Der Börsen-Tag
23. Juni 2025
imageHeute mit Jan Gänger und Wolfram Neidhard
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17:37 Uhr

Zaudernde Anleger bremsen Dax aus

Die Anleger am deutschen Aktienmarkt haben mit großer Vorsicht agiert. Für etwas Rückenwind sorgte, dass die US-Börsen im Frühhandel knapp im Plus lagen. Dort sind neue Einkaufsmanagerindizes knapp über den Prognosen ausgefallen. Belastend auf das Frankfurter Handelsgeschehen wirkte aber der US-Militärschlag gegen Iran, wenngleich die Finanzmärkte nur sehr moderat negativ darauf reagierten.

Der Dax ging mit einem Minus von 0,4 Prozent auf 23.269 Punkte aus dem Xetra-Handel, sein Tagestief lag bei 23.080 Zählern. Der EuroStoxx50 notierte 0,1 Prozent tiefer bei 5227 Stellen. Die Ölpreise gingen am Abend deutlich zurück. Der Euro lag wieder fester bei 1,1548 US-Dollar.

Die Hoffnung sei, dass der US-Militärschlag ein einmaliges Ereignis bleibe und die Reaktionen des Iran nicht besonders heftig ausfallen werden, kommentiert Thomas Altmann von QC Partners die verhaltenen Reaktionen der Märkte. Er verweist allerdings auch darauf, dass der Dax bereits neun der vergangenen elf Handelstage im Minus beendet hat.

Deutliche Verluste verzeichneten Rüstungsaktien. Händler verwiesen auf den am 24. Juni startenden Nato-Gipfel. Dort sollen die bisher schon kommunizierten Ausgaben von fünf Prozent des BIP bis 2035 beschlossen werden. Der spanische Ministerpräsident Pedro Sanchez hat für sein Land aber eine Sonderregelung ausgehandelt. In der Folge könnten auch andere Länder ähnliche Zugeständnisse einfordern. Dazu belasteten Abstufungen wie ein "Sell" der Citi für Hensoldt, die um 2,1 Prozent nachgaben. Renk verloren 5,3 und Rheinmetall 1,0 Prozent.

17:11 Uhr

Trump sendet Ölpreis-Appell

US-Präsident Donald Trump ruft "alle" dazu auf, den Ölpreis niedrig zu halten. Auf seinem Kurznachrichtendienst Truth Social schreibt er in Versalien: "An alle, haltet die Ölpreise niedrig, ich sehe das! Ihr spielt dem Feind in die Hände, tut das nicht!" Anschließend fordert er in einem zweiten Posting das US-Energieministerium zu sofortigen Bohrungen für Öl- und Erdgas auf mit seinem Wahlslogan "drill, baby, drill" und dem Zusatz: "Damit meine ich jetzt". Nach den US-Angriffen auf Atomziele im Iran wird befürchtet, dass die Regierung in Teheran Öleinrichtungen in der Region angreifen oder wichtige Transportwege blockieren könnte.

16:52 Uhr

Airline-Aktien nach US-Militärschlag unter Druck

Der Luftfahrtsektor zeigt sich belastet von dem US-Militärschlag auf den Iran. Inwieweit sich die Airlines belastet zeigten, hänge von den geflogenen Routen ab, heißt es im Handel. IAG verlieren 1,5 Prozent, Air France-KLM 1,4 Prozent, Lufthansa halten sich mit minus 0,4 Prozent besser.

16:30 Uhr

Europa übertrumpft USA - was heißt das für Anleger?

Zölle, politische Unsicherheit und ein schwächelnder Dollar: Immer mehr Investoren ziehen ihr Geld aus den USA ab. Davon profitieren die europäischen Börsen - doch wie lange noch? Finanzexperte Martin Lück von "Macro Monkey" beantwortet die dringendsten Fragen.

16:15 Uhr

Kleines Plus an der Wall Street

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(Foto: IMAGO/SOPA Images)

Knapp behauptet und damit zunächst wenig beeindruckt vom Kriegseintritt der USA im Konflikt zwischen Israel und Iran zeigt sich der US-Aktienmarkt zum Start. Dazu trägt vor allem bei, dass der Ölmarkt nur wenig darauf reagiert, dass die USA am Wochenende iranische Atomanlagen angegriffen hatten. Aktuell liegen die Preise auf dem Niveau vom späten Freitag, nachdem zwischenzeitliche moderate Aufschläge wieder verloren gingen. Zu den Ölpreisen heißt es abseits des Nahostkonflikts, dass der schwache EU-Einkaufsmanagerindex Nachfragesorgen schüre, was auf die Preise drücke.

Der Dow-Jones-Index liegt im Frühhandel 0,1 Prozent im Plus bei 42.243 Punkten. Der breite S&P-500 legt um 0,2 Prozent zu, die Nasdaq-Indizes pendeln um die Schlusskurse vom Freitag.

16:08 Uhr

Neues vom Geldmarkt

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(Foto: IMAGO/Zoonar)

Kaum verändert ist der europäische Geldmarkt in die neue Woche gestartet. Damit spielt der US-Militärschlag gegen den Iran an den Märkten praktisch keine Rolle. Wie die Deutsche Bank anmerkt, dürfte sich daran auch erst etwas ändern, sollte der Iran entscheiden, "Öl als Waffe" einzusetzen. Von besonderer Bedeutung wäre hierbei ein Schließen der Straße von Hormus, durch die mehr als 20 Prozent des globalen Öls fließen.

Hier die jüngsten Daten: Tagesgeld: 1,80 - 2,15 (1,80 - 2,15), Wochengeld: 1,87 - 2,22 (1,87 - 2,22), 1-Monats-Geld: 1,86 - 2,28 (1,86 - 2,28), 3-Monats-Geld: 1,95 - 2,35 (1,95 - 2,35), 6-Monats-Geld: 1,96 - 2,36 (1,95 - 2,35), 12-Monats-Geld: 1,99 - 2,39 (1,98 - 2,38), Euribors: 3 Monate: 2,0340 (2,0360), 6 Monate: 2,0350 (2,0500), 12 Monate: 2,1010 (2,1090)

15:45 Uhr

Aktie von Hims & Hers stürzt nach Ende der Novo-Nordisk-Partnerschaft ab

Die Titel des Telemedizin-Unternehmens Hims & Hers Health rauschen nach US-Börsenstart um 24,1 Prozent in die Tiefe. Anleger zeigen sich enttäuscht darüber, dass der dänische Arzneimittelhersteller Novo Nordisk die Zusammenarbeit mit dem US-Konzern beim Vertrieb des Blockbuster-Abnehmmittels Wegovy beendet. Novo-Nordisk-Aktien geben in Kopenhagen mehr als sechs Prozent nach.

15:30 Uhr

Wie man Schwankungen am Ölmarkt nutzen kann

Der Krieg im Nahen Osten lässt den Ölpreis nach oben springen. Dennoch scheint es derzeit keine Panik am Ölmarkt zu geben. Wie es weitergehen könnte und mit welchen Zertifikaten man von einer hohen Volatilität des Ölpreises profitiert, bespricht Raimund Brichta mit Anja Schneider von der Société Générale.

15:04 Uhr

Aktien von US-Nuklearfirmen nach Angriffen auf Irans Atomanlagen gefragt

Nach den US-Luftangriffen auf iranische Atomanlagen ziehen in den USA notierte Aktien von Kernenergieunternehmen an. Die drei im Bereich der Förderung und Verarbeitung von Uran tätigen Firmen Uranium Energy, Centrus Energy und Energy Fuels verteuern sich vor US-Börsenstart zwischen zwei und gut fünf Prozent. Auch die Aktien von NuScale Power, Entwickler kleiner Kernreaktoren, sowie Nano Nuclear Energy, ein Kerntechnologieunternehmen, steigen um jeweils rund zwei Prozent. Das von OpenAI-Chef Sam Altman unterstützte Nuklear-Startup Oklo verteuert sich um rund drei Prozent.

14:40 Uhr

BDI sieht schwierigeren Weg aus Rezession

Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) sieht viele Unsicherheiten für Unternehmen und rechnet nicht mit einer schnellen Erholung der Konjunktur. "Wir haben einen längeren und schwierigeren Weg aus der Rezession vor uns, als wir uns das gewünscht haben", sagte BDI-Präsident Peter Leibinger zum Auftakt des Tags der Industrie in Berlin. Er sprach mit Blick zum Beispiel auf den Zollkonflikt mit den USA und die Eskalation im Nahen Osten von einer ganzen Reihe von "Brandherden".

Leibinger nannte als Risiko zudem verschärfte Exportkontrollen für seltene Erden aus China, die für viele Hightech-Bereiche gebraucht werden. Der BDI senkte seine Konjunkturprognose für das laufende Jahr. Der Verband erwartet nun einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts in Deutschland von 0,3 Prozent. Ende Januar hatte der BDI ein Minus von 0,1 Prozent prognostiziert.

14:16 Uhr

Börsianer: Irans Drohung mit Straße von Hormus greift nicht

Die Drohung mit der Sperrung der Straße von Hormus läuft laut Marktteilnehmern ins Leere. Zum einen würde der Iran wichtige Kunden wie China verärgern. Zum anderen müsse er dann Angriffe auf seine eigenen Ölanlagen befürchten, was die iranische Wirtschaft dann völlig abstürzen ließe. Die israelischen Angriffe hätten die Ölanlagen bisher mit wenigen militärisch genutzten Ausnahmen verschont. Die Ölpreise ziehen aktuell um 0,2 Prozent an.

13:50 Uhr

Kaum Anspannung an der Wall Street - Tesla vorbörslich grün

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(Foto: REUTERS)

Anleger nehmen die US-Militärschläge gegen das iranische Atomprogramm vom Wochenende erstaunlich gelassen. Während die Erdölpreise ihre zwischenzeitlichen Aufschläge wieder vollständig abgeben, deutet der Aktienterminmarkt an der Wall Street auf gut behauptete Eröffnungskurse am Kassamarkt an. Händler sind sich sicher, dass die bislang gelassene Marktreaktion im Falle einer militärischen Antwort des Irans auf die Probe gestellt würde.

"Es geht wirklich darum, ob das iranische Regime Öl als Waffe einsetzt, insbesondere ob es versucht, die Straße von Hormus zu schließen. Vielleicht rechnen die Finanzmärkte mit einer geringeren Wahrscheinlichkeit einer Schließung", erläutert Marktstratege Jim Reid von der Deutschen Bank. Tesla klettern vorbörslich um 1,3 Prozent. Der E-Autobauer hat wie angekündigt am Sonntag seinen Robotaxi-Dienst im texanischen Austin gestartet.

13:21 Uhr

Rüstungsaktien tiefrot

Trotz der Aussicht auf höhere Verteidigungsausgaben geht es für die Rüstungswerte bergab. Im Dax sind die Papiere von Rheinmetall mit einem Abschlag von bis zu 3,4 Prozent größte Verlierer. Die Aktien von Hensoldt und Renk geben im MDax 4,6 beziehungsweise 5,2 Prozent nach.

Die Nato-Mitgliedstaaten haben sich Insidern zufolge auf ein Fünf-Prozent-Ziel für Verteidigungsausgaben verständigt. Eine für den bevorstehenden Nato-Gipfel vorgesehene Erklärung sehe ein Ziel für die Verteidigungs- und Sicherheitsausgaben bis 2035 von fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) vor, sagten Diplomaten. Dass die Rüstungswerte davon am Montag nicht profitieren, führt ein Börsianer auf einen kritischen Kommentar der Citigroup zurück. Die Papiere von Hensoldt wurden demnach auf "Sell" von "Neutral" gesetzt, Renk auf "Sell" von "Buy".

13:09 Uhr

Brainlab mit bis zu 2,1 Milliarden Euro bewertet

Brainlab macht trotz der Turbulenzen an den Finanzmärkten mit seinen Börsenplänen ernst. Das Unternehmen wird dabei mit bis zu 2,1 Milliarden Euro bewertet. Der Münchner Medizintechnik-Softwareanbieter will innerhalb einer Woche bis zu 5,2 Millionen Aktien in einer Preisspanne von 80 bis 100 Euro verkaufen. Das Debüt von Brainlab an der Frankfurter Börse ist für den 3. Juli geplant.

Die von Brainlab entwickelte Software und die dazugehörigen Instrumente werden zurzeit vor allem bei Gehirn-Operationen und Krebsbehandlungen eingesetzt.

12:44 Uhr

Bericht: Novo Nordisks neues Adipositas-Mittel besser in Frühstudie als Wegovy

Die dänische Novo Nordisk soll in einer Frühstudie mit ihrem neuen Abnahmemedikament bei den teilnehmenden Patienten einen höheren Gewichtsverlust erreicht haben als mit dem derzeitigen Blockbuster-Medikament Wegovy. Das als Amycretin bekannte Medikament soll den Patienten geholfen haben, mehr als 24 Prozent ihres Gewichts zu verlieren, im Vergleich zu durchschnittlich etwa 17 Prozent bei der Wegovy-Behandlung, meldete die Zeitschrift "Lancet". Das Medikament imitiert dasselbe Darmhormon wie die Wegovy-Behandlung, um den Appetit zu unterdrücken, die Magenentleerung zu verzögern und den Blutzucker zu kontrollieren, kombiniert es aber mit Amylin, einem Hormon in der Bauchspeicheldrüse, das ebenfalls den Appetit reguliert.

Die neue Behandlung wurde in Form einer wöchentlichen Spritze und einer täglichen Tablette verabreicht, wobei die Ergebnisse zeigten, dass die Nebenwirkungen weitgehend mit denen anderer Adipositas-Medikamente übereinstimmten.

12:18 Uhr

Deutschland bezieht weder Gas noch Öl aus dem Iran

Die Öl- und Gasversorgung Deutschlands ist nach Angaben von Regierungssprecher Stefan Kornelius gesichert. Man beobachte die Entwicklungen an der Straße von Hormus "sehr genau", sagt er. Zugleich betonte Kornelius, dass Deutschland weder Gas noch Öl aus dem Iran beziehe.

12:13 Uhr

Commerzbank-Chefin sieht sich im Abwehrkampf gegen Unicredit gut gewappnet

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Bettina Orlopp (Foto: IMAGO/Rainer Unkel)

Im Abwehrkampf der Commerzbank gegen die feindliche Übernahme der italienischen Großbank Unicredit sieht sich Vorstandschefin Bettina Orlopp gut vorbereitet. Für die Commerzbank sei ihr Führungsstil "richtig und gut", sagte Orlopp dem Wirtschaftsmagazin "Capital": "Das Wichtigste in dieser Situation ist, dass man sich nicht aus der Ruhe bringen lässt, dass man die Organisation zur Ruhe bringt, selbst wenn von außen Unruhe produziert wird."

Den Job als CEO hat die 55-Jährige vor neun Monaten angetreten, kurz nachdem die Unicredit eine spektakuläre Übernahmeattacke auf die Commerzbank gestartet und zugleich der vorherige Konzernchef Manfred Knof seinen vorzeitigen Rücktritt angekündigt hatte. Orlopp verteidigt die Eigenständigkeit der zweitgrößten deutschen Privatbank seither eisern. Sie schärft die Strategie des Konzerns nach, kann gute Ergebnisse vorweisen und treibt so den Aktienkurs immer weiter nach oben. Das macht die geplante Übernahme für Unicredit-Chef Andrea Orcel, der als gewiefter Investmentbanker gilt, immer teurer und unattraktiver.

11:53 Uhr

Dax deutlich im Minus

Update von der Frankfurter Börse: Der Dax verzeichnete bislang einen Wochenbeginn mit Hindernissen. Nachdem er kurzzeitig im Plus gelegen hatte, notierte der Leitindex am Mittag 0,5 Prozent tiefer bei 23.244 Punkten. Der EuroStoxx50 fiel um 0,2 Prozent auf 5225 Stellen. Der Euro lag 0,4 Prozent schwächer bei 1,1473 US-Dollar. Die Ölsorten Brent und WTI verteuerten sich nur leicht.

11:31 Uhr

Kräftige Kursausschläge nach Holcim-Amrize-Aufspaltung

Für kräftige Änderungen sorgt die seit heute wirksame Aufspaltung von Holcim-alt in Holcim-neu und Amrize. Die US-Tochter startet den Handel an der Nyse und der schweizerischen SIX unter dem Symbol AMRZ. In der schweizerischen Notierung büßen Amrize zunächst 5,4 Prozent gegen den Spin-Off-Kurs ein auf 43,61 Franken. Holcim "brechen" optisch sogar um 42 Prozent ein auf 54,20 Franken.

"Das kann heute Abend schon ganz anders aussehen", sagt ein Händler: "Die Arbitrage gerät durch die unterschiedlichen Börsenplätze und Währungen etwas durcheinander". Denn Haupthandelsplatz der Amrize-Aktie dürfte die New Yorker Nyse werden, die bisher noch nicht offen ist. Die Ausgliederung des US-Geschäfts ist durch Ausschüttung einer Sachdividende von einer Amrize-Aktie für jede Holcim-Aktie erfolgt, die zum Handelsschluss am 20. Juni 2025 gehalten wurde.

11:16 Uhr

Finanzexperte erwartet weitere Dollar-Abwertung

Laut Finanzexperte Martin Lück bildet sich der Konflikt im Nahen Osten an den Märkten nur geringfügig ab. Doch der Iran hat Hebel zur weiteren Eskalation in der Hand. So könnte das Mullah-Regime die Straße von Hormus blockieren - sich damit aber auch "bisherige Freunde zu Feinden machen".

10:57 Uhr

"Tech-Werte werden in der zweiten Jahreshälfte richtig brummen"

Die militärische Eskalation im Konflikt zwischen Iran und Israel ist an den Börsen zwar nicht spurlos vorbeigegangen. So sprangen Öl und Gold mit einem Satz nach oben. So manche Aktie allerdings hat dagegen nur wenig oder kaum reagiert. Was bedeutet das jetzt? Gehen Anleger zu sorglos mit der Situation um oder haben politische Börsen wirklich kurze Beine, wie es oft heißt? Über mögliche Szenarien für die Aktienmärkte und passende Strategien diskutiert Friedhelm Tilgen mit Matthias Hüppe von der HSBC, Daniel Saurenz von Feingold Research und Michael Proffe von Proffe Invest.

10:35 Uhr

Wolfspeed geht in die Insolvenz

Der angeschlagene Chip-Hersteller Wolfspeed will im Rahmen eines Sanierungsplans in den USA Insolvenz beantragen. Die Vereinbarung mit den Gläubigern sehe unter anderem vor, die Schulden um 4,6 Milliarden Dollar oder knapp 70 Prozent zu reduzieren, teilte der Konzern mit. Gleichzeitig erhalte das US-Unternehmen eine Finanzspritze von 275 Millionen Dollar. Sofern alle Beteiligten dem Vorschlag zustimmten, solle das Insolvenzverfahren im dritten Quartal des laufenden Jahres abgeschlossen werden.

Wolfspeed produziert unter anderem Leistungshalbleiter für Elektroautos. Gemeinsam mit dem deutschen Autozulieferer ZF Friedrichshafen wollte die US-Firma ein Werk im Saarland aufbauen. Wegen eines schwächelnden Elektroauto-Absatzes wurden die Pläne im vergangenen Jahr aber auf Eis gelegt. Das US-Zollchaos verschärfte die Krise, sodass Wolfspeed im Mai die Fortführung des Geschäfts in Frage stellte.

10:16 Uhr

Aktien von Munich Re und Swiss Re nach Herunterstufungen rot

Nach einer Herunterstufung müssen die Aktien der Munich Re Federn lassen. Die Titel gaben 1,8 Prozent auf 554,60 Euro nach und gehören damit zu den schwächsten Dax-Werten. Die Analysten von Morgan Stanley setzten die Titel des Münchner Versicherungsriesen auch von Swiss Re auf "Underweight" von "Equal-Weight" herab. Swiss-Re-Papiere notierten 1,4 Prozent im Minus.

Die Rückversicherer hätten in den vergangenen Jahren eine "goldene Ära" erlebt, schreiben die Experten in einem Kommentar. Auch angesichts der bevorstehenden Hurrikan-Saison sei es nun aber an der Zeit, die Einschätzungen zur globalen Rückversicherungslandschaft zu aktualisieren.

10:04 Uhr

Umfrage: Deutsche Wirtschaft im Juni unerwartet wieder gewachsen

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(Foto: Uwe Anspach/dpa)

Die deutsche Wirtschaft ist einer Umfrage zufolge im Juni überraschend gewachsen. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für die Privatwirtschaft mit Industrie und Dienstleistern stieg auf 50,4 Punkte, von 48,5 Zählern im Mai, wie der Finanzdienstleister S&P Global zu seiner monatlichen Befragung von knapp 700 Einkaufsmanagern mitteilte. Das an den Finanzmärkten stark beachtete Stimmungsbarometer kletterte damit über die Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Ökonomen hatten nur einen Anstieg auf 49,0 Zähler auf dem Radar.

"Die deutsche Wirtschaft ist im Juni wieder geringfügig gewachsen, nachdem sie im Mai erstmals seit fünf Monaten wieder geschrumpft war", teilte S&P mit. "Führend war dabei die Industrie." Die vierte Steigerung der Industrieproduktion in Folge fiel dabei so stark aus wie seit März 2022 nicht mehr.

09:39 Uhr

Prognose: Deutschland überholt USA 2026 beim Wachstum

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(Foto: picture alliance/dpa)

Die über Jahre lahmende deutsche Wirtschaft kommt laut Prognose des gewerkschaftsnahen Instituts IMK wieder in Gang und startet 2026 durch. Sie kehrt demnach nach zwei Rezessionsjahren 2025 in die Wachstumsspur zurück: Die Forscher des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung erwarten beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) ein Plus von 0,2 Prozent.

2026 dürfte die Konjunktur dann anziehen und ein Zuwachs beim BIP von 1,5 Prozent herausspringen. "Das Wachstum ist damit im kommenden Jahr ein wenig stärker als in den USA und im Durchschnitt des Euro-Raums", sagen die IMK-Experten voraus. Für die Vereinigten Staaten veranschlagen sie für 2026 ein Plus von 1,2 Prozent.

Hauptgründe für die heraufziehende Erholung in Deutschland sind aus Sicht der Forscher ein anziehender Konsum der privaten Haushalte und die positiven Impulse der staatlichen Investitionen und Investitionsfördermaßnahmen. "Wir sehen jetzt die Entwicklung, die wir auch schon im Frühjahr prognostiziert hatten: Die politische Unsicherheit in Deutschland ist gesunken, ebenso wie die Energiepreise, das kurbelt die Einkaufsneigung der Menschen an", sagte der wissenschaftliche Direktor des IMK, Sebastian Dullien.

09:12 Uhr

Dollar gewinnt an Stärke

Die Furcht vor einem Flächenbrand in Nahost lässt Investoren den Dollar kaufen. Der Dollar-Index steigt in der Spitze um 0,5 Prozent auf 99,1630 Punkte - die US-Währung wird in Krisenzeiten gerne als sicherer Hafen angesteuert.

Der Euro verliert dagegen bis zu 0,6 Prozent auf 1,1456 Dollar.

Analysten zufolge fallen die Zuflüsse in die US-Währung trotz der jüngsten Eskalation im Israel/Iran-Konflikt aber noch verhalten aus. "Die Märkte scheinen die US-Angriffe auf den Iran vorerst als ein begrenztes Ereignis zu betrachten und nicht als den Beginn eines größeren Krieges," sagt Charu Chanana von Saxo. Investoren hofften offenbar auf eine einmalige Eskalation, die nicht in einer Störung der weltweiten Ölversorgung oder des Handels münden werde.

Entscheidend wird aus Sicht von Experten sein, ob der Zugang zur Straße von Hormus, über die etwa ein Viertel des weltweiten Ölhandels und 20 Prozent der Flüssiggaslieferungen laufen, weiterhin zugänglich bleibt oder ob Teheran dort als Vergeltungsmaßnahme die Schifffahrt unterbricht.

09:07 Uhr

Dax im Minus

Der Frankfurter Aktienmarkt geht mit Verlusten in den Tag. Der Dax verliert 0,5 Prozent auf 23.223 Punkte.

08:34 Uhr

Bauriese spaltet US-Geschäft ab

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(Foto: picture alliance/dpa)

Eine der größten Transaktionen der Baustoffbranche der vergangenen Jahren ist in trockenen Tüchern. Der Zementkonzern Holcim hat die Abspaltung des Nordamerikageschäfts Amrize vollzogen, wie das Schweizer Unternehmen mitteilt. Der Handel mit Amrize-Aktien beginne um 09:00 Uhr Zürcher Zeit an der SIX Swiss Exchange und um 09:30 Uhr New Yorker Zeit an der New York Stock Exchange. "Dies ist ein bedeutender Moment für Holcim und Amrize", sagt Holcim-Chef Miljan Gutovic. "Wir beginnen ein neues Kapitel als unabhängige Unternehmen." Amrize wird vom früheren Holcim-Chef Jan Jenisch geleitet.

Holcim erwirtschaftete 2024 einen Umsatz von 16,3 Milliarden Franken, Amrize setzte 11,7 Milliarden Dollar um. Holcim wolle dank seiner führenden Position im Bereich Nachhaltigkeit profitables Wachstum in Europa, Australien und Nordafrika erzielen. In Lateinamerika werde der Heidelberg-Materials-Rivale das Wachstum beschleunigen, um von den dortigen Industrialisierungstrends zu profitieren. Dazu sollen Zukäufe kommen. Für Amrize ist Nachhaltigkeit weniger bedeutend. Dieses Geschäft dürfte Analysten zufolge jedoch schneller wachsen.

08:03 Uhr

Dax vor schwachem Start

Nach den US-Angriffen auf iranische Atomanlagen wird der Dax Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge heute schwächer in den Handel gehen. Am Freitag hatten Hoffnungen auf eine diplomatische Lösung des Israel/Iran-Konflikts den Dax 1,3 Prozent fester bei 23.350 Zähler schließen lassen.

Anleger fürchten nun, dass der eskalierende Konflikt den Ölpreis stark nach oben treiben wird. Die größte Sorge ist, dass Teheran die Straße von Hormus blockieren könnte. Durch die Meerenge entlang der Südküste des Irans werden etwa 19 Millionen Barrel Öl täglich transportiert.

07:28 Uhr

Tesla startet Robotaxis - mit Einschränkungen

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(Foto: REUTERS)

Der Elektroauto-Hersteller Tesla hat mit dem lange angekündigten Start fahrerloser Taxis auf den Straßen der Stadt Austin im US-Bundesstaat Texas begonnen. Firmenchef Elon Musk schrieb auf X, der Robotaxi-Start beginne mit Fahrten für eine Pauschalgebühr von 4,20 Dollar. Am Sonntag wurden dann die ersten Teslas in einem Viertel namens South Congress gesichtet. Dabei saß kein Fahrer am Steuer, aber eine Person auf dem Beifahrersitz. Tesla plant, etwa zehn Fahrzeuge mit Beifahrern einzusetzen, die als "Sicherheitsüberwacher" mitfahren. Wie viel Kontrolle sie über die Autos haben werden, ist unklar.

Musk hat erklärt, Tesla werde bei der Markteinführung in puncto Sicherheit "super paranoid" sein. Die Autos des Tesla-Typs Model Y sollen nur in Gebieten fahren, die Tesla als besonders sicher erachtet. Tesla will auch schlechtes Wetter und schwierige Kreuzungen meiden und keine Personen unter 18 Jahren befördern.

07:01 Uhr

Öl wird teurer

Die Ölpreise sind zeitweise auf den höchsten Stand seit Januar gestiegen. Am Rohstoffmarkt verteuert sich die Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee um 1,8 Prozent auf 78,37 Dollar je Barrel (159 Liter). Das US-Öl WTI notiert 1,8 Prozent fester bei 75,18 Dollar.

Beide Ölsorten waren zuvor mehr als drei Prozent auf 81,40 Dollar beziehungsweise 78,40 Dollar gestiegen und hatten damit ein Fünfmonatshoch erreicht, bevor sie wieder etwas an Bewertung verloren.

Die Bank Goldman Sachs schrieb am Sonntag, dass die Sorte Brent kurzzeitig einen Höchststand von 110 Dollar pro Barrel erreichen könnte, wenn die Ölströme durch die kritische Wasserstraße von Hormus einen Monat lang halbiert und in den folgenden elf Monaten um zehn Prozent niedriger bleiben würden.

Die Bank geht aber nach wie vor davon aus, dass es zu keiner nennenswerten Unterbrechung der Erdöl- und Erdgasversorgung kommt. Es gebe weltweit Anreize dafür, eine anhaltende und sehr große Unterbrechung zu verhindern.

06:47 Uhr

Aktienkurse in Japan geben nach

Die ersten Reaktionen an den Börsen nach dem Angriff der USA am Wochenende auf den Iran halten sich in Grenzen.

Die Aktienkurse in Japan geben angesichts eines möglichen Vergeltungsschlags etwas nach. In Tokio fällt der 225 Werte umfassende Nikkei-Index 0,6 Prozent auf 38.175 Punkte und der breiter gefasste Topix ebenfalls 0,6 Prozent auf 2754 Zähler. Die Börse Shanghai gewinnt dagegen 0,2 Prozent auf 3.366,41 Stellen. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen stagniert bei 3.845,75 Punkten.

Entscheidend wird wohl sein, ob der Zugang zur Wasserstraße von Hormus, über die etwa ein Viertel des weltweiten Ölhandels und 20 Prozent der Flüssiggaslieferungen laufen, weiterhin zugänglich bleibt. "In einem Szenario, in dem der Iran die Schifffahrt durch die Straße von Hormus unterbricht, sehen wir Brent-Öl bei mindestens 100 Dollar pro Barrel", so Vivek Dhar, Rohstoffanalyst bei der Commonwealth Bank of Australia.

Allerdings kämen bei einer Schließung der Wasserstraße auch die iranischen Ölexporte zum Erliegen, so der Analyst weiter. Der iranische Fernsehsender Press TV berichtete, das iranische Parlament habe eine Maßnahme zur Schließung der Meerenge beschlossen. Der Iran hat bereits in der Vergangenheit mit der Schließung der Straße von Hormus gedroht, dies aber nie in die Tat umgesetzt.

06:30 Uhr

Nahost, Strafzölle, Konjunktur: Dax steht vor schwieriger Woche

Die Anleger am deutschen Aktienmarkt dürften in der neuen Woche mit bangen Blicken Richtung Nahost blicken. Noch ist völlig unklar, ob mit dem Eingreifen der USA in den Konflikt zwischen Israel und dem Iran die nächste Eskalationsstufe gezündet wird. "Die Sommerpause an der Börse, die eigentlich einen ruhigeren Handel mit sich bringt, fällt dieses Jahr wohl flach", prognostiziert Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets.

Die meisten Aktienmärkte in den Golfstaaten haben sich am Sonntag unbeeindruckt von den US-Angriffen auf den Iran gezeigt. Es sei etwas überraschend, dass die regionalen Aktienmärkte die Angriffe so weggesteckt hätten, sagte der Marktexperte Michael Brown vom Handelsdienstleister Pepperstone. Ein möglicher Angriff der USA sei bereits eingepreist gewesen. Investoren konzentrierten sich jetzt darauf, ob sich der Konflikt ausweite. In vielen muslimischen Ländern beginnt die Arbeitswoche am Sonntag.

Abseits des Luftkriegs zwischen Israel und dem Iran dürften die Anleger auch das Thema Handelskonflikt nicht aus den Augen verlieren. Die Zeit für Verhandlungen der EU über ein mögliches Abkommen mit den USA wird immer knapper. Kommt es nicht zu einer Einigung, treten am 9. Juli die von Trump angedrohten hohen Sonderzölle für EU-Produkte in Kraft. Im Gegenzug plant die EU ebenfalls neue Zölle auf US-Waren.

Wie es um die Konjunktur in der Eurozone und der deutschen Wirtschaft bestellt ist, dürften die am Montag anstehenden Einkaufsmanagerindizes für Juni zeigen. Die Analysten der Commerzbank rechnen angesichts der zunehmenden Impulse der Geldpolitik mit positiven Signalen. Am Dienstag folgt der Ifo-Index, der im Mai das fünfte Mal in Folge gestiegen war.

Die komplette Terminübersicht für diese Woche finden Sie hier.