Montag, 20. März 2023Der Börsen-Tag

Heute mit Thomas Badtke und Wolfram Neidhard
17:37 Uhr

Nichts für schwache Nerven: DAX schafft den Sprung aus dem Tal

Ein äußerst nervöser Handelstag liegt hinter der Frankfurter Börse. Nach der mehr oder weniger erzwungenen Übernahme der angeschlagenen Credit Suisse durch die UBS war das Geschehen von hoher Volatilität geprägt. Zunehmend setzte sich auf dem Parkett aber eine positive Interpretation der Rettungsaktion durch.

DAX
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"Die Börsen versuchen, die Rettung der Credit Suisse zu bewerten und zu preisen", so der Vermögensverwalter QC Partners. Auf der Positivseite stehe, dass Notenbanken, Finanzministerien und Einlagensicherungen weiterhin alles tun, um die Bankeinlagen zu sichern und das Vertrauen in die Banken wiederherzustellen beziehungsweise erst gar nicht schwinden zu lassen. Damit versuchen die Institutionen, die bisherigen Probleme als Einzelfälle darzustellen und einen Dominoeffekt zu verhindern. Die Strategen des Vermögensverwalters DWS betonten, dass es nun darum gehe, Kreditknappheiten zu vermeiden.

Nach anfänglich massiven Verlusten ging der DAX deutlich gestärkt aus dem Handel. Er gewann 1,1 Prozent und schloss bei 14.933 Punkten. Der Leitindex bewegte sich heute in einer großen Spanne zwischen 14.458 und 14.980 Zählern. Der EUROSTOXX50 notierte 1,2 Prozent fester bei 4113 Stellen.

Bankentitel erholten sich nach massiven Abschlägen am Nachmittag. Deutsche Bank verloren 0,5 Prozent, Commerzbank legten um 1,5 Prozent zu.

Deutsche Börse stiegen um drei Prozent auf 174,90 Euro und haben das Allzeithoch von 180 Euro in Reichweite. "Die Aktie profitiert von der hohen Volatilität", so ein Marktteilnehmer. Daneben habe sie wegen der stabilen Cashflows des Börsenbetreibers den Ruf eines "sicheren Hafens".

Rheinmetall zeigten sich an ihrem ersten Handelstag im DAX mit einem Plus von 5,4 Prozent an der Indexspitze. Neben der DAX-Aufnahme trieb ein deutlich erhöhtes Kursziel von JP Morgan den Aktienkurs der Düsseldorfer nach oben.

17:04 Uhr

Ex-VW-Betriebsratschef beendet Managementausflug nach kurzer Zeit

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Bernd Osterloh

(Foto: picture alliance/dpa)

Die VW-Lastwagentochter Traton baut ihren Vorstand um. Unter anderem verlässt Personalvorstand Bernd Osterloh das Unternehmen zum 1. April. Der langjährige VW-Betriebsratschef beendet seinen Ausflug ins Management damit rund ein Jahr früher als ursprünglich geplant. Er hatte den neuen Job am 1. Mai 2021 eigentlich für drei Jahre angetreten.

Zeitgleich mit Osterloh verlässt auch Finanzvorständin Annette Danielski das Unternehmen. Die Aufgaben der beiden Vorstände werden von Michael Jackstein übernommen, der neu in den Vorstand kommt. Ebenfalls neu im Gremium ist Catharina Modahl Nilsson, die den neu geschaffenen Bereich globales Produktmanagement übernimmt.

16:30 Uhr

Experte: "Credit-Suisse-Übernahme durch die UBS ist keine schöne Lösung"

Die schwer angeschlagene Bank Credit Suisse wird durch die UBS vor dem Kollaps bewahrt. Durch den Kauf entsteht in der Schweiz nun ein Bankenriese, der "in den kommenden Monaten Probleme bereiten kann", sagt Jens Südekum, Wirtschaftsprofessor an der Universität Düsseldorf.

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16:07 Uhr

Karuna-Aktie fällt trotz erfolgreicher Schizophreniemittel-Studie

Karuna Therapeutics
Karuna Therapeutics 233,65

Der Aktienkurs von Karuna Therapeutics ist an der Wall Street um 5,3 Prozent nach unten gerutscht, nachdem die Aktien vorbörslich zeitweise zweistellig im Plus gelegen hatten: Das Schizophreniemittel des Unternehmens hat in einer klinischen Phase-III-Studie mit erwachsenen Probanden den primären Endpunkt erreicht. Schon in der zweiten Therapiewoche seien die Symptome "statistisch bedeutend und nachhaltig" abgeklungen.

Karuna will Mitte dieses Jahres bei der US-Arzneimittelbehörde FDA die Zulassung des Medikaments beantragen.

15:45 Uhr

Klage in Russland juckt VW nicht - Festhalten an Verkauf von Tochter

VW Vorzüge
VW Vorzüge 121,54

Der Volkswagen-Konzern hat bei den russischen Behörden die Genehmigung zum Verkauf seiner Tochtergesellschaft in Russland beantragt. Das geschieht ein Jahr, nachdem der DAX-Konzern seine Aktivitäten in Russland wegen des Einmarschs in die Ukraine eingestellt und nur wenige Tage, nachdem ein russisches Gericht die Vermögenswerte von Volkswagen in Russland eingefroren hat.

Ein regionales Schiedsgericht in Nischni Nowgorod hatte die VW-Beteiligungen und diejenigen der anderen Konzerntöchter an der Tochtergesellschaft Volkswagen Group RUS eingefroren.

15:24 Uhr

Wall Street hakt Thema Credit Suisse ab - Aktie von First Republic stürzt ab

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(Foto: REUTERS)

An der Wall Street haben Anleger nach der Not-Übernahme der angeschlagenen Credit Suisse zum Handelsstart aufgeatmet. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte und der breiter gefasste S&P 500 eröffneten zum Wochenanfang jeweils leicht fester bei 31.954 und 3923 Punkten. Der Index der Technologiebörse Nasdaq gab dagegen um 0,1 Prozent auf 11.619 Zähler nach.

Nach der staatlich unterstützten Übernahme der Schweizer Großbank Credit Suisse durch die Rivalin UBS beruhigten sich die Gemüter auf dem Parkett etwas. Der in den vergangenen zwei Wochen unter die Räder gekommene S&P-Bankenindex zog um 1,6 Prozent an. Die Anteilsscheine großer US-Banken wie JP Morgan, Citigroup und Morgan Stanley legten jeweils rund 1,5 Prozent zu. Spekulationen auf eine zweite Geldspritze binnen weniger Tage ließen jedoch die Aktien der US-Regionalbank First Republic erneut um zwölf Prozent einbrechen.

15:14 Uhr

Portfoliomanager äußert sich zu weiterem Vorgehen der US-Notenbank

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(Foto: AP)

Kein Ende der US-Zinserhöhungen wegen der Krise der Silicon Valley Bank erwartet Volker Schmidt, Portfoliomanager vom Vermögensverwalter Ethenea. "Es ist nicht die Aufgabe des Offenmarktkomitees, für ein stabiles Bankensystem zu sorgen", meint er. Seine primären Ziele seien die Bekämpfung der Inflation und die Förderung eines hohen Beschäftigungsniveaus.

Da die Inflation deutlich über dem Ziel der Federal Reserve liege und die Beschäftigung weiterhin sehr hoch sei, gebe es kaum Gründe, die Zinserhöhungen auszusetzen. "Rezessionsängste wären verfrüht, und Bankkunden müssen sich keine Sorge um ihre Einlagen machen. Sie können diese auf sicherere Banken verlagern. Eine Aussetzung der Zinserhöhungen als reine Vorsichtsmaßnahme käme daher nicht infrage", meint Schmidt.

14:47 Uhr

Das rät ein Experte verunsicherten Bankkunden

Nach der Schließung der Silicon Valley Bank und der Übernahme der angeschlagenen Schweizer Bank Credit Suisse durch die UBS reagieren auch die Aktienindizes in Deutschland. Anleger sorgen sich vor einer Bankenkrise. Karsten Junius, Chefvolkswirt der Schweizer Bank J. Safra Sarasin, erklärt, wie sich die Lage beruhigen könnte.

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14:25 Uhr

Lamborghini-Chef erteilt Börsengang eine klare Absage

Der zu Volkswagen gehörende Luxussportwagen-Hersteller Lamborghini hat Überlegungen über einen Börsengang zurückgewiesen. Dies sei nicht geplant, sagte Firmenchef Stephan Winkelmann der "Automobilwoche". Der IPO des ebenfalls zum Volkswagen-Konzern gehörenden Sportwagenbauers Porsche im vergangenen September hatte Spekulationen über einen solchen Schritt von Lamborghini neu entfacht.

Unternehmenskreise haben dies allerdings schon mehrfach zurückgewiesen und auf die enge Verflechtung der italienischen Marke mit Audi verwiesen. Audi, Lamborghini, der Motorradhersteller Ducati und die Nobelmarke Bentley werden im VW-Konzern in der Markengruppe Premium geführt. VW-Chef Oliver Blume will den Wolfsburger DAX-Konzern stärker am Kapitalmarkt orientieren und hatte allen Marken verordnet, sich stärker an den Kriterien der Börse zu messen.

14:00 Uhr

Biontech sichert sich neues Krebsmittel mit Millionendeal

Biontech
Biontech 101,15

Das Biopharma-Unternehmen Biontech verstärkt seine Pipeline an Krebsmedikamenten mit einem millionenschweren Deal mit dem US-Krebsspezialisten OncoC4. Zusammen wollen die beiden Firmen einen neuen Antikörper zur Behandlung verschiedener solider Tumore entwickeln und auf den Markt bringen, wie die Mainzer mitteilten.

Für den Antikörper "ONC-392" erhielt das Unternehmen von OncoC4 eine weltweite Exklusivlizenz. Die US-Firma bekommt dafür eine Vorauszahlung von 200 Millionen Dollar, darüber hinaus winken weitere erfolgsabhängige Meilensteinzahlungen sowie Lizenzgebühren.

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13:35 Uhr

Sind die Zinsen schon an der Schmerzgrenze?

Von der Euphorie der ersten Wochen des Jahres ist an den Börsen schon längst nichts mehr zu spüren. Die Gleichzeitigkeit von anhaltend hoher Inflation und steigenden Zinsen stellt die Märkte auf eine harte Probe. Kann der Markt noch weitere Zinserhöhungen verkraften oder ist die Belastung bereits zu hoch? Welche Handlungsmöglichkeiten Anlegerinnen und Anleger jetzt haben, darüber hat Friedhelm Tilgen auf der Anlegermesse Invest in Stuttgart mit Nicolai Tietze von Morgan Stanley und Christian Schlegel von Schlegel Trading diskutiert.

13:17 Uhr

Kapitalerhöhung lässt Varta-Aktie abstürzen

Varta AG
Varta AG 15,05

Eine geplante Kapitalerhöhung im Volumen von 50 Millionen Euro hat Varta auf Talfahrt geschickt. Der Aktienkurs des Batterieherstellers stürzte um 10,9 Prozent ab und lag damit am SDAX-Ende. Außerdem kündigte der kriselnde Batterie-Hersteller ein umfangreiches Sanierungspaket an.

Varta musste in den vergangenen Monaten seine Prognose mehrfach senken, nachdem der Hauptkunde Apple die Produktion der kabellosen "AirPod"-Kopfhörer heruntergeschraubt hatte.

12:57 Uhr

DAX wieder im grünen Bereich - Bankwerte bleiben aber rot

Am deutschen Aktienmarkt haben sich die starken Kursschwankungen angesichts der Turbulenzen im Bankensektor weiter fortgesetzt. Der zunächst schwach gestartete DAX arbeitete sich bis zum Mittag in die Gewinnzone vor und stand zuletzt 0,6 Prozent höher bei 14.854 Punkten. Zuvor war er noch bis auf 14.458 Stellen gefallen - den tiefsten Stand seit Januar. Der EUROSTOXX50 notierte 0,7 Prozent höher bei 4096 Stellen.

Die Bankenaufseher der Europäischen Union bekräftigten die Stabilität und Widerstandsfähigkeit der Banken in Europa - das half dem Markt im Verlauf auf die Sprünge. Dennoch zierten Commerzbank und Deutsche Bank mit Abschlägen von drei beziehungsweise 2,3 Prozent das DAX-Ende.

Commerzbank
Commerzbank 9,51

Deutsche Bank
Deutsche Bank 9,86

12:42 Uhr

Staatsanleihen als "sicherer Hafen"?

Aus Furcht vor den wirtschaftlichen Folgen der Turbulenzen um die Schweizer Großbank Credit Suisse nehmen Anleger Kurs auf den "sicheren Hafen" Staatsanleihen. Dies drückt die Rendite der zehnjährigen Bundestitel auf 1,936 Prozent, den niedrigsten Stand seit drei Monaten.

11:46 Uhr

Bitcoin-Kurs in den vergangenen Tagen hochgeschossen

Ein Gewinner der Bankenturbulenzen ist der Bitcoin. Die Kryptowährung hat in nur zehn Tagen etwa 40 Prozent gewonnen. Aktuell geht der Kurs weiter hoch und notierte 0,6 Prozent höher bei 28.177 US-Dollar.

Bitcoin
Bitcoin 27.206,67


11:36 Uhr

Beschädigt der Rheinmetall-Aufstieg den DAX?

Im Zuge des Ukraine-Krieges steigt die Nachfrage an Rüstungsgütern. Der Waffenbauer Rheinmetall profitiert davon und will in Zukunft noch weiter wachsen. Wegen der guten Bilanz ist der Rüstungskonzern jetzt im DAX. Anleger und Analysten fürchten einen Schaden für den wichtigsten deutschen Aktienindex.

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11:14 Uhr

US-Regionalbank-Aktien vorbörslich auf Tauchgang

Im Sog der Pleite der Silicon Valley Bank und des Notverkaufs der Credit Suisse nehmen Anleger bei US-Regionalbanken erneut Reißaus. Der Aktienkurs der First Republic Bank, die vor einigen Tagen mit 30 Milliarden Dollar gestützt werden musste, brach vorbörslich an der Wall Street um mehr als 20 Prozent ein. Die Aktie des Konkurrenten Western Alliance verbilligte sich um 3,4 Prozent.

10:52 Uhr

Flucht in den sicheren Hafen - Goldpreis zeitweise über markanter Marke

Gold in USD
Gold in USD 1.948,10

Die anhaltende Verunsicherung an den Finanzmärkten hat den Goldpreis erstmals seit längerem über die Marke von 2000 US-Dollar getrieben. Am Vormittag stieg der Preis für eine Feinunze (etwa 31,1 Gramm) an der Londoner Rohstoffbörse bis auf 2009 Dollar. Das ist der höchste Stand seit etwa einem Jahr. Danach kam der Preis wieder etwas zurück und notierte bei 1988 Dollar.

Am Markt wurde die rege Goldnachfrage mit der zunächst negativen Reaktion der Aktienbörsen auf die Übernahme der Schweizer Großbank Credit Suisse durch die Konkurrentin UBS begründet. Gold gilt unter Anlegern als klassischer sicherer Hafen, der in unruhigen Zeiten angelaufen wird.

10:41 Uhr

Rheinmetall-Aktie mit starker Premiere im DAX

Rheinmetall
Rheinmetall 238,40

Guter erster Tag für Rheinmetall im DAX: Die Aktie des Rüstungs- und Technologieunternehmens stieg in einem insgesamt komplizierten Handelsumfeld um 3,1 Prozent. In der ersten deutschen Börsenliga ersetzt das Düsseldorfer Unternehmen den Dialyse-Spezialisten Fresenius Medical Care (FMC), der den Index der mittelgroßen Werte, den MDAX, abgestiegen ist. FMC verloren 0,8 Prozent.

Rheinmetall hat derzeit einen Börsenwert von rund 10,4 Milliarden Euro. Seit der russischen Invasion in die Ukraine vor gut einem Jahr hat sich der Börsenkurs der Aktie mehr als verdoppelt.

10:23 Uhr

Finanzaufsicht BaFin verteilt Beruhigungspillen

Nun äußert sich auch noch die BaFin zu den Unruhen in der Bankenbranche. Die Finanzaufsicht hält nach der Rettungsaktion für die Schweizer Großbank Credit Suisse das deutsche Finanzsystem weiter für widerstandsfähig. Man habe die aktuellen Marktentwicklungen im Blick und berücksichtige sie im Rahmen ihrer laufenden Aufsicht, so die Bonner Behörde.

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(Foto: imago images/Hannelore Förster)

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10:11 Uhr

DAX berappelt sich wieder - leichtes Minus

An der Frankfurter Börse scheinen sich die Gemüter wohl etwas beruhigt zu haben. Der DAX notierte nur noch 0,1 Prozent im Minus bei 14.751 Punkten. Der EUROSTOXX50 sank um 0,6 Prozent auf 4041 Stellen. Der Handel ist aber nach wie vor sehr volatil.

09:52 Uhr

Ölpreise schmieren ab

Aus Furcht vor einer sinkenden Nachfrage ziehen sich Anleger aus dem Rohölmarkt zurück. Die Sorte Brent aus der Nordsee verbilligte sich um gut zwei Prozent auf 71,46 Dollar je Barrel. Der Preis für einen Barrel US-Leichtöl WTI sank um 1,6 Prozent auf 65,45 Dollar. Die Turbulenzen um die Schweizer Großbank Credit Suisse schürten Rezessionsängste, sagten Börsianer. Außerdem müsse wegen der hohen Inflation mit weiteren Zinserhöhungen der US-Notenbank Fed gerechnet werden.

Brent Rohöl
Brent Rohöl 76,14
Rohöl WTI
Rohöl WTI 71,96

09:34 Uhr

VW-Vermögen in Russland eingefroren

Ein russisches Gericht hat alle Vermögenswerte des Wolfsburger Autobauers Volkswagen in Russland eingefroren. Das geht aus Gerichtsunterlagen hervor, in die Reuters Einblick erhalten hat. Der russische Autobauer GAZ hatte gegen VW geklagt, nachdem der deutsche Konzern die Zusammenarbeit im August beendet hatte. GAZ hatte bis dahin in seinem Werk in Nischni Nowgorod Fahrzeuge für VW produziert. Das Unternehmen bezifferte den Schaden auf fast 16 Milliarden Rubel - umgerechnet 194 Millionen Euro.

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09:19 Uhr

Ex-Goldman-Chef sieht Wachstumssorgen durch Bankensituation

Die Turbulenzen im Bankensektor werden sich nach den Worten des ehemaligen Goldman-Sachs-Chefs Lloyd Blankfein wahrscheinlich auf das Wirtschaftswachstum niederschlagen. "Das größere Risikoumfeld für Finanzinstitute führt zu einem sparsamen Umgang mit dem Kapital und der Risikobereitschaft, zu weniger und konservativeren Investitionen und Krediten und zwangsläufig zu einem geringeren Wachstum", sagt Blankfein. "Während einige Banken durch schlecht gemanagte, konzentrierte Risiken in Schwierigkeiten geraten sind, ist das Bankensystem insgesamt extrem gut kapitalisiert und wesentlich strenger reguliert als in früheren schwierigen Zeiten."

09:04 Uhr

"Unsicherheit noch nicht gebannt" – DAX reißt die nächste Marke

Der DAX startet angeschlagen in die neue Handelswoche. Nach den deutlichen Verlusten in der Vorwoche schafft es der deutsche Börsenleitindex zunächst nicht, sich etwas zu stabilisieren. Er notiert aktuell 0,8 Prozent im Minus bei Kursen um 14.640 Punkte. Das Wochentief der Vorwoche lag bei 14.664 Zählern.

"Die ersten Reaktionen auf die Credit-Suisse-Übernahme durch die UBS war durchaus positiv", kommentiert ntv-Börsenkorrespondentin Nancy Lanzendörfer. "Allerdings sind die Kursvorzeichen mittlerweile wieder rot. Die Unsicherheit rund um das Bankenthema ist zurück, die Sorgen um eine Bankenkrise sind nicht gebannt."

08:45 Uhr

Nach 33-Prozent-Kursrutsch: First Republic setzen Talfahrt fort

Die Probleme der First Republic Bank haben den nachbörslichen Handel am Freitag dominiert. Nach einem Minus von 33 Prozent im regulären Geschäft ging es mit der Aktie um weitere 15,4 Prozent abwärts. Die Bank verhandele mit anderen Kreditinstituten oder Private-Equity-Gesellschaften über deren mögliche Beteiligung an einer Kapitalerhöhung, berichtete die New York Times unter Berufung auf drei Personen, die mit dem Vorgang vertraut seien.

First Republic Bank
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08:34 Uhr

Kostenschub durch Erzeugerpreise lässt nach

Die jährliche Inflationsrate bei den deutschen Erzeugerpreisen ist im Februar zum fünften Mal in Folge gesunken. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) berichtet, stiegen die Preise auf der Erzeugerstufe um 15,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Im Januar hatte die Rate bei 17,6 Prozent gelegen, im Dezember bei 21,6 Prozent, im November bei 28,2 Prozent und im Oktober bei 34,5 Prozent. Der Höchststand war im August und September mit jeweils 45,8 Prozent gemessen worden. Im Monatsvergleich sanken die Erzeugerpreise im Februar um 0,3 Prozent. Ökonomen hatten einen Rückgang um 0,4 Prozent erwartet.

Die Ergebnisse der Erzeugerpreisstatistik sind vorläufig hinsichtlich der Entwicklung der Strom- und Gaspreise, wie Destatis erläuterte. Grund hierfür ist die Preisbremse für Strom und Gas, die ab Januar 2023 gilt, jedoch erst ab März 2023 umgesetzt wird.

08:18 Uhr

14.700er-Marke im DAX-Blick

Thomas Altmann von QC Partners hat die 14.700er-Marke im DAX im Blick. "Hier liegt aktuell die wichtigste Unterstützungszone, hier kamen zuletzt jedes Mal Käufer in den Markt", so der Vermögensverwalter. Auch wenn sich die Schwelle des Kaufinteresses schrittweise nach unten verschoben habe: "Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass das Kaufinteresse an sich nachlässt", sagt er. Die Eröffnung wird aktuell knapp oberhalb der 14.700er-Marke erwartet.

DAX
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08:02 Uhr

Flagstar Bank übernimmt Vermögenswerte der Signature Bank

Eine Tochtergesellschaft der New York Community Bancorp hat mit den US-Aufsichtsbehörden eine Vereinbarung über den Erwerb von Einlagen und Krediten der zusammengebrochenen Signature Bank getroffen. Nach Angaben der Federal Deposit Insurance Corporation (FDIC) wird die Flagstar Bank im Wesentlichen alle Einlagen und bestimmte Kreditportfolios sowie alle 40 ehemaligen Filialen der Signature Bank übernehmen. Nach Angaben der FDIC verbleiben rund 60 Milliarden Dollar an Krediten und vier Milliarden Dollar an Einlagen der Bank unter Zwangsverwaltung.

07:45 Uhr

"Die Probleme müssen enorm groß sein"

"Die erste Erleichterung über die Entwicklung um die CS hat sich schnell gelegt", so ein Marktteilnehmer am Morgen. Der DAX-Future hat verglichen mit dem frühen Tageshoch etwa 150 Punkte abgegeben und deutet aktuell eine knapp behauptete Eröffnung im DAX an. "Die CS bleibt das einzige Thema", so der Marktteilnehmer. "Die Probleme müssen enorm groß sein", meint er mit Blick auf den Umfang der Maßnahmen, die am Wochenende eingefädelt wurden. Die UBS zahlt für die Übernahme der Credit Suisse (CS) lediglich 3 Milliarden Franken, der Staat garantiert "unter Bedingungen" für Risiken von 9 Milliarden, und die Notenbank stellt Liquiditätshilfen von bis zu 100 Milliarden Franken zur Verfügung. Dazu bieten verschiedene Notenbanken in einer koordinierten Aktion Dollar-Tender an.

Letztendlich dürfte damit die Risikoaversion der Anleger gerade gegenüber den Banken groß bleiben, so der Marktteilnehmer weiter. Er möchte noch nicht einmal ausschließen, dass die Risiken vollständig ausgeräumt sind: "Immerhin beträgt die Bilanzsumme der CS etwa 800 Milliarden Franken", sagt er. Zudem seien weitere Problemfälle in der Branche nicht auszuschließen. Die Risikoaversion dürfte auch gegenüber dem Gesamtmarkt gelten. Ein erneuter Test der 14.700er-Marke im DAX sollte somit nicht überraschen, so der Marktteilnehmer.

DAX
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07:29 Uhr

Goldminen-Titel als Outperformer

Die Angst vor einer Bankenkrise lastet am Montag auf den Aktienmärkten in Ostasien und Australien. Unterstützungsmaßnahmen der großen Notenbanken in Form von mehr Dollar-Liquidität und insbesondere die Nachricht von der Übernahme der Credit Suisse durch die heimische Wettbewerberin UBS können die Sorgen noch nicht zerstreuen. Daneben halten sich die Anleger auch wegen der anstehenden Sitzung der US-Notenbank zurück, deren Ergebnis am Mittwoch veröffentlicht wird.

Gegen die regionale Tendenz tendiert der Shanghai Composite in Schanghai kaum verändert, nachdem die chinesische Zentralbank (PBoC) überraschend die Mindestreserveanforderung für heimische Banken gesenkt und wichtige Zinssätze unverändert belassen hat. In Hongkong geht es allerdings mit dem Hang-Seng-Index um 2,sechs Prozent abwärts. Die schwergewichtete Aktie der Bank HSBC fällt um rund 6 Prozent. Das Kreditinstitut hat kürzlich die britische Tochter des zusammengebrochenen US-Geldhauses Silicon Valley Bank übernommen. Bankenaktien werden auch in der übrigen Region abgestoßen.

Nikkei
Nikkei 31.524,22

Der Nikkei verliert 1,3 Prozent. Neben Konjunktursorgen lastet auch der etwas stärkere Yen auf dem japanischen Aktienmarkt, denn er verschlechtert die Chancen heimischer Unternehmen auf dem Exportmarkt. In Seoul sinkt der Kospi 0,6 Prozent. Die Aktie des Batterie-Zulieferers Ecopro BM erholt sich von anfänglichen Verlusten von über 7 Prozent und liegen nun 0,5 Prozent im Plus. Die Büros des Unternehmens waren wegen des Verdachts auf Insiderhandel durchsucht worden.

Der Aktienmarkt in Sydney schloss 1,4 Prozent niedriger. Der jüngst kräftig gestiegene Goldpreis trieb die Aktien von Goldminenbetreibern wie Newcrest, Northern Star und Evolution: Sie legen zwischen sechs und zehn Prozent zu. Ein Übernahmegebot verhalf der Aktie des Pathologie-Dienstleisters Healius zu einem Plus von 8,3 Prozent. Banaktien zeigten sich mit Einbußen zwischen 0,6 und 1,5 Prozent. Macquarie gaben allerdings um 4,6 Prozent nach.

Gold in USD
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07:14 Uhr

Credit-Suisse-Kunden können Vermögen verlagern

Nach der abgeschlossenen Übernahme durch ihren Hauptkonkurrenten UBS können Kunden der Credit Suisse dem Geldhaus zufolge wegen Konzentrationsrisiken einige Vermögenswerte zu anderen Banken abziehen. Das Vermögensverwaltungsgeschäft sei vorerst operativ von dem der UBS getrennt, teilt die Credit Suisse ihren Mitarbeitern mit. Sobald die beiden Banken jedoch fusioniert hätten, könnten die Kunden in Erwägung ziehen, einige Vermögenswerte zu einer anderen Bank zu verlagern, falls die Konzentration ein Problem darstelle, heißt es in dem Memo.

Durch die Übernahme der traditionsreichen Schweizer Bank wird die UBS zum unangefochtenen Weltmarktführer in der Verwaltung von Geldern für Vermögende, was Bedenken hinsichtlich der Konzentrationsrisiken für die Kunden aufwirft.

06:48 Uhr

CS-Deal kann Asien-Anleger nicht vollends überzeugen

Die Märkte in Asien können sich am Montag nach der Rettungsaktion für die Credit Suisse und dem koordinierten Vorgehen der Zentralbanken auf keine gemeinsame Richtung einigen. Sorgen über eine Rezession und eine mögliche weltweite Krise im Bankensektor beeinträchtigten die Nachfrage nach Risikopapieren vor allen in Japan. Im Rahmen eines von den Aufsichtsbehörden am Sonntag geschnürten Pakets wird die Schweizer Großbank UBS drei Milliarden Schweizer Franken (3,23 Milliarden Dollar) für das traditionsreiche, 167 Jahre alte Geldhaus auf den Tisch legen und bis zu 5,4 Milliarden Dollar an Verlusten übernehmen - gestützt von massiven Staatsgarantien. Gleichzeitig kündigten die Zentralbanken, darunter die US-Notenbank Fed, die Europäische Zentralbank (EZB) und die Bank of Japan, am Sonntag gemeinsam an, die Marktliquidität zu unterstützen, indem sie die Häufigkeit der siebentägigen US-Dollar-Swapgeschäfte von wöchentlich auf täglich erhöhten.

Die Volatilität an den Märkten hat durch die Schritte zwar vorerst nachgelassen, aber die Anleger sind nach einer Woche, in der die systemrelevante Credit Suisse durch die Turbulenzen auf dem Anleihemarkt infolge des Zusammenbruchs der Silicon Valley Bank in die Knie gezwungen wurde, weiterhin besorgt über das, was als Nächstes passieren könnte. "Der Markt sieht es positiv, dass ein Bereich der Besorgnis beseitigt wurde", sagte Jason Wong von BNZ in Wellington. "Aber das löst nicht die spezifischen Probleme des US-Bankenwesens, wo die Einlagen in sicherere Banken abfließen." Um das Vertrauen in den Bankensektor zurückzugewinnen, müsse wahrscheinlich noch mehr getan werden, "sonst stehen wir in einer Woche immer noch vor denselben Problemen."

Nikkei
Nikkei 31.524,22

Der Nikkei liegt im Verlauf 0,8 Prozent tiefer bei 27.106 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index gibt 1,1 Prozent auf 1938 Zähler nach. In Japan verlor der Bankenindex 0,92 Prozent, nachdem er zuvor um mehr als ein Prozent gestiegen war. Mitsubishi UFJ verlor 0,77 Prozent und Sumitomo Mitsui rutschte um 0,51 Prozent ab. Mizuho fiel um 1,45 Prozent. "Ich hatte gedacht, dass die Nachricht über die Rettung der Credit Suisse positiv für den Markt sein würde, aber er ist tiefer gefallen als ich erwartet hatte", sagte Shigetoshi Kamada von Tachibana Securities. "Globale Investoren halten sich derzeit von Risikoanlagen fern, sodass der japanische Markt im Einklang mit diesem Trend sinkt."

Der Shanghai Composite notiert 0,1 Prozent im Plus. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen gewinnt 0,1 Prozent.

06:39 Uhr

Dollar legt zum Yen zu

Im asiatischen Devisenhandel gewinnt der Dollar 0,2 Prozent auf 132,03 Yen und legt 0,2 Prozent auf 6,8975 Yuan zu. Zur Schweizer Währung notiert er 0,1 Prozent höher bei 0,9263 Franken. Parallel dazu bleibt der Euro fast unverändert bei 1,0666 Dollar und notierte kaum verändert bei 0,9881 Franken. Das Pfund Sterling stagniert bei 1,2173 Dollar.

Euro / Dollar
Euro / Dollar 1,07
US-Dollar / Euro
US-Dollar / Euro ,93

 

06:30 Uhr

Ist das Bankenbeben vorüber?

Die jüngsten Turbulenzen im Bankensektor dürften die Dax-Anleger auch in der neuen Handelswoche auf Trab halten. In den vergangenen Tagen hatten der Kollaps der kalifornischen Silicon Valley Bank (SVB) und die Krise bei der Credit Suisse die Märkte auf eine Berg- und Talfahrt geschickt. In der abgelaufenen Woche kam der DAX auf ein Minus von mehr als vier Prozent. An zwei Handelstagen allein rutschte der deutsche Börsenleitindex dabei jeweils mehr als drei Prozent ab, darauf folgten dann deutliche Erholungen, ehe es zum Wochenschluss noch einmal fast 200 Zähler oder 1,3 Prozent abwärts ging. Der DAX hatte am Freitag bei 14.768 Punkten deutlich unter der psychologisch wichtigen 15.000er-Marke geschlossen. Aktuell wird er zur heutigen Eröffnung bei Kursen um 14.900 Zähler taxiert, auch weil die angeschlagene Schweizer Großbank Credit Suisse dank einer Übernahme in ruhigeres Fahrwasser schippern dürfte.

Experten zufolge könnte sich der Abwärtstrend dennoch erst einmal fortsetzen: "In der unsicheren Gemengelage und mit der Sitzung der US-Notenbank vor der Tür ist eine nachhaltige Erholung (...) eher unwahrscheinlich", prognostiziert Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst beim Broker CMC Markets. Anleger rätseln, wie sich die Federal Reserve angesichts des Bebens im US-Bankensektors auf ihrer Zinssitzung am Mittwoch positionieren wird. Aktuell werde der US-Notenbank nur noch ein kleiner Zinsschritt um 25 Basispunkte zugetraut, heißt es in einem Kommentar der Commerzbank. Noch vor wenigen Tagen hatte Notenbankchef Jerome Powell das Signal ausgesendet, dass die Federal Reserve im Kampf gegen die ausufernde Inflation die Zügel womöglich stärker anziehen müsste. Nach einer geldpolitischen Straffungsserie liegt die Leitzinsspanne derzeit in den USA bei 4,50 bis 4,75 Prozent.

Die Notenbanker dies- und jenseits des Atlantiks stehen derzeit vor einem Dilemma: "Während die Kapitalmärkte auf ein Ende der Leitzinserhöhungen und eine bessere Liquiditätsversorgung hoffen, erfordert die nach wie vor viel zu hohe Inflation eine Fortsetzung des restriktiven geldpolitischen Kurses", stellen die Analysten des Finanzhauses Marcard, Stein & Co fest. Ein zu abrupter Kurswechsel in der Geldpolitik könne zudem die Sorgen an den Finanzmärkten um die Stabilität des Bankensektors weiter schüren, meinen die Experten.

Die EZB hatte sich am Donnerstag nicht beirren lassen und den Leitzins um einen halben Prozentpunkt auf 3,50 Prozent erhöht. Den weiteren Kurs im Kampf gegen die Teuerung ließen die Notenbanker allerdings offen. Geldpolitische Entscheidungen stehen in der neuen Woche ebenfalls in Großbritannien und der Schweiz an: Der britische Notenbankchef Andrew Bailey hielt sich bislang bedeckt, ob die Zinszügel nach zehn Straffungen in Folge am Donnerstag weiter angezogen werden. Die Bank of England hatte den Leitzins im Februar um einen halben Punkt auf 4,0 Prozent angehoben.

Zum Wochenauftakt schauen die Anleger vor allem auf die am Morgen anstehende Veröffentlichung der deutschen Erzeugerpreise sowie auf die Auftragsbestände der Industrie. Die EU-Handelsbilanz und der Monatsbericht der Bundesbank stehen ebenso auf der Agenda. Am Nachmittag spricht EZB-Präsidentin Christine Lagarde vor dem Wirtschafts- und Wöhrungsausschuss des Europäischen Parlaments.

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