausländischen Gerichtsurteil erfahren, das ein großes europäisches Energieunternehmen erwirkt habe, so der österreichische Öl-, Gas und Chemiekonzern. Sollte es in Österreich gegen die OMV vollstreckt werden, wäre man dazu verpflichtet, Zahlungen aus dem Gasliefervertrag mit Gazprom an dieses europäische Energieunternehmen (anstelle von Gazprom) zu leisten. Ob und wann eine solche Zwangsvollstreckung zu erwarten sei, sei der OMV nicht bekannt. Um wen es sich bei diesem Energieunternehmen handelt und auf welches Gerichtsurteil man sich hier beziehe, lässt das Unternehmen offen.

OMV
OMV 46,28

Im Falle einer solchen Zwangsvollstreckung hält es die OMV für wahrscheinlich, "dass Gazprom Export die Gaslieferungen im Rahmen des Gasliefervertrages mit der OMV Gas Marketing & Trading GmbH einstellen und damit den österreichischen Gasmarkt beeinträchtigen wird", heißt es in der sogenannten "Urgent Market Message" der OMV. Diese Einschätzung stütze sich auf das Verhalten von Gazprom Export in ähnlichen Situationen. OMV erklärt, dass sie als führendes Gasvermarktungs- und -handelsunternehmen dazu verpflichtet sei, den Energiemarkt über alle Maßnahmen zu informieren, die ihre Fähigkeit, Gas von ihren Lieferanten zu erhalten, beeinträchtigen könnten.

Die OMV teilt weiter mit, dass sie im Falle eines solchen Szenarios immer noch in der Lage wäre, ihre Vertragskunden mit Gas aus alternativen, nicht-russischen Quellen zu versorgen. OMV hat mit Gazprom einen Liefervertrag bis 2040.

09:50 Uhr

Ölpreis fällt dritten Tag in Folge

Die Ölpreise geben den dritten Tag in Folge nach. Die Nordseesorte Brent und US-Leichtöl WTI verbilligen sich je um 0,8 Prozent auf 82,23 und 77,99 Dollar je Fass. Investoren rechnen damit, dass die US-Notenbank die Zinsen in den USA aufgrund der anhaltenden Inflation länger hoch halten könnte. Das könnte sich negativ auf den Kraftstoffverbrauch des weltweit größten Ölverbrauchers auswirken.

Brent
Brent 65,69
Rohöl WTI
Rohöl WTI 61,35

 

09:34 Uhr

Britische Inflation geht deutlich zurück

Nach einem jahrelangen Höhenflug der Inflation in Großbritannien lässt der Preisauftrieb auf der Insel spürbar nach. Die Verbraucherpreise erhöhten sich im April zum Vorjahresmonat nur noch um 2,3 Prozent, nach 3,2 Prozent im März, wie das Statistikamt ONS mitteilt. Dies ist die niedrigste Rate seit Juli 2021. Experten hatten allerdings mit einem noch stärkeren Rückgang auf 2,1 Prozent gerechnet. Mit dem abebbenden Preisdruck nähert sich die Bank of England (BOE) ihrem Ziel einer Inflationsrate von zwei Prozent und könnte im Sommer eine Zinssenkung ins Auge fassen.

An den Finanzmärkten wurde die Wahrscheinlichkeit für einen solchen Schritt nach unten im Juni nach den Daten nur noch auf 18 Prozent taxiert. Der spürbare Rückgang der Inflationsrate im April war größtenteils auf niedrigere Energiepreise für Privathaushalte zurückzuführen. Dienstleistungen verteuerten sich jedoch stärker als erwartet, was laut Experten die Wahrscheinlichkeit verringern könnte, dass die BoE die Zinsen bereits im Juni senken wird: Die Währungshüter in London dürften nach Ansicht des Ökonomen Michael Brown vom Online-Broker Pepperstone "auf Nummer sichergehen" und eine solche Senkung bis August verschieben.

Die BOE hatte die geldpolitischen Zügel zwischen Dezember 2021 und August 2023 insgesamt 14 Mal angezogen, womit der Leitzins auf das 15-Jahres-Hoch von 5,25 Prozent stieg. Der straffe Kurs hat mit dazu beigetragen, dass die Lebenshaltungskosten auf ein für die Briten erträglicheres Niveau gesunken sind. Noch Ende 2022 lag die Teuerungsrate auf einem 41-Jahres-Hoch von 11,1 Prozent.

09:18 Uhr

"Zwei Themen beschäftigen den DAX"

Der DAX  gibt zum Handelsstart leicht nach. Der deutsche Börsenleitindex notiert aktuell 0,3 Prozent im Minus bei Kursen um 18.670 Punkte. Am Dienstag hatte er 0,2 Prozent auf 18.727 Zähler eingebüßt. "Zwei Themen beschäftigen den DAX heute", kommentiert ntv-Börsenkorrespondentin Sabrina Marggraf. "Zum einen wird die US-Notenbank das Protokoll der letzten Sitzung veröffentlichen. Die Anleger erhoffen sich davon neue Hinweise darauf, ob und wieviele Zinssenkungen es in diesem Jahr noch geben wird", erläutert sie. "Zum anderen veröffentlicht Nvidia nach US-Börsenschluss Quartalszahlen. Hier ist die Frage: Dauert der KI-Boom an?"

DAX
DAX 24.239,89

 

08:59 Uhr

Do-it-yourself-Boom? Hornbach ist vorsichtig optimistisch

Nach dem Ende des Do-it-yourself-Booms der Corona-Pandemie und Einbußen im vergangenen Bilanzjahr erwartet der Vorstand der Hornbach Gruppe wieder Zuwächse. Florierende Geschäfte im Frühjahr stimmten den Vorstand zuversichtlich, im Bilanzjahr 2024/25 den Umsatz leicht zu steigern, wie der Konzern mitteilt. Das Betriebsergebnis (EBIT) wird auf Vorjahreshöhe oder leicht darüber erwartet. "Angesichts der anhaltenden wirtschaftlichen Herausforderungen bleiben wir jedoch vorsichtig bei unserer Prognose für das laufende Geschäftsjahr", betont Erich Harsch, Vorstandschef der Hornbach Baumarkt AG. 2023/24 hatte Hornbach die Kaufzurückhaltung infolge der Inflation zu spüren bekommen und Einbußen hinnehmen müssen. Der Umsatz schrumpfte um 1,6 Prozent auf 6,16 Milliarden Euro und das operative Ergebnis sank um 12,7 Prozent auf 225,8 Millionen Euro.

08:47 Uhr

Evotec erleidet Gewinneinbruch

Die Biotechfirma Evotec hat im ersten Quartal einen Gewinneinbruch verzeichnet. Bei einem Umsatzrückgang um zwei Prozent auf 208,7 Millionen Euro sank das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) auf 7,8 Euro. Vor einem Jahr hatte Evotec operativ noch 34,3 Millionen verdient. Im Gesamtjahr peilt die Firma ein Umsatzplus im zweistelligen Prozentbereich an und ein Wachstum des bereinigten Ebitda im mittleren zweistelligen Prozentbereich.

Evotec war im vergangenen Frühjahr einem schweren Cyberangriff zum Opfer gefallen und musste deshalb seine Jahresziele kassieren, da die Attacke die Produktivität über das gesamte zweite Quartal beeinträchtigte. Daher fiel 2023 ein Betriebsverlust von 47,5 Millionen Euro an nach einem Plus von 20,8 Millionen Euro im Jahr zuvor.

Evotec
Evotec 6,97

08:24 Uhr

Europäer verlieben sich in Hybridfahrzeuge

Der europäische Automarkt hat im April ein Plus verzeichnet. Der Fahrzeugabsatz legte um 13,7 Prozent zu, nachdem es im März einen Dämpfer gegeben hatte, wie der europäische Branchenverband ACEA mitteilt. Besonders gut liefen die Geschäfte in Spanien, wo fast 25 Prozent mehr Autos verkauft wurden, und in Deutschland mit einem Plus von rund 20 Prozent. In Frankreich legte der Absatz um knapp elf Prozent zu, in Italien um fast 8 Prozent.

Zum Teil könne das Plus durch den frühen Ostertermin erklärt werden, weil der April 2024 dadurch zwei Arbeitstage mehr hatte als der Vorjahresmonat, hieß es. Seit Januar summiert sich der Absatz auf fast 3,7 Millionen Fahrzeuge, das sind 6,6 Prozent mehr als vor Jahresfrist.

Aufwärts ging es insbesondere bei Hybridfahrzeugen, die sowohl über einen Elektro- als auch über einen Verbrennungsmotor verfügen. Sie bauten ihren Marktanteil auf 29,1 Prozent aus. Doch auch Elektroautos waren gefragt. Sie kommen inzwischen auf einen Anteil von 11,9 Prozent des gesamten Absatzes, vor allem dank einer steigenden Nachfrage in Frankreich und Belgien.

Weniger gefragt waren dagegen Benzin- und Dieselautos: Sie kommen zusammen inzwischen auf einen Anteil von 48,9 Prozent des gesamten Absatzes, zuvor waren es 52,8 Prozent.

08:09 Uhr

Doctolib setzt auf Arzttermine durch Künstliche Intelligenz

Die Ärzteplattform Doctolib übernimmt den Berliner Anbieter von KI-basierten Telefonassistenten, Aaron.ai. Das Unternehmen will damit sein Portfolio erweitern und es Arztpraxen künftig ermöglichen, Termine automatisch über das Telefon organisieren zu lassen. Zum vereinbarten Kaufpreis wurde zunächst nichts bekannt.

Patientinnen und Patienten könnten über die automatische Telefonassistenz Termine vereinbaren, absagen oder verschieben, ohne es mehrfach versuchen zu müssen oder in der Warteschleife zu landen, hieß es.

Doctolib ist ein französisches Technikunternehmen im Gesundheitssektor. Es ist vor allem bekannt für seine Online-Terminbuchungsplattform.

07:56 Uhr

Wie wird der DAX heute starten?

Heute wird der DAX Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge wenig verändert in den Handel gehen. Gestern hatte der Leitindex 0,2 Prozent schwächer bei 18.726,76 Punkten geschlossen.

Investoren rätseln weiter über den Zeitpunkt der ersten Zinssenkung der US-Notenbank Fed. Im Fokus stehen daher die Protokolle der vergangenen Zinssitzung, die um 20 Uhr deutscher Zeit veröffentlicht werden. Anleger warten auch mit Spannung auf den Quartalsbericht des Chipkonzerns Nvidia.

DAX
DAX 24.239,89

07:25 Uhr

Es sinken kaum noch Schiffe 

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AP

Die Zahl der weltweiten Schiffsuntergänge ist nach Zahlen der Allianz auf ein Rekordtief gesunken. Im vergangenen Jahr gingen demnach weltweit nur noch 26 größere Schiffe unter. Das war ein gutes Drittel weniger als im Vorjahr, und im Zehn-Jahres-Vergleich ein Rückgang um über 70 Prozent, wie der Industrieversicherer Allianz Commercial in seinem jährlichen Bericht zu Schifffahrtsrisiken schreibt. In den 1990er Jahren gingen demnach im jährlichen Schnitt noch mehr als 200 Schiffe unter.

Doch neben den aktuellen Kriegen und Konflikten bedroht eine andere alte Gefahr Schiffe und ihre Besatzungen: Piraten. Im vergangenen Jahr gab es demnach weltweit 120 bekannt gewordene Piratenüberfälle, fünf mehr als 2022. Gefährlichste Region in dieser Hinsicht ist der Golf von Guinea an der Küste Westafrikas, gefolgt von der Straße von Singapur in Südostasien.

Die große Sorge sei jedoch ein Wiederaufflammen der Piraterie am Horn von Afrika, heißt es in dem Bericht. Dort kaperten somalische Piraten im Dezember 2023 erstmals seit 2017 wieder ein Schiff, seither gab es mehrere weitere Überfälle.

06:54 Uhr

Boeings Weltraumkapsel macht Probleme

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REUTERS

Der erste bemannte Flug der Boeing-Raumkapsel Starliner liegt vorerst auf Eis. Der ursprünglich für den 25. Mai geplante Start sei wegen der Reparatur eines Heliumlecks im Antriebssystem auf unbestimmte Zeit verschoben worden, teilt die US-Raumfahrtbehörde Nasa mit. "Die Arbeiten werden fortgesetzt und die nächste mögliche Startgelegenheit wird noch diskutiert."

Boeing
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Die Missionsverantwortlichen wollen die Untersuchung des Lecks im Antriebssystem des Starliners vertiefen, das zusammen mit einem Problem mit der Atlas-Trägerrakete kurz vor dem Start des Raumschiffs am 7. Mai in Florida entdeckt worden war.

Die Atlas-Rakete wird von der United Launch Alliance (ULA) gebaut, einem Gemeinschaftsunternehmen vom US-Luft- und Raumfahrtkonzern Boeing und Lockheed Martin. Wegen Problemen mit der Trägerrakete Atlas 5 war der Start im Mai bereits mehrfach verschoben worden. Das Programm liegt mehrere Jahre hinter dem Zeitplan und mehr als 1,5 Milliarden Dollar über dem Budget.

06:43 Uhr

"Die ganze Welt schaut auf Nvidia"

In Erwartung der Ergebnisse des führenden KI-Chipherstellers Nvidia gehen die Investoren in Asien in Deckung. "Die ganze Welt schaut auf Nvidia. Die Ergebnisse werden sich auf globale Aktien auswirken, insbesondere auf US-Aktien, was sich wiederum auf japanische Aktien auswirken wird", sagt Shuji Hosoi von der Investmentbank Daiwa Securities.

Nikkei
Nikkei 49.299,65

Das drittgrößte Unternehmen an der Wall Street wird heute nach Börsenschluss seine Ergebnisse bekannt geben. Dann wird sich zeigen, ob die überdurchschnittliche Rallye der KI-Aktien weitergeht.

In Tokio gibt der 225 Werte umfassende Nikkei-Index um 0,6 Prozent auf 38.719 Punkte nach, der breiter gefasste Topix notiert 0,5 Prozent tiefer bei 2744 Punkten. Der japanische Chipriese Tokyo Electron verliert 1,6 Prozent und der Chiptesthersteller Advantest 0,3 Prozent.

Die Börse in Shanghai notiert nahezu unverändert bei 3157 Punkten. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen stagniert bei 3678 Punkten.

06:30 Uhr

DAX wieder in unruhigerem Fahrwasser - Nvidia und Fed heute im Fokus

Die jüngste Zinshoffnungs-Rally ist zunächst vorbei. Der DAX hat am Dienstag moderat nachgegeben. "Das Problem ist, mit den Kursen sind auch die Erwartungen in den vergangenen Wochen weiter gestiegen. Und das gilt sowohl für die Unternehmensgewinne als auch für die Geldpolitik", sagte Jürgen Molnar, Stratege vom Broker CMC Markets.

DAX
DAX 24.239,89

Was ist heute los? Im Fokus steht einmal mehr Nvidia. Bei der Vorlage der Quartalsbilanz des weltweit führenden Anbieters von Spezialprozessoren für Künstliche Intelligenz (KI) hoffen Anleger auf eine erneute Vervielfachung von Umsatz und Gewinn. Nach der starken Entwicklung 2023 liege die Messlatte allerdings hoch, sagt Anlagestratege Ben Laidler vom Online-Broker eToro. Das Unternehmen hatte für das abgelaufene Vierteljahr Erlöse von 24 Milliarden Dollar, plus/minus zwei Prozent, in Aussicht gestellt. Die Nvidia-Zahlen werden allerdings erst nach Handelsschluss in New York vorgestellt.

Die anstehende Inflationsrate für Großbritannien dürfte die Bank of England (BoE) dem Ziel einer Teuerungsrate von zwei Prozent deutlich näherbringen. Experten erwarten, dass die Verbraucherpreise im April nur noch um 2,1 Prozent gestiegen sind, nach einer Teuerung von 3,2 Prozent im März. Laut Notenbankchef Andrew Bailey rückt mit abnehmendem Preisauftrieb eine Zinssenkung näher. An den Finanzmärkten wird darauf spekuliert, dass es bereits im Juni so weit sein könnte.

Zudem legt die US-Notenbank Fed die Protokolle ihrer jüngsten Zinssitzung vor. Sie geben Einblick in die internen Diskussionen der Währungshüter, die wegen der hartnäckig hohen Inflation eine Zinswende auf die lange Bank schieben. Die Zentralbank stemmt sich mit einer Hochzinspolitik gegen die Teuerung. Nach teils aggressiven Erhöhungen hält die Fed den Leitzins seit geraumer Zeit in der Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent konstant.

Die komplette Terminübersicht für diese Woche finden Sie hier.

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